Wie lustig die nun auf wieder identitäre Parlamentspartei geschrumpfte FPÖ sein kann – „Großparteien“ hätten ihn „zum neuen Volksanwalt bestellt“. „Großparteien“ – das ist doch lustig, ein Witz oder die Wirklichkeit, es bleibt dennoch ein Witz, von Wirklichkeitsverleugnenden.
„In der Nationalrats-Sitzung am heutigen Donnerstag wurde der bisherige FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz mit Mehrheit der Großparteien zum neuen Volksanwalt bestellt […] Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sprach den neuen Volksanwälten sein vollstes Vertrauen aus. Alle drei seien ‚in der Lage, über den Tellerrand zu schauen und auch den Menschen in jenen Personen zu sehen, die sich an die Volksanwaltschaft wenden.‘ Zuletzt waren das rund 16.000 Personen pro Jahr. Nur die Neos und die Liste Jetzt stimmten nicht dafür […]“
Daß der Nationalratspräsident „sein vollstes Vertrauen“ aussprach, also auch dem „bestellten“ Volksanwalt Rosenkranz, ist nur folgerichtig. Denn. Schaut Rosenkranz „über seinen Tellerrand“, sieht er die ihm zuwehenden identitären Fahren, wie Sobotka in das von ihm eingeladene identitäre Gesicht sieht, wenn er, der Nationalratspräsident, „über seinen Tellerrand“ schaut, und das eint, gibt Halt, Vertrauen, wenn beim gemeinsamen Schauen „über den Tellerrand“ dasselbe gesehen wird, ein sich identitär weitendes Land.
PS Bald steht eine volksburschenschaftlerische Angelobung in der Hofburg wieder ins Haus, ach, was wird das wieder für ein festlich heiterer Akt, ganz nach dem recht schönen österreichischen Wesenskern, das Gemeinsame vor das Trennende …