Am 28. Juli 2022 wird in Wien, Österreich, Viktor Orbán mit dem höchsten Ehren, die gesinnungsgemäß militärische sind, empfangen, von einem österreichischen Bundeskanzler, der einer christschwarzgrünen Bundesregierung vorsteht. Auf dem roten Teppich schreitet Karl Nehammer Seite an Seite mit Viktor Orbán. Und es schreiten noch welche mit, so jedenfalls können sie es empfinden, daß auch für sie die christschwarzgrüne Bundesregierung den roten Teppich ausrollt, daß auch ihnen die höchsten Ehren, die gesinnungsgemäß militärische sind, zuteil werden. Sie aber sind nicht zu sehen. Zu sehen ist bloß der Körper von Viktor Orbán. In seinem Körper aber haben sie mehr als genügend Platz. Der Körper von Viktor Orbán ist ihr Transporter, von dem aus sie bequem die höchsten Ehren, die gesinnungsgemäß militärische sind, die ihnen die österreichische christschwarzgrüne Bundesregierung je zuteil werden lassen kann, empfangen können. Im Körper von Viktor Orbán steckend beim durch den christschwarzgrünen Bundeskanzler geleiteten höchsten Staatsempfang mit dabei: Anders Breivik, Andreas Mölzer, Brenton Tarrant —
Am 23. Juli 2022 spricht Viktor Orbán in Baile Tusnad, von der „Rasse“. Es ist nur sein Mund zu sehen. Es sprechen noch welche mit, so jedenfalls können sie es empfinden, daß auch ihre Münder sprechen, ihre Münder vereint zu dem einem Mund von Viktor Orbàn: Tarrant Brenton, Mölzer Andreas, Breivik Anders —
„Rasse“, ein Wort, das die österreichische Bundesverfassung zur schönsten, zur elegantesten Verfassung eines Landes macht, wohl wert, zehntausendfaches Echo im österreichischen Gesetzeswerk —
Lieber Viktor!
Jetzt habe ich viel über Freundschaft gesprochen. Freundschaft heißt aber auch, daß man Ehrlichkeit untereinander walten läßt, also die Kraft und die Fähigkeit hat, über die Unterschiede oder unterschiedliche Auffassungen auch auf Augenhöhe und in Wertschätzung, aber trotzdem in aller Klarheit zu sprechen. Und auf der anderen Seite natürlich auch über die letzten Vorkommnisse, die Ihnen allen bekannt sind, aus der Rede des Premierministers, wo es mir wichtig war, die österreichische Position klarzustellen, mir wichtig war, daß wir in Österreich jede Form von Verharmlosung oder Relativierung, von Rassismus oder gar Antisemitismus auf das Schärfste zurückweisen, verurteilen. Warum? Weil Österreich hier eine besondere Verantwortung hat aufgrund seiner eigenen Geschichte. Sie wissen, es war für uns ein langer Weg, als Österreich zu erkennen, welche Verantwortung wir tragen, auch in dem Bekenntnis, daß wir Teil dieses verbrecherischen Systems des Nationalsozialismus waren. Und daher sind die Fragen für uns besonders sensibel. Und gleichzeitig aber auch, sage ich hier, haben wir es in aller Freundschaft, Offenheit und Klarheit auch aufgelöst.
In aller Freundschaft, Offenheit und Klarheit antwortet Viktor Orbán direkt ins das einfaltige Mundgesicht von Karl Nehammer:
Es gibt hier eine ideologische Finte, über die es sich in so einer multiethnischen Umwelt zu sprechen und auch auf sie zu achten lohnt. Die internationalistische Linke benutzt eine Finte, eine ideologische List, jene Behauptung, in Europa würden an sich schon gemischtrassige Völker leben. Das ist ein historisches und semantisches Blendwerk, denn es werden verschiedene Dinge miteinander vermischt, denn es gibt die Welt, in der sich die europäischen Völker mit den von außerhalb Europas Kommenden vermischen. Na, das ist die gemischtrassige Welt. Und es gibt uns, wo sich die innerhalb Europas lebenden Völker vermischen, sich bewegen, arbeiten und umziehen. Deshalb sind z.B. wir im Karpatenbecken nicht gemischtrassig, sondern ganz einfach das Gemisch der in ihrem eigenen europäischen Zuhause lebenden Völker. Und wenn die Konstellation der Sterne eine glückliche ist und der Wind günstig weht, dann verschmelzen sich diese Völker auch in so einer hungaro-pannonischen Soße und erschaffen eine eigentümlich neue europäische Kultur. Dafür haben wir immer gekämpft, wir sind bereit, uns miteinander zu vermischen, aber wir wollen nicht gemischtrassig werden.
So ausführlich spricht der vierfaltige Mund von Viktor Orbán nicht zu Karl Nehammer. Er muß in Wien das alles nicht wiederholen, zumal seine gesamte „Rassenrede“ auf der offiziellen ungarischen Website nachgelesen werden kann: „Cabinet Office of the Prime Minister“.
Eine Rede, die nicht nur heute, am 30. Juli 2022, auf dieser Website zu lesen ist, sondern eine, so mächtig stolz wird er auf diese sein, noch lange, lange staatliche Verbreitung finden wird. So genügt es Viktor Orbán in Wien vollauf, lediglich von „Kultur“ statt von „Rasse“ zu sprechen, genauso wie beispielsweise Andreas Mölzer irgendwann nicht mehr von „Umvolkung“ sprach, sondern von „Ethnomorphose“ —
Für Rassismus, für Geschichte, für intellektuelle Fragen ist auch Zeit übriggeblieben. Als Zusammenfassung der Gespräche: daß wir eine positive Antwort bekommen haben. Ich kann vor Freude den Bürgern Ungarns verkünden, daß wir auf Österreich auch in den kommenden Jahren zählen können. Und wir können auf die Zusammenarbeit mit Österreich zählen. Und natürlich ist die Lage andersrum ebenfalls so. Ich habe mich auch davon überzeugt, daß in den wichtigsten Fragen, also Antisemitismus und Rassismus, das einfach vollständig ist, was der österreichische Bundeskanzler denkt, das denke ich auch. Und noch dazu denkt das Ungarn nicht nur, sondern ist auch stolz auf seine Leistung. Ungarn hat fantastische Ergebnisse erzielt hinsichtlich der Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus. Und unsere Regierung war diesbezüglich ganz besonders ein Spitzenreiter. Deshalb habe ich Herrn Bundeskanzler gebeten, wenn sensible, historische oder geistige intellektuelle Fragen zutage gefördert werden sollten und Zweifel bestehen, dann sollte stets gemäß einem kulturellen Konzept das analysiert werden, was aus Ungarn kommt. Eine biologische Betrachtungsweise ist bei keiner politischen Frage möglich in Ungarn. Was möglich ist, das ist die Betrachtungsweise gemäß einer kulturellen Grundlage. Ich möchte nicht herumfuxen, ich weise nicht hin, ich rede nicht drumrum, ich habe eine sehr deutliche Stellung. Ich definiere mich als Politiker gegen die Einwanderung. Ich möchte nicht, daß Ungarn zu einem Einwanderungsland wird, und ich möchte nicht, daß die Migration in Ungarn stärker wird. Diesen Standpunkt habe ich stets vertreten und das werde ich auch künftig tun, das hat keine biologischen Grundlagen, das ist keine rassistische Frage für uns. Das ist eine Frage der Kultur, ganz einfach, unsere Zivilisation soll so erhalten werden, wie das jetzt der Fall ist.
So also wiederholt Viktor Orbán am 28. Juli 2022 in Wien im Beisein seines österreichischen Empfangsvorstehers gesinnungsgemäß seine Rede vom 23. Juli 2022 einfach wie kurz. Für einen „Philosophen“ wie Viktor Orbán, als der er sich, so oft spricht er das Philosophische, das Geistige, das Intellektuelle in dieser Pressekonferenz an, in Wien zu erkennen gibt, ist es ein Rechtleichtes, verschiedene Begriffe für seinen gleichen Inhalt zu verwenden, in Wien also die Begriffe aus der Sommeruniversitätsrede gegen Begriffe, die ihm bloße Synonyme sind, einzutauschen, die zwar nichts am Gesinnungsinhalt ändern, aber in Wien, in Österreich so süßlich klingen wie ein Strauß-Walzer – „Kultur“ …
Da ich manchmal mißverständlich formuliere, das kommt vor. Ich habe Herrn Bundeskanzler gebeten, jede damit zusammenhängende Information im kulturellen Kontext zu betrachten, weil in Ungarn diese Ausdrücke, diese Sätze oder die Position, die von mir vertreten wird, eine kulturelle, zivilisatorische Position ist. Ich möchte wiederholen, ich bin stolz auf die Resultate, die von Ungarn hinsichtlich der Bekämpfung von Rassismus in den vergangenen Jahren zu verzeichnen waren.
Es gibt noch allerhand zu erzählen, das aber im nächsten Kapitel, zu dem die „Rasserede“ aus dem „Cabinet Office of the Prime Minister“, wie sie zwei Tage nach dem für ihn in Österreich gegebenen Staatsempfang offiziell verbreitet, heranzuziehen ist, die auch verstehbar macht, weshalb, wie der „Prime Minister“ in der Pressekonferenz am 28. Juli 2022 betont, „wir immer gern kommen, ein Ungar sich in Wien immer zuhause fühlt, und ich denke, sehr viele, vielleicht jeder Österreicher kann sich in Budapest zuhause fühlen“. Es gibt diese Männer aus Österreich, die sich im orbánschen Ungarn so zuhause fühlen, daß sie es sogar als ihren Sterbeheimatland erwählten. Mit einem Zitat aus der „Rasserede“, deren Quelle das „Cabinet Office of the Prime Minister“ ist, wird das nächste Kapitel beginnen, vielleicht mit diesem:
Ich bitte Sie also, dass wir es nicht verwechseln, wir uns nicht täuschen lassen, es gibt Krieg, es gibt eine Energiekrise, eine wirtschaftliche Krise und Kriegsinflation, und all das verdeckt vor unseren Augen wie ein Paravent, steht wie ein Paravent zwischen uns und der Frage von Gender und Migration, dabei entscheidet sich die Zukunft in diesen Fragen. Das ist die große historische Schlacht, die wir ausfechten, Demografie, Migration, Gender.

Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.