Geld für Kinder „[g]ar nicht gut!!!“

Eine Konversation zwischen Schmid und Kurz wirft Licht darauf, wie Kurz als Außenminister aktiv die Koalition sabotierte. SPÖ und ÖVP hatten einen Rechtsanspruch auf Nachmittagsbetreuung für Kinder vereinbart. Ein Erfolg für die Koalition. Kurz wollte das verhindern:
Kurz: „Gar nicht gut!!! Wie kannst du das aufhalten?“
Schmid: „Terrorisiere gerade Mahrer und Kaszanits (Mitterlehners rechte Hand, Anm.) und mache denen das klar.“
Kurz: „Bitte. Kann ich ein Bundesland aufhetzen?“
Schmid: „Das sollten wir – wir schicken deinen Leuten dann heute auch noch die Infos.“

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat heute mehr als 500 Seiten ihrer Analysen und Berichte zur Akteneinsicht durch Anwälte und Beschuldigte freigegeben. Diese geben weitere Einzelheiten in die Vorgänge um die Machtübernahme von Sebastian Kurz in der ÖVP und die damit verbundenen Korruptionsvorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Heute, das ist der 8. Oktober 2021. Das sind, wie Alexander Van der Bellen sagt, „Erhebungen“, bloße „Erhebungen“.

Es ist nach dem österreichischen Strafgesetz kein Verbrechen, dagegen zu sein, daß es für Kinder Geld gibt. Genauer, Geld für die Nachmittagsbetreuung, 1,2 Milliarden Euro.

Es ist nach dem österreichischen Strafgesetz kein Verbrechen, Rechtsansprüche und Geld für Kinder und deren Familien verhindern zu wollen. Das genau wollte, wie gelesen werden kann, eine Person verhindern, die öffentlich stets die Familie preist, für die öffentlich die Familie das Höchste ist, aber die im Geheimen verhindern will, daß für Kinder und deren Angehörigen etwas zu ihrem Wohle, zu ihrer Unterstützung getan wird, und das nur, weil es ihren extrem egoistischen Interessen, ihrer extremen Gier nach persönlicher Karriere im Wege zuwiderlaufen hätte können.

Es kann natürlich sein, es soll dieser Person Gerechtigkeit widerfahren, daß diese Person nie, wenn sie die Familie öffentlich so in den Mittelpunkt stellt, öffentlich die Familie als das höchste Gut feiert, die Familie meint, wie Familie allgemein weiter traditionell als Familie verstanden wird, sondern stets nur eine bestimmte Familie meint, nämlich die Familie, der diese Person selbst angehört, dieser bestimmten Familie, von der gerade so viel zu hören und vor allem Selbsterzeugtes zu lesen ist.

Ob diese Person, die sagt, sie ist ja die Partei, dafür auch ihren lauten Bruder beizog, um … nein, dazu wohl nicht, denn den Antrag zur Bekämpfung der Kinderarmut schmettert sie, die ja die Partei ist, selbst im Parlament mit ihrer identitären Helferpartei ab.

Wenn diese Person sich daran erinnert hätte, daß sie einst Nachmittagsbetreuung für Kinder verhindern will, sie hätte sich ihre Frage, welchen Sinn es machen soll, Kinder in Käfige zu sperren, selbst beantworten können. Eine billigere Betreuung als Kinder in Käfige zu bekommen, ist nicht vorstellbar. Eine derartige Betreuung hätte diese Person nicht zu verhindern gewollt.

Ja, es ist ja die herzensgute Person, ja, ihr lauter Bruder, der sie liebt, wird das wohl gerne schriftlich bestätigen können, wie sich das Herzensgute gepaart mit Verantwortung bei ihr zeigt, etwa, wenn er in den Dialekt verfällt, „Oasch“ schreibt, und sie ihm sogleich mitteilt, das aber nicht belehrend, ihm nicht das Gefühl ihrer Überlegenheit gebend, ihm keinen Fehler vorhaltend, sondern rücksichtsvoll, dezent, einfach durch das Beispiel, wie sie „Oasch“ schreibt, nämlich so korrekt in der Schriftsprache: „Arsch“ …