Weshalb sich nicht an Staaten ohne Streitkräfte orientieren?

Es wurde zwar bereits in „Frivol zugemuteter Unfug“ die Frage gestellt, weshalb sich nicht an Staaten ohne Streitkräfte orientieren, da es aber eine derart wichtige und darüber hinaus in der breiten Diskussion keine Rolle zu spielende und auch in der  breiten medialen Debatte keine behandelte Frage ist, ist es notwendig, diese Frage, weshalb sich nicht an Staaten ohne Streitkräfte orientieren, zu einer eigenen Schlagzeile zu machen.

Die breite Diskussion und die breite mediale Berichterstattung wird je mit einem unausgesprochenen Gebet eingeleitet und beendet, mit einem Anrufungspsalm: „Unser Heer, Herr unser!“ Denn wie für Fundamentalgläubige jedweden organisierten Glaubens darf die Existenz des Militärs nicht angezweifelt werden, ist das Dogma „Militär existiert“ unumstößlich, diskutiert darf lediglich werden, in welchem organisatorischen System darf dem „Herrrn“ gedient werden. Es darf lediglich darüber nachgedacht werden, wie können für den „Herrn“ Menschen gewonnen werden, die bisher noch nicht ihren Weg zum „Herrn“ fanden, wie es beispielsweise die zur Missionarin aufgestiegene Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek

Volksbefragung 20-01-13 - AufrüstungUnd dem „Herrn“ werden alle weiter und noch mehr mit ihrem Steuergeld zu dienen haben. Das ist entschieden. Hier herrscht Einigkeit in der Regierung von ÖVP und SPÖ. Über den Dienst am „Herrn“ durch Steuergeld hat der Souverän nicht zu entscheiden. Es herrscht also Einigkeit darüber, unabhängig davon, ob die Kugel auf Wehrpflicht oder auf Berufsheer zum Liegen kommen wird, es muß das Haus des „Herrn“ modernisiert und professionalisiert werden … Es wird von Modernisierung und Professionalisierung gesprochen, um das Wort Aufrüstung zu vermeiden. Denn das Wort Aufrüstung würde augenblicklich die Rüstungsindustrie erinnern und augenblicklich erhellen, wer die tatsächliche Nutznießerin ist und wer die tatsächliche Gewinnerin dieser „Volksbefragung“ sein wird. Es wird die Rüstungsindustrie sein, die durch Steuergeld staatlich geschützte Werkstätte, die aber nicht Produkte zum Nutzen des Menschen erzeugt, sondern für den Schrottplatz produziert – weltweit leider nicht so harmlos als im konkreten österreichischen Fall …

So fordert beispielsweise auch die österreichische Offiziersgesellschaft des „Herrn“ von allen den Steuergelddienst:

Erhöhung des Investitionsrahmens auf jährlich zumindest 30% des geforderten Budgetrahmens von 1% des BIP zur Modernisierung[.]

Als ob es mit dem „Herrn“ mit seinen Massenvernichtungswaffen eine Zukunft geben könnte, sprechen diese Offiziere von Zukunftsfähigkeit, die sie in ihrer Forderung nach „vermehrter materieller, organisatorischer und struktureller Integration und Kooperation mit den Streitkräften der europäischen Staaten insbesondere der EU“ sehen … Derzeit werden rund 2 Milliarden Euro Steuergeld in den Opferstock des „Herrn“ geschmissen, das sind rund 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, um das allein von den Offizieren des „Herrn“ geforderte Steuergeld fassen zu können, muß schon einmal ein fast doppelt so großer Opferstock angeschafft werden …

Beispielsweise können, weil es sich dabei um eine aktuelle Verkündigung handelt, Menschen in Polen von ihrem verpflichteten Dienst im Steuergeldhochamt des „Herrn“ erzählen, von ihrer verpflichteten Füllung des Opferstockes der Rüstungsindustrie. Kaum drei Jahre nach Reformierung der polnischen Armee, in diesem Fall nach Wandlung der Wehrpflicht zu einem Berufsheer, wird ihnen geheißen, in den nächsten zehn Jahren 31,7 Milliarden Euro Steuergeld zur Modernisierung …  Um sich das leisten zu können, wurde natürlich schon früher Vorsorge getroffen, etwa durch Erhöhung der Mehrwertsteuer, etwa durch Kürzung der Ausgaben für das Arbeitslosengeld … Und über alle Grenzen hinweg herrscht im Hause des „Herrn“ argumentative Einigkeit, der Steuergeldablaß für die Rüstungsindustrie bringt Arbeitsplätze und Steuern für den Staat, der das Steuergeld der Bürger und Bürgerinnen also dafür ausgibt, Steuern aus Steuergeld einzuheben, für das auch Arbeitslose mit gekürztem Arbeitslosgengeld erhöhte Mehrwertsteuer …

Die Mitteilung in dem Bericht der Presse über die polnische Aufrüstung,

[d]ie Streitkräfte möchten vier Geschwader der unbemannten Fluggeräte kaufen, die sowohl zur Aufklärung als auch zu Militäreinsätzen im Umkreis von 24 Kilometern geeignet sind[,]

führt noch einmal dazu, auf den Essay „Gezielte Tötung“ von Armin Krishnan zurückzukommen … Drohnen auch für den Einsatz des „Herrn“ – im Umkreis von 24 Kilometern. Wo? In Polen? Auch in Polen? Und wenn in Polen, gegen wen? Und ist bei der Modernisierung und Professionalisierung des österreichischen „Herrn“, gleich ob er Wehrpflicht oder Berufsheer trägt, auch daran gedacht, ihn mit Drohnen aufzurüsten? Wozu die gleichen Fragen, wenn ja, zu stellen sind. Auch zum Einsatz in Österreich? Und dann, wenn ja, gegen wen?

Stimmzettel Volksbefragung 20-1-2013Das Schlußwort ist Armin Krishnan zu überlassen, nicht ohne darauf hinzuweisen, daß das Bundesheer das Sicherheitspolizeigesetz für ihren eigenen Einsatz noch strenger haben wollte …

Im schlimmsten Fall könnten auch westliche Regierungen die eigene Bevölkerung zum Feind erklären und durch heimliche selektive Tötungen ausdünnen, um damit ideologische und sozialtechnische Ziele zu verfolgen. Diese Gefahr ist keineswegs nur hypothetisch, sondern wird durch den kontinuierlichen Ausbau des Polizeistaates in Nordamerika und Europa und die wachsende Macht nationaler Sicherheitsapparate immer konkreter. Die Namen von Millionen Menschen stehen in den USA und in Europa ohne deren Wissen auf „Terrorismusbeobachtungslisten“. Nicht nur müssen die betroffenen Personen befürchten, dass ihnen dadurch massive Nachteile erwachsen, sie können in der Zukunft schnell und lautlos in geheimen Gefängnissen verschwinden oder auf Todeslisten gesetzt werden – ein Recht, das die Obama-Regierung bereits zu besitzen behauptet. Im Hinblick auf die sich immer weiter entwickelnden technischen Möglichkeiten der Überwachung und heimlichen Tötung sowie die politischen Versuche, in vielen Bereichen allgemeine Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und des Völkerrechts außer Kraft zu setzen, muss man die allmähliche Legitimierung gezielter Tötungen mit großer Sorge betrachten.

„Volksbefragung“ zu Wehrpflicht und Berufsheer 20. Jänner 2013 – „Frivol zugemuteter Unfug“

Hannes Androsch hat in der gestrigen Österreich seine Kritik an der „Volksbefragung“ wiederholt, zu der er bereits „Unfug“ sagte, und nun in dieser eine „frivole Zumutung“ sieht, so daß zusammengefaßt geschrieben werden kann: diese „Volksbefragung“ ist ein „frivol zugemuteter Unfug“ …

Volksbefragung Bundesheer - Frivol zugemuteter Unfug

Hannes Androsch: „Frivole Zumutung“ …

Weshalb Hannes Androsch aber dennoch sich für eine der „willkürlichen Fragen“ eines „frivol zugemuteten Unfugs“ engagiert, mag ein Widerspruch sein, genauer aber besehen, ist dieses sein Engagement letztendlich ein weiterer Beitrag zu diesem „frivol zugemuteten Unfug“, wie auch die seine Aussagen in der gestrigen Österreich. Ob von 505 Millionen in der EU tatsächlich 490 Millionen ein Berufsheer haben, ist zahlenmäßig wohl nicht ganz korrekt -, das aber nur nebenher und ein weiteres Mal wegen der Genauigkeit im Umgang mit Zahlen in dieser Diskussion um Wehrpflicht und Berufsheer …

Volksbefragung 20-01-2013 - Keine Streitkräfte

Weshalb sich nicht an Ländern ohne Streitkräfte orientieren?

Interessanter ist die Frage, die der sozialdemokratische Industrielle nicht beantworten wird können, weshalb sich nicht an den Ländern orientieren, die bereits jetzt keine Streitkräfte haben?

Eine weitere Ungenaukeit von Hannes Androsch, es ist nicht ein „Armutszeugnis für die Politik“, sondern für die österreichische Parteipolitik, und noch genauer, ein Armutszeugnis für ÖVP und SPÖ. Und nebenher auch bloß, es werde, so Hannes Androsch, zur Belebung noch eine TV-Kampagne gefahren -, frivoler geht es auch nicht mehr: eine belebende Kampagne für eine Organisation zu fahren, deren einziges Geschäft das Töten ist … Für die Soldaten und Soldatinnen jedweden Militärs, die töten und sich töten lassen müssen, ist es kein Geschäft, sondern für die Rüstungsindustrie, und auch für die Steuergeldzahler und Steuergeldzahlerinnen ist es kein Geschäft, sie bezahlen für jedwedes Militär der Rüstungsindustrie Rechnungen … Die Politik hätte, sagt Hannes Androsch, selbst entscheiden müssen -, eine weitere Ungenauigkeit, es hätte die Parteipolitik entscheiden müssen, genauer: ÖVP und SPÖ …

Hannes Androsch findet es interessant, was am 21. Jänner 2013 passieren werde … Nun, darüber einen Ausblick zu geben wurde auch hier bereits versucht: Ausflüchtelöcher

Stimmzettel Volksbefragung 20-1-2013Wer also am 20. Jänner 2013 nicht zu einem frivolen Unfuger werden will, wird zu überlegen haben, wie mit diesem „frivol zugemuteten Unfug“ umgehen? Die eine Möglichkeit ist, sich daran nicht zu beteiligen. Die andere Möglichkeit ist, wie hier schon vorgestellt, mit einem eigenen Stimmzettel  zur „Volksbefragung“ zu gehen, als Zeichen der Ablehnung dieses „frivol zugemuteten Unfugs“, zum zweiten als Information an diese Regierung, es gibt mehr Denkbares als lediglich Wehrpflicht und Berufsheer …

Volksbefragung 20-01-13 Zwischenstand 24-12-2012

Zwischenstand der Umfrage: 25,55% für Abschaffung des Bundesheeres.

PS Der Trend, wie heute den Medien zu entnehmen ist, daß die von der ÖVP bevorzugte allgemeine Wehrpflicht nur für Männer in die Verliererinstraße einbiegt, zeichnet sich bereits seit längerem auch in dieser Umfrage mit mehr Optionen ab, wie auch das heutige Zwischenergebnis zeigt. Allerdings ist das von der SPÖ bevorzugte Berufsheer in dieser Umfrage auch kein sehr attraktives Puzzle … Wie eine Volksbefragung wohl ausginge, mit wenigstens der einen Option Abschaffung des Bundesheeres mehr? Wenn sogar ohne breite Diskussion und ohne breite mediale Berichterstattung jeder und jede Vierte für die Abschaffung des Bundesheeres votieren.

An dieser Umfrage sich zu beteiligen, sind Sie weiter herzlich eingeladen.

PPS Wie die Diskussion bisher gelaufen ist, was alles nicht bedacht wurde, wie eingeschränkt die Diskussion zum komplexen Thema Militär war, sind Sie eingeladen, nachzulesen unter:

Informationsbroschüre und weitere Informationen zur „Volksbefragung“ 20. Jänner 2013

„Wir haben ja auch keine Visionen und dazu eine Regierung“

Hannes Androsch hätte sagen müssen: „Wir haben ja auch keine Visionen und dazu eine Regierung.“ Stattdessen sagt Hannes Androsch in der platten Verschaukelungsart, auf die in Österreich vor allem die Freiheitlichen das Monopol beanspruchen: „Wir haben ja auch eine Berufspolizei und keine Bürgerwehr.“ Das aber nur nebenher. Wesentlicher ist, was Hannes Androsch noch sagt:

Nach dem Ende des Kalten Krieges haben sich die Bedrohungen grundlegend und in vielfältiger Weise geändert. Deren Szenario reicht von Terrorismus und organisierter internationaler Kriminalität bis hin zu Massenvernichtungswaffen, Cyberattacken, der Gefährdung der Sicherung der Versorgung von Rohstoffen und Energie bis hin zu oft von kriminellen Banden gesteuerten unerlaubten Einwanderungen. Damit gehen neue Anforderungen an die Sicherheitspolitik einher, denen auch unser Heer in einem europäischen Verbund zunehmend Rechnung tragen muss. Diese Anforderungen erfordern ein schlankes Bundesheer […]

Es wurde zwar bereits in Steuergeldabgabentisch der Rüstungsindustrie das Werben von Hannes Androsch für ein Berufsheer auch mit dem „Flüchtingsproblem“ angeschnitten, aber es muß noch deutlicher der unverantwortliche Aberwitz und die Unverschämtheit eines sozialdemokratischen Industriellen angesprochen werden, erstens Einwanderung in einem Satz mit Kriminalität, Terrorismus und Massenvernichtungswafffen zu nennen, zweitens Flüchtlinge zu Bedrohenden und drittens Flüchtlinge zur Rechtfertigung eines Militärs gleich mit welchem organisatorischen System auch immer zu mißbrauchen …

Stimmzettel Volksbefragung 20-1-2013Denn, und das wird Hannes Androsch nicht leugnen können, es zu wissen, die Bedrohung durch das Militär zwingt erst die Menschen zur Flucht, nicht die Flüchtlinge sind also das Problem, das Problem sind die militärisch ausgetragenen Konflikte. Muß denn immer wieder daran erinnert werden, was in Österreich nur zu genau gewußt werden muß, der Anlaß für die Flucht seit über einem halben Jahrhundert nach Österreich: aus Ungarn, aus der damals sich noch nennenden Tschechoslowakei, aus Ex-Jugoslawien, aus Tschetschenien, aus Afghanistan, aus … Und muß denn immer daran erinnert werden, wie wenige von den Millionen Flüchtlingen nach Österreich und in die Europäische Union kommen, wo die meisten Menschen tatsächlich Zuflucht finden? In den Nachbarländern, die selbst zu den ärmsten Ländern zählen, beispielsweise auf dem Kontinent Afrika. Und ist es nicht bezeichnend und alles aussagend, daß die UNHCR in ihrer Antwort auf die Frage, wer ein Flüchtling sei, an erster Stelle den Krieg nennt?

Menschen verlassen ihre Heimat aus unterschiedlichsten Gründen: Krieg, Verfolgung, Naturkatastrophen oder auch der Wunsch nach einem besseren Leben veranlassen Menschen dazu, Zuflucht in einem anderen Land zu suchen.

Und sind Menschen nach ihrer Flucht aufgrund militärisch ausgetragener Konflikte vor dem Militär sicher? Nein, wie das aktuelle Beispiel Syrien …

Erst an vierter Stelle steht in dem oben angeführten Zitat, der Wunsch nach einem besseren Leben … Aber das ist eine harmlose Formulierung, denn es geht zu oft um Flucht vor dem Verhungern -, wobei wieder das Militär die grausame europäische Wirklichkeit zu festigen hat -, ein Zitat von Jean Ziegler:

Die Todsünde sind die Exportsubventionen. Auf jedem afrikanischen Markt können Sie Gemüse, Früchte oder Geflügel aus der EU kaufen, zur Hälfte oder zu einem Drittel des Inlandspreises. Ein paar Kilometer weiter steht der afrikanische Bauer, rackert sich ab und hat nicht die geringste Chance auf ein Existenzminimum. Die Scheinheiligkeit der Kommissare in Brüssel ist abgrundtief. Sie produzieren den Hunger in Afrika, und wenn dann ein paar Hungerflüchtlinge an die Grenze Europas kommen, werden sie mit militärischen Mitteln zurückgeworfen.

Und weil morgen der Tag der Geschenke ist, sollte sich jemand finden, der Hannes Androsch, diesem Experten für geänderte Bedrohungen seit dem Ende des Kalten Krieges (in dem viele Kriege eiskalt zum Wohle der Rüstungsindustrie geführt wurden, vor allem innerstaatliche), beispielsweise den Essay „Gezielte Tötung“ von Armin Krishnan unter seinen sozialdemokratischen Industriebaum legt, in dem es auch um die zukünftige und also weitere Bedrohung durch das Militär geht, auch um das Bedrohungspotential des Militärs für die Menschen in Europa.

Die Kriege der Zukunft finden bereits heute und im Geheimen statt. Ihre Strategie stützt sich auf Drohnen, Nanobewaffnung und gezielte Tötungen. Diese Individualisierung des Krieges wirft dabei völlig neue ethische und politische Fragen auf, denen sich Krishnan in diesem militärstrategischen und philosophischen Essay unerschrocken stellt. Er diskutiert die Gründe der zunehmenden Individualisierung, ihre militärische und politische Nützlichkeit, aber auch ihre ethische Fragwürdigkeit: Brauchen wir eine neue Genfer Konvention?

Das war menschgemäß keine wirkliche Empfehlung für ein noch mögliches Geschenk für Hannes Androsch, sondern für Sie, die am 20. Jänner 2013 im Demokratiespiel dieser rotschwarzen Regierung mitspielen sollen dürfen, also im Sinne der rotschwarzen Regierung funktionieren sollen müssen … Und Hannes Androsch, einem so Informierten, der derart, trotz aller Informationen, über Flüchtlinge spricht,  braucht nichts mehr geschenkt zu werden … Auch kein Buch von Jean Ziegler, beispielsweise „Wir lassen sie verhungern. Die Massenvernichtung in der Dritten Welt“. Er wird sicher auch wissen, daß beim Assistenzeinsatz des Bundesheeres an der Grenze nicht die Flüchtlinge, sondern das Bundesheer für sich ein Problem

PS Übrigens, Hannes Androsch nennt die „Volksbefragung“ am 20. Jänner 2013 selbst einen „Unfug“ … Aber Hannes Androsch engagiert sich zugleich – sogar und selbstverständlich nur als Vorsitzender des Personenkomitees „Unser Herr – Pro Berufsheer“, das zum Mitmachen aufruft – für diese „Volksbefragung“, also für einen „Unfug“ … Wen und vor allem für wen will Hannes Androsch mit seinem Engagement für einen Unfug frotzeln, ein nützlicher Unfuger sein?

Er glaube, dass sich die Bevölkerung „gefrotzelt fühlt“, wenn sie in einer derart komplexen Materie durch eine „herausgegriffene, willkürliche Frage“ entscheiden soll, sagte Androsch.

Vielleicht ist es einfach viel platter, und es geht schlicht um das Einsammeln von Titeln, einmal einen Vorsitzenden, dann wieder mal einen Präsidenten einer Bildungsinitiative …

Über 50 Prozent haben Antworten, für die die Regierung nicht einmal Fragen hat

Volksbefragung 20-01-2013 - 25 Prozent für Abschaffung

50,56 Prozent haben Antworten, für die die rotschwarze Regierung nicht einmal Fragen hat.

Wie der heutige Zwischenstand der Umfrage erneut zeigt, können im Grunde über 50 Prozent an dieser „Volksbefragung“ zu Wehrpflicht und Berufsheer am 20. Jänner 2013 nicht teilnehmen, wenn sie ihrer in dieser Umfrage getroffenen Wahl treu bleiben wollen, da diese hier von ihnen angekreuzten Optionen von der rotschwarzen Regierung nicht abgefragt werden.

Stimmzettel Volksbefragung 20-1-2013Es will nicht geglaubt werden, daß von über 50 Prozent 100 Prozent bereit und willig sind, so schnell ihre Ansichten zu wechseln, wie Erwin Pröll dem Außenminister oder Michael Häupl dem Verteidigungs-
minister das Hemd …

Was können diese über 50 Prozent am 20. Jänner 2013 tun? Nicht hingehen? Oder doch? Aber wenn sie sich an dieser „Volksbefragung“ beteiligen, können sie es, wenn Sie sich von dieser Regierung Ihre Meinungen nicht wechseln lassen wollen, nur mit dem „Stimmzettel der Bürger und Bürgerinnen“ tun, um dieser Regierung mitzuteilen, die Leibwäsche nicht zu wechseln, heißt nicht gleich, beschmutzt umherzulaufen …

PS Der „Stimmzettel der Bürger und Bürgerinnen“ ist zum Downloaden mit weiteren Überlegungen bereitgestellt in:

Mit eigenem Stimmzettel zur „Volksbefragung“ am 20. Jänner 2013 zum Abstimmen

Mit eigenem Stimmzettel zur „Volksbefragung“ am 20. Jänner 2013 zum Abstimmen

Stimmzettel Volksbefragung 20-1-2013Sehr viele sind unschlüssig, ob sie an der „Volksbefragung“ am 20. Jänner 2013 teilnehmen sollen oder nicht. An einer mit „plakativen Sätzen“ (wie sie von Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger bezeichnet wird) teilzunehmen, anderseits an einer „Volksbefragung“, die bei weitem nicht den möglichen und denkbaren Lösungsvorschlägen, die es zum Komplex Militär gibt, zur Disposition stellt …

Mehr muß hierzu nicht mehr geschrieben werden, denn es wurde bereits zur Genüge zum Komplex Militär aber auch zu dieser „Volksbefragung“ an sich geschrieben und zur kompakten Information zusammengefaßt in einem eigenen Begleitbuch: Informationen zur „Volksbefragung“ am 20. Jänner 2013.

Sollte es am 20. Jänner 2013 zu einer äußerst geringen Beteiligung kommen, nicht zuletzt auch wegen der absolut eingeschränkten Auswahl an Optionen, wird zwar darob die Klage erhoben werden, letztlich aber zufrieden mit den Schultern gezuckt werden, so sei es eben in einer Demokratie, auch die österreichische Demokratie sei jetzt eben immer mehr eine westliche Demokratie, und in der falle halt, bedauerlicherweise, die Beteiligung gering aus …

Eine Lösung für dieses Dilemma, an dieser „Volksbefragung“ sich zu beteiligen oder nicht zu beteiligen, kann sein, am 20. Jänner 2013 sehr wohl abzustimmen, aber dafür nicht den amtlichen Stimmzettel zu verwenden, sondern einen eigenen Stimmzettel in die Wahlurne einzuwerfen. Und den amtlichen Stimmzettel heben Sie sich für die nächste Nationalratswahl auf, zur Erinnerung auch dafür, daß es in dieser ebenfalls mehr Möglichkeiten gibt, als es sich ÖVP und SPÖ vorstellen können …Entweder Sie erstellen hierfür einen eigenen Stimmzettel, mit den Fragen, die nach Ihrem Erachten die rotschwarze Regierung nicht gewillt ist zu stellen. Oder Sie finden bereits den hier zum Herunterladen zur Verfügung gestellten „Stimmzettel der Bürger und Bürgerinnen“ als dafür gut verwendbar, weil auf dem Optionen festgehalten sind, die für Sie wählbar sind.

An dieser „Volksbefragung“ mit einem eigenen Stimmzettel teilzunehmen -, Sie bringen dadurch zum Ausdruck, Ihnen ist auch dieses demokratische Instrumentarium äußerst wichtig, anderseits die Aufforderung an diese Regierung: zurück an den Start, um sich dem Komplex Militär endlich umfassend zu stellen, mehr also als das Gegebene vorzulegen … Von dieser Regierung gar Visionäres zu verlangen -, das wäre allerdings Überforderung … Das Visionäre muß von der nächten Regierung eingefordert werden, sofern in dieser weder ÖVP noch FPÖ noch …

PS Die Umfrage zur „Volksbefragung“ mit den Optionen auf dem „Stimmzettel der Bürgerinnen und Bürger“ zeigt im Gegensatz zur Mängelfragestellung der rotschwarzen Regierung eine sehr differenzierte Sichtweise des Komplexes Militär. Und, wie am letzten Zwischenstand der Umfrage abzulesen ist, eine für eine amtierende Regierung geringe Zustimmung für die von ÖVP und SPÖ bevorzugten und soher nur diese zur „Volksbefragung“ zugelassenen Optionen.

Sie sind weiter herzlich dazu eingeladen, sich an dieser Umfrage zu beteiligen.

Folgsbefragung 20. Jänner 2013 – „Werfen wir die Waffen nieder!“

Auf Militär abschaffen hat Tobias Wirthensohn einen Kommentar verfaßt, der an eine Zeit anknüpft, als von Österreich aus schon anders, auf einem hohen Niveau und vor allem visionär über den Komplex Militär gesprochen und geschrieben wurde -, die in Prag geborene Bertha von Suttner wurde zwar aus Nationalstolz wegen ihres Nobelpreises aber nicht ob ihrer Inhalte zur Österreicherin gemacht, der in Wien geborene Alfred Hermann Fried aber wurde schlicht vergessen, zu viel sprach er visionär vom Frieden, und das auch noch als Sohn von einer jüdischen Bürgerin und einem jüdischen Bürger:

Jeder Zeit ihre Idee, jeder Idee ihre Zeit! Die Zeit ist gekommen für einen Wandel in Österreichs Sicherheitspolitik. Von heimischen Politikern werden unterschiedliche Theorien zur Gestaltung des Bundesheers diskutiert und zur Volksbefragung freigegeben. Die Ansätze sind jedoch leider die falschen, wird doch eine einfache Tatsache ignoriert: Österreich braucht nicht nur keine Wehrpflicht und kein Berufsheer, Österreich braucht überhaupt kein Heer!
Egal wie die Volksbefragung im Jänner ausgehen wird: Die große Gefahr droht, dass die Diskussion über Sinn und Nutzen des Bundesheers danach für Jahre, vielleicht Jahrzehnte eingefroren wird. Lassen wir die Chance dieser Diskussion jetzt nicht ungenützt! Ein Angriff auf Österreich ist aus vernünftiger Perspektive betrachtet bis zur Unmöglichkeit unrealistisch, wodurch das Heer seiner Kernaufgabe, der Landesverteidigung, entledigt ist. Die derzeit verbliebenen Sekundäraufgaben des Bundesheers könnten nach seiner Abschaffung mittels der dadurch eingesparten Kosten zivilgesellschaftlich erledigt werden.
Österreich könnte den Traum einer entmilitarisierten Gesellschaft verwirklichen und dadurch eine globale Vorreiterrolle einnehmen, der Welt als Vorbild dienen! Unser Land hat genug Kriege geführt. Werfen wir die Waffen nieder! Wagen wir den historischen Schritt in eine entmilitarisierte Zukunft! Es ist an der Zeit!

Volksbefragung 20-01-13 Die Waffen niederUnd zu diesem Kommentar schreibt Marshall Locksmith aus Berlin: „Sei doch einfach still!“

Dieses „Sei doch einfach still!“… ist die auf den Punkt gebrachte Formel, wie in Österreich 2012 über den Komplex Militär öffentlich breit diskutiert und medial breit geschrieben wird … Dieses „Sei doch einfach still!“ ist das Credo der rotschwarzen Regierung, nicht nur aufgrund ihrer Bevorzung einer dirigistischen Demokratie, sondern auch aufgrund ihrer inhaltlichen Herangehensweise an den Komplex Militär, wird beispielsweise nur an die aktuellste Aussage von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek über Frauen und Militär gedacht, ist dieses „Sei doch einfach still!“ also auch ein Appell an den eigenen Regierungskopf …

PS Bei einem anderen und ausschließlich männerdominierten Beruf sieht Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek keinen Anlaß, sich zu engagieren

Mehr Zustimmung für Abschaffung des Bundesheeres als für Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht

Ehe über den heutigen Zwischenstand in der Umfrage mit wenigstens vier Optionen berichtet wird, muß zuerst gedankt werden. Es wurden hier schon mehrere Versuche unternommen, eine für diese rotschwarze „Volksbefragung“ treffende Bezeichnung zu finden, von Proporzbefragung über Geld-Her-oder-Geld-Her-Befragung über Regierungsumfrage usw., aber die tatsächlich treffendste Bezeichnung für diese „Volksbefragung“ ist „Folgsbefragung“ …

„Folgsbefragung“ … In der Statistik unter der Rubrik „Suchbegriffe“ wurde diese so alles auf den Punkt bringende Bezeichnung gefunden -, mit größter Wahrscheinlichkeit ist diese Begriffsbildung auf eine Rechtschreibschwäche zurückzuführen, vielleicht aber nicht nur auf eine Rechtschreibschwäche, sondern auf eine intuitiv richtig gewählte Rechtschreibung … Wie auch immer es zu dieser Bezeichnung „Folgsbefragung“ kam, dem Suchenden oder der Suchenden, der oder die mit „Folgsbefragung“ nach „Volksbefragung“ suchte, ist herzlichst zu danken.

Folgsbefragung 20-01-2013 Umfrage Zwischenstand

Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Umfrage zur „Folgsbefragung“ zu beteiligen.

Nun zum heutigen Zwischenstand der Umfrage: 24,70 Prozent sind für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und 24,29 Prozent sind für die Abschaffung des Bundesheeres, die Zustimmung für ein Berufsheer ist mit 25.91 Prozent auch nicht viel höher, und die Zustimmung aufgrund eines seltsamen Verständnisses von Gleichberechtigung für die Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen liegt mit 25,10 Prozent dazwischen … Die zwei Sätze der rotschwarzen Regierung auf dem Nimmzettel kommen somit zusammen auf gerade einmal 50,20 Prozent

Bei solch einem Wert für die Abschaffung des Bundesheeres ist es gut vorstellbar, daß die rotschwarze Regierung heuer noch von der Rüstungsindustrie Post bekommt, mit etwa folgendem Inhalt: die besten Neujahrswünsche, die sie uns für 2013 und auch schon für die Folgejahre je schreiben konnten, haben sie mit ihren zwei Sätzen auf den Stimmzettel bereits zur vollsten Zufriedenheit geschrieben …

Steuergeldabgabentisch der Rüstungsindustrie

Steuergeldgabentisch Rüstungsindustrie - Volksbefragung 20-01-13Beim Festhalten des heutigen Zwischenstandes der Umfrage mit wenigstens vier Optionen muß gedacht werden, es wird die Nacht des 20. auf den 21. Jänner 2013 eine Gewinnerin gebieren, eine einzige, und das wird die Rüstungsindustrie sein …

Die rotschwarze Regierung stellt den Bürgern und Bürgerinnen am 20. Jänner 2013 nicht eine Wahlurne hin, in die sie die einzige Antwort auf die von der Regierung für sie auf zwei Sätze aufgeteilte einzig vorbereitete Frage werfen können, sondern der Rüstungsindustrie Steuergeldabgabentisch, auf den die Bürgerinnen und Bürger ihre Nimmzettel …

Denn wie immer diese „Volksbefragung“ ausgehen wird, eines ist gewiß, ganz gleich, ob es zu einer Reform der Wehrpflicht kommen wird, ob es zu einem Berufsheer kommen wird, es werden mit dem Argument, ein reformiertes Wehrpflichtbundesheer, ein gänzlich auf Berufsheer umgestelltes Bundesheer benötige unbedingt andere und also neue „Produkte“ der Rüstungsindustrie

Und für die Rüstungsindustrie war heuer an dem Tag bereits Weihnachten mit dem Versprechen auf weitere Bescherungen, als die rotschwarze Regierung sich auf die zwei „Volksbefragungssätze“ festlegte, die die einzige Garantie sind, die diese rotschwarze Regierung in dieser Angelegenheit verbindlich gibt, nämlich die Garantie für die Rüstungsindustrie, weiterhin auch in Österreich sehr gute Geschäfte zu machen, und der Text der „Volksbefragung“ gibt einzig der Rüstungsindustrie die Gewißheit, diese Regierung sorgt sich um ihre Sicherheit, sicher weiter gute Geschäfte auch in Österreich machen zu können, ohne sich anstrengen zu müssen, auf neue und vor allem nicht-milititärische Produkte umsteigen zu müssen, ihre Forschung nicht umstellen zu müssen, um beispielsweise ökölogisch unbedenkliche Produkte zu entwickeln …

PS Wie der heutige Zwischenstand der Umfrage wieder zeigt, liegen die Zustimmungen für die vier Fragen sehr knapp beieinander – von 24 Prozent bis 26 Prozent, ohne breite Diskussion und ohne breite mediale Berichterstattung stimmen 24 Prozent für die Abschaffung des Bundesheeres … Das Trommelfeuer mit Wirtschaftsargumentspatronen der Rüstungsindustrie gegen eine Volksabstimmung auch mit der Frage nach der Abschaffung des Bundesheeres wäre ohne Ende -, Hannes Androsch beispielsweise würde beim Berufsheer bleiben, aber wohl noch deutlicher werden, als er es jetzt, ohne die Frage nach der Abschaffung, bereits wurde:

Der Großindustrielle Hannes Androsch, von der SPÖ-Führung zum Leiter des „Komitees für eine Ende der Wehrpflicht“ ernannt, nimmt sich kein Blatt vor den Mund, warum er ein Berufsheer will: Österreich soll sich an EU- bzw. NATO-Rohstoff- und Handelskriegen beteiligen. Das Aufgabenspektrum sei „im europäischen Verbund in Zusammenarbeit mit der NATO einsatzbereit zu sein, die Rohstoff- und Energiequellen zu verteidigen, die Transportwege, Seewege und Pipelines. Dazu kommt das Flüchtlingsproblem, Terrorismus und Cyberwar.“ (1)

Mit dem Militär auch das „Flüchtlingsproblem“ …

Urnengang 20. Jänner 2013 – Umfrage-Zwischenstand: SPÖ und ÖVP Kopf an Kopf

Volksbefragung 20-01-13 - UmfragezwischenstandAber auf niedrigem Niveau -, weil in dieser Umfrage wenigstens zwei Optionen mehr zur Auswahl stehen …

Sie sind herzlich eingeladen,  an dieser Umfrage sich zu beteiligen.

Weitere Informationen zur „Volksbefragung“ zu Wehrpflicht und Berufsheer und auch zum Warum einer Umfrage mit zumindest vier Varianten finden Sie für Ihre Abstimmung im Buch

Informationen zur „Volksbefragung“ am 20. Jänner 2013.

67 Jahre danach kostet der letzte Krieg auf österreichischem Boden immer noch Steuergeld

Die freiheitliche ZZ lobt in ihrer Ausgabe 48/2012 in einem mit „Redaktion“ gekennzeichneten Artikel Walter Nowotny unter dem Titel „Ewig  lebt der Toten Tatenruhm“, einen Mörder im Auftrag eines Staates, wobei es hier nicht interessiert, daß Walter Nowotny für die nationalistische Totaldiktatur der Massenmorde und Massenverbrechen des deutschen Reiches seine mörderischen Einsätze flog, wobei es hier diesmal auch nicht interessiert, welcher Armee Tatenruhm nicht nur der Freiheitlichen ZZ-Redaktion lobt

Freiheitliche, Nowotny und die Kosten des letzten KriegesAber dieses Lob für einen militärischen Staatsauftragsmörder durch die freiheitliche ZZ-Redaktion ist eine wenn auch schlechte Gelegenheit einen weiteren Aspekt in die aktuelle Diskussion um Wehrpflicht und Berufsheer zu tragen, in eine Diskussion, in der es um vor allem um die finanziellen Kosten eines Militärs geht, es werden sogenannte volkswirtschaftliche Vorteile für ein Bundesheer mit dem System Wehrpflicht, es werden sogenannte volkswirtschaftliche Vorteile für ein Bundesheer mit dem System Berufsheer sowohl von der Fraktion der Wehrpflichtapologie als auch von der Fraktion der Berufsheerapologie eingebracht, Schätzpatronen verschossen …

Es sollte in diesem friedensverwöhnten österreichischen Zinnpuppenhaus doch auch daran erinnert werden, daß immer noch Steuergeld für den letzten Krieg auf österreichischem Boden hinausgeworfen werden muß, 67 Jahre nach dem letzten Krieg auf österreichischem Boden ist immer noch österreichisches Steuergeld zu verpulfern, um das von diesem letzen Krieg auf österreichischem Boden Angerichtete zu entsorgen …

Laut Experten sollen österreichweit noch an die 150.000 Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg in der Erde liegen. Suche und Bergung einer einzigen Bombe kostet im Schnitt an die 200.000 €. Geld, dass der Steuerzahler berappen muss, denn für die Entschärfung und den Abtransport der Fliegerbomben ist die Republik zuständig – konkret das Verteidigungsministerium.

150.000 Fliegerbomben multipliziert mit 200.000 pro Bombe: 30 Milliarden Euro an Steuergeld … Bei diesem Betrag sind die Gerichtskosten von 10.500 für die Stadt Salzburg im Streit, welches Steuergeld für die Beseitigung der militärischen „Produkte“ genommen werden soll, vernachässigbar, aber das sind ja nicht die einzigen Kosten, die dieser Streit, der neun Jahre dauerte, verursachte -, neun Jahre Streit zwischen einer steuergeldfinanzierten Stadt und einem steuergeldfinanzierten Bund für militärische „Produkte“, die vor 67 und mehr Jahren auf Österreich fielen ….

Es könnte eingewendet werden, ja das ist eine Schätzung, 150.000 Fliegerbomben, aber mit Schätzungen gehen die Fraktionen für Wehrpflicht und Berufsheer ins Rennen, um für ihr System zu werben. Vielleicht sind es „nur noch“ 1o.000 Fliegerbomben, die zu entsorgen sind, dann wären es immer noch 2 Milliarden Euro, also rund ein Jahresbudget für das Bundesheer mit Wehrpflicht, aber auch ein Jahresbudget für ein Bundesheer mit Berufsheer … Vielleicht sind es auch „nur mehr“ 1.000 Fliegerbomben, dann wären es immer noch 200 Millionen Euro, also rund die Kosten oder sogar mehr für ein Jahr Zivildienst oder für ein Jahr „freiwilliges Sozialjahr“ … Und wann wird die letzte Fliegerbombe entsorgt sein? Einhundert Jahre nach dem letzten Krieg auf österreichischem Boden? Oder noch viel, sehr viel später?

67 und noch viele weitere Jahre nach dem letzten Krieg auf österreichischem Boden könnte dieser letzte Krieg auch weiter, wenn die Entschärfung der Fliegerbomben einmal nicht gelingen sollte, nicht nur Steuergeld, sondern auch noch Todesopfer, Verletzte, Sachschäden …

Diese „Volksbefragung“ wäre also eine gute Gelegenheit, breitest darüber zu diskutieren, was Militär wirklich bedeutet, aber, ganz im Gegenteil, unumstößlich scheint in der aktuellen Diskussion für alle zu sein, am Militär darf nicht gerüttelt werden, keine andere Visionen von Konfliktbewältigungen dürfen mehr vorkommen, das unbewährte militärische System muß in irgendeiner Form erhalten bleiben, ob als unbewährtes Wehrpfichtsystem, ob als unbewährtes Berufsheersystem -, obgleich weltweit militärisch augetragene Konflikte in der Gegenwart blutige und bittere Beispiele sind, daß es mit dem Militär zu keinen guten und haltbaren Lösungen je kommen kann, und daß die Folgeschäden von militärischen Auseinandersetzungen stets astronomisch sind, wie es eigentlich sogar in Österreich, 67 Jahre nach dem letzten Krieg auf österreichischem Boden, gewußt werden müßte, oder, gewußt wird, aber ebenfalls ausgeblendet …

Wer also über das Militär ernsthaft und kostenwahr sprechen will, kann nicht einfach ausblenden, was weltweit in der Gegenwart passiert, kann nicht einfach ausblenden, was sogar Österreich der letzte Krieg auf österreichischem Boden an Steuergeld heute noch kostet, 67 Jahre nach Beendigung des letzten Krieges auf österreichischem Boden …

Es soll mit Walter Nowotny, dem Staatsauftragsmordflieger geschlossen werden, weil auch für diesen ebenfalls heute noch Geld für teure Inserate hinausgeworfen wird, um seine Taten zu rühmen, von dem freiheitlichen Mandatar Johann Gudenus … Nein, es soll nicht mit Walter Nowotny der heutige Beitrag beendet werden, sondern mit den Freiheitlichen, die die aktuelle Diskussion über Wehrpflicht und Berufsheer dazu mißbrauchen, ihr Hauptthema auszuschlachten, also gegen Menschen nicht-österreichischer Herkunft  zu sein, und damit ihre Pro-Position für die Wehrpflicht zu argumentieren. Dieses freiheitliche Hauptthema ist aber eines, wofür kein Wissen erforderlich ist, wofür keine Fakten erforderlich sind, es reichen Ressentiments vollkommen -, was für ein elendes Argument, um für die Wehrpflicht zu sein