Barbara Tóth, das Richtige mit dem Falschen gesagt, Herbert Kickl, vom kleinen Gebirgsjäger zum plakativen Festungskommandanten, und Michael Bauer …

Gesinnungsgemäß, und das hat Barbara Tóth richtig geschrieben, läßt sich Herbert Kickl in einem an das Militärische gemahnende Gewand plakatieren, bloß, um – weil auf seinem paramilitärischen Jackerl ein rot-weiß-rotes Abzeichen – das „österreichische Bundesheer zu vereinnahmen“?

Auf sein Barrasjackerl das

besagtes rot-weiß-rot Abzeichen draufmontiert hat. Die Streifen sind vertikal und nicht horizontal angeordnet. Eigentlich stünde das für Peru.

Die gesinnungsgemäß zensurierte Website rückt aus, um Barbara Tóth zu belehren, zweimal rückt sie gar aus, am 9. Jänner und am 12. Jänner ’23 …

„keine Flagge von Peru“. Woran Barbara Tóth wohl gedacht haben mag, hier auf Peru zu verweisen? Es ist nicht falsch, aber … und beinahe schreibt diesmal die gesinnungsgemäß zensurierte Website etwas Richtiges. Es stimmt, es gibt die peruanische Flagge mit Wappen, aber es gibt auch die peruanische Flagge ohne Wappen, und diese sieht so aus, wie sie von Barbara Tóth beschrieben wurde. Vielleicht hat sie dabei daran gedacht, seit wann es die Flagge ohne Wappen gibt, und wer bestimmte, daß diese Flagge ohne Wappen zur neuen … ein das Land regierender Militär war es, und wie kommen Militärs an die Macht? Diese rot-weiß-rote Flagge ohne Wappen ist auch heute noch im Einsatz, auf der Straße, auf dem Fußballfeld …

Die gesinnungsgemäß zensurierte Website meint, die Wahrheit mit einem Zitat von Herbert Kickl zu verkünden:

Wieder falsch, Frau Tóth! Kickl klärte bereits auf seiner Facebook-Seite auf, dass es eine österreichische Bannnerfahne sei. Wörtlich schrieb er: Meine Frage an diverse „Experten“, die sich aktuell zu Wort melden und meinen, die Fahne auf meiner Jacke am Plakat sei nicht die österreichische, sondern die peruanische: Liebe Fachleute, noch nie etwas von der österreichischen Fahne als Bannerfahne gehört? Viel Spaß beim Googeln.

Eine „österreichische Bannerfahne“, und das, ja, tatsächlich, Herbert Kickl schreibt die Wahrheit. Bei einer mit Flaggenstock aufgezogenen Flagge hängen die rot-weiß-roten Streifen vertikal herunter … Wenn an die Bedeutung des Wortes „Banner“ in der Fahnenkunde gedacht wird, Banner, das Hochheitszeichen, das kennzeichnet das Herrschaftsgebiet eines … dann wird klar, welche Träume sich Herbert Kickl plakatierend erfüllt: Österreich, sein Herrschaftsgebiet, der Soldat, der er war, träumt sich plakatierend hoch vom kleinen Gebirgsjäger zum Festungskommandanten

Tradition über Tradition – Wehrdienst bei den Gebirgsjägern als Einjährig-Freiwilliger, und kann es für eine aus Kärnten etwas Höheres geben, als von der kleinen Gefreitin zur Festungskommandantin aufzusteigen, wie so Ehrenreiche vor ihr …

Und wenn an die Herkunft des Wortes Banner gedacht wird: Heeresfahne … dann bestätigt nicht nur das Plakat, sondern Herbert Kickl selbst, was Barbara Tóth richtig …

Geschrieben hat Barbara Tóth die falsche Frage dem Falschen. Sie hat es Michael Bauer geschrieben, aus dessen Antworten die gesinnungsgemäß zensurierten Website das erst schreiben konnte, was sie schrieb:

Ein Rechtspopulist, der sich als Militär verkleidet in einer österreichischen Heeres-Phantasiekluft. Lässt man das einfach so stehen, @Bundesheerbauer? Ich finde das sehr problematisch.

Bundesheer-Pressesprecher bedauerte fehlendes Wissen
Michael Bauer antwortete umgehend – und stellte das Wissen der Falter-Schreiberin über das Bundesheer bloß. Seine Antwort auf Twitter lautete:

Ihr Tweet zeigt, wie wichtig die Einführung der Umfassenden Landesverteidigung in den Lehrplänen ist; Wenn eine Journalistin eine Uniform des #Bundesheers nicht von einer olivgrünen Jacke mit Abzeichen unterscheiden kann, wie schwer tut sich dann erst die restliche Bevölkerung?

Ja, wenn Barbara Tóth das Wissen hätte, das es im Bundesheer gibt,

das im Bundesheer gelehrt wird,

das Männer des Bundesheeres in ihren Büchern niederlegen,

welch Wissen reich Männer der Landesverteidung, wie ihr Befragter, gar in Serien verbreiten, dann hätte sie den Mann des Ministeriums wohl eher gefragt, wann wird das Bundesheer Herbert Kickl …

Auch für den Einsatz an den Schulen, weil, wie ihr Befragter antwortet, die Einführung der umfassenden Landesverteidigung wichtig … Wie attraktiv und authentisch könnte das Bundesheer den Schülerinnen durch Herbert Kickl vermittelt werden, allein durch seine Karriere: vom kleinen Gebirgsjäger zum Festungskommandanten, und was könnte er nicht alles den Schülern beibringen, wofür ihm wohl auch der Befragte sein Wissen, seine Materialien gerne zur Verfügung stellte, der recht geübt im Antworten auf Fragen, die … wenn zum Beispiel, nur ein Beispiel soll dafür genannt sein, wenn zum Beispiel im Unterricht die Rede auf die Windisch-Kaserne käme, dann könnte er eine Folie an die Wand projizieren mit der schon einmal verbreiteten Antwort des Befragten:

Sie ist benannt nach Alois Windisch. Die militärhistorische Denkmalkommission hat die Namensnennung vor wenigen Jahren überprüft und nicht beanstandet.

Und sollten darauf Schülerinnen auf einen parlamentarischen Beschluss gar zu sprechen kommen, dann könnte der plakativ Aufgestiegene mit von seinen Parteimannen aufbereiteten Materialien antworten, auch ohne auf bundesheerliches Wissen zurückgreifen zu müssen …

Und was für eine Werbung für das Bundesheer müßten erst gemeinsame Auftritte von Herbert Kickl und Michael Bauer in Schulen sein, zum Beispiel oder gerade im Deutschunterricht, wenn Michael Bauer zuerst Biographisches etwa über Franz Karl Ginzkey und dann Herbert Kickl, der Hölderlinverehrer in seiner Festung, aus seinen Werken …