Die Staats- und Landesspitze verneigt sich vor Mateschitz. Van der Bellen verweist auf den „beeindruckenden Lebensweg“. Auch Hubert von Goisern, Andreas Gabalier und Tobias Moretti erinnern sich auf Nachfrage der Kleinen Zeitung an Mateschitz zurück. Neben Polit- und Wirtschaftsspitzen zeigen sich im Gespräch mit der Kleinen Zeitung auch Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur tief betroffen vom Ableben von Dietrich Mateschitz. Musiker Hubert von Goisern erinnert sich: „Dietrich Mateschitz war visionär wie kaum jemand aus meinem Bekanntenkreis. Und das will etwas heißen, bewege ich mich doch vornehmlich im Umfeld kreativer Menschen. Und ja: er war kein Heiliger, aber nahe dran. So manche die als solche gelten, können ihm in Sachen humaner Gesinnung nicht das Wasser reichen. Dass heute im tibetischen Kloster Rikon Gebete für ihn gesprochen werden, zeigt die Wertschätzung auch außerhalb der Welt des Sports.“
Ob Hubert Achleitner aus Goisern bei seiner Erhebung von Dietrich Mateschitz zum „Aber-nahe-dran-Heiligen“ an den Doppelsinn von heilig auch gedacht haben mag, darf bezweifelt werden, denn er kündet, ihm, also Mateschitz, würden „so manche, die als solche [Heilige] gelten, in „Sachen humaner Gesinnung nicht das Wasser reichen [können]“. Und dies ein Hinweis darauf, daß er nicht an den Doppelsinn von heilig dachte, ihm dieser bekannt ist …
Nicht nur wegen des Doppelsinns von sacer – heilig/verflucht – fällt dazu sofort Giorgio Agamben ein, auch wegen dem, was er über Heilige zu berichten weiß, und auch wegen der Pandemie, in der der „Aber-nahe-dran-Heilige“ seine Jünger predigen ließ, etwa den „Buddhisten“, den in seiner Fernsehanstalt für eine nicht kurze Zeit zum Viruskardinal Geweihten, mit seinen fundamentalen Kenntnissen, der weiß, daß es die „lebende Hölle“ gibt, und auch wo auf Erden, der in jedem Atlas sofort zeigen kann, wo die „lebende Hölle“ ist: „Israel“ —
Es kann auch sein, daß die Verkündigung in dieser Tageszeitung an einem Sonntag, 23. Oktober 2022, er, Dietrich Mateschitz, sei ein „Aber-nahe-dran-Heiliger“ das wenn auch noch unsichere Outing des Hubert von Goisern als Tempelkirchengründer; und dies seine erste Segnung, sein noch schüchtern verkündeter erster Heiliger für seine Tempelkirche, nach dem Vorbilde des resoluten, selbstbewußten und geisterfüllten Mannes in der Gotteshalle, der auch seinen Mann segnete …
Nur ein „Aber-nahe-dran-Heiliger“ weiß um die „Besten“ im Land, und es wird ihm wohl abermals das Herz schwer gemacht haben, daß sein „Bester“ nun nicht in der Hofburg regiert, wie ihm wohl zuvor schon das Herz schwer gemacht haben wird, daß der Mann, den er so scharfsinnig als „sehr intelligent, couragiert und charismatisch“ erkannte, dessen Standpunkte [man] weitestgehend teilen [kann]“, nicht mehr das „Konzept Ballhausplatz“ seiner „humanen Gesinnung“ an ebendieser Adresse —

Wer sonst als ein „Aber-nahe-dran-Heiliger“ weiß um die Mühe der betriebsrätlichen Arbeit, und ist es nicht die edelste, die humanste Gesinnung, den Menschen, die doch mit Arbeit mehr als ausgelastet schon, dies zu ersparen? Von dieser „humanen Gesinnung“ war auch ein Mann beseelt, der wohl auch die Standpunkte in dieser Hinsicht die Standpunkte des „Aber-nahe-dran-Heiligen“ teilen konnte: „Und Betriebsrat. Weg damit.“
Aber das wußte wohl, der den „Besten“ an die Spitze holte, schon einer, daß Arbeitsschutzgesetze nur hinderlich sein können, auf dem Weg von allen im Lande, ein „Aber-nahe-dran-Heiliger“, also ein Mateschitz, zu werden, wie seltsam klänge denn auch eine Anrede wie Betriebsrätin Milliardär …

Was können Arbeitsschutzgesetze den Menschen denn noch bringen, das ihnen ein „Aber-nahe-dran-Heiliger“ nicht schon mit Rechten mehr als abgegolten, seine Jünger ihnen ihr täglich‘ Brot geben, etwa der heilige Götz, der heilige Christian, der heilige Andreas, der heilige Michael, der heilige Martin, der heilige Wendelin, der heilige Odin …
Dietrich Mateschitz war kein „Aber-nahe-dran-Heiliger“, sondern ein „Heiliger„, allein für sein wirksames Mittel zur raschen Linderung von Migräne, und mit seinem Reinhalten seiner Halle, diese nicht betriebsrätlich zu beflecken, erfüllte er ein weiteres Kriterium …
Das kann ein jeder Mensch bestätigen, der an Migräne leidet. Wer an Migräne leidet, weiß um das letztmöglich wirkende Mittel gegen Migräne, und das ist das Erbrechen. Was für eine Mühsal aber, für eine Pein, wie äußerst unangenehm und schmerzvoll, sich zum Erbrechen bringen zu müssen, etwa mit einem tief in den Rachen zu steckenden Finger, immer und immer wieder, bis endlich erbrochen werden kann, das Erlösung bringende Erbrechen …
Aber wie leicht, wie einfach und angenehm ist es, seit es Red Bull gibt, das Erbrechen: ein einziger, ein einzig kleiner Schluck von Red Bull genügt vollauf, um sich zu übergeben, zu erbrechen, den Magen gänzlich zu leeren, und sofort tritt die Linderung ein, ist es mit der Migräne vorbei. Red Bull, das je beste Brechreizmittel, das nicht nur in ausreichender Menge in der Hausapotheke stets vorhanden, sondern mit dem auch immer die Reiseapotheke gefüllt, sogar dann, wenn etwa nur eine halbtägige Reise in die nähere Umgebung unternommen wird, auf einer solchen, das muß zugegeben werden, die Reiseapotheke nur aus diesem absolut wirksamen Brechreizmittel …
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