Wann fragt ORF das Enkelchen von Mao Hitlerstalin, ob er als Diktator im Schloß wohnen wolle

Es ist Karl Habsburg-Lothringen kein Vorwurf zu machen, daß er versucht, seine Vorfahren in einem für sie und dadurch in einem für ihn selbst günstigen Licht darzustellen, er bemüht ist, seine Familie von den Verbrechen reinzuwaschen, ihre Schuld abzuschieben … Wer lebt schon gerne als Kind einer mörderischen Familie unter Menschen? Kaum bis niemand wer. Es ist nicht abwegig, daß zum Beispiel die Verwandten, die Kinder von Herrn Fritzl heute Entschuldigungen für ihn finden, gar manch Gutes über ihn zu berichten wissen, was also sollte Karl Habsburg anderes über seine Vorfahren erzählen, als das Gute? Lebte der Hund von Adolf Hitler noch und könnte er sprechen, er würde Lou Lorenz auch nur erzählen können, wie gut er, Adolf Hitler, ihm war.

Karl Habsburg von Lou Lorenz ehrlich gefragtAber was treibt den ORF an, einem Enkelchen eine derartige Plattform zu bieten? Beim Enkelchen von Adolf Hitler würde getobt werden, Wiederbetätigung, Geschichtsrevisionismus und so weiter und so fort. Lou Lorenz würde mit ihrer „ehrlichen Frage“, ob er denn gerne Diktator von Österreich sein würde, aus dem Land gejagt werden, aber Karl Habsburg darf sie ohne Furcht vor Konsequenzen und wohl noch mit viel Zustimmung aus dem Publikum „ehrlich fragen“, ob er denn gerne Kaiser wäre und das Schloß Schönbrunn als seinen …

Aber was treibt den Radiosender Ö1 an, Karl Habsburg zu einem Gespräch einzuladen, auch in dieser Woche gesendet, um ihm innerhalb von zwei Tagen zwei Plattformen der Familienverteidigung und der Schuldabschiebung und des Geschönten zu bieten? Es mag auf den ersten Blick mutig und toll erscheinen, ihn nach den Kriegsverbrechen  – ach, wie frech und ungezogen – seiner Vorfahren zu fragen, aber letztendlich ist es eine törichte und ungehörige Frage, weil sie nach Sippenhaftung … Aber für das von ihm als gut Dargestellte will und übernimmt er mit flotter Lippe die Haftung für seine Sippe, reklamiert für seine Sippe bruchlose „800 Jahre Berufspolitik“ – eine geteilte Haftung jedoch kann es nicht geben, einen selektiven Familienstolz jedoch kann es nicht geben, also ist er selbst verantwortlich für Fragen nach beispielsweise Kriegsverbrechen seiner angeführten Sippe … Karl Habsburg hat menschgemäß nicht auf die Frage der Kriegsverbrechen geantwortet, ist menschgemäß dieser Frage ausgewichen. Das ist sein Recht als Bürger vor dem Gesetz, niemand muß sich selbst belasten. Was hätte er auch darauf antworten sollen? Etwas zugeben, daß nicht er getan hat, aber ebendiese seine Ahnen? Vielleicht, aber zu welchem Zweck? Die eigenen Vorfahren an den Pranger zu stellen, um sich damit weiter im Gespräch zu halten als nächster Wieder-Kaiser? Weil er, Karl Habsburg, ein Kaiser wäre, der aus der Geschichte gelernt hat?

Aus der Geschichte ist zu lernen, betont Karl Habsburg sehr gerne, für Gegenwart und Zukunft. Aber was hat er und seine von ihm angeführte Familie aus der Geschichte gelernt? Zum Beispiel auch sein Vater? Die Gegenwart so recht nach eigenem Geschmack und Familientradition einzuschätzen? Der afrikanischen Mentalität entspräche am ehesten die Monarchie, die Apartheid in Südafrika hätte Schwarzen Spitzenpositionen  …

Es wird tatsächlich Zeit, daß aus der Geschichte und Geschichte gelernt wird. Es gab einmal eine Familie Habsburg, die regierte in diesem Land diktatorisch und massenverbrecherisch. Und es gibt Nachfahren von dieser Familie, die heute leben, aber die für alle, die nicht zu dieser Familie gehören, die nicht von dieser Familie abstammen, nicht mehr Bedeutung endlich zu haben haben, als jedwede andere heute existierende Familie in diesem Land auch. In den Familienkabinetten können habsburgische Sprößlinge an Gedenktagen, an Geburtstagen ihrer Vorfahren, Geschichte nach Sippenart nachspielen, dazu Uniformen anziehen, Orden anlegen, Gott auftreten lassen, dafür vielleicht einen generellen Familienprojekttitel sich einfallen lassen – dafür böte sich an: „Im von der Vorsehung bestimmten Ruhestand“ …

Zur Nachlese, ein paar Beispiele:

Soldaten sollten morgen Texte von Otto Habsburg Werner Faymann, Heinz Fischer, Norbert Darabos laut aufsagen

Steuergeld für in Afrika lebende Menschen statt als Grabbeigabe für Otto Habsburg

Einerlei, ob ein Habsburg lebt, stirbt, Geistesgrimassen wie von Otto werden immer geschnitten

„Das Parlament solle weiter bestehen“

Karl Habsburg – „Chef des Hauses Österreich“

Franz-Joseph-Habsburg-Ring – Menschheitsmassenverbrecher

Criminalis Mariä Theresiä

Freiheitliche Gemein-Schaft mit der Monarchie auf unzensuriert harmlos gegen bettelnde Menschen

Vor 100 Jahren erschoß ein Tiger einen Procházka in Sarajevo

Prinz Eugen, petite salope

Endlich Schluß mit Anhimmelung von Mao Hitlerstalin, heißen sie Johannes Calvin oder wie auch immer sonst noch

Es muß so zugespitzt und deutlich geschrieben werden, es müssen mit dem Vorschlaghammer die Buchstaben auf das Papier gedroschen werden, damit es auch klar und unmißverständlich verstanden wird.

Johannes Calvin - Schluß endlich mit Anhimmelung von Mao HitlerstalinWürden die Macher und Macherinnen, um ein konkretes und aktuelles und Österreich bezogenes Beispiel exemplarisch zu nennen, der Sendung „Gedanken für den Tag“ im österreichischen Rundfunk Adolf Hitler derart anhimmeln, sie würden nicht nur massiv kritisiert werden, sondern in Österreich, in dem es ein Verbotsgesetz gibt, zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt werden.

Aber es wird nicht Adolf Hitler liebevoll und propagandistisch gedacht und angehimmelt, sondern diesmal – aktueller Anlaß halt wieder ein Jubiläum – ist es Johannes Calvin, der vor Jahrhunderten an einem Tag im Mai geboren wurde oder starb.

Es interessiert hier nicht, was Johannes Calvin dachte oder gesagt hat, es ist metaphysisches Geschwefel, und was nach über 400 Jahren über ihn und zu ihm gesagt wird, ist ebenso nachgeredetes Geschwefel. Das Unanständige und Ungeheuerliche aber daran ist, Johannes Calvin derart propagandistisch im Jahre 2014 noch …

Selbstverständlich kann über jeden Menschen etwas Gutes gesagt werden, und es ist eine Sendung „Gedanken für den Tag“ vorstellbar, in der auch etwas Gutes über Adolf Hitler gesagt werden könnte, Zitate von ihm gebracht werden könnten, die ihn als einen guten Menschen propagandistisch … Aber es gibt eine breiteste Übereinstimmung heute in der österreichischen Gesellschaft, Adolf Hitler nicht zu gedenken, Adolf Hitler nicht mehr anzuhimmeln. Und es gibt darüber hinaus auch entsprechende Gesetze, die das mit Recht unterbinden. Bloß bei Johannes Calvin oder wie auch immer sie heißen, gibt es diese Übereinstimmung nach wie vor nicht. Diese ist längst überfällig.

Und hierzu gehört dringend auch, endlich nicht mehr in der Sprache der Organisierten Glauben zu reden. Und weil es hier auch konkret um Johannes Calvin geht, kann ebenfalls exemplarisch ein Beispiel konkret angeführt werden. Es muß aufgehört werden, von „Hexenverbrennungen“ zu sprechen. „Hexe“ klingt nach Schuldigkeit.  „Hexe“ klingt nach Täterin, als wäre es begründet und rechtens gewesen, sie zu verfolgen. „Hexenverbrennung“ klingt verharmlosend, weil es nicht konkret benennt, wer verbrannt wurde; es ist also ein euphemistischer Ausdruck, hinter dem Täter und Täterinnen stets ihre Verbrechen versuchen zu verbergen, auch vor ihnen selbst.

Es waren aber Menschen und keine gespenstisches Wesen, keine Geister. Menschen sind verbrannt worden. Menschen wurden ermordet.

Menschen wurden ermordet, es muß nicht hinzugefügt werden, bestialisch. Das Morden an sich ist bestialisch genug.

Und einem Menschenausrottungsfanatiker, wie es eben auch Johannes Calvin war, wird 2014 immer noch liebevoll propagandistisch …

Und komme niemand und sage, es sei eine andere Zeit als heute gewesen. Nicht vergleichbar mit der heutigen Zeit. Dagegen gibt es keinen Einwand. Aber es gibt keinen Grund, heute noch, Menschen anzuhimmeln, wie in dieser Woche eben halt massiv Johannes Calvin, und nächste Woche ist es ein anderer oder eine andere, um irgendeine herauszugreifen, vielleicht Hildegard von Bingen, diese antisemitische … Was mit Adolf Hitler gelungen ist, die Anhimmelung aufzugeben, muß auch mit Johannes Calvin gelingen, oder wie immer diese Menschen der Organisierten Glauben heißen mögen.