Langzeitumfragen Martin Graf – Weiter mit schlechten Werten

Langzeitumfragen Martin Graf Zwischenstand 07-12-12

Zusammenfassung der heutigen Zwischenergebnisse: Dr. Martin Graf, weiter mit schlechten Werten.

Über die Beschäftigung mit der „Volksbefragung“ zum Bundesheer beinahe darauf vergessen, wieder einmal einen Zwischenstand der Langzeitumfragen Dr. Martin Graf zu veröffentlichen, aber es ändert sich nichts an den Werten, soher können die heutigen Zwischenstände knapp kommentiert werden: Dr. Martin Graf – weiter mit schlechten Werten …

Auffällig ist – und es lädt zum Interpretieren ein -, daß in der einen Langzeitumfrage prozentmäßig in etwa genauso viele Bürgerinnen und Bürger die Frage, ob sie beispielsweise Dr. Martin Graf zum Beispiel zum dritten Nationalratspräsidenten wählen würden, verneinen, als Dr. Martin Graf im Parlament bei seiner Wahl zum III. Präsidenten NR durch Abgeordnete …

Mehr als die Einladung an Sie, sich an diesen Langzeitumfragen zu beteiligen, herzlich zu erneuern, ist zu den heutigen Zwischenergebnissen nicht zu schreiben.

Dafür kann in einem Aufwaschen etwas zu den Freiheitlichen und zum aktuellen Proporzbefragungsgetaumel angemerkt werden. Über die freiheitliche Verkleidung in Zusammenhang mit einer Petition „Pro Wehrpflicht“ wurde bereits geschrieben, und muß  nicht wiederholt werden -, das kann hier nachgelesen werden. Aktuell kann hinzugefügt werden, daß auch die Freiheitlichen nichts Wesentliches zu diesem Thema zu sagen haben, oder schlimmer, auch dieses Thema auf das reduzieren, wozu Freiheitliche halt nur imstande sind zu denken … Der zurzeitige freiheitliche Obmann fand diese Woche im Parlament nur die eine Gefahr in sich, es könnten, wie in Belgien, das er als Beispiel heranzog, um vor einem Berufsheer zu warnen, dann gar ebenfalls zu einem hohen Prozentsatz Menschen marokkanischer Herkunft beim österreichischen Bundesheer … Also ein typischer freiheitlicher Beitrag, um es freundlich zu halten, wenn auch kein förderlicher …

Umfrage-Zwischenstand zur „Volksbefragung“ Bundesheer – Keine Mehrheit für Regierungsfrage

Volksbefragung Bundesheer - Keine Mehrheit für Regierung

23 Prozent für Abschaffung des Bundesheeres … Die Rüstungsindustrie wird ÖVP und SPÖ dafür loben, danach nicht in ihrer Proporzbefragung …

Auch das heutige Zwischenergebnis dieser Umfrage bestätigt, daß die rotschwarze Regierung für ihre läppischen Frage nach Wehrpflicht und Berufsheer keine absolute Mehrheit erhält, im Gegenteil, die Zustimmung zu ihren „plakativen Sätzen“ sinkt weiter. Auf ganze Prozentzahlen gerundet kommen die zusätzlichen Optionen, nach denen diese Regierung nicht fragen will, bereits auf 52 Prozent, hingegen die eine Option der Regierung bloß noch auf 48 Prozent …

Wie die Zahlen dieser Umfrage zu deuten sind, wurde bereits ausführlich beschrieben, als die läppische Frage der Regierung noch eine knappe Mehrheit hatte: Knapper Vorsprung für Regierungsfrage nach Wehrberufsheerpflicht

Was diese Umfrage auch zeigt, ist, daß Bürgern und Bürgerinnen im Gegensatz zur Regierung klar ist, das Thema Militär ist zu wichtig und betrifft zu viele Bereiche, um es mit eineer derartigen auf eine Frage reduzierten Proporzbefragung versemmeln zu lassen … Und auf dieses Wurstsemmel-Niveau ist inzwischen die Argumentation von den Fraktionen der Berufsheer- und Wehrpflichtapologie herabgesunken, wenn die Sorge um den Absatz von Semmeln und Wurst …

Während es beim Thema Militär um enorm größere Zusammenhänge geht, wie es auch hier versucht wurde darzustellen, etwa allein durch die vierteilige Serie des Grauens in den letzten Tagen:

Flüchtlingsströme

Kindersoldaten

Internationale Friedenstruppen – Zaungäste beim Massenmorden

Wo Militär ist, ist nur Schatten

Viele weitere Aspekte, die von dieser Regierung nicht angesprochen werden, nicht berücksichtigt werden, wurden hier ebenfalls angesprochen werden, wie Sie nachlesen können, wenn Sie hier nach Schlagwörtern suchen, etwa nach „Bundesgleichbehandlungsesetz“, „dirigistische Demokratie“, „Proporzbefragung“, „Rüstungsindustrie“, „Wirtschaftswachstum“, „Waffen“, „Wehrpflicht“, „Berufsheer“, „Entwicklungshilfe“, „Sicherheitspolizeigesetz“, „direkte Demokratie“, „Volksbegehren“, „Eurofighter“ …

PS Sie sind weiterhin herzlich eingeladen, an dieser Umfrage teilzunehmen, die wenigstens ein paar der denkmöglichen Optionen mehr in bezug auf das Militär vorstellt …

Kindersoldaten – Folge 3 der Serie: Wo Militär ist, ist nur Schatten

Bundesheer Volksbefragung - Kindersoldaten

Zum dritten Teil der Serie des Grauens zur Notwendigkeit einer breitesten Diskussion im österreichischen friedensverwöhnten Zinnpuppenhaus darüber, was Militär wirklich bedeutet, muß einleitend nichts geschrieben werden, das dritte Beispiel des Grauens spricht für sich, stuft die „Volksbefragung“ mit der läppischen Frage nach Wehrpflicht und Berufsheer, die im übrigen die rotschwarze Regierung längst schon hätte ohne steuergeldschwere Proprozbefragung lösen können, auf eine nebensächlichste herab, und, es zeigt auch auf, wie in Österreich äußerst eingeschränkt bis hin zum Ausblenden über Militär sowohl seitens der Regierung als auch seitens der breiten medialen Öffentlichkeit diskutiert wird …

Kinder im Krieg – Das ist die „Liste der Schande“
Nicht nur Syrien missbraucht Kinder als menschliche Schutzschilde: Überall auf der Welt werden Kinder im Krieg getötet und als Waffen eingesetzt. 32 Staaten und Milizen sind besonders schlimm.
„In fast allen aufgeführten Fällen waren Kinder unter den Opfern von Militäroperationen der Regierungstruppen“, heißt es in dem UN-Bericht, der sich auf die Zeit zwischen Januar und Dezember 2011 bezieht.
Syrien ist in diesem Jahr neu auf der Liste der Vereinten Nationen – Syrien ist aber auch nur ein Land unter vielen: Insgesamt führt der UN-Bericht 52 verschiedene Gruppierungen und Konfliktparteien auf, die in etlichen Ländern Minderjährige misshandeln, missbrauchen oder gar töten.
32 dieser Gruppierungen werden bereits seit fünf Jahren auf der „Liste der Schande“ genannt. Erstmals werden mehrere Organisationen genannt, die Schulen oder Krankenhäuser angegriffen haben.
Fünf weitere Verbrechen gegen Kinder sind besonders häufig: der sexuelle Missbrauch von Kindern, der Missbrauch als Kindersoldaten, die Tötung oder Verwundung von Kindern, Kindesentführungen und die Verweigerung von humanitärer Hilfe für Kinder.

Es mag nach diesen Berichten über Kindersoldaten befremdlich wirken, die wirtschaftliche und finanzielle Seite zu erwähnen, nachdem aber in Österreich im Zusammenhang mit dieser Proporzbefragung das Finanzielle ein gewichtiges aber kaum faktenbelegtes Argument ist, Wirtschaftswissenschaftler aufgeboten werden, um über den volkswirtschaftlichen Nutzen des Militärs zu referieren und Wirtschaftswachstumsschätzungen vorzulegen, dafür auch internationale, genauer, europäische Beispiele herangezogen werden, um das Militär den Bürgern und Bürgerinnen schmackhaft zu machen, das Dogma Militär zu zementieren, ist den Befürwortern und Befürworterinnen des Militärs gleich welcher organisatorischen Ausrichtung die volkswirtschaftliche Katastrophe durch das Militär in Ländern entgegenzuhalten, es im Angesicht des grauenvollen Wesens des Militärs es zynisch ist, vom volkswirtschaftlichen Nutzen zu reden, und es auch nicht der Wahrheit entspricht …

Kinder im bewaffneten Kampf
Die Hamas ruft in Kindersendungen und anderen antisemitischen Programmen ihrer zwei Fernsehanstalten, Al Quds TV und Al Aqsa TV zum bewaffneten Kampf gegen Israel auf und verherrlicht den „Märtyrertod“. Dies ist nichts anderes als die ideologische Indoktrination von Kindern.
In einer Kindersendung von Al Quds TV erzählt der Erzähler Abu Saleh mit strahlendem Gesicht Geschichten über Märtyrer. Vor ihm im Studio sitzen Kinder, die ihm gebannt lauschen. Die Kinder haben Waffen in der Hand, ob dies Attrappen oder echte Waffen sind, wird nicht deutlich.

Deutsche bilden womöglich Kindersoldaten aus
Die deutsche Bundesregierung kann nach einem Pressebericht nicht ausschließen, dass Deutschland in Afrika auch Minderjährige zu Soldaten für Somalia ausbildet. Eigentliches Ziel der Soldatenausbildung: Stabilität in Somalia.
Dies gehe aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, berichtete die „Frankfurter Rundschau“ (Donnerstagausgabe). Darin heiße es, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass unter den Rekrutierten auch Minderjährige seien. Die Auswahl der Soldaten falle in die „Verantwortung der somalischen Übergangsregierung“. Wie es in dem Zeitungsbericht weiter hieß, sind die Truppen der Übergangsregierung laut den Vereinten Nationen dafür bekannt, Kindersoldaten zu rekrutieren.
Deutschland beteiligt sich an einer EU-Trainingsmission für Somalia mit bis zu 20 Bundeswehrsoldaten. Sie helfen in Uganda, binnen eines Jahres 2.000 somalische Soldaten auszubilden. Diese sollen dann die somalischen Übergangsregierung stützen. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) besucht während seiner Afrika-Reise am Donnerstag das Ausbildungslager in Uganda.
Der „Frankfurter Rundschau“ zufolge gibt es auch Zweifel daran, ob die Ausbildung der Soldaten durch die deutsche Bundeswehr wirklich dabei hilft, den seit 1991 währenden Bürgerkrieg in Somalia zu beenden. Die Linksfraktion verweise auf Statistiken, wonach von den 17.000 somalischen Soldaten und Polizisten, die Äthiopien zwischen 2006 und 2008 ausgebildet hatte, bereits Ende 2008 nur noch 3.000 für die somalische Übergangsregierung aktiv waren. Viele der übrigen dürften nach dem Bericht zu oppositionellen Milizen übergelaufen sein.

Es wird in Österreich im Zusammenhang mit der Proporzbefragung auch gerne die sogenannte Leistung des Militärs in der Friedenssicherung und Friedenserhaltung angesprochen. Auch diese Konflikt zeigen, daß kein Konflikt militärisch je zu lösen ist, daß jedweder Konflikt, der militärisch ausgetragen wird, daß jedweder Konflikt, dessen Lösung, bereits Kindern eingeredet wird, nur eine militärische sein kann, ein bleibender und nicht zu lösender Konflikt ist, denn das Militärische ist das Destruktive, das Fronten Verhärtende, die Verwöhnung der Rüstungsindustrie …

PS Sollten Sie an dieser Umfrage mit wenigstens vier Optionen, deren heutiger Zwischenstand auf die carte postale geklebt ist, noch nicht teilgenommen haben, sind Sie herzlich eingeladen, es noch zu tun, und diese Umfrage vor allem für Ihre Überlegung zu nutzen, ob Sie am 20. Jänner 2013 tatsächlich an der Befragung der Regierung teilnehmen oder nicht, an einer Befragung, die Sie zu einer von dieser Regierung vorgegebenen Antwort zwingen will …

Internationale Friedenstruppen: Zaungäste beim Massenmorden

Mit

Wo Militär ist, ist nur Schatten

wurde die Serie gestartet, aus der Notwendigkeit, daß es auch in Österreich, in diesem militärischen Zinnpuppenhaus, absolut erforderlich ist, breitest darüber zu diskutieren, was Militär tatsächlich bedeutet, es auch in Österreich, in diesem seit Jahrzehnten friedensverwöhnten und dadurch wirkliche Kriegsgrauengeschehen nicht mehr kennenden Land, absolut notwendig ist, weit mehr breitest zu debattieren als die läppische Frage Wehrpflicht und Berufsheer, die von ÖVP und SPÖ längst schon hätte geklärt werden können, ohne eine steuergeldschwere „Volksbefragung“ …

Nun, diese „Volksbefragung“ ist jetzt einmal nicht mehr abzuwenden, denn weder ÖVP noch SPÖ werden sich ihre Zwischenwahlkämpfe nehmen lassen wollen, dem Fiasko nicht entgehen wollen …

So sollte diese „Volksbefragung“, damit diese doch noch einen Nutzen haben kann, für die breiteste Diskussion über das Militär fern von der läppischen Frage nach Wehrberufsheerpflicht eingesetzt werden …

Heute also in diesem Sinne ein zweites Beispiel des Grauens.

Für das zweite Beispiel des Grauens ist der Ausgangspunkt der Antrag der rotschwarzen Regierung für diese „Volksbefragung“, denn in diesem heißt es:

Das Österreichische Bundesheer ist dabei auch in den kommenden Jahren in mehrfacher Weise gefordert. Es muss seine Aufgaben […] sich an anderen internationalen Maßnahmen der Friedenssicherung, der humanitären und Katastrophenhilfe beteiligen können.

An internationalen Maßnahmen der Friedenssicherung, der humanitären und Katastrophenhilfe beteiligen zu können … Wie, um es sarkastisch zu sagen, tauglich das Militär zur Friedensicherung ist, zeigt auch der Fall Ruanda. Die internationale Friedenstruppe konnte nichts verhindern, sie war Zaungast bei einem Massenmord. Hunderttausende Menschen wurden umgebracht, die internationale Friedenstruppe spielte dabei die Rolle, die sie als einzige zu geben vermag, die des Zaungastes …

Wie auf den sich ankündigenden Massenmord in Runda international reagiert wurde, zeigt nicht nur, daß mit dem Militär keine Massenmorde verhindert werden können, sondern es ist international noch abgründiger … Und als es los ging, mit den Massentötungen, wurde die internationale Friedenstruppe auch noch stark verkleinert …

Die internationalen Friedenstruppen konnten diesen Massenmord, der von Militärs ausgelöst wurde, die damit wieder einmal dem schrecklichen militärischen Kerngeschäft von nachgingen und damit bestätigten, wofür jedwedes Militär existiert …

Brisantes zum Völkermord in Ruanda

VON SYLVIE STEPHAN – zuletzt aktualisiert: 12.01.2012 – 02:30Paris (RP).Frankreich bewertet eines der größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts neu. Nicht die Miliz des heutigen ruandischen Präsidenten, sondern Extremisten der regulären Armee schossen 1994 den Präsidenten-Jet ab und lösten damit den Völkermord an 800 000 Menschen aus.Fast 18 Jahre nach dem Völkermord im ostafrikanischen Ruanda bringt ein französischer Untersuchungsbericht eine für Paris unbequeme Wahrheit ans Licht. Das Papier nimmt den mysteriösen Flugzeugabsturz des damaligen ruandischen Präsidenten Juvenal Habyarimana – der den Völkermord zwischen Hutu und Tutsi auslöste – unter die Lupe und wirft die französische Version der Dinge über die Verantwortung für den Anschlag über den Haufen. In Frankreich muss damit ein Stück Geschichte neu geschrieben werden. Am Abend des 6. April 1994 kehrte Habyarimana, der der Volksgruppe der Hutu angehörte, aus Tansania zurück. Dort hatte er gegen den Willen radikaler Teile seiner Regierung die Umsetzung eines Friedensabkommens zugesagt, das der Rebellenbewegung der Tutsi (Ruandische Patriotische Front; RPF) eine Teilhabe an Regierung und Armee zusprach.

Es geht also stets um wirtschaftspolitische Einfluß-Sicherung -, im Fall von Ruanda versuchte vor allem Frankreich seinen Einfluß …  Es macht erklärbar, weshalb noch immer nicht das gemacht wurde, was etwa Frantz Fanon vor über einem halben Jahrhundert in „Die Verdammten dieser Erde“ schrieb:

Jene buchstäblich astronomischen Summen, die in die militärischen Forschungen investiert werden, jene Ingenieure, die sich in Techniker des Atomkrieges verwandelt haben, könnten in 15 Jahren das Lebensniveau der unterentwickelten Länder um 60 Prozent erhöhen.

Das Militär ist das grausame Instrument der wirtschaftspolitischen Einfluß-Sicherung, das Militär als Friedenstruppe ist die höhnische Verkleidung der wirtschaftspolitischen Einfluß-Sicherung, das Militär als Friedenstruppe ist tauglich zur breiten Gewissensberuhigung im sogenannten Westen, das Militär als Friedenstruppe schreibt die Legende vom universellen Humanismus …

„Volksbefragung“ Bundesheer – Verletzung des Bundesgleichbehandlungsgesetzes?

Es müßten sich Juristen und Juristinnen finden, die sich eingehender mit der Gleichbehandlung von Frauen und Männern gemäß dem Bundesgleichbehandlungsgesetzes in bezug auf die „Volksabstimmung“ zur Wehrberufsheerpflicht befassen …

In der aktuellen Diskussion zu Wehrpflicht und Berufsheer wird viel beispielsweise von der vergeudeten Ausbildungszeit gesprochen, daß zu klären wäre, ob die Fragestellung der „Volksbefragung“ dem Bundesgleichbehandlungsgesetz eigentlich entspricht, das ja auch beispielsweise für ein Ausbildungsverhältnis gilt. Ob es also durch die Frage nach der Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes eine zweifache Ungleichbehandlung vorliegt. Erstens eine Ungleichbehandlung von Männern, die einzig aufgrund ihres Geschlechts einem Ausbildungszwangsdienst weiter unterworfen werden sollen, und zweitens eine Ungleichbehandlung von Frauen, die einzig aufgrund ihres Geschlechts weiter keinem Ausbildungszwangsdienst ausgesetzt werden sollen …

Und sollten Juristen und Juristinnen zum Ergebnis gelangen, es entspricht, juristisch gesehen, dem Bundesgleichbehandlungsgesetz, bleibt die Frage, ob es wirklich noch zu rechtfertigen ist, eine derartige Parallelgesetzgebung für das Militär weiter zu bedienen, statt also die Ungleichbehandlung gesetzlich fortzuschreiben zu wollen, endlich die Gleichbehandlung auf allen Ebenen zu etablieren …

Bürgerinnen und Bürger scheinen eine zur rotschwarzen Regierung entgegengesetzte Meinung zu haben, denn die Zustimmung in dieser Umfrage zu einer Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen fällt auch nach dem heutigen Zwischenstand höher aus als die Zustimmung für die Beibehaltung der Wehrpflicht nur für Männer. Die Zustimmung zu der auf zwei Sätze aufgeteilten Frage der Regierung sinkt im übrigen weiter, beträgt heute nur noch 48,84 Prozent, die zusätzlichen Optionen in dieser Umfrage, die von dieser Regierung nicht gestellt werden wollen, hingegen erhalten mehr und mehr an Zustimmung …

Die auf zwei Sätze aufgeteilte Option der rotschwarzen Proporzbefragung hat keine Mehrheit mehr …

Auch der Aspekt der Gleichbehandlung zeigt deutlich, wie viele Fragen, die auch weit über das Militärische hinausgehen, im Zusammenhang mit dem Militärischen zu klären und zu beantworten sind, und dabei haben weder die ÖVP noch die SPÖ bis jetzt nicht einmal noch eindeutige Antworten auf die eine von ihnen selbst proporzmäßig gestellte auf zwei Sätze aufgeteilte und am leichtesten zu beantwortende Frage geben können …

Keine Mehrheit mehr für Regierungsfrage zur Wehrberufsheerpflicht

Die auf zwei Sätze aufgeteilte Frage der Regierung zu Wehrpflicht und Berufsheer hat in dieser Umfrage mit wenigstens zwei zusätzlichen Antwortmöglichkeiten keine Mehrheit mehr …

Wie die Zahlen in dieser Umfrage zu lesen sind, darauf wurde bereits ausführlich eingegangen und muß zum heutigen Zwischenstand der Umfrage nicht wiederholt werden. Sie sind eingeladen, es nachzulesen unter:

Knapper Vorsprung für Regierungsfrage

Nur mehr 49,57 Prozent Zustimmung für Regierungsfrage zur Wehrberufsheerpflicht.

Es wurde bereits, auch hier, sehr viel angeführt, sehr viel vorgebracht, was gegen diese „Volksbefragung“ am 20. Jänner 2013 spricht, vom falschen Zeitpunkt bis … So daß heute darauf verzichtet werden kann, über das Bekanntgeben des aktuellen Zwischenergebnisses hinaus noch weiteres anzuführen, das nicht für diese „Volksbefragung“ spricht … Wenn Sie hier nach Schlagwörtern „Volksbefragung“ oder „Wahlen“ oder „Militär“ suchen, erhalten Sie eine Liste der Gründe, weshalb diese „Volksbefragung“ …

Außer vielleicht ein oder drei Vermutungen, weshalb die Regierungsfrage zu Wehrpflicht und Berufsheer keine mehrheitsfähige Zustimmung erhält …

Es scheint Bürgerinnen und Bürgern eine zu konservative christschwarze Position zu sein, lediglich für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes ausschließlich für Männer zu sein. Denn mit dem gleich hohen Prozentsatz sprechen sich Bürger und Bürgerinnen bereits für die Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen aus …

Das Puzzle Berufsheer von Verteidigungsminister Norbert Darabos scheint gar nicht überzeugen zu können. Denn die Zustimmung für die Abschaffung des Bundesheeres stabilisiert sich über der Zustimmung für ein Berufsheer, obgleich es für die Abschaffung des Bundesheeres keine nennenswerte Lobby in diesem Land gibt, darüber keine breite Diskussion in diesem Land geführt wird …

Bürgerinnen und Bürger scheinen den wahren Grund, also Nichtgrund, für diese „Volksbefragung“ durchschaut zu haben, und sie sind nicht mehr bereit, einem Wahlkampfgag eine Mehrheit zu verschaffen …

Bürger und Bürgerinnen scheinen auch nicht mehr bereit zu sein, sich eine einzige Antwort abpressen zu lassen, noch dazu über eine Frage, die bereits entschieden ist. Denn es gibt bereits die Mischform Berufsheer und Wehrpflicht. Es ist bereits entschieden, sollte die „Volksbefragung“ für die Wehrpflicht (nach allen Umfragen sieht es so aus) ausgehen, bei der Wehrpflicht und dem Zivildienst nur für Männer zu bleiben. Es ist also entschieden von dieser Regierung, es soll nichts Neues kommen, es soll nichts Neues probiert werden, es sollen die gesellschaftlichen Realien nicht berücksichtigt werden

Es scheint auch eine Absage an eine dirigistische Demokratie zu sein, wie sie von ÖVP und SPÖ auch mit dieser „Volksbefragung“ versucht wird, während Bürger und Bürgerinnen sich für die sogenannte direkte Demokratie zu entscheiden scheinen …

Da die rotschwarze Regierung nicht davon abgehen wird, am 20. Jänner 2013 ihre auf zwei Sätze aufgeteilte Frage zur Erzwingung einer einzigen Antwort zu stellen, kann es an die Regierung nur eine Antwort geben, am 20. Jänner 2013 sich nicht an dieser „Volksbefragung zu beteiligen, oder, eine zweite Antwortmöglichkeit an dieser Regierung: ein leeres Kuvert in die Urne zu werfen, den Stimmzettel aber mit der auf zwei Sätze aufgeteilten Regierungsfrage zur Erzwingung einer einzigen Antwort mitzunehmen als Erinnerung, zur Hervorholung bei der ein paar Monate später stattfindenden Nationalratswahl, wenn die Versuchung noch groß sein sollte, ÖVP oder SPÖ zu wählen, wenn eine letzte Unsicherheit noch bestehen sollte, ob ÖVP oder SPÖ gewählt werden sollten …

Wofür Waffen um 310 Milliarden Steuergeld gekauft werden: Zum Verschrotten – Leider nicht nur

Dekan Andreas Wagener – aufgeboten vom berufsheerlerischen Komitee rund um Hannes Androsch – versucht für ein Berufsheer volkswirtschaftlich zu argumentieren, worauf bereits ausführlich eingegangen wurde:

Wer volkswirtschaftlich argumentiert, kann weder für Wehrpflicht noch für Berufsheer sprechen

„Seit 2002 Waffenverkäufe um 59 Prozent gestiegen.“

Es wurde dieser Text u.v.a.m mit dem Hinweis darauf beendet, daß Dekan Andreas Wagener nichts zum volkswirtschaftlichen Nutzen von Waffenkäufen sagt. Heute soll noch eine konkrete Zahl nachgeliefert werden, denn es wäre durchaus zu interessant zu erfahren, wie beispielsweise Dekan Andreas Wagener volkswirtschaftliche Vorteile von Waffenkäufen argumentierte, aber auch von den Verfechtern und Verfechterinnen der Wehrpflicht, die ebenfalls ökonomische Argumente für ihr bevorzugtes Militär ins Feld  führen …

Zu den Versuchen, volkswirtschaftliche Argumente für das Militär zu finden, kommen die Bemühungen hinzu, das Militär als eine friedensichernde und friedenserhaltende Organisation verkaufen zu wollen, sogar das österreichische Bundesheer … Einen noch größeren Widerspruch kann es wohl geben.

Wie viele Kriege gab es seit 1945?

Die Hamburger Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) zählt 238 Kriege in der Zeit von 1945 bis 2007. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bis Ende 1992 ist eine fast stetige Zunahme der weltweiten Kriegsbelastung von etwa einem laufenden Krieg pro Jahr zu beobachten. Bestimmte historische Ereignisse oder Perioden wie zum Beispiel der Ost-West-Konflikt und die Dekolonisation übten nicht den ihnen oft unterstellten Einfluss auf diesen Trend aus. Anscheinend wirken sich hier längerfristige und tiefergehende Prozesse aus.

Zwei Drittel aller Kriege seit 1945 sind innerstaatliche Kriege gewesen und nur ein knappes Viertel internationale Kriege, einschließlich der Dekolonisationskriege. Das fast stetige Wachstum der jährlichen Kriegsbelastung nach dem Zweiten Weltkrieg resultiert eindeutig aus der Zunahme der innerstaatlichen Kriege. Dass das Kriegsgeschehen nach dem Zweiten Weltkrieg von diesen dominiert wird, stellt eine qualitative historische Veränderung gegenüber früheren Perioden dar.

Bei den Kriegstypen sticht der hohe Anteil der „Antiregimekriege“ hervor. Dieses sind Kriege, in denen um den Sturz der Regierenden oder um die Veränderung oder den Erhalt des politischen Systems oder gar der Gesellschaftsordnung gekämpft wird. Diese machen fast die Hälfte aller innerstaatlichen Kriege aus, so dass der Kampf um Gesellschaftsform und Macht im Staate das Kriegsgeschehen seit 1945 am stärksten bestimmte. Vielen Machthabern in Ländern der Dritten Welt fehlt die Legitimität. Prinzipien, Regeln und institutionelle Formen, nach denen Systemwandel und Machtzuteilung bzw. Machtwechsel gewaltlos erfolgen kann, sind nicht vorhanden. Der gesellschaftliche Grundkonsens fehlt.

Auch die zweite große Gruppe der innerstaatlichen Kriege, in denen eine der beiden Kriegsparteien um größere oder völlige Unabhängigkeit von der Zentralregierung kämpft, ist ein Hinweis auf eine nur mangelhaft erfolgte gesellschaftliche Integration.

Ein erheblicher Teil der innerstaatlichen Kriege resultiert aus noch nicht erfolgter oder gescheiterter gesellschaftlicher Integration in einem häufig nur formal vorhandenen Staat. Dieses Scheitern wiederum ist Folge wirtschaftlicher Strukturschwächen, krasser Ungleichheiten in der Einkommensverteilung und der willkürlichen politischen Privilegierung bestimmter Gruppen.

Wie viele von diesen Kriegen, die ohne Militär nicht geführt hätten werden können, wurden vom Militär zum Frieden geführt?
Was brachte der Einsatz des österreichischen Bundesheeres im Tschad? Gab es einen Beitrag des österreichischen Bundesheeres zur Beilegung, zur Befriedung? Das österreichische Bundesheer zog wieder ab, der Konflikt blieb. Was es kostete, war Steuergeld. Und  der Hinweis auf das Steuergeld wird nur aus einem Grund angeführt, weil die Kosten wieder falsch eingeschätzt wurden. Es werden Kosten sogar von einen konkreten Projekt falsch eingeschätzt -, das gibt eine Vorstellung davon, was von den Schätzungen zu halten ist, die sich derzeit Befürworter von der Wehrpflicht und Befürworterinnen vom Berufsheer gegeneinander zu schreien, über ganz und gar unkonkrete, unklare, vollkommen diffuse Vorstellungen von einem Bundesheer mit Wehrpflicht und Zivildienst und einem Berufsheer mit einem freiwilligen Sozialjahr …
Zwei Jahre nach dem Ende des seinerzeit politisch höchst umstrittenen Bundesheereinsatzes im Tschad übt nun auch der Rechnungshof (RH) scharfe Kritik an der Militärmission in dem zentralafrikanischen Land. Nicht nur dass die Ausgaben mit 54 Millionen Euro höher gewesen seien als zuvor angegeben (46 Millionen), weil vorher die Beschaffung „einsatzrelevanten Geräts“ nicht berücksichtigt worden sei.Bei den Beschaffungen selbst habe man dann auch höhere Preise inkauf genommen, weil Preise nicht geprüft worden seien, so der RH in einem aktuellen Bericht. Überhaupt habe das Verteidigungsministerium keinen Gesamtüberblick über die tatsächlichen Ausgaben für den Tschad-Einsatz, „weil diese in zwei IT-Systemen teilweise doppelt, teilweise sachlich unrichtig oder gar nicht erfasst wurden“, monieren die Prüfer. Detail am Rande: „Der Munitionsverbrauch im Einsatzraum war teilweise nicht nachvollziehbar; der Wert der Fehlbestände betrug rund 250.000 Euro.“
Die Heeresführung will diese Kritik nicht auf sich ruhen lassen: „Völlig neue Herausforderungen in einem bis dahin unbekannten Einsatzspektrum“ seien zu meistern gewesen, der Einsatz habe „wichtige Erfahrung, hohe internationale Reputation und wesentliche Verbesserungen für künftige Einsätze“ gebracht, erklärte der Leiter der Einsatzsektion im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Christian Segur-Cabanac am Donnerstag. Außerdem habe man zahlreiche Anmerkungen des RH längst aufgegriffen und umgesetzt. Österreich war in den Jahren 2008 und 2009 mit mehr als 1600 Mann im Rahmen einer Uno-Mission im Tschad, um Darfur-Flüchtlinge zu schützen.
Und wie es ging im Tschad weiter?
Für die Regierung des Tschad zahlte sich eine Vereinbarung mit dem Sudan aus, mit der beide Seiten darauf verzichteten, Rebellengruppen im jeweils andern Land zu unterstützen. Im Laufe des Jahres 2010 ließen Rebellenaktivitäten im Tschad deutlich nach und für 2011 lagen keine entsprechenden Berichte mehr vor. Dies war für den Tschad damit das erste Jahr seit 1966 ohne kriegerische Auseinandersetzungen.
Militär und Frieden schließen einander aus … Das Militär für Friedenssicherung und Friedenserhaltung heranziehen zu wollen, davon muß endlich Abstand genommen werden. Das ist ein Konzept, das, seit es Militärs gibt, gescheitert ist, vor allem weil die Natur des Militärs nicht der Frieden ist, sondern das Morden, weil die Natur des Militärs nicht das Beitragen zur positiven gesellschaftlichen Entwicklung ist, sondern das Vernichten, weil die Natur der zum Militär gehörenden Industrie nicht das Herstellen von sinnvollen Produkten ist, sondern die Verschwendung, die Verschrottung zur Bereicherung von wenigen auf Kosten von allen …
PS Dekan Andreas Wagener spricht von versteckten Kosten bei der Wehrpflicht, um für das Berufsheer zu werben. Über versteckte Kosten ist zu reden, aber über die versteckten Kosten des Militärs generell. Auch in Österreich. Denn. Zu den enormen hohen Steuergeldausgaben beispielsweise in den Staaten der Europäischen Union für das Militär muß im Grunde auch die Entwicklungshilfe hinzugerechnet werden, da viele Länder, vor allem in Afrika, auch wegen den oft über Jahre und Jahrzehnte hinweg militärisch ausgetragenen Konflikten nicht die Ressourcen und nicht den notwendigen Frieden haben, um sich wirtschaftlich zu entwickeln …

Wer volkswirtschaftlich argumentiert, kann weder für Berufsheer noch Wehrpflicht sprechen

Es kann mehr und mehr verstanden werden, weshalb in den Umfragen die Zustimmung für ein Berufsheer derart niedrig ausfällt, in der hier gestellten Umfrage sogar sich kaum gegen die Zustimmung für die Abschaffung des Bundesheeres behaupten kann …

Da das Puzzle Berufsheer von Verteidigungsminister Norbert Darabos bisher aus verständlichen und nachvollziehbaren Gründen nicht zu überzeugen vermag, weil es eben ein unausgereiftes und zusätzlich nicht vollständig bekanntes ist, wird nun zur Angstmache gegriffen, zur Propaganda des Einkommensraubes durch die Wehrpflicht, zu Unterstellungen, die Wehrpflicht sei auch an der Bildungsmisere in Österreich schuld …

Um diesen unlauteren und tunnelblickartigen Argumenten einen seriösen und umfassenden Argumentationsanstrich zu geben, wurde vom Komitee rund um Hannes Androsch, das für ein Berufsheer wirbt, ein Wirtschaftswissenschaftler aus Deutschland geladen, der mit der Autorität eines Universitätsprofessors …

Dekan Andreas Wagener sagt, das Wirtschaftswachstum falle mit der Wehrpflicht geringer aus …

Das ist die Angstmache. Denn der Subtext dazu enthält die Furchtformel: geringeres Wirtschaftswachstum bedeutet weniger Arbeitsplätze …

Wer volkswirtschaftlich argumentiert, kann weder für Wehrpflicht noch Berufsheer sein.

Dekan Andreas Wagener sagt, die Wehrpflicht sei verantwortlich für den Verlust von Lebenseinkommen, denn die Wehrpflicht falle in einen Zeitraum, in dem oft Gehaltssprünge anstehen. Nach den Schätzungen von Dekan Andreas Wagener gehen zwei Drittel des Einkommens dadurch verloren, daß Zeit und Arbeitskraft unbezahlt zur Verfügung gestellt werden …

Das ist die Propaganda des Einkommensraubes. Denn. Es ist auch der Zeitraum der enorm hohen Arbeitslosigkeit in Europa. Für Millionen von jungen Menschen gibt es in diesem Zeitraum  keine Einkommen und schon gar nicht Gehaltssprünge … Wie viele müssen gerade in diesem Zeitraum bereits und ohne Zwangsdienst ihre Arbeitskraft der Wirtschaft unentgeltlich zur Verfügung stellen? Wie hoch sind die Einbußen an Lebenseinkommen bereits durch unbezahlte Praktika? Unabhängig von der Wehrpflicht sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem Arbeitsleben immer mal wieder von Null-Lohnrunden betroffen, die das Lebenseinkommen nachhaltig schmälern -, das veranlaßt Dekan Andreas Wagener nicht zu schätzen, den Raub an Lebenseinkommen durch Null-Lohnrunden, veranlaßt ihn auch nicht zu schätzen, wie Null-Lohnrunden und Gehaltsabschlüsse und Pensionsvalorisierungen unter der Inflationsrate, Reallohnverluste sich auf die Kaufkraft, soher das Wirtschaftswachstum negativ

Dekan Andreas Wagener sagt, es komme zu einer Unterbrechung der Ausbildungszeit, es komme insgesamt zu einem geringeren Ausbildungsstand der Jugend aufgrund der Zeit, die mit dem Wehrdienst beziehungsweise mit dem Wehrersatzdienst zugebracht …

Das ist die Unterstellung, die Wehrpflicht sei am geringeren Ausbildungsstand -, vielleicht ist es auch nur Unwissenheit, denn eine Ausbildung muß nicht für die Wehrpflicht unterbrochen werden. Für die Ausbildungszeit kann die Befreiung von der Wehrpflicht beantragt werden. Die Wehrpflicht dafür verantwortlich zu machen, daß wegen der Wehrpflicht „weniger Leute im tertiären Bildungssektor landen“ -, Dekan Andreas Wagener scheint sich nicht mit Hannes Androsch über die Chancen, in Österreich studieren zu können, unterhalten zu haben, oder Hannes Androsch hat sein Bildungsvolksbegehren bereits vergessen, bei dem die Wehrpflicht nicht als Ursache der Bildungsmisere geführt wurde …

Dekan Andreas Wagener sagt, volkswirtschaftlich müsse auch die Tatsache einberechnet werden, daß bei der Wehrpflicht durch den Einsatz von fehlqualifizierten Personen es zu Produktionseinbußen komme, durch Berufssoldaten ein Produktivitätsgewinn feststellbar sei, ein Berufssoldat eineinhalb bis zwei Wehrpflichtige entsprechen würde, das gleiche Leistungsniveau mit der Hälfte der Leute erbracht werden könnte ….

Nun, was das Leistungsniveau betrifft, hat Dekan Andreas Wagener nicht unrecht, bloß, es ist kein Argument für das Berufsheer, jedenfalls in Österreich, wie gelesen werden kann: Berufssoldat schießt Norbert Darabos ins Knie

Nun, was die Produktionseinbußen und den Produktivitätsgewinn anbelangt, hat sich Dekan Andreas Wagener noch genauer zu erklären, was er unter Produktion denn überhaupt versteht, denn Produktivität und Militär schließen einander aus … Kein Militär der Welt produziert irgendetwas, außer, wenn dies unter Produktion verstanden wird, der Rüstungsindustrie volle Brieftaschen…

Es mag bis hierher der Eindruck entstanden sein, es werde für die Wehrpflicht das Wort ergriffen. Das ist in keiner Weise der Fall.

Nachdem aber Dekan Andreas Wagener volkswirtschaftlich für ein Berufsheer argumentiert, dafür auch andere Staaten zur Untermauerung heranzieht, um den Bürgern und Bürgerinnen in Österreich das Berufsheer wirtschaftlich schmackhaft zu machen, ist generell auch nach dem volkswirtschaftlichen bzw. weltwirtschaftlichen Nutzen jedweden Militärs zu fragen, wobei es ohne Belang ist, ob es ein Militär mit Wehrpflicht oder ein Berufsheer ist …

Dekan Andreas Wagener sagt nicht, was für volkswirtschaftliche Schäden durch jedwedes Militär weltweit angerichtet werden, etwa, um nur ein Beispiel zu nennen, allein in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sagt nichts dazu, wie hoch der Anteil der enormen hohen Ausgaben für das Militär an der äußerst prekären Staatshaushaltssituation allein beispielsweise der USA ist,  sagt nichts beispielsweise über volkswirtschaftliche Kosten aufgrund von posttraumatischen Belastungsstörungen, sagt nichts zur Vernichtung von volkswirtschaftlichen Vermögen durch Waffenkäufe …

Dazu wurde schon viel geschrieben, auch hier:

Dogma Militär

Am Flowchat pissen Hand in Hand Militär und Rüstungsindustrie stets auf alle und stets auf alles

Schluß mit dem Luxus Militär

Eine Todesgesellschaft, die im militärischen Luxus lebt, hat kein Sparargument

Wer also volkswirtschaftlich argumentiert, kann weder ein Parteigänger der Wehrpflicht noch eine Parteigängerin des Berufsheeres sein …

PS Sollten Sie an dieser Umfrage mit wenigstens vier Optionen noch nicht teilgenommen haben, sind Sie herzlich eingeladen, es noch zu tun, und diese Umfrage vor allem für Ihre Überlegung zu nutzen, ob Sie am 20. Jänner 2013 tatsächlich an der Befragung der Regierung teilnehmen oder nicht, an einer Befragung, die Sie zu einer von dieser Regierung vorgegebenen Antwort zwingen will …

PPS Der Vorsprung der auf zwei Sätze aufgeteilten Regierungsfrage schrumpft weiter  … Zur Interpretation dieser Umfrage:

Knapper Vorsprung der Regierungsfrage zur Wehrberufsheerpflicht – Ein Zwischenstand

Knapper Vorsprung für Regierungsfrage nach Wehrberufsheerpflicht – Ein Zwischenstand

Die christschwarze Partei könnte beim Lesen des heutigen Zwischenstands der Umfrage jodeln, wird doch eine Zustimmung von über 58% für die Wehrpflicht ausgewiesen. Aber diese hohe Zustimmung für die Wehrpflicht ergibt sich nur durch die Summe der Prozentsätze von zwei Fragen, nämlich von der Frage nach der Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und von der Frage nach der Ausweitung der allgemeinen Wehrpflicht auf Frauen …

Die sozialdemokratische Partei hat bei diesem Zwischenstand auch heute nichts lachen -, die Zustimmung für ein Berufsheer ist weiterhin niedrig und muß sich weiter mit Mühe und Not gegen die Zustimmung für die Abschaffung des Bundesheeres behaupten …

Aber der heutige Zwischenstand dieser Umfrage stellt noch wen vor, der sich behaupten muß, nämlich die gesamte rotschwarze Koalition mit ihrer auf zwei Sätze aufgeteilten Frage gegen die in dieser Umfrage zusätzlich gestellten Fragen …

Noch weist mit 51,48 Prozent die von dieser Regierung auf zwei Sätze aufgeteilte Frage einen knappen Vorsprung auf. Der durchaus noch verlorengehen kann. Die zusätzlich gestellten Fragen kommen bereits auf 48,51 Prozent. Und auch, oder eigentlich, nur so können die Prozentsätze dieser Umfrage interpretiert werden. Denn:

Der von der christschwarzen Partei bevorzugte Satz der Regierungsfrage spricht lediglich die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht an, also nur die Beibehaltung des Zwangsdienstes für Männer. Und dafür gibt es nach dem heutigen Zwischenstand nur mehr eine Zustimmung von 30,69 Prozent. Die Zustimmung von bereits 27,72 Prozent für eine Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen kann, weil von dieser Regierung diese Frage nicht gestellt werden will, darum nicht hinzugezählt werden, sondern diese 27,72 Prozent müssen mit den 20,79 Prozent an Zustimmung für die Abschaffung des Bundesheeres, nach der diese Regierung ebenfalls nicht fragen will, addiert werden.

48,51 Prozent an Zustimmung erhalten also bereits die zwei zusätzlichen Fragen, die von dieser Regierung nicht gestellt werden. Der heutige Vorsprung der auf zwei Sätze aufgeteilten Regierungsfrage beträgt gerade noch knappe drei Prozent …

Das zeigt deutlich, daß Bürger und Bürgerinnen eine vollkommen unzureichende Befragung durch diese Regierung aufgedrängt werden will, das aber einfach hinzunehmen sie nicht mehr bereit sind … Und darüber hinaus, daß diese Regierung von Bürgerinnen und Bürgern eine einzige Antwort erzwungen werden will … Und es zeigt auch deutlich, daß Bürger und Bürgerinnen weiter denken als diese Regierung, daß sie einen genaueren Blick auf die realen Gegebenheiten haben als diese Regierung

Wie gering würde bereits jetzt die Zustimmung zu der auf zwei Sätze aufgeteilten Regierungsfrage ausfallen, würden beispielsweise in dieser Umfrage noch mehr Optionen zur Auswahl stehen …

Was ist das, würde am 21. Jänner 2013 gesagt werden können, für eine erste und dem Namen Volksbefragung tatsächlich gerecht werdende Volksbefragung gewesen, hätte diese Regierung ebenso weit als die Bürger und Bürgerinnen gedacht und also über eine Frage hinaus und also mehr als zwei Sätze auf eine Frage aufgeteilte zur Auswahl vorgelegt, mit einem Ergebnis, das tatsächlich widerspiegelt …, mit einem Ergebnis, das nicht die eine und einzige von der Regierung durch ihre Fragestellung erzwungene Antwort … Dann wäre wenigstens nur noch der falsche Zeitpunkt der Befragung als Mangel dieser Befragung geblieben. Denn diese Regierung absolviert ihre letzten Tage und wird kurz vor einer neuen Legislaturperiode nichts Entscheidendes mehr umsetzen, nur noch mit dem beschäftigt sein, dessen erster Auswuchs diese „Volksbefragung“ ist, mit Wahlkampf … Eine Volksbefragung, auch zu dem Komplex Militär, sollte die nächste Regierung und vor allem zu Beginn der Legislaturperiode beantragen, damit es eine seriöse und um die Sache tatsächlich bemühte …

So aber, in der vorgelegten Art, wird es für die christschwarze Partei und für die sozialdemokratische Partei das Fiasko werden, über das bereits geschrieben wurde … Und dadurch über die zwei Parteien hinaus, was das tatsächlich Schlimme ist, ein Fiasko in vielerlei Hinsicht bleiben, nicht nur bezogen auf das Bundesheer, denn dieses ist nur ein Teil eines größeren Ganzen, das zu klären ist in bezug auf gesamtgesellschaftliche Entwicklung …

PS Sollten Sie an dieser Umfrage mit wenigstens vier Optionen noch nicht teilgenommen haben, sind Sie herzlich eingeladen, es noch zu tun, und diese Umfrage vor allem für Ihre Überlegung zu nutzen, ob Sie am 20. Jänner 2013 tatsächlich an der Befragung der Regierung teilnehmen oder nicht, an einer Befragung, die Sie zu einer von dieser Regierung vorgegebenen Antwort zwingen will …