Es ist keine Partei, die unter dem Namen Fratelli d’Austria zur Wahl am 9. Oktober antritt, es ist die einig geschlossene Partie der Brüder, die es in Österreich schaffen, erringen, gratulierend dafür einander und sich selber kameradschaftlich auf die Schultern klopfen, endlich, ganz unter sich zu bleiben, unter sich aufzuteilen, was es aufzuteilen in einem Land gibt, und mag das Land noch so winzig sein, das Aufteilen ist unter Brüdern der Brüder Gier, die Wahl am 9. Oktober zu einer Bruderwahl verkommen zu lassen, Frauen davon ganz auszuschließen, parteipolitisch (Synonym für politisch in diesem Land) und medial Frauen gänzlich zu verschleiern, unverschleiert dürfen sie am 9. Oktober ’22 nur eines noch, den oder den Bruder wählen und, so wie davor bereits, das Schnapsfäßchen den Brüdern hinterherschleppen.

Sonderlich, nicht in Österreich, aber in Italien, daß eine Frau einer Partei vorsteht, die sich Fratelli d’Italia nennt, und zu dieser Frau hat Staatsoberhaupt, also der siebente Bewerber vom Berg um das Amt der Bundespräsidentin, das ein Bruder, so der Brüder Traditionsverfassung, einzunehmen hat, auch so eine Art von Vertrauen, es beruhigt ihn, vielleicht auch deshalb, weil, wenn eine Partei sich schon Brüder nennt, vor Brüdern muß ein Bruder sich doch nicht fürchten —
Bundespräsident […] sieht einen möglichen Wahlsieg der rechtspopulistischen Politikerin Giorgia Meloni bei den Parlamentswahlen in Italien am 25. September nicht als Gefahr für Europa. „Europapolitisch müssen wir im Fall eines Wahlsieges von Melonis Partei Fratelli d ́Italia nicht in Panik verfallen“, so der Präsident.
„Aus meinen Gesprächen auf politischer Ebene habe ich den Eindruck, dass alle damit rechnen, dass Fratelli d’Italia zur ersten Partei aufrückt und Giorgia Meloni Ministerpräsidentin wird. Fratelli d’́Italia ist zwar eine Rechtspartei, sie vertritt aber nicht Positionen anderer Rechtskräfte in Europa. Die Gruppierung ist transatlantisch, sie ist gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine und es gibt keinerlei Anzeichen, dass sie aus der europäischen Solidarität ausscheiden will“, betonte […]
„Diese Tatsache beruhigt mich. Europapolitisch müssen wir im Fall eines Wahlsieges Melonis nicht in Panik verfallen. Wie es innenitalienisch aussehen wird, ist eine andere Frage. Meloni ist meiner Ansicht nach keine Gefahr für Europa“, betonte der Bundespräsident, der am Mittwochnachmittag mit italienischen Unternehmern des Industriellenverbands Confindustria zusammenkam.
Einmal mehr legt Staatsoberhaupt für seine Weltweitsicht Zeugnis ab, Zeugnis für seine Einschätzung, der Brüder fundamental vertrauen können, zukünftiger Entwicklungen …
Aber auch in Bezug auf die Vergangenheit wartet Staatsoberhaupt mit allenthalben überraschenden Weisheiten auf, und vergißt, vergißt dabei, oh, das tapfere Staatsoberhaupt, vergißt dabei auf jedwede Vorsicht, genauer, nicht immer, wenn er weiß, wo er ist, vergißt er auf die Vorsicht, oder, er vergißt auf die Vorsicht, wenn er nicht weiß, wo er ist. So nennt Staatsoberhaupt die Fratelli … eine Rechtspartei, während er, und es ist vor einem halben Jahrzehnt auch ein Wahlkampf, eine Bruderpartei nicht eine Rechtspartei nennen will, so recht aus historischer Vorsicht —
Wie er vor einem halben Jahrzehnt etwa weiß, wie eine rechte Partei zu definieren ist, so weiß er ein halbes Jahrzehnt später, um ein Wort von ihm etwas abgeändert zu verwenden, arschgenau, welche Positionen, die Bruderparteien in anderen Ländern vertreten, die aber nicht von der Bruderpartei in dem Land, das er gerade besucht, vertreten werden. Darum, ist er beruhigt, kann vertrauensvoll in die Zukunft blicken. Denn die Positionen, die allen – so darf diesmal doch von einer Rechtspartei gesprochen werden, wenn auch nicht in dem Land, in dem er sich bewirbt – Rechtsparteien in allen Ländern gemeinsam sind, mit denen sie auf- und vor allem hintreten, sind ohne Belang, wenn diese für Staatsoberhaupt ohne …
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