„Nazikirche“, Hofer und die Angst des Bischofs vor dem Tor der Geschichte

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Als nun im Zuge der vorgestellten Bekenntnisplakate der Gesegnete darauf verwies, er sei aus der katholischen Organisation ausgetreten und in die evangelische Organisation eingetreten, wurde gedacht, ob das eine der Wurzeln sei, von denen heutzutage so viel zu hören ist, der Mensch habe seine Wurzeln, auf die er sich besinnt, vor allem in Zeiten der Not.

Es muß zugegeben, das mit den Wurzeln wurde nie verstanden, und die Not wird jetzt im Österreich des Jahres 2016 auch nicht gesehen, gegen die aber so viele und immer mehr meinen, Wurzeln als Knoblauch an ihre Hochsicherheitstrakttüren nageln zu müssen.

Und es muß zugegeben werden, auch schon etwas angesteckt von diesem Wurzelgeschwefel, wurde auch gleich gedacht, als gehört wurde, der Gesegnete sei zur evangelischen Organisation übergelaufen: wie wurzelig.

Als nun im Zuge der neuen Bekenntnisplakate des Gesegneten gehört wurde, daß vor allem Mitglieder der evangelischen Organisation vehement gegen die Verwendung von Herbert auf den Plakaten sich aussprechen, wurde gedacht, das muß wohl die Angst des Bischofs im Tor stehend vor der Geschichte sein.

Das Bekenntnisplakat des Gesegneten hat durchaus das Zeug dazu, in Erinnerung zu rufen, gar zu einer breiten Diskussion zu führen, über die evangelische Organisation, die einst auch als „Nazi-Kirche“ einen Ruf hatte, den sie menschgemäß heute nicht mehr gerne hören möchte. Der Bischof wird dagegen wohl einwenden, so einfach kann Geschichte nicht gesehen, seine Organisation könne nicht auf „Nazi-Kirche“ reduziert werden. Und das ist wahr. So einfach ist Geschichte nicht, auch seine Organisation kann nicht auf einen Begriff reduziert werden. Aber es kann der Begriff und die damalige Sicht auf seine Organisation als „Nazi-Kirche“ auch nicht so einfach ausgelöscht werden.

Und vor allem. Geschichte ist, auch wenn es in diesem Land eine krankhafte Fixierung auf diese Unheiljahre, die als Heilsjahre versprochen waren, gibt, mehr als madige zwölf Jahre deutsches reich. Um bei den Wurzeln zu bleiben. Die massenmörderischen Nationalsozialistinnen und massenverbrecherischeren Nationalsozialisten hatten ja auch, wie sie zurecht für ihr Unrecht meinten, ihre … Darüber wird der Bischof bestens Bescheid wissen, auch über seinen heutzutage noch hochverehrten und heißgeliebten und bewunderten Organisationsstifter Luder …

Als von des Gesegneten evangelischen Bekenntnis und seinen Bekenntnisplakaten nun gehört wurde, mußte auch an einen Mann gedacht werden, dessen Kennen der Broterwerb vor langer Zeit erzwang. Irgendwann, in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts erzählte dieser Mann an der Arbeitsstätte, während einer Gedenkminute für die Opfer des Messias des deutschen reiches, gleich 1938 sei er in die evangelische Kirche eingetreten und freiwillig zur SS, aber, das müsse ihm geglaubt werden, er habe von den Verbrechen nichts gewußt, dabei sei er sogar SS-Offizier gewesen, in Warschau stationiert, aber von den Verbrechen habe er, in Warschau, habe er als Offizier in Warschau nichts … Das wird wohl, wird heute in Erinnerung daran gedacht, der Grund gewesen sein, daß es für diesen in einer österreichischen Stadt hochangesehenen Unternehmer vier Jahrzehnte nach dem Untergang des Völkischen nur eine Partei, nur einen Mann gab, dem er regelmäßig Geld spendete, einem Mann, der nicht mit ihm in Warschau war, aber in Krumpendorf recht genau wußte, wem er zu danken hatte, für ihre treu-anständige

Polen, Oktober 2016: Rassistische Proteste gegen Roma in der polnischen Provinz … Die Wurzeln … Und wieder ein Anlaß, die Schriften des Luder dem Bischof in das Gesicht zu schleudern, wie er einst sein Tintenfaß gegen den Teufel schleuderte … Luder wollte Juden wie die von ihm als „Zigeuner“ bezeichneten Menschen behandelt sehen … seinen göttlichen Wunsch für beide erfüllten Jahrhunderte später die … Und für diese Menschen ist es immer noch nicht vorbei, in ganz Europa nicht – oh göttliche Wurzeln und in Österreich ist es vor allem die identitäre Parlamentspartei des Gesegneten, deren Nächstenliebe Luder gewiß sein kann …

NS Nicht ganz uninteressant ist der anlaßbezogene Beweggrund des Gesegneten, wie in der Collage gelesen werden kann, weshalb er von der katholischen zur evangelischen Organisation überlief …

NNS Wenn die Wurzel gezogen wird zum Beispiel allein aus Übertritt zur evangelischen Organisation und Blumenpflege … zu welchem Ergebnis kann ein derartiges Radizieren nur führen? Mathematisch kann es eine Lösung genannt werden, politisch aber ist ein derart enger Radius des Geistes keine Lösung.

gott-segnet-hofer

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