Daß die Aussagen von Sebastian Kurz der Wirklichkeit nicht standhalten, nun, das ist keine großartige Erkenntnis. Aufmerksam darauf zu machen, ist aber das Gebot jeder Sekunde.
Seine Aussagen sind aus dem Traumreich. Sie besagen nichts und zugleich alles, also vor allem alles über ihn.
Jedes von ihm verspritzte Wort könnte als Beispiel dafür genommen werden. Exemplarisch kann eines genannt werden: „Richtungsentscheidung“.
Wie in der Collage gelesen werden kann, spritzt er alle damit an, Österreicherinnen und Österreicher hätten, spritzt er, am 15. Oktober 2017 in der Nationalratswahl eine „Richtungsentscheidung getroffen“. Was besagt das? Alles und nichts.
Was er mit seiner herausgespritzten „Richtungsentscheidung“ nicht trifft, das ist klar, das ist die Wirklichkeit. Wie die Balken des Wirklichkeitsergebnisses in den Diagrammen in der Collage zeigen, haben Wähler und Wählerinnen eine Entscheidung getroffen, aber keine für ÖVP und FPÖ, wie er es träumt. Und es ist eine eindeutige Entscheidung gegen ÖVP und FPÖ. Und die eindeutige Entscheidung fällt noch deutlicher aus, wenn die Grünen, die den Einzug in das österreichische Parlament diesmal knapp verpaßten, berücksichtigt werden.
Das Gemeingefährliche an den Träumen von einem Squirt ist aber stets, wenn viele, wie es nun in Österreich der Fall ist, beginnen, ihm seine Träume, weil sie ihn lieb finden oder aus Gründen, die in Abgründe menschlicher Begehrlichkeiten schauen lassen, als Wirklichkeit vorspielen. Bei diesem Wirklichkeitsvorspiel
tun sich vor allem österreichische Medien hervor, die ihm seinen Traum zur Wirklichkeit umschreiben.
Aber nicht nur diese. Am letzten Montag konnte erlebt werden, wie ein gütiger Großvater lieb mit Sebastian Kurz an einem Tisch saß, ihm wohlwollend zusah, als wäre es sein Enkelkind, mit mildem Blick aufmerksam beobachtete, wie dieser seine Unterschrift probte. Es wäre allerdings für die Menschen in diesem Land um vieles besser gewesen, hätte sich der grundgütige Großvater vorher für sich sich genau angesehen, wie die Menschen in Österreich tatsächlich wählten, wofür sie sich tatsächlich entschieden haben, statt ihm mit dem Bundeskanzlergeschenkspäckchen unterm Christbaum zu seinem Traum als Wirklichkeit zuzustimmen.
Menschgemäß ist es verständlich und macht es einen Großvater sympathisch, daß er einem Enkel nichts abschlagen kann. Aber in diesem Fall ist es keine Geschichte von Großvater und Enkel allein, zu viele Menschen sind davon betroffen, daß …
PS Es gab nun viel Aufregung, weil eine Fernsehjournalistin in Deutschland Sebastian Kurz einen Squirt nannte. Nein, nicht Squirt. Sie verwendete ein deutsches Wort, für das Squirt die Übersetzung ist. Sie hat sich inzwischen dafür entschuldigt. Sie hätte sich nicht zu entschuldigen gebraucht, hätte sie das englische Wort gebraucht. Squirt mit allen seinen in die deutsche Sprache übersetzten Bedeutungen als Nennwort und Zeitwort trifft doch, wie es so schön heißt, voll ins Schwarze.
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