Es wird keine neue Umfrage gestartet. Sondern die seit dem 18. April 2011 laufende Umfrage beendet.
Die Intention dieser Langzeitumfrage
Würden Sie einen wie Dr. Martin Graf beispielsweise zum Dritten Nationalratspräsidenten wählen?
war in erster Linie nicht, um eine Meinung abzufragen, sondern vor allem um mit jeder Bekanntgabe eines Zwischenstandes neue und weitere Informationen zu den Freiheitlichen zu veröffentlichen. Und das wurde beinahe zweieinhalb Jahren auch so gehalten. Um dafür ein kurzes Wort in die deutsche Sprache zu übertragen: factopoll¹ …
Es ging in dieser Langzeitumfrage auch nicht nur um Dr. Martin Graf allein, sondern, so war auch die Frage formuliert, auch um Martin Graf als Beispielgeber für einen stereotypischen freiheitlichen Funktionär, und wenn es doch wenige sind, für eine stereotypische freiheitliche Funktionärin.
Nun, da die Langzeitumfrage beendet wird, soll doch etwas zum Endergebnis geschrieben werden, als Dank an die Menschen, die sich daran beteiligten. Generell kann zu dieser Umfrage gesagt werden: über die gesamte Laufzeit konstant hohe schlechte Werte der Freiheitlichen.
Das Endergebnis dieser Langzeitumfrage, an der bis einschließlich des heutigen Tages 1.863 Menschen teilgenommen haben, kann positiv gelesen werden, denn 73,27 Prozent würden einen wie Dr. Martin Graf beispielsweise nicht zum Dritten Nationalratspräsidenten wählen.
Das Ergebnis dieser Langzeitumfrage ist aber auch negativ zu lesen. Denn 26,73 Prozent würden einen stereotypischen freiheitlichen Funktionär beispielsweise in eines der höchsten Staatsämter nach wie vor wählen. Und es ist deshalb negativ, weil es ein sehr hoher Prozentsatz ist, wird etwa im Vergleich bedacht, daß die stimmenstärkste Partei in Österreich in der gestrigen Nationalratswahl keinen höheren Prozentsatz erreichte. 26,73% von 1.893 Menschen würden für einen derartigen freiheitlichen Funktionär stimmen. Ein sehr hoher Prozentsatz, wird an all die Informationen gedacht, die allein schon mit dem jeweiligen Bekanntgeben eines Zwischenstandes dieser Umfrage mitgegeben wurden, und das waren keine Informationen, die die Freiheitlichen als eine positive und wählbare Gemein-Schaft vorstellten, weil ebendiese Gemein-Schaft keine positiven Informationen lieferte, um sie hier weitergeben zu können.
Und nun steht der nächste Freiheitliche vor der Wahl zum Dritten Nationalratspräsidenten, nämlich Norbert Hofer, der hier auch schon sehr oft angesprochen wurde, über den ebenfalls öfters berichtet werden mußte … Dazu wird es keine neue Umfrage geben …
Die Frage haben jetzt, ein weiteres Mal, die Abgeordneten im Parlament, die nun Wähler und Wählerinnen sein werden, zu beantworten … Wollen Sie wirklich, und damit sind vor allem die aus der christschwarzen Partei direkt angesprochen, wieder einen stereotypischen freiheitlichen Funktionär in eines der höchsten Staatsämter wählen?
¹ Factopoll ist nicht der Freude an Wortkreationen geschuldet, sondern dem Umstand, daß in der englischen Bezeichnung auch die Skepsis an Meinungsumfragen eingearbeitet werden konnte, denn poll heißt auch, etwas kürzen, etwas zuschneiden … und das sagt bereits viel über Meinungsumfragen aus. Es heißt auch, etwas stutzen, und stutzig sollten Meinungsumfragen stets machen. Factopoll transportiert somit die Skepsis und zugleich die Intention, mit Fakten zu informieren.
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