„Die soeben erschienene Biografie des österreichischen Historikers Roman Sandgruber über den Vater von Adolf Hitler fördert bemerkenswerte Einblicke in die äußerst ungewöhnliche Familiengeschichte zutage. Über hundert Jahre lang verschollene Briefe werden darin aufgearbeitet, in denen Alois Hitler auch Privates preisgab. So wird auch das von der NS-Propaganda tradierte Bild der Mutter Hitlers, Klara, über die es sonst kaum Material gibt, ergänzt.“
[…]
„Viel geschrieben dürfte Klara Hitler nicht haben, so Sandgruber. Ein neuer, spektakulärer Dachbodenfund wie die 31 Briefe scheint unwahrscheinlich.“
So beginnt und so endet beispielsweise der äußerst wohlwollende Bericht vom ORF über die von Roman Sandgruber geschriebene Biographie.
Das Buch von Roman Sandgruber fördert bemerkenswerte Einblicke.
Ein neuer, spektakulärer Dachbodenfund wie dieses Buch von Roman Sandgruber scheint unwahrscheinlich.
„Als er 1889 in Braunau am Inn geboren wurde, konnte man allerdings in keiner Weise ahnen, welche physische Verwüstungen und mentale Verheerungen seine Person einst hinterlassen würde: nicht die Gräuel der Judenvertreibung und Ermordung, nicht die Euthanasiemorde, nicht die Verfolgung der Roma, der Homosexuellen oder der politischen Gegner […]“
Das ist tatsächlich ein bemerkenswerter Einblick. Das ist tatsächlich ein spektakulärer Dachbodenfund. Denn. Bisher wurde gedacht, derartiges wird nur in Kellern gefunden. Das Verharmlosen bis hin zum Leugnen des Holocausts.
Um genau zu sein, bei Roman Sandgruber kann gesagt werden, es ist bei ihm zumindest eine Teilverharmlosung, eine Teilwegschreibung, wenn er lediglich von „Verfolgung der Roma“ schreibt und nicht von deren Ermordung. Denn. Der Holocaust ist nur ein gesamter Holocaust mit Shoah und Porajmos.
Wie gut aber, daß Roman Sandgruber in seinem Vorwort mit seinem bemerkenswerten Einblick, mit seinem Spektakulären nicht geizt, so daß dies bereits in seiner Leseprobe im Internet erfahren werden darf, sein Buch also nicht mehr um 29,00 Euro erworben werden muß. Denn mehr bemerkenswerte Einblicke, mehr Spektakuläres in diesem Buch noch zu finden, ist unwahrscheinlich.
Ach, das wird nur das Übliche und nichts Abgründiges sein, nur das angebetete Halberinnern in diesem Land von Tobias P. Noch ein Buch ohne bemerkenswerte Einblicke, ohne Spektakuläres, bloß, nicht im Keller geschrieben, sondern zu ebener Erd‘ im ersten Stock der Gesellschaft in Österreich, in der gewisse Wörter unbekannt gewollt sein wollen, auch von Roman Sandgruber, womit er sich einreiht in das höchste ehrbare Milieu …

PS Es scheint mehr als passend, daß der ORF seinem Bericht einen Link zum „Austria Forum“ hinzufügt, wohl gedacht als Service zu weiterführenden und gar wertvollen Informationen.
PPS „Wie der Sohn zum Diktator wurde“ – ja, der Sohn brauchte nicht einmal einen Koch bei sich … das ist dann doch ein bemerkenswerter Einblick, mehr, das ist tatsächlich spektakulär, Roman Sandgruber beantwortet so viele Jahrzehnte später die Fragen eines …
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