Es wurde zwar gestern schon genügend zum Entlastungslied des Helge Morgengrauen in der „Zur Zeit“ der identitären Gemein-Schaft geschrieben, wie zu lesen ist in:
Die „Zur Zeit“ der FPÖ singt der Nationalsozialistin Agnes Miegel ein Entlastungslied“,
auf etwas jedoch kann heute noch näher eingegangen werden.
Sonderlich wurde gefunden, daß Helge Morgengrauen in seinem Artikel die komplette Adresse mit Bekanntgabe von Telefonnummer und E-Mail-Adresse von Marianne Kopp veröffentlichte. Es ist doch nicht so sonderlich, es scheint dafür bestimmt zu sein, Leser und Leserinnen dazu verführen zu wollen, die Agnes-Miegel-Gesellschaft und Marianne Kopp als einzige Informationsquelle zu etablieren. Es kann hier nicht die gesamte Kontroverse um das Buch von Marianne Kopp geschildert werden. Aber in der Gegenwart ist es leicht und einfach, sich selbst darüber umfassend zu informieren, schnell und unkompliziert, also ohne großen Aufwand. Das Internet ist dafür ein bequemes und für Menschen wie etwa Helge Morgengrauen ein unbequemes Werkzeug, denn während des Lesens seines Entlastungsliedes für Agnes Miegel kann bereits der Wahrheitsgehalt seiner Aussagen geprüft werden.

„Im Jahre 1954 publizierte Grimm ‚Warum, woher aber wohin?‘, ein zeitgeschichtliches Dokument, das für den Nationalsozialismus als Weltanschauung Partei ergreift. Gleichsam kritisierte er auch das Judentum und plädierte für eine Seßhaftmachung des jüdischen Volkes auf einem ausreichenden Boden.“
Es werden Wähler und Wählerinnen der FPÖ nicht unbedingt großes Interesse für Agnes Miegel aufbringen, Agnes Miegel wird für Sie bei der Stimmabgabe nicht von Belang sein. Und Ihre Meinung kann uneingeschränkt geteilt werden. Aber Agnes Miegel ist nur und wieder eine Beispielgeberin dafür, wie in dieser Gemein-Schaft der Umgang mit Fakten und Daten ist. Es ist kein redlicher Umgang. Und, wie heißt es so schön, wer in einer Sache mit der Wahrheit so umgeht, geht auch und nicht nur in drei Sachen mit der Wahrheit so um …
Im morgengrauenschen Entlastungslied steht zentral, Agnes Miegel sei „entlastet“ worden. Aber Helge Morgengrauen erzählt nicht, wer in der „Entnazifierungskommission“ auch saß, als Vorsitzender; es war Waldemar Augustiny, ein Freund, ein Enlastungszeuge für Agnes Miegel war Hans Grimm …
Hans Grimm ist Helge Morgengrauen kein Unbekannter, für Helge Morgengrauen, für die von einem NR geführte ZZ gehört Hans Grimm zu den Wiederzulesenden – wie im Jänner 2014 in der „Zur Zeit“ empfohlen:
Ob Waldemar Augustiny von der „Zur Zeit“ ebenfalls irgendwann als Wiedergelesener und Wiederzulesender bereits vorgestellt wurde, entzieht sich der Kenntnis, aber es ist ein Schriftsteller, der in die Reihe der ZZ recht paßte … Die von Helge Morgengrauen zum bequemen Erreichen hergerichtete Informationsquelle Agnes-Miegel-Gesellschaft reicht bei weitem nicht aus, um sich vollständig zu informieren, auch darüber, wie „seinerzeit Entnazifierungen“ abgelaufen sind … In die Collage wurden einige Informationen aufgenommen, die auch davon erzählen, daß etwa für Hans Grimm der Nationalsozialismus nach 1945 immer noch eine …
Nach 1945 äußerte sich Agnes Miegel zu der Zeit, in der sie „ein Nationalsozialist“ war:
„Auf Ihre Anfrage über meine Stellung zum Nationalsozialismus kann ich nur sagen, dass ich, die Grenzdeutsche, mich aus Idealismus dazu bekannte, wie die vielen wertvollen Menschen, die ich darin fand, – denen wie mir, alles, wofür wir einstanden, zusammengebrochen ist (…)“
Vor zehn Tagen gab der FPÖ-Bundespressesprecher Karl Heinz Grünsteidl eine Denkaufgabe auf, mit seiner Äußerung:
„Aber Ihr fehlgeleiteter Idealismus sei Ihnen unbenommen..”

„Fehlgeleiteter Idealismus“ oder nicht fehlgeleiteter Idealismus. Das ist die Frage, Karl Heinz Grünsteidl.
Trotz Nachfrage, was unter einem „fehlgeleiteten Idealismus“ zu verstehen sei, hatte Karl Heinz Grünsteidl bis heute leider nicht die Güte, die Lösung zu schicken. So muß alleine weiter darüber nachgedacht werden, was ein „fehlgeleiteter Idealismus“ ist, was ein nicht fehlgeleiteter Idealismus ist. Und nun muß gelesen werden, daß sich Agnes Miegel aus „Idealismus dazu bekannte“, also zum Nationalsozialismus – „wie die vielen wertvollen Menschen, die ich darin fand“ … Wie wohl einer aus der identitären Gemein-Schaft diesen miegelschen Idealismus einschätzt? War es für eine aus der identitären Gemein-Schaft ein „fehlgeleiteter Idealismus“ oder ein nicht fehlgeleiteter Idealismus?
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