Strenggläubige könnten vielleicht bemängeln, Hofer stehe etwas despektierlich vor seinem Gott – aber er steht halt schon schwer … Darüber hinaus … unter Kameraden, schon so lange Schulter an Schulter im Gesinnungskampfe, kann auch eine Segensempfängnis etwas lockerer … vielleicht ist es nicht der erste Segen, den Hofer von seinem Kameradengott …
Es gibt ja kein Bild von dem ersten Segen, den Hofer empfing, vor langer Zeit, als Hofer noch ganz unbefleckt war, ehe er eine Sakristei verließ … Und damals wird Hofer voller Respekt vor seinem Gott gekniet sein – es heißt ja, das erste Mal sei immer ein ganz besonderer Kick, leset Berichte darüber, was dabei schon alles vor lauter Aufregung passiert sei – die nassen Hosen dabei noch das Harmloseste …
Ob die anderen Hofers neidvoll sind auf ihren Gerwald, der einen so kameradschaftlich lockeren Umgang … oder sich einfach mit ihm freuen, daß Herbert Gott ihren Hofer vor aller Augen segnet … Aber Gott ist gerecht und gütig, er wird auch den anderen Hofers mit recht schönen und ehrenreichen Aufgaben betraut haben … der eine darf vielleicht weiter Dekrete erlassen, über das zu bedeckende Fleisch der Frauen, für den anderen hat er vielleicht einen Wolkengau zur Führug und dem verwegendsten Hofer ein Wolkenafrika zum Tierfang …
Schmerzlich daran ist bloß, daß die erste Segnung von Hofer nicht vom Fernsehen übertragen wurde. Was für ein Versäumnis, wo doch sonst alles … Wie weihevoll das gewesen wäre … getragen kommentiert von der Schauspielerin … aber vielleicht kann das noch nachgeholt werden, nachgestellt werden, als Höhepunkt in:
Heimkehr nach Unzensuriert – Paula Wessely in ihrem neuesten Film
Und so hätten damals schon alle schon gesungen, auf ihren Knien, mit Dir, 0-mein-Herbert, ziehn wir ein die Kathedrale
im Orte Deines Geistes, daß zum christlichen Abendlande ward uns wieder erstehen …
Und dann als die absolut weihevolle Schlußszene des Films tritt Hofer hin, denkt sich nicht seinen Teil und läßt sich reden, und während er
spricht immer wieder eine Totale der Wessely, wie sie mit verklärtem Blick lauscht, wissend, so wird es sein, und warum sollte das nicht so sein, wenn es nur gewollt wird, kann alles gemacht werden, weshalb sollte auf die Gegenwart nicht die Vergangenheit folgen …
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