Gurken für Gerechtigkeit!

„ich glaube daß es gerecht ist also wenn ein zivildiener oder auch bei dir also die soldaten also nicht so viel verdienen warum sollen also die ayslberechtigten einen höh asylwerber einen höheren lohn haben“

Zur Frage, warum werden dann nicht höhere Löhne gezahlt, die Ministerin kurz

„es kommt auf die frage an wo man ansetzt wir setzen jetzt auf der anderen seite an“

Ausgestrahlt in einer Nachrichtensendung am 25. März 19 im österreichischen Fernsehen …

Allein diese Aussage der zurzeitigen Sozialministerin über die Bezahlung von „Zivildienern“ und „Soldaten“ läßt befürchten, daß „Kapuzineräffchen“ auch mehr über die gesetzlichen Staatsgrundlagen und die Entlohnungsysteme in Österreich wissen, also die zurzeitige Ministerin und ihre regierungsamtlichen Kameraden und Kameradinnen.

Aber das ist keine Beleidigung. Keine Gleichstellung der identitären Regierungskameradinnen mit Kapuzineräffchen, keine Herabstufung der Regierungskameraden. Menschgemäß ist es müßig, das gesondert zu betonen. Aber es fühlen sich Menschen, wenn sie daran erinnert werden, der Tierart Mensch anzugehören, so leicht wie falsch beleidigt …

Kapuzineräffchen wissen sehr viel. Sie, die Kapuzineräffchen, wissen beispielsweise genau Bescheid um die Gerechtigkeit.

Dafür führt Susan Neiman in ihrem Buch „Warum erwachsen werden? – Eine philosophische Ermutigung“ ein Beispiel an:

„Offenbar erkennen selbst manche Tiere Ungerechtigkeit. Die Primatenforscher Frans de Waal und Sarah Brosnan führten eine Reihe von Experimenten durch, bei denen jeweils zwei Kapuzineräffchen zur Belohnung ein Stück Gurke erhielten, wenn sie eine kleine Aufgabe erledigt hatten – ein Gemüse, das sie gewöhnlich gern aßen. Beide erledigten bereitwillig die kleine Aufgabe (den Experimentatoren einen Stein zurückgeben), bis diese eines der Äffchen mit einer Traube belohnten – eine Frucht, die ihnen noch besser schmeckt. Daraufhin rebellierte der Affe, der weiterhin mit Gurke belohnt wurde; er warf mit dem Stück Gurke nach der Versuchsleiterin und weigerte sich, weiter mitzumachen. Es ist interessant, dass die Affen ihren Zorn auf den Experimentator beschränkten, der eindeutig die Quelle der Ungerechtigkeit darstellte, und nicht den anderen Affen einbezogen, der davon profitierte. Das Experiment, das mit anderen Affen und auch anderen Tieren wiederholt wurde, legt den Gedanken nahe, dass ein grobes Gerechtigkeitsgefühl schon deutlich früher in der Entwicklungsgeschichte auftaucht und nicht erst mit dem homo sapiens.“

Dieses Expertiment zur Veranschaulichung und Vorbildnahme kann hier angesehen werden …

Welche Schlüsse können aus diesen Experimenten gezogen werden?

Was dies in bezug auf die Entwicklung der zurzeitigen Bundesregierung bedeutet, will gar nicht behandelt werden. Kurz zusammengefaßt: vom Groben zum Gröbsten.

Wesentlich von Interesse an diesem Experiment ist, wie Tiere auf Ungerechtigkeit reagieren. Sie wissen, wer für die Ungerechtigkeit verantwortlich ist, und gegen die Verantwortlichkeiten für die Ungerechtigkeit richtet sich ihr „Zorn“ und ihre „Rebellion“. Sie weigern sich, „weiter mitzumachen“. Sie sehen in den Tieren, die von solch einer Ungerechtigkeit profitieren, keine gegnerischen Tiere, sie wissen, sie sind auf der gleichen Seite, gleichermaßen ausgesetzt einer Ungerechtigkeit.

Das sollte sich auch bei Menschen, die auf der anderen Seite von dieser Regierungskameraderie stehen, wieder verstärkt breitest durchsetzen, zu wissen, vor allem bei jenen, die meinen, Profiteure der identitären Ungerechtigkeit zu sein, gegen wen die „Gurke“ zu werfen ist.

Ein Gedanke zu „Gurken für Gerechtigkeit!

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