ÖVP und FPÖ – Regierung: Diesmal kurz!

ÖVP und FPÖ - Regierung diesmal kurz

Aber diese Partei gibt es nicht mehr. Sie ist längst, nein, nicht Geschichte. Das klänge zu sehr nach Bedeutung. Sie hat sich einfach in Luft aufgelöst. Sie wurde, was sie war: Luft.

Und nun liegt sie, diese Partei, auf dem Friedhof zur Erinnerung der einst mit medialer Aufmerksamkeit Beschenkten … Noch leicht zu finden, in der sechzehnten Reihe, die Schrift auf dem Grabstein noch nicht bis zur Unkenntlichkeit verblaßt:

Die Freiheit

Da sich die christschwarze Partei in Österreich nicht an ihrer Schwesterpartei in Deutschland orientiert

Unvorstellbar in Deutschland: eine Österreich-Koalition

und ebenso  gegen eine Österreich-Koalition in Österreich ist, kann es für eine Wiederbetätigung einer schwarz-blauen Regierung nur eine wirkliche Parole geben:

 

Diesmal kurz - Schwarzblaue Koalition.png

Diesmal kurz!

Es ist eine Parole. Und es ist ein Versprechen. Das vor der Wahl am 15. Oktober 2017 auf Wahlplakaten im ganzen Land verbreitet zu lesen war.

Also diesmal tatsächlich viel kürzer als in den Nullerjahren.

Vor dem Grabstein Die Freiheit kommt die Erinnerung, wie rasch es damals doch ging, als eine Partei der Koalition die Farbe wechselte, war diese Regierung bald, nein, nicht Geschichte, Arbeit für Gerichtsschreiber … in der kommenden Woche, rund zehn Jahre danach, werden sie wieder ihre Finger wund …

Diesmal hat eine Partei bereits vor der Wiederbetätigung in einer solchen Koalition die Farbe gewechselt. Und nicht erst nach fünf Nullerjahren. Soher muß es diesmal rascher enden, tatsächlich kurz werden, kein Jahr …

Vor allem, um eine Beurteilung bei zu langer Betätigung dieser Koalition abzuwenden, die nur lauten wird können:

Wie die Zeit der ÖVP-FPÖ-Regierung im Rückblick beurteilt werden wird: Nuller- und Trümmerjahre

Und es auch den Gerichtsschreiberinnen beispielsweise der Verhandlung in der nächsten Woche, sofern sie dann noch nicht in Pension sind, zu ersparen, in zehn Jahren wieder ihre Finger wund für die gleichen …

Wenn es also in Österreich politisch und massenmedial nicht breit und massiv möglich ist, den Menschen wie in Deutschland eine Österreich-Koalition in Österreich zu ersparen, dann soll und muß es so kurz wie nur möglich …

Wenn die Nullerjahre der Nullerjahre dieses Jahrhunderts dafür als Blaupause genommen werden, ist die Aussicht gut, daß diese Koalition gleich kurz nach Beginn wieder endet, und diesmal die Partei, die bereits vor Beginn die Farbe wechselte, es der Partei, der sie so recht viel nachmacht,  auch das nachmacht, die es heute ebenso nicht mehr gibt wie die Freiheit, bei deren Grab bloß noch ein paar Unentwegte stehen, in seliger Erinnerung, obgleich sie die damalige Zeit der Nullerjahre gar so bewußt noch nicht wahrnehmen konnten …

 „Unvergessen“ System Haider

Die Schrift auf dem Grabstein ist schon etwas verblaßt. Leichter noch zu finden auf dem Friedhof zur Erinnerung der einst mit medialer Aufmerksamkeit Beschenkten, vielleicht auch deshalb, weil das Grab in einer vorderen, in der achten Reihe auf diesem damals frisch angelegten Friedhof … Seit dieser Zeit sind viele Reihen hinzugekommen, es sind weit mehr als sechzehn Reihen …

Luft zu LuftZu Sylvester, wird erzählt, sollen Journalisten auf diesem Friedhof sich einfinden, Journalistinnen sollen, wird erzählt, in stiller Andacht hin- und herwandern auf dem Friedhof, während die Blätter treiben … woran sie wohl denken mögen?

Vielleicht an den Spruch über dem Friedhofseingangstor:

Wieviel Aufmerksamkeit. Für Nichts.
Am Ende doch stets nur Luft zu Luft.

Die „konservative Alternative“ der freiheitlichen Gemein-Schaft: „Zur Ausreise zwingen oder dem Glauben abschwören“

Das unzensurierte Medium der freiheitlichen Gemein-Schaft verkündet froh, nach „tagtäglicher Werbung auf den Straßen“ hat es die „konservative Partei ‚Die Freiheit'“ geschafft, sie kann bei den Stadtratswahlen in München antreten, denn für die freiheitliche Gemein-Schaft ist „Die Freiheit“ eine „tatsächlich konservative Alternative“ …

Für freiheitliche Unzensuriert eine konservative AlternativeWie groß die Freiheit und wie groß die Liebe zur Demokratie der „Freiheit“ ist, kann unmißverständlich und eindeutig schon anhand einer einzigen Forderung vermessen werden:

„Er [Michael Stürzenberger] hat gefordert, dass […], die ihrem Glauben nicht abschwörten, zur Ausreise gezwungen werden müssten.“

Nullkommadrei Prozent - Angemessenes WahlergebnisJa, die freiheitliche Gemein-Schaft weiß eben ganz genau, was Konservatismus, was Rechtsextremismus, was Neonazismus ist, was Freiheit ist, was Demokratie ist, und in Bayern würden sie ganz genau wissen, wie die freiheitliche Gemein-Schaft einzustufen ist, gäbe es in Bayern eine freiheitliche Gemein-Schaft. Aber bei all dem Gleichklang zwischen der freiheitlichen Gemein-Schaft und „Der Freiheit“ müßte es in Bayern zu einer Fusionierung kommen, sie würden sich dann vielleicht „Die Freiheit der Gemein-Schaft“ nennen. So oder so, in Deutschland sehen Wähler und Wählerinnen in derartigen Gemein-Schaften keine wählbare Alternative, oder, wählbar bloß in einer solchen Gemein-Schaften angemessenen Höhe, wie in Berlin beispielsweise mit einem Prozent oder in Niedersachsen – auf den Punkt gebrachte Angemessenheit – 0,3 Prozent oder in Oberbayern mit ausreichenden Nullkommadrei Prozent …

Verfassungsfeindliche StrömungDie Wählerinnen und Wähler in Österreich sollten auch bald wissen, daß ein Stimmenanteil von Nullkommaein Prozent für derartige „konservative Alternativen“ völlig ausreichend sind, aber auch die Wählerinnen und Wähler in Ungarn sollten endlich sich dafür entscheiden, daß für die Jobbik, die von Andreas Mölzer als ein „rechtes Korrektiv“ eingestuft wird, während in Ungarn selbst die Jobbik eine „Neonazi-Partei“ genannt werden darf, Nullkommaein Prozent ein ihrer Gesinnung und ihren Kompetenzen tatsächlich widerspiegelnder Wahlstimmenanteil ist …