Konzerne gegen die Menschlichkeit

Rudolf Diesel entwickelte seinen Dieselmotor in der Maschinenfabrik Augsburg.

Der Dieselmotor ist bereits im Museum ausgestellt und wird nicht erst, wie im Kapitel über das Verschweigen der Hauptleistung von Rudolf Diesel angenommen, in einem Museum ausgestellt werden, wenn der Dieselmotor außerhalb der Museen nicht mehr existiert.

Der Dieselmotor ist also lange schon ein Museumsstück. Im Gegensatz dazu ist die Hauptleistung von Rudolf Diesel nach wie vor und weiter keine in einem Museum auszustellende, sondern eine in der Welt weiter dringend zu verwirklichende —

Das Museum mit dem ausgestellten Dieselmotor steht in Augsburg —

In Augsburg wurde auch ein Dichter geboren, der sehr viel mit der Hauptleistung von Rudolf Diesel zu tun hatte, denn auch ihn, den Dichter, beschäftigten die Fragen sehr, die Rudolf Diesel zu beantworten suchte, auf die Rudolf Diesel ein für die Wirklichkeit nach wie vor brauchbares und ein noch nie in der erforderlichen Dimension in der Wirklichkeit umgesetztes Konzept als Antwort fand —

Es hielt den Dichter dabei nicht ab, nicht wie Rudolf Diesel Motoren zu erfinden, aber Motoren zu besingen. Für seine „singenden Steyr-Wägen“ wurde er belohnt, von Steyr, die österreichische Fahrzeugherstellungsfirma schenkte ihm einen Steyr XII – nicht mit einem Dieselmotor, sondern mit einem Ottomotor.

So führen die Wege mit dem Dichter nach Steyr. So führen die Wege mit der Maschinenfabrik AugsburgNürnberg, in der Rudolf Diesel seinen Dieselmotor entwickelte, nach Steyr, wo ihr Werk erst vor kurzem von einem übernommen wurde, den alle, als wären, einfach wie kurz gesagt, in diesem Land alle mit ihm befreundet, verwandt, aus seiner Familie, zärtlich bei seinem Spitznamen rufen, vielleicht aber rufen ihn alle deshalb bei seinem Spitznamen, aus Bewunderung, weil er gar erfindungsreich und dichtfreudig mit Steuern …

Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg ist lange schon unter einem anderen Namen bekannt. Vor langer, langer Zeit bereits nannte sie sich um, und ist nun bekannt als „MAN“ —

Kurz ist es also her, daß der erfindungsreiche Steuerdichtfreudige das Werk in Steyr von MAN übernahm. Es kann dabei ins Grübeln gekommen werden. Was wäre gewesen, wenn das Rudolf-Diesel-Konzept „einer solidarischen Wirtschaft, bei der die ehemals abhängig Beschäftigten die Finanzierung, Produktion und Verteilung von Gütern selbst in die Hand nehmen“, bereits real existierte, und das nicht nur in Österreich —

Ein Wirtschaftsforscher aus Steyr hätte auf der Plattform des Konzerns Twitter nicht seine „Milchbubenrechnung“ anstellen können, ein Minister hätte dieser Milchbubenrechung nicht zuerst per „Like“ zustimmen und dann wieder aus …

Und Staatsoberhaupt der bemüht versucht, sich alles zu ersparen, wäre die Frage wohl erspart geblieben, ob es vernünftig sei, Arbeitsministerium und Wirtschaftsministerium zusammenzulegen, weil es eben, wäre das Rudolf-Diesel-Konzept bereits verwirklicht, dann weder ein Arbeitsministerium noch ein Wirtchaftsministerium geben würde, sondern ein dem Konzept des Rudolf Diesel gemäßes, ein von dem Konzept des Rudolf Diesel ausgehend weiterentwickeltes Konzept gemäßes Ministerium, und Staatsoberhaupt hätte dann auch nicht versichern zu müssen, daß er keine Bedenken habe, was da alles passieren könnte, es in diesem gelegten Ministerium Arbeit und Wirtschaft doch mit einem Mann … der Mann in diesem Ministerium, mit dem Staatsoberhaupt zu tun, ist der Mann, der windmütig seine Likes

Wie wäre es gewesen, kann auch mit Blick in die Vergangenheit weiter gegrübelt werden, wenn das Rudolf-Diesel-Konzept zur Lösung der sozialen Frage bereits vor gut einhundertzwanzig Jahren weltweit real umgesetzt gewesen wäre, die solidarische Wirtschaft, in der die ehemals abhängig Beschäftigten die Finanzierung, Produktion und Verteilung von Gütern selbst in der Hand haben —

Hätte es dann dennoch Konzerne gegen die Menschlichkeit gegeben? Wie beispielsweise MAN, die heute, wie in diesem Juni 2022 auf dessen Website zu lesen ist, noch so tapfer sich darstellen …

[i]m Zweiten Weltkrieg sind die Werke Nürnberg und Augsburg immer wieder Ziel von Luftangriffen. Dennoch wird die Produktion von zivilen Nutzfahrzeugen so lange wie möglich aufrechterhalten. Gleichzeitig werden vor allem Panzer oder auch Busse und Lkw als Heeresfahrzeuge hergestellt, z.B. der „Einheitsdiesel“ mit Allradantrieb. Ende 1944 werden die Hallen und Produktionsmaschinen fast vollständig zerstört.

Trotz der von MAN wohl als Unmenschlichkeit, empfundenen Luftangriffe hielt MAN so lange wie möglich die Produktion aufrecht – und was für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit muß es MAN immer noch erscheinen, ihm, dem Konzern, die Hallen und Produktionsmaschinen zerstört zu haben … Was für eine Tat der Menschlichkeit hingegen, mit Zwangsarbeit, mit Panzern, mit Heeresfahrzeugen und so fort dem Österreicher beigestanden zu haben – sein Profit die Ehre, tapfer für ein Volk, ein Reich, ein Motor

Und nicht anders werden die Empfindungen im Konzern in Steyr gewesen sein. Was werden dort für Lieder auf die Taten seiner Menschlichkeit gesungen worden sein … an Orten, an denen Konzerne solidarisch am Werke waren, deren Produkte heute noch etwa durch Gedenkarmbanduhren ehrende und stolze Würdigung …

Auf dem Weg von Augsburg nach Nürnberg nach Steyr lagern noch viele weitere Konzerne, deren einzige Agenda, weiter das Leben der Menschen zu regeln, kultiviert in anständigen Konferenzen abzuarbeiten —

Und wer kennt sie nicht, all die Konzerne gegen die Menschlichkeit —

Wer hat kein Produkt von diesen Konzernen mit den menschlichen Werbungen —

Müßig wohl über die Vergangenheit zu grübeln, wie es gewesen wäre, wie es gekommen wäre, wenn das Rudolf-Diesel-Konzept zur Lösung der sozialen Frage — Lohnender hingegen allemal, wie es kommen könnte, wie es werden könnte, wenn das Rudolf-Diesel-Konzept in Weiterentwicklung weltweit real umgesetztes und also weltweit gestalterisch bestimmendes Modell des Zusammenlebens