Der nächste Schritt, kündigt der Herr Präsident an, werde sein, er persönlich werde das Video „Ein Sommer in Cambridge“ in seiner gesamten Länge im Untersuchungsausschuß abspielen.
Wenn die Abgeordneten im österreichischen Parlament das erfahren werden, um welches Video es sich dabei handelt, werden sie sich darüber mehr als erleichtert zeigen. Denn. Kurz ist das Video. In seiner Gesamtheit weiter kürzer sogar als die bekannten Ausschnitte aus dem Video Ischgl des Mittelmeeres.
Er, der Herr Präsident, werde selbstverständlich eine rechtliche Einschätzung einholen, ob die Vorführung des Videos im Untersuchungsausschuß aus rechtlicher Sicht unbedenklich sei. Es werde ihm die Sauberkeit bestätigt.
Er selbst werde sich auch schon darauf freuen, das Video nicht nur den von ihm äußert hoch geschätzten Abgeordneten im Untersuchungsausschuss vorspielen zu dürfen, sondern es auch selbst wieder einmal sehen zu können. Es zeigt einen sehr sauberen jungen Mann in einer sehr sauberen Umgebung, der in einer Welt des Fleißes lebt,
„Bei den Unis, die ich im Ausland absolviert hab‘, da war immer ein relativ großer Anteil, bei der Uni in Cambridge zum Beispiel auch, von von asiatisch Studierenden, und ich war immer fasziniert davon, daß die sich keine Sekunde Freizeit gegönnt haben, die ganze Nacht oft durchgelernt haben.“
In dem anderen Video, das er, der Herr Präsident, nach rechtlichen Bedenken nicht in den Untersuchungsausschuss bringen kann, soll der für zehn Jahre in Wien gewesene Sportstadtrat, so geht das Gerücht, ebenfalls sehr sentimental davon erzählen,
„Da ich zehn Jahre Sportstadtrat in Wien war, weiß ich, wovon ich spreche.“
wie er in Cambridge in Vorbereitung auf das Boat Race einen Sommerkurs absolvierte, das heißt, wie er diesen Sommerkurs absolvieren wollte und es dann doch nicht tat, aber bei seinem kurzen Aufenthalt doch einmal sogar im Schatten eines Baumes mit dem jungen Mann saß, der ihm seinen ihn so oft heimsuchenden großen Traum erzählte, ganze Nächte keine einzige Sekunde …
Verärgert äußert sich der ehemalige Sportstadtrat in diesem Video, so das Gerücht, noch Jahre später darüber, daß er unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Cambridge gelockt worden sei. Denn. Es stellte sich heraus, daß es bei dem Sommerkurs „Boat Race“ nicht um das ging, was er annahm, worum es bei „Boat Race“ nach seinen Vorstellungen nur gehen könne, sondern um die schnöde Vorbereitung auf eine Ruderregatta. Er sei, soll er im Video erzählen, sofort, als ihm das bitter klar wurde, aber stante pede aus Cambridge abgereist, ohne den Sommerkurs zu absolvieren.
Er soll auch, so das Gerücht, vor laufender Kamera seinen Übersetzer, der heute, so ein Gerücht, in Stanford Gebärdensprache lehren soll, ersucht haben, ihn daran zu erinnern, wenn sie aus Ischgl des Mittelmeeres wieder zurück sind, in Wien, den Laptop endlich wieder zu retournieren, seit Jahren vergesse er darauf, den Laptop dem zweiten jungen Mann, den er in Cambridge traf, zurückzubringen. Bei seiner überhasteten Abreise aus Cambridge habe er versehentlich beim kurzen Zusammentreffen in der Mensa, bei dem er bereits sein gesamtes Gepäck bei sich gehabt habe, in der Eile aus Versehen den Laptop des jungen Mannes, der ebenfalls zu dieser Zeit einen Sommerkurs – Painting by numbers – in Cambridge absolvierte, vom Tisch genommen und mitgenommen …

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