Putin-Ideologe Siegfried Eisele will Völker Deutschlands unter die Schutzmacht eines Christenfürsten Habsburg

„Der Mann soll großen ideologischen Einfluß auf Putin haben.“ Das schreibt „Die Welt“ am 29. Jänner 2015, nicht über Siegfried Eisele, sondern über Alexander Dugin. Das ist, weltpolitisch gesehen, gemeingefährlich. Gemeingefährlich ist zugleich auch, wem in den Medien weltweit viel Platz eingeräumt wird. Obgleich, diese Personen außer Bullshit nichts von sich geben, wird ihnen auch von den sogenannten seriösen Medien höchste Aufmerksamkeit geschenkt. Denn die Tatsache ist, das wirklich Gemeingefährliche beginnt mit den Wählern und den Wählerinnen. Vladimir Putin hat seine Wählerinnen. Putin ist nichts ohne seine Wähler. Die FPÖ hat ihre Wählerinnen. Die FPÖ ist nichts ohne ihre Wähler …

Putin-Ideologe Eisele will Völker Deutschlands unter Christenfürsten HabsburgUnd weil das in Österreich geschrieben wird, soll auch gleich Österreich als Beispiel genommen werden, wie gemeingefährlich Wähler und Wählerinnen sein können. Aber nicht weil Österreich die Bühne ist, auf der die Welt ihre Probe hält – so bedeutend und unbedeutend ist Österreich nicht –, sondern, erschreckend genug, es in der Welt auch nicht anders zugeht als in Österreich, menschgemäß aber, weltpolitisch gesehen, um vieles gefährlicher, also tatsächlich und wirklich gefährlich. Derart gefährlich, daß beinahe der Wunsch geäußert werden möchte – ach, wäre Rußland auch nur Österreich.

„Der Mann soll großen ideologischen Einfluß haben“, schreibt „Die Welt“ über Alexander Dugin, der „auf die Entstehung einer erweiterten Version des früheren Habsburgerreiches unter dem klangvollen Titel ‚Mächtiges Osteuropa‘ als Pufferzone zwischen der russisch geführten ‚Eurasischen Union‘ und dem deutschen ‚Europa'“ hoffe, zitiert „Die Welt“ aus einem Interview, das Alexander Dugin einem „Jobbik-nahen Internetportal“ gegeben hat.

„Er gilt als Ideologe“, schreibt „Die Welt“. Das ist der Niedergang der Medien, über solch einen Mann zu berichten, und darüber hinaus dafür auch noch rechtsextremistischen bis faschistischen Parteien nahestehenden Medien Reputation als Informationsquellen zu verschaffen – von da weg ist es bis zum Untergang der bisher gekannten Welt nicht mehr weit. Den aber wieder die Wähler und Wählerinnen zu verantworten haben werden. Denn. Wenn ein Mann mit solch einem Geschwefel schon als „Ideologe“gilt, wenn solch ein Mann wie Putin, auf den ein solcher Mann Einfluß haben soll, gewählt wird, dann sind die Wähler und Wählerinnen dafür verantwortlich zu machen. Und sie werden dafür auch zur Verantwortung gezogen. Denn die Konsequenzen ihrer Wahl müssen sie stets bitter selbst erleiden, aber leider nicht nur sie selbst, sondern auch alle Menschen, die nicht solche Parteien wählen.

Jetzt wäre beinahe darauf vergessen worden, über Österreich als Beispiel zu schreiben, und auch über Siegfried Eisele. Natürlich ist Siegfried Eisele zu vergessen, dieser Alexander Dugin aus dem Vorarlbergerischen. Der die FPÖ will, und die NDP und den Front National … Um die Bedeutung von Alexander Dugin richtig einschätzen zu können, sich nicht durch weltweite Berichte über ihn blenden zu lassen, muß bloß immer daran gedacht werden, Siegfried Eisele ist Alexander Dugin und Alexander Dugin ist Siegfried Eisele. Und Vladimir Putin ist irgendeiner aus der FPÖ. Und was der russische Siegfried Eisele sagt, das kann auch beim österreichischen Siegfried Eisele gelesen werden, in dessen Ideologie auch Habsburg eine hohe Rolle spielt, wie er erst vor wenigen Tagen tief dachte und nachgelesen werden kann in: „Was ein Wähler will: NDP, FPÖ, Front National …“:

„[D]ie Völker Deutschlands müssen ihre Fesseln abstreifen und sich unter die Schutzmacht eines Christenfürsten Habsburg, eine geweihte Familie, begeben, der die Fachkräfte unter Kontrolle hätte!!!!“ Wehret den Anfängen!!!! Anfängen? Ja was glaubt ihr, was 40 Jahre eines Universums ist.“

Auch der russische Siegfried Eisele hat so seine tiefen Gedanken nicht nur zu Habsburg, sondern auch zum Universum, wie nachgelesen werden kann in: Freiheitliche Gemein-Schaft zu wählen, ist freiwilliger Eintritt in die Welt der Psychiatrie

Wer den hier zusammengetragenen kleinen Roman des FPÖ-Wählers und Ideologen Siegfried Eisele liest, liest damit zugleich auch den gesamten russischen Ideologen Siegfried Eisele. Wenn Sie nicht Vladmir Putin heißen oder den Namen eines freiheitlichen Mandatars oder einer freiheitlichen Mandatarin tragen, würde es wirklich interessieren, ob eine solche vorarlbergerische Ideologie je einen Einfluß auf Sie auszuüben imstande  ist … Und wenn nicht, aber Sie die FPÖ wählen oder gar erstmalig wählen wollen, wäre es auch von Interesse von Ihnen zu erfahren, wie Sie das alles unter einen Hut zu bringen imstande sind

PS Eine Partei aber, auch wenn das die schlechteste Lösung und die leichteste Entlassung der Wähler und Wählerinnen aus deren Verantwortung in einer Demokratie ist, kann wenigstens nicht mehr gewählt werden, nämlich die NDP, von der Siegfried Eisele schreibt. Möglicherweise meint er die NPD. Jedenfalls die NDP, die er als in Österreich wohnender Ideologe in Dreifaltigkeit mit FPÖ und Front National bewirbt, wurde 1988 in Österreich „wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung“ verboten. Das war eine Partei, die 1967 als Abspaltung von der FPÖ entstand. Gegründet und geführt von Norbert Burger, der für den zurzeitigen Obmann der FPÖ

„In zwei Wochen in Kiew“: Da werden Freiheitlichen mit Vladimir Putin herzwarme Erinnerungen wach

Demokrat zu DemokratNicht wenige fragen sich, weshalb die freiheitliche Gemein-Schaft sich dermaßen für Rußland einsetzt, um genau zu sein, für Vladimir Putin. Solche Aussagen von Vladimir Putin lassen es ein wenig verstehen. Da werden Freiheitlichen wohlig Erinnerungen der Großeltern wach, an schnelle Zeiten, die ihnen, den Großeltern, heute kein führender deutscher Mann mehr versprechen kann, diese kameradschaftliche Geschwindigkeit – gemessen in Блицкриг …

Gegen die Welt von gestern

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagt: „Dieser Irrsinn muß bald ein Ende haben!“

Ein Beamter in Die Welt von gestern sagt: „Jetzt muß ein Ende gemacht werden!“

Zwischen diesen beiden Sätzen 75 Jahre, gezählt ab dem Jahr 1939, in dem Stefan Zweig begann, die Erinnerungen eines Europäers aufzuschreiben.

Tatsächlich aber sind es, und das wird in der Welt von gestern täglich schmerzlich erfahren, 100 Jahre, die vertan wurden. Einhundert weggeworfene Jahre. Weitere einhundert verblendete Jahre. Das Leben einer Europäerin im Jahr 2014 sind diese Erinnerungen eines Europäers.  Deshalb muß endlich alle der Ruf erreichen, muß dieser Ruf von allen hinausgeschrien, muß dieser Ruf in Taten gesetzt werden, muß dieser Ruf handelndes Bewußtsein werden. Es ist ein einfacher Ruf, ein leicht zu verstehender Ruf:

Gegen die Welt von gestern!

Dazu gehört wohl auch, Einschränkungen jedweder Art aufzugeben. Die Erinnerungen eines Europäers sind die Leben eines jedweden Menschen in dieser Welt im Jahr 2014.

Gegen die Welt von gesternEs kann doch nicht weiter angehen, ein Leben heute führen zu müssen, dessen Biographie Stefan Zweig geschrieben hat. Kein Mensch darf weiter hinnehmen, nicht Biograph seines Lebens zu sein. Eine eigene Biographie mag zwar nicht so elegant geschrieben sein, wie jene von Stefan Zweig, der unwissentlich, unbeabsichtigt und vielleicht auch gegen seine Hoffnungen über den heutigen Menschen dessen Biographie schrieb, aber in einer Welt in Trümmern zählt nicht Schönheit, sondern die Frage, ist es denn tatsächlich ein eigenes Leben, ein Leben also, das nicht täglich ohne eigenen Einfluß und ohne eigene Entscheidung der Vernichtung ausgesetzt ist und der Vernichtung preisgegeben wird.

Und es ist ein vernichtetes Leben, das auch heute noch nach wie vor geführt wird, mag es dabei physisch ein unversehrtes sein und bleiben. Es ist ein genichtetes Leben, das dem Menschen von heute nach wie vor geführt wird, während er in Verblendung meint, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Und es wird ihm auch leicht gemacht, sich dieser Verblendung hinzugeben, durch all die Forderungen an ihn, die zu Schlagworten gegen ihn verkommen sind: Eigenverantwortung, Eigeninitiative, Selbstmotivation, Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Selbstvorsorge, Engagement und so weiter und so fort.

Aber erlaubte sich der erst weit nach 1939 in die Welt geworfene Mensch von heute wenigstens für einen Augenblick, Stefan Zweig zu sein, er könnte, nein, er muß das sagen über sich, seine Stellung und seinen Wert in der Welt, was Stefan Zweig vor seiner Geburt schon für ihn formulierte.

Einhundert weggeworfene Jahre. Die Situation spitzt sich dramatisch zu. Diesmal, heute ist es die Ukraine. Es wird von Krieg gesprochen. Gar schon von einem Weltkrieg. Das ist ein Augenblick, in dem alle Stefan Zweig sein sollten, um Ihre Ohnmacht, Ihr Ausgeliefertsein einzubekennen, gleichgültig, wie prosperierend Ihr Leben zwischen Küche und Kabinett sein mag, gleichgültig, wie mächtig Sie sich sonst fühlen dürfen, wie ernstgenommen Sie sich fühlen dürfen, in der Arbeit, im Freundeskreis, im Urlaub vom Hotelpersonal, mit Ihren Präsentationen auf den Plattformen neuer Kommunikationstechnologien und so weiter und so fort.

Für einen Augenblick wenigstens Stefan Zweig zu sein, aber nicht um am Ende seine Konsequenz daraus zu ziehen, ein genichtetes Leben selbst zu beenden, sondern, gegen die Welt von gestern sich zu entscheiden, das Leben zu wählen, zu wählen das Leben, das fortan kein genichtetes mehr sein darf, die Absage zu wählen, je noch ein genichtetes Leben zugestanden zu bekommen.

Der Augenblick heute mit der Situation in der Ukraine ist günstig dafür. Die Diplomatie läuft wieder einmal hochtourig. Die Drohungen nehmen wieder einmal zu. Die Armeen marschieren wieder einmal auf. Das lebensteure militärische Aufrüsten ist wieder einmal forciert ausgerufen. Es wird hier nicht von der Furcht vor einem drohenden Weltkrieg geschrieben. Das wäre auch töricht. Denn. Es gibt ununterbrochen in dieser Welt Kriege, es wird in einer fortwährenden Weltkriegswelt gelebt, nur nicht überall auf der Welt wird dafür auch gestorben, gemordet. Es werden hier mit Blick auf die Ukraine auch keine historischen Vergleiche bemüht, mit 1914 oder 1939. Das wäre auch töricht. Denn. Was brächte eine geschichtliche Betrachtung? Nicht mehr als eine geschichtliche Einordnung, also eine Fortschreibung, der genichtete Mensch als stolzer Mensch, weil in einem weltgeschichtlichen Zusammenhang präsentiert. Es ist mit der Geschichte zu brechen, wenn der Mensch nicht weiter in einem genichteten Leben behaglich es sich einrichten lassen will.

Es mag sein, daß es wieder einmal glimpflich ausgeht, die Lage in der Ukraine sich entspannt, der Weltkrieg wieder einmal oder noch einmal abgesagt wird, aber was heute im Zusammenhang mit der Ukraine wieder einmal politisch und diplomatisch vorgeführt wird, ist das, was Stefan Zweig beschrieben hat, wie der Mensch heute nach wie vor gelebt wird. Es ist eine lange Einleitung geworden, um endlich Stefan Zweig selbst sprechen zu lassen. Aber es ist nicht leicht, sich selbst lesen zu müssen. Denn. Es wird unendlich schwer, irgend etwas noch im eigenen Leben wichtig nehmen zu können, dem Eigenen irgend eine Bedeutung beimessen zu können. Die Furcht vor den Konsequenzen. Zu wissen, vereinzelt wie der Mensch ist, bleibt im Grunde nur die Konsequenz, die Stefan Zweig persönlich ziehen konnte.

Gegen die Vereinzelung, gegen die Welt von gestern mit Die Welt von gestern, um endlich nicht mehr solche Erinnerungen, das heißt, solch ein genichtetes Leben zu leben haben. Beim Schreiben dieser Einleitung wurde besonders an das Kapitel „Die ersten Stunden des Krieges von 1914“ gedacht und an das Kapitel „Die Agonie des Friedens“, aus dem das Folgende stammt, nicht unter Anführungszeichen oder kursiv gesetzt. Denn, wer ein Ich hat und es, wenigstens für einen Augenblick, Stefan Zweig nennt, schriebe nicht anders, gleichgültig ob es das Ich von einem Schriftsteller, von einem Hauswart, von einer leitenden Angstellten, von …

Ich hatte in jenen Monaten London verlassen und mich auf das Land nach Bath zurückgezogen. Nie in meinem Leben hatte ich die Ohnmacht des Menschen gegen das Weltgeschehen grausamer empfunden. Da war man, ein wacher, denkender, abseits von allem Politischen wirkender Mensch, seiner Arbeit verschworen, und baute still und beharrlich daran, seine Jahre in Werk zu verwandeln. Und da waren irgendwo im Unsichtbaren ein Dutzend anderer Menschen, die man nicht kannte, die man nie gesehen, ein paar Leute in der Wilhelmstraße in Berlin, am Quai d’Orsay in Paris, im Palazzo Venezia in Rom und in der Downing Street in London, und diese zehn oder zwanzig Menschen, von denen die wenigsten bisher besondere Klugheit oder Geschicklichkeit bewiesen, sprachen und schrieben und telephonierten und paktierten über Dinge, die man nicht wußte. Sie faßten Entschlüsse, an denen man nicht teilhatte, und die man im einzelnen nicht erfuhr, und bestimmten damit doch endgültig über mein eigenes Leben und das jedes anderen in Europa. In ihren Händen und nicht in meinen eigenen lag jetzt mein Geschick. Sie zerstörten oder schonten uns Machtlose, sie ließen Freiheit oder zwangen in Knechtschaft, sie bestimmten für Millionen Krieg oder Frieden. Und da saß ich wie alle die andern in meinem Zimmer, wehrlos wie eine Fliege, machtlos wie eine Schnecke, indes es auf Tod und Leben ging, um mein innerstes Ich und meine Zukunft, um die in meinem Gehirn werdenden Gedanken, die geborenen und ungeborenen Pläne, mein Wachen und meinen Schlaf, meinen Willen, meinen Besitz, mein ganzes Sein. Da saß man und harrte und starrte ins Leere wie ein Verurteilter in seiner Zelle, eingemauert, eingekettet in dieses sinnlose, kraftlose Warten und Warten, und die Mitgefangenen rechts und links fragten und rieten und schwätzten, als ob irgendeiner von uns wüßte oder wissen könnte, wie und was man über uns verfügte. Da ging das Telephon, und ein Freund fragte, was ich dächte. Da war die Zeitung, und sie verwirrte einen nur noch mehr. Da sprach das Radio, und eine Sprache widersprach der andern. Da ging man auf die Gasse, und der erste Begegnende forderte von mir, dem gleich Unwissenden, meine Meinung, ob es Krieg geben werde oder nicht. Und man fragte selbst zurück in seiner Unruhe und redete und schwätzte und diskutierte, obwohl man doch genau wußte, daß alle Kenntnis, alle Erfahrung, alle Voraussicht, die man in Jahren gesammelt und sich anerzogen, wertlos war gegenüber der Entschließung dieses Dutzends fremder Leute, daß man zum zweitenmal innerhalb von fünfundzwanzig Jahren wieder machtlos und willenlos vor dem Schicksal stand und die Gedanken ohne Sinn an die schmerzenden Schläfen pochten. Schließlich ertrug ich die Großstadt nicht mehr, weil an jeder Straßenecke die posters, die angeschlagenen Plakate einen mit grellen Worten ansprangen wie gehässige Hunde, weil ich unwillkürlich jedem der Tausenden Menschen, die vorüberfluteten, von der Stirn ablesen wollte, was er dachte. Und wir dachten doch alle dasselbe, dachten einzig an das Ja oder Nein, an das Schwarz oder Rot in dem entscheidenden Spiel, in dem mein ganzes Leben mit als Einsatz stand, meine letzten aufgesparten Jahre, meine ungeschriebenen Bücher, alles, worin ich bisher meine Aufgabe, meinen Lebenssinn gefühlt.

Aber mit nervenzerrüttender Langsamkeit rollte die Kugel unentschlossen auf der Roulettescheibe der Diplomatie hin und her. Hin und her, her und hin, schwarz und rot und rot und schwarz, Hoffnung und Enttäuschung, gute Nachrichten und schlechte Nachrichten und immer noch nicht die entscheidende, die letzte. Vergiß! sagte ich mir. Flüchte dich, flüchte dich in dein innerstes Dickicht, in deine Arbeit, in das, wo du nur dein atmendes Ich bist, nicht Staatsbürger, nicht Objekt dieses infernalischen Spiels, wo einzig dein bißchen Verstand noch vernünftig wirken kann in einer wahnsinnig gewordenen Welt.

An einer Aufgabe fehlte es mir nicht. Seit Jahren hatte ich die vorbereitenden Arbeiten unablässig gehäuft für eine große zweibändige Darstellung Balzacs und seines Werks, aber nie den Mut gehabt, ein so weiträumiges, auf lange Frist hin angelegtes Werk zu beginnen. Gerade der Unmut gab mir nun dazu den Mut. Ich zog mich nach Bath zurück und gerade nach Bath, weil diese Stadt, wo viele der Besten von Englands glorreicher Literatur, Fielding vor allem, geschrieben, getreulicher und eindringlicher, als jede sonstige Stadt Englands ein anderes, friedlicheres Jahrhundert, das achtzehnte, dem beruhigten Blicke vorspiegelt. Aber wie schmerzlich kontrastierte diese linde, mit einer milden Schönheit gesegnete Landschaft nun mit der wachsenden Unruhe der Welt und meiner Gedanken! So wie 1914 der schönste Juli war, dessen ich mich in Österreich erinnern kann, so herausfordernd herrlich war dieser August 1939 in England. Abermals der weiche, seidigblaue Himmel wie ein Friedenszelt Gottes, abermals dies gute Leuchten der Sonne über den Wiesen und Wäldern, dazu eine unbeschreibliche Blumenpracht – der gleiche große Friede über der Erde, während ihre Menschen rüsteten zum Kriege. Unglaubwürdig wie damals schien der Wahnsinn angesichts dieses stillen, beharrlichen, üppigen Blühens, dieser atmend sich selbst genießenden Ruhe in den Tälern von Bath, die mich in ihrer Lieblichkeit an jene Badener Landschaft von 1914 geheimnisvoll erinnerten.

Und wieder wollte ich es nicht glauben. Wieder rüstete ich wie damals zu einer sommerlichen Fahrt. Für die erste Septemberwoche 1939 war der Kongreß des Penklubs in Stockholm angesetzt, und die schwedischen Kameraden hatten mich, da ich amphibisches Wesen doch keine Nation mehr repräsentierte, als Ehrengast geladen; für Mittag, für Abend war in jenen kommenden Wochen jede Stunde schon im voraus von den freundlichen Gastgebern bestimmt. Längst hatte ich meinen Schiffsplatz bestellt, da jagten und überjagten sich die drohenden Meldungen von der bevorstehenden Mobilisation. Nach allen Gesetzen der Vernunft hätte ich jetzt rasch meine Bücher, meine Manuskripte zusammenpacken und die britische Insel als ein mögliches Kriegsland verlassen sollen, denn in England war ich Ausländer und im Falle des Krieges sofort feindlicher Ausländer, dem jede denkbare Freiheitsbeschränkung drohte. Aber etwas Unerklärbares widersetzte sich in mir, mich wegzuretten. Halb war es Trotz, nicht nochmals und nochmals fliehen zu wollen, da das Schicksal mir doch überallhin nachsetzte, halb auch schon Müdigkeit. »Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht«, sagte ich mir mit Shakespeare. Will sie dich, so wehre dich, nahe dem sechzigsten Jahre, nicht länger gegen sie! Dein Bestes, dein gelebtes Leben, erfaßt sie doch nicht mehr. So blieb ich. Immerhin wollte ich meine äußere bürgerliche Existenz zuvor noch möglichst in Ordnung bringen, und da ich die Absicht hatte, eine zweite Ehe zu schließen, keinen Augenblick verlieren, um von meiner zukünftigen Lebensgefährtin nicht durch Internierung oder andere unberechenbare Maßnahmen für lange getrennt zu werden. So ging ich jenes Morgens – es war der 1. September, ein Feiertag – zum Standesamt in Bath, um meine Heirat anzumelden. Der Beamte nahm unsere Papiere, zeigte sich ungemein freundlich und eifrig. Er verstand wie jeder in dieser Zeit unseren Wunsch nach äußerster Beschleunigung. Für den nächsten Tag sollte die Trauung angesetzt werden; er nahm seine Feder und begann mit schönen runden Lettern unsere Namen in sein Buch zu schreiben.

In diesem Augenblick – es muß etwa elf Uhr gewesen sein – wurde die Tür des Nebenzimmers aufgerissen. Ein junger Beamter stürmte herein und zog sich im Gehen den Rock an. »Die Deutschen sind in Polen eingefallen. Das ist der Krieg!« rief er laut in den stillen Raum. Das Wort fiel mir wie ein Hammerschlag auf das Herz. Aber das Herz unserer Generation ist an allerhand harte Schläge schon gewöhnt. »Das muß noch nicht der Krieg sein«, sagte ich in ehrlicher Überzeugung. Aber der Beamte war beinahe erbittert. »Nein«, schrie er heftig, »wir haben genug! Man kann das nicht alle sechs Monate neu beginnen lassen! Jetzt muß ein Ende gemacht werden!«

Freiheitlicher „Zur Zeit“ sagt Himmlers Rußlandexperte SS-Obersturmbannführer Dwinger noch allerhand Rechtes

Es muß kein weiteres Mal besonders hervorgehoben werden, daß die Empfehlungen zur Wiederlektüre in der freiheitlichen ZZ mit einer Karriere-Leugnung unter der totalitären nationalistischen Massemorddiktatur des deutschen reiches untrennbar verbunden sind. So auch in der aktuellen Ausgabe 12 vom 21. März 2014, in der Helge Morgengrauen über seine Wiederlesung von Edwin Erich Dwinger schreibt. Und zu dieser Karriere-Leugnung gehört untrennbar stets dazu das Hochschreiben der von der freiheitlichen ZZ Wiedergelesenen zu bedeutenden Schriftstellern, die ihnen, den Freiheitlichen, heute noch Orientierung …

Edwin Erich Dwinger - Drittes ReichDamit wäre die Aufgabe für heute eigentlich schon erledigt, mit dem Hinweis, was alles die freiheitliche ZZ auch im Fall von Edwin Erich Dwinger ausläßt, verschweigt, beschönigt …

„[S]ogar ‚DDR‘-Staatsdichter Johannes R. Becher reihte es unter die 20 wichtigsten deutschen Bücher der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein, und fast hätte Dwinger dafür den Literaturnobelpreis bekommen.“

Gemäß freiheitlicher Genauigkeit schreibt Helge Morgengrauen nicht, wann das Johannes R. Becher sagte. Es war 1931. Da gab es noch lange keine DDR und Becher war kein „Staatsdichter“. In der DDR dann wurde das von Helge Morgengrauen hochgelobte Buch „Zwischen Weiß und Rot“ ebenfalls aus der Literatur „ausgesondert“. Und daß Dwinger „fast dafür den Literaturnobelpreis bekommen hätte“, nun, es sind zwar allgemeine Formulierungen zu finden, er wäre als Kandidat gehandelt worden. Ob er tatsächlich dafür auch vorgeschlagen wurde? Und von wem? Es schwimmt ein konkreter Hinweis im Internet, der „Sohn Edgar Allen Poes“ hätte Dwinger für den Nobelpreis vorgeschlagen. Aber das kann nur eine Erfindung sein, denn die kinderlose Ehe von Edgar Allen Poe endete mit dem Tod der Ehefrau 1847 und er selbst verstarb 1849. Ein Sohn von Edgar Allen Poe wird in seiner Biographie nicht erwähnt.

Edwin Erich Dwinger - Freiheitliche Zur Zeit 12-2014Das von Helge Morgengrauen hochgelobte Buch „Zwischen Weiß und Rot“ wurde 1930 veröffentlicht. Und weil es darin um Rußland geht, ist es eine gute Gelegenheit eine Antwort zu versuchen, nämlich darauf, weshalb Freiheitliche sich gar so für Rußland, genauer für Vladimir Putin stark machen. Vielen erscheint das nicht verständlich, gar widersprüchlich. Aber es ist nicht unverständlich, nicht widersprüchlich. Vladimir Putin verkörpert alles, was Freiheitliche lieben: Es ist das Nationale dabei, es ist der Glauben dabei, es ist der Traum von einem Großreich dabei, es ist ein starker Mann dabei, es ist die Diffamierung und Verfolgung beispielsweise von Homosexuellen dabei, es ist eine PJ (Putin-Jugend) dabei. Und läßt Vladimir Putin auf der Krim die freiheitlichen Nachgeborenen nicht gerade aktuell das erleben, was sie selbst in Österreich nicht mehr erleben konnten? Einen Einmarsch, einen Anschluß, eine Volksabstimmung, eine Welt, die dem nichts Wesentliches und Entscheidendes entgegenzusetzen hat? Nicht Einhalt gebietet?

Wofür Edwin Erich Dwinger tatsächlich nominiert war, war der „Deutsche Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft“, geschaffen von Adolf Hitler als Ersatz für den Nobelpreis, den er „für alle Zukunft Deutschen untersagte anzunehmen“, aber nicht einmal diesen bekam Edwin Erich Dwinger, obgleich er dafür von Hermann Göring vogeschlagen wurde.

Edwin Erich Dwinger erinnert auch daran, was für rechter Boden Österreich nach 1945 für derartige Autoren immer noch war. 1957 erschien im Salzburger Pilgram-Verlag sein Roman „Es geschah im Jahre 1965“, in dem er die Vernichtung der Sowjetunion durch Atomraketen beschreibt, mit Zweihundert Millionen Ermordeten … Was für ein rechter Boden Österreich noch immer für derartige Autoren ist. Der Leopold-Stocker-Verlag hat „Zwischen Weiß und Rot“ im 21. Jahrhundert wieder

Wer also wieder einmal von der freiheitlichen ZZ hochgelobt wird, kann in diesem Fall ermessen werden, was der Enkel von Edwin Erich Dwinger für das Theater erarbeitete, abrufbar unter Nestbeschmutzung.

Bloß eine Stimme aber gab Gott Papst Franziskus und Diktator Mugabe zum Sprechen, auch in Uganda

Die Figur Gott fand Eingang in die Weltliteratur. Das ist nicht zu bestreiten. Gestritten aber kann nach wie vor darüber werden, weshalb, und ob zurecht. Vielleicht ja, weil es die abstruseste Figur ist, an der zusätzlich auch und dennoch weiter herumgeschrieben wird. Vielleicht auch, weil an keiner anderen Figur sich so viele Autorinnen noch immer zu schaffen machen. Ein Grund dafür könnte sein, weil keine andere Figur derart viele Mängel aufweist, derart gewaltig fehlerhaft entworfen ist, soher zu ständigen Korrekturen nötigt, dabei aber auch anspornt, sie endlich zur Vollkommenheit zu schreiben, Autoren zum Wettbewerb anstachelt, durch Vorlegen einer vollkommenen Figur endlich als absoluter Sieger – nach Stand der Dinge, ein erster Platz in diesem Wettbewerb wird nicht mehr zu erringen sein. Vielleicht auch, weil keine andere Figur derart dazu reizt, Abstrusität auf Abstrusität zu häufen. Vielleicht auch, weil aus keiner anderen Figur mehr Sicherheit ausströmt, Sicherheit durch die Einfalt der Abstrusität, aber eine, die dreifaltig abgesichert ist, soher Vielfalt gaukelt. Vielleicht auch, weil es die Autorinnen davor bewahrt, zu verstummen. Denn Abstrusität gebiert Abstrusität. Nichts schreibt sich leichter als das Abstruse. Das Abstruse schreibt sich automatisch, ganz von alleine, von abwesenden Autoren, die Hand schreibt, was der Kopf davor nicht zu denken braucht. Vielleicht auch, weil keine andere Figur besser den Stillstand der Menschheit verkörpert, während die Menschheit hingegen meint, sich entwickelt zu haben, meint, die Zeit, in der diese Figur geschaffen wurde, längst hinter sich gelassen zu haben. Seit dem papierenen Wurf dieser Figur ist aber bloße Kalenderzeit vergangen. Die Menschheit zählt die Jahre und meint, das Zählen von Jahren ist schon Bewegung, schon Entwicklung, während sie aber tatsächlich noch immer dabeisteht und über die Schulter schaut, wie der erste Satz, sie zusieht, wie der allererste Satz über diese Figur geschrieben wird, ihr Kalender aber Hoffnung behauptet, seit dem ersten Satz zu dieser Figur seien bereits Tausende von Jahren …

Vielleicht nein, weil …

Papst Franziskus spricht durch Diktator MugabeKaum ein Kapitel mit dieser Figur ohne Abstrusität. Und dazu. Kaum eine Szene mit dieser Figur ohne totale Wirrnis. Wessen Stimme spricht so und nennt sich Mario Jorge Bergoglio, wessen Stimme spricht so und nennt sich Robert Mugabe, es sind zwei Menschen mit einer Stimme. So hartkarg ist Gottes Roman. In einem der Kapitel über diese Figur werden zwar viele Stimmen behauptet, tatsächlich aber gibt es nur eine einzige Stimme, die ihnen gegeben ist. Seltsam daran ist bloß, daß diese eine einzige Stimme, da eine einzige Stimme kein Stimmgewirr verursachen kann, dennoch nicht deutlich und unmißverständlich gehört werden will, es immer noch Zweifel daran gibt, aus welchen Tiefen diese eine einzige Stimme, die sich Franziskus nennt, aus welcher Finsternis heraus diese eine einzige päpstliche Stimme, die sich Mugabe nennt, spricht

Es wird nicht gehört, was diese mugabische Stimme spricht, aber mehr und mehr weggehört, wie eben erst Stimmenteiler Franziskus zur Kenntnis nehmen mußte, daß seine Fragen ohne nennenswerte Resonanz blieben. Um diese Gefahr wissen die angestellten Autoren und Autorinnen der Organisierten Glauben schon lange, ungelesene Literatur zu produzieren. Deshalb der angestrengt massive Versuch der Organisierten Glauben in die Gattung der Gesetze zu wechseln. Gesetze zu schreiben, die nicht gelesen, aber befolgt werden müssen. Sie versuchen zwar die Textsorte zu wechseln, aber eines bleibt trotz versuchten Wechsels: das tyrannische Erzeugen von Abstrusitäten. Bitter aber ist, daß es ihnen nach wie vor gelingt, damit durchzukommen, wie beispielsweise eben erst in Uganda, in Kroatien, sie es seit langem massiv versuchen in Spanien

Groß-Sportlereien dürfen nicht auf den Rücken der Menschen ausgetragen werden

Wer das Interview mit Peter Schröcksnadel in der Tageszeitung „Der Standard“ vom 4. Jänner 2014 liest, bekommt eine Gedankenwelt präsentiert, von der gemeint wurde, diese Gedankenwelt sei mit der Sportveranstaltung von 1936 untergegangen, aber, wie festgestellt werden muß, in Österreich nicht, nicht in Österreich – in Österreich herrscht nach wie vor diese prädemokratische Gedankenwelt, dieser Leitsatz, den Führern ihre Spiele, den Sportlern ihre Sportlerei …

Großsportlereien dürfen nicht auf dem Rücken der Menschen ausgetragen werdenDie Putins fahren zu den Putinspielen zum Sportlen für Bares & Putin

Um den einen Satz von Ludwig Wittgenstein ein wenig abzuwandeln: Die Grenzen der Skipiste bedeuten die Grenzen der Sprache. Diese Abänderung ist Peter Schröcksnadel geschuldet, der den wittgensteinschen Satz ein wenig anders formuliert:

„Er würde nur über eine Welt reden, die nicht seine Welt ist.“

Der Sportler also würde nach Peter Schröcksnadel nur über eine Welt reden, die nicht seine Welt ist, wenn der Sportler sich politisch äußern würde, was von einem Sportler nach Peter Schröcksnadel nicht zu verlangen ist. Von Sportlerinnen redet Peter Schröcksnadel nicht, soher wird nicht gewußt, ob es auch eine Warnung an die Sportlerinnen ist. Peter Schröcksnadel ist Präsident des Ski-Verbandes. Und wenn der Präsident den Sportlern rät, sich nicht politisch zu äußern, dann kann das kaum als Rat eines Freundes eingestuft werden, sondern als Drohung. Denn es wird in Österreich die Redewendung „Ich rate dir, das oder jenes nicht zu tun oder zu tun“ noch genau verstanden, nämlich als Drohung, in der schon, ohne es noch aussprechen zu müssen, die Konsequenz, die Sanktion inkludiert ist. Wer also gegen einen solchen Rat agiert, hat mit Sanktionen zu rechnen. Und wenn ein Präsident einen solchen Rat ausspricht, wird gewußt, welche Stunde wem schlägt …

Um nicht die Formulierung von Ludwig Wittgenstein suchen zu müssen, denn wichtiger sind die eigenen und weiteren Einholungen von Informationen über Groß-Sportlereien, soll dieser Traktatus-Satz nicht vorenthalten werden: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“

Aber Peter Schröcksnadel hätte diesen Rat gar nicht aussprechen müssen, denn den Sportlern in Österreich scheint es ohnehin generell an Sprache zu mangeln, sie können im Grunde ja nicht einmal über ihre Welt reden, wie gerade der in diesem Interview angesprochene Thomas Diethart aktuell beispielhaft zu bestätigen gewillt ist. Wer in den letzten Tagen die Interviews mit Thomas Diethart gehört hat, wird einen Menschen gehört haben, der nicht einmal imstande ist, über seine Profession zu reden, der ja nicht einmal eine Sprache für seine Welt hat, oder, dessen Sprache die Bretter sind, auf denen er in die Tiefe springt … Bretter besitzen keine Grammatik, um über die eigene Welt reden zu können, und schon gar nicht eine Grammatik, um über Politik reden zu können. Soher war die Drohung des Präsidenten eine Fleißaufgabe …

Dieses Interview mit Peter Schröcksnadel – wie könnte dieses zusammengefaßt werden? Der Führer des Skiverbandes reicht einem anderen Führer lobend die Hand, der Führer des Skiverbandes teilt mit einem anderen Führer die Ansicht, lieber für Familien zu werben, als beipielsweise Homosexuellen durch Aufklärung dabei zu unterstützen, daß sie sich vor Krankheiten schützen, daß sie ihr Leben schützen können. Während der Führer des Skiverbandes rät, sich der Politik zu enthalten, spricht er als Sportfunktionär politisch über die Putinspiele.

Unerwähnt darf in Zusammenhang mit den Putinspielen noch einer aus Österreich nicht bleiben, nämlich Karl Schranz, der den seinen lukrativen Führergehorsam mit der stolzen Freude, des Führers Liebling zu sein, auf die Spitze treibt, mit seiner Aussage, es werde Putin gut finden, daß die Putinspiele von dem offiziellen Österreich nicht boykottiert werden.

Aber es sind nicht die Putinspiele, die allein fragwürdig sind, sondern die Sportlereien generell sind fragwürdig, und das ist der eigentliche Grund, überhaupt darüber zu schreiben, ausgelöst durch den Satz von Peter Schröcksnadel:

„Man darf Politik nicht auf dem Rücken der Sportler austragen.“

Dem ist entgegenzuhalten, mehr noch, zu fordern:

Groß-Sportlereien dürfen nicht auf den Rücken der Menschen ausgetragen werden

Und Groß-Sportlereien werden auf dem Rücken der Menschen ausgetragen. Sport ist Mord, soll Winston Churchill gesagt haben, und darüber ist generell zu reden, daß Spitzensport auch außerhalb seiner Grenzen Opfer fordert und zugleich so getan wird, als hätte der Spitzensport nichts mit diesen Opfern zu tun, als wäre der Spitzensport nicht von dieser Welt, als wäre der Spitzensport so jungfräulich und unschuldig, wie es der bekanntesten christlichen Mutter unterstellt wird. Und das hat noch nichts mit Politik zu tun, aber die Sportler und Sportlerinnen sind einfach als Menschen zu fragen, ob blutverschmierte Medaillen und Pokale tatsächlich Nippes sind, die Wohnzimmer ansprechend schmücken. Wie viele Menschen beispielsweise sind bis jetzt schon beim Bau der Anlagen für die Fußballweltmeisterschaft in Katar gestorben? Massenweise ausgebeutet, gestorben, und wofür? Dafür, daß Sportler und Sportlerinnen sporteln können. Um bei den zeitlich nächsten Großsportlereien zu bleiben. Also auch bei den Sportlereien in Brasilien. Menschen werden zwangsumgesiedelt, damit Sportler sporteln können. Medaillen und Pokale in Wohnzimmer aufstellen können, in die sie nicht zwangsweise gesteckt wurden.