Damit stellt FPÖ unzensuriert in ihrer Lobpreisung am 10. Dezember 2017 Karl-Heinrich-Waggerl nicht vor.
Dabei gibt es doch nichts Edleres, was kann ehrenreicher sein, als einen Dichter selbst zu Wort kommen zu lassen. Also Karl-Heinrich Waggerl.
„Die befreiende Kraft einer wahrhaft großen Menschlichkeit.“ Freilich, das sagte Waggerl nicht zu sich, sondern es waren Worte, gerichtet an …
Daß Karl-Heinrich Waggerl für die unzensurierte FPÖ eine gesinnungsgemäße Leuchte ist, wie seinerzeit für Waggerl der Mann, dessen „Kraft einer wahrhaft großen Menschlichkeit“ er spürte, eine gesinnungsgemäße Leuchte war, wer könnte von der unzensurierten FPÖ bei dieser Gesinnungshergerichtetheit erwarten, andere Dichter, gar Dichterinnen zu ihren zu machen?
Das ist aber nebensächlich, was seinerzeit Waggerl bei diesem Mann spürte, dessen „Kraft einer wahrhaft großen Menschlichkeit“ im Grunde von Beginn seines Aufstiegs an eine Legende war.
Eine Aussage von Karl Springenschmid führt zum Wesentlichen. In die Gegenwart.
„Waggerl war mit dem nationalsozialistischen österreichischen Schriftsteller Karl Springenschmid befreundet, der sein Schul- und Lehrerkollege und Hauptverantwortlicher für die Salzburger Bücherverbrennung am 30. April 1938 war und der ein Erinnerungsbuch an Waggerl mit dem Titel Servus Heiner! Erinnerungen an Karl Heinrich Waggerl herausgab, in dem er Waggerl als Sympathisanten sah, „der überhaupt nicht begriffen habe, was die Nationalsozialisten wollten“.“
„Der überhaupt nicht begriffen habe, was …“ — Das scheint so gegenwärtig. Das ist so gegenwärtig. Und nicht nur ein Mann begreift überhaupt nicht, was die wollen … Es sind so viele in Österreich, die nicht begreifen wollen, was die wollen, wenn sie, um nur ein Beispiel herauszugreifen, weil es eines mit Karl Springenschmid ist, recht für Südtirol …
Code Südtirol – FPÖ schreibt für Zur Zeit, Zur Zeit schreibt für FPÖ
„Wohin gehört Südtirol?“ Zu Chemtrails.
Doppelpaß Südtirol und Faschismus vor den Augen des Bundespräsidenten
Es gibt in dieser Partei eine recht große Liebe zu Büchern, wie oft und oft festgestellt werden mußte …
Wiederlesung eines Illegalen und Bücherverbrenners von der ZZ der Freiheitlichen
Und diese recht große Liebe zu Büchern scheint dieser Partei dann die vollendete Liebe zu sein, wenn Bücher brennen …
Es ist nun wieder viel von Burschenschaften und auch etwas von Mädchenschaften und so gut wie nichts von Landsmannschaften die Rede, kurz gesagt, wegen der Regierung, die am Tisch (und nicht in der Wahlzelle) ausgemacht wird. Und die Partei mit den Schaften, die in die Regierung gebracht werden soll, erzählt unentwegt die Legende, die Burschenschaften wären schon vor zweihundert Jahren eingetreten für Meinungsfreiheit, kurz um, für Demokratie … Was vor zweihundert Jahren tatsächlich passierte, es brannten Bücher …
Burschenschaften – Die ungebrochene Liebe zum Feuer
Eine zweihundertjährige Tradition, die so heimelig wärmt, wird halt nicht so schnell aufgegeben … sonderbar nur, daß das Feuer von allem „Undeutschen“ Deutschbesessene je wärmen …
Und eines Tages wird ein Mensch ein Buch schreiben können, in dem es heißen wird:
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