Am 4. Februar 20 werden es 25 Jahre her sein, daß vier Menschen ermordet wurden.
Der Grund für die vier Morde ein Abgrund wie der Abgrund der Morde 50 Jahre davor.
Verantwortlich und Ausgangspunkt dafür Gesetze des Abgrunds, die vor 85 Jahren erlassen wurden.
Und in Österreich Jahrzehnte später der Abgrund, den Abgrund wieder beleben zu wollen …
„Unter den Tätern finden sich auch Österreicherinnen und Österreicher.“ Das sagt nun der österreichische Bundespräsident.
„Unter den Tätern finden sich auch Österreicherinnen und Österreicher.“ Wenn wer schriebe, unter den Komponisten von Fidelio finden sich auch Österreicherinnen und Österreicher, was würde erwidert werden?
An Auschwitz wird seit Jahrzehnten gedacht, auch in Österreich, und es wird vor 25 Jahren an die Befreiung ebenfalls gedacht worden sein, also kurz bevor ein Mann, nur wenige Tage später, sich ein Mann auf seinem christlich abendländischen Weg machte, mit einer Bombe, nach Oberwart, und kurz danach ein christlich abendländisch geprägter Mann den Menschen, aus deren Gemeinschaft vier Menschen das Leben lassen mußte, unterstellte, es werde wohl eine Fehde … die Ermordeten also selber verdächtigte …
„Wir dürfen nicht nur an Auschwitz-Birkenau denken, an die vielen anderen KZs, sondern die Vorgeschichte bedenken, wie es dazu kommen konnte.“ Sagt nun der österreichische Bundespräsident, der 22 Jahre nach den Morden von Oberwart Wegbegleiterinnen und Wegekameraden des leichtfertigen Autofahrers, nun selbst nicht mehr aus eigener Schuld am Leben, an einem Montag angelobte.
Was dieser verantwortungslose und leichtsinnige Autofahrer wohl heute Vergleiche ziehen würde über die Streitereien zwischen Männern dieser Partei? Keinen anderen, darf angenommen, als jenen, der ihm einmal schon einfiel, als um die schwarze und die rote Partei ging.
„Das Gedenken allein genügt nicht.“ Ein weiser Mann, der Präsident …
Was ist in den 25 Jahren seit den Morden in Oberwart für die Menschen gemacht worden? Es ist für sie nicht besser geworden, in diesem Europa. Es wird ihnen, vor allem in Österreich, im Portschyland, nicht einmal ein Wort zugestanden. Als wäre es ein Geschenk an sie, das sie nicht verdienten, würde hinzugefügt werden, wenn gegen Antisemitismus und gegen Rassismus gesprochen und geschrieben wird, würde auch hinzugefügt werden: gegen Antiziganismus, gegen Antiromaismus, gegen Antisemitismus, gegen Rassismus. Es dürfte wohl die Furcht zu groß sein, ihnen etwas zu geben, nicht einmal ein Wort, daß sie dann bleiben, statt zu gehen, statt Österreich zu verlassen. Ist doch allerorten in Österreich die Taktik Empfehlung, nichts geben, dann sind sie fort …
An einem Montag vor drei Jahren Männer und Frauen angelobt aus einer Partei aus dem Bündnis mit einem Innenminister, der von seinen Gesinnungsbegehren her auch Tobias Portschy hätte heißen können.
Die Gewalt gegen Menschen, die dem Antiziganismus, dem Antiromaismus ausgesetzt sind, hat seit den Gesetzen von vor 85 Jahren nicht, auch mit dem Ende von Auschwitz vor 75 Jahren nicht und auch nicht nach den Morden vor 25 Jahren aufgehört. Es scheint sich dabei das Paradoxe einzustellen, daß sich das Nationalistische, wenn es gegen diese Menschen geht, internationalistisch gebärdet, in so vielen Ländern in Europa sind Menschen auch dem gewalttätigen Antiziganismus, dem Antiromaismus, Pogromen ausgesetzt.

Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.