Kurz zu Kurz

„Gleichzeitig muß ich dazu sagen, daß ich natürlich die Systematik schon kenne, aus dem Wahlkampf, daß mit anonymen Anzeigen gearbeitet wird, daß da Behauptungen aufgestellt werden, daß da teilweise auch viel Aufregung da ist, und am Ende löst sich meistens alles in Luft auf.“

 „Ich habe mich unter anderem verpflichtet, die Äußerungen nicht zu wiederholen, und ziehe sie mit Hinweis auf ihre Unwahrheit und unter aufrichtigem Bedauern über meine Worte ausdrücklich als unrichtig zurück.“

Aussagen von Sebastian Kurz. Beide, vom 15. November 19.

La finca de Kurz

Es werden die technischen Hilfsmittel gar oft gescholten. Auch jene, die es für das Übersetzen von einer Sprache in eine andere gibt. Aber es muß nicht immer gescholten werden, manchmal kann auch gelacht werden. Einfach nur kurz gelacht werden, über die Ergebnisse, die sie liefern. Wie bei dieser automatischen Übersetzung von: Der Nachlaß von Kurz.

La finca de Kurz.

Es wird ja nun gleich beginnen mit der Frage, was ist von der kurzen Regierung Kurz I und was ist von der je kürzesten Regierung, also Kurz II, geblieben?

Das muß bleiben. In Erinnerung. Der Nachlaß.

La finca.

Und eines soll dazu noch in Erinnerung bleiben: Poco tiempo. Corto. Recht, recht, recht kurz halt … Bastante corto. Und doch sieht Österreich nach dieser recht kurzen Zeit bereits beinahe schon so aus, wie auf dem Symbolfoto. Nach einer Regierung Kurz III, mit der die ÖVP mit ihrem Sebastian Kurz einzig zu rechnen beginnt, würde es wohl gänzlich so aussehen, und damit ist nicht die äußere Landschaft Österreichs gemeint, diese wird weiterhin etwa in der Beschreibung von Thomas Bernhard zu erkennen bleiben, „wenn man die Schönheit des Landes verrechnet …“

Aber das ist nicht gewiß, daß die Landschaft Österreichs weiterhin als eine schöne zu erkennen bleiben wird, denn es könnte die Klimakrise, die Österreich, so Kurz, hatte, auch wieder und stärker als je zuvor Österreich heimsuchen … dann bleibt vom bernhardschen Satz nur das Gerippe: Gemeinheit verrechnet — —

ÖVP mit Sebastian Kurz wirbt für Veränderung II

Es konnte, wirbt die ÖVP, schon viel an dem Hause Österreich verbaut werden. Der Regierung Kurz I oder – wie sie es recht gern nennt – der Veränderung I ist es bereits gelungen, recht viel zu verbauen. Die Zeit aber war zu kurz, um mit dem Verbauen ganz fertig zu werden. Das ist, so die ÖVP, aber nicht ihr anzulasten. Einzig nur der Zeit.

Es fehlt aber nicht mehr viel, um den Verbau zu vollenden. Wie auf dem Foto gesehen werden kann. Das ihr Plan für Österreich ist. Für diesen Zukunftsplan wirbt die ÖVP. Für eine Regierung Kurz II oder, wie sie es recht lieber nennt – Veränderung II.

Sie, die ÖVP, kann garantieren, Österreich wird nach einer Regierung Veränderung II genauso aussehen, wie auf der Symbolzeichnung, die die ÖVP für Österreich erstellt.

Bei dieser Gelegenheit möchte sich die ÖVP bei ihrem talentierten Zeichner recht bedanken, der für sie diesen Plan zeichnet. Und noch eines kann die ÖVP garantieren, welche Koalition es geben wird, die die Regierung Veränderung II bilden wird. Ihr, der ÖVP, talentierter Zeichner wird als Bundeskanzler mit ihr eine Koalition eingehen.

Sie, die ÖVP, mit ihrem talentierten Zeichner versprechen heute schon, nach der Regierung Veränderung II wird Österreich vollständig verbaut sein, und eine Regierung Veränderung III wird es dann nicht mehr brauchen, wird Österreich dann doch so verbaut sein wie auf dem Symbolfoto, daß nichts mehr …

ÖVP mit ihrem Sebastian Kurz haben Österreich umgebaut – Veränderung I

Es ist beeindruckend. Die ÖVP mit ihrem Sebastian Kurz hat versprochen, Österreich zu verändern. Und. Bereits innerhalb von siebzehn Monaten ist ihr das mit ihrem Sebastian Kurz gelungen.

Das Ergebnis dieser ersten Veränderung ist weithin sichtbar. So sieht Österreich verändert aus, schon nach siebzehn Monaten:

Das ist aber noch nicht alles. Das will ihr noch nicht alles gewesen sein. Sie, die ÖVP, ist noch nicht fertig mit Österreich. Sie hat noch einen Plan. Ihr Code dafür: Veränderung II: Österreich am Ende …

Erfolgreiche Qualifikation von Papst Franziskus und Bundeskanzler Kurz

Wie nun bekanntgegeben wurde, handelte es sich bei dem Treffen von Papst Franziskus und Bundeskanzler Kurz im März ’18 in Rom um ein geheimes Ausscheidungsverfahren zur Teilnahme an der Miss-World-Wahl ’18.

Beide Kandidaten äußerten sich überglücklich, die Qualifikation geschafft zu haben, und als erste Männer der Welt an einer Miss-World-Wahl teilnehmen zu dürfen.

Die Begründung der ausschließlich männlich besetzten Jury war so einfach wie kurz.

Franziskus Kurz geht es um den WeltfriedenDurch die Nennung des Wortes „Weltfrieden“ haben beide Kandidaten sich dafür qualifiziert, von Männern auf den Laufsteg zur Erringung der Miss-World-Krone geschickt zu werden. Die Sorge um und die Fürbitten für den „Weltfrieden“ weisen die beiden nun abgesegneten Miss-World-Wahl-Qualifizierten aus, ebenso kompetent über den „Weltfrieden“ sprechen zu können, sie haben mühelos zum Niveau der bisher zu Miss-World-Wahlen-Geschickten aufgeschlossen, das die Teilnahme an der nächsten Ausscheidungsrunde zur Miss-World-Wahl ’18 rechtfertigt.

Darüber hinaus können beide Kandidaten im Gegensatz zu den bisherigen Kandidatinnen darauf verweisen, Männer mit dem weltweiten größten Einfluß, kurz, Männer von Weltgewicht zu sein.

Die Jury hegt nicht unberechtigte Hoffnungen, sollten Papst Franziskus und Bundeskanzler Kurz die Miss-World-Krone ’18 gewinnen, daß in der Sekunde, in der sie mit aufgesetzter Krone in ihrer Dankesrede den „Weltfrieden“ verkünden, der Weltfrieden …

 

Österreich ’18

Österreich 18 - Regierung

 „Da ich zehn Jahre Sportstadtrat in Wien war, weiß ich, wovon ich spreche.“

Das sagt He.-Chr. Strache in einem am 15. Jänner 2018 veröffentlichten Interview. Ja, der montagsgemachte Vizekanzler weiß tatsächlich, wovon er spricht. In seinen Händen ist Österreich tatsächlich recht aufgehoben, weiß er doch als einziger Mensch in diesem Land ganz allein, was er zehn Jahre lang „war: Sportstadtrat in Wien“.

Es wird jetzt, endgültig, gut verstanden, weshalb er, Strache, unbedingt mit Kurz, der für ihn ein „Hütchenspieler“ ist,

Der vom Vizekanzler „Hütchenspieler“ genannte Sebastian Kurz: „Der Wählerwille müsse akzeptiert werden.“ Welcher? „Der Wählerwille“ für die Koalition auf dem fünften Platz.

zusammen in eine montagsgemachte Regierung wollte. Mit der Wahrheit, nun ja, halten es beide gleich recht. Oder, um den Vizekanzler über den montagsgemachten Bundeskanzler mit zwei Wörtern zu zitieren, „Irreführung“ und „Betrug“ … zwei von zehn Wörtern, die beide Männer wohl beim ersten Schreibversuch schon fehlerfrei schreiben dürften können.

Es wird jetzt, endgültig, gut verstanden, weshalb der Vizekanzler gar recht, gar so recht  den Bundeskanzler charakterisieren kann.

Was nicht gewußt ist, ist He.-Chr. Strache nun ein (auch wenn es nicht zu ihm paßt, soll das Eigenschaftswort trotzdem verwendet werden) großer Lü…, oder ist die Tageszeitung noch kleiner, als ihr Name es schon verspricht, wenn sie das, er, Strache, sei zehn Jahre in Wien Sportstadtrat gewesen, ohne Widerspruch druckt, in der Annahme, in der Provinz wisse ohnehin kein Mensch, was in der Bundeshauptstadt, aber das gibt He.-Chr. Strache Gewicht, in der Provinz, „Sportstadtrat“ gewesen zu sein, sogar zehn Jahre lang, der müsse einfach wissen, wo es lang geht, im Sport, in der Provinz … was muß das für eine schneehartgebrettelte Abfahrtspiste im Kopf des Vizekanzlers sein, sich seine eigene Vergangenheit umzustecken?

Es ist aber nicht die einzige Zeitung, die das ohne Richtigstellung verbreitet. Was ein Bundeskanzler sagt, was ein Vizekanzler sagt, ist halt, was Medien in Österreich zu bringen haben, es wird schon die Wahrheit sein, jedenfalls die, die gerade gebraucht wird, um, das Wort des Vizekanzlers über die Partei des Bundeskanzlers noch einmal zu zitieren, „die Österreicher für dumm“ …

Neue Vorarlberger Tageszeitung - Strache - Da ich zehn Jahre Sportstadtrat in Wien war, weiß ich, wovon ich sprecheUnd zur Wahrheitsverfestigung, wie sie gebraucht und regierungsgemäß von Medien gefordert wird, muß es gleich am 16. Jänner 2017 noch einmal verbreitet werden… wie in der Collage gelesen werden kann …

Oh, Menschen in Österreich, seid glücklich: Ein „Hütchenspieler“, wie ihn He.-Chr. Strache nennt, als Bundeskanzler, als Vizekanzler ein „Sportstadtrat“, der er nie war.

Österreich - Bundeskanzler ein Hütchenspieler - Vizekanzler ein Sportstadtrat der er nie war

NS Zu Sport und FPÖ fallen nicht augenblicklich „Sportstadtrat“ ein, sondern recht spezielle „Übungen“ und recht spezieller Umgang mit Geschichte und auch der persönlichen Geschichte, wie die oben vom Vizekanzler eben erst wieder einmal …

FPÖ unzensuriert: „Der Nationalsozialismus war eine Gegenreaktion darauf.“

Andreas Mölzer: „Grandioser, historischer Erfolg für Svoboda“ in der Ukraine

und auch recht spezielle Abzeichen

Vizekanzler Strache - Da ich zehn Jahre Sportstadtrat in Wien war - Jänner 15 - 2018 - Kleine Zeitung

Der vom Vizekanzler „Hütchenspieler“ genannte Sebastian Kurz: „Der Wählerwille müsse akzeptiert werden.“ Welcher? „Der Wählerwille“ für die Koalition auf dem fünften Platz.

ÖVP spielt für VIzekanzler mit gezinkten Karten - Facebook 2017 He-Chr Strache.jpgThomas Hofer sprach heute in den Nachrichten eines Fernsehsenders davon, daß es in Niederösterreich für die ÖVP „viele Spielvarianten“ einer Koalition nach den Landtagswahlen am 28. Jänner 2018 in Niederösterreich geben würde.

Das führt noch einmal zurück zum Wahlergebnis der Nationalratswahl am 15. Oktober 2017. Es hätte „viele Spielvarianten“ gegeben, die die ÖVP hatte.

  1. Variante: ÖVP, SPÖ, Neos, Liste Pilz: 67,74%, 132 Mandate
  2. Variante: ÖVP, SPÖ, Neos: 63,63%, 124 Mandate
  3. Variante: ÖVP, SPÖ, Liste Pilz: 62,74%, 122 Mandate
  4. Variante: ÖVP, SPÖ: 58,33%, 114 Mandate
  5. Variante: ÖVP; FPÖ: 57,44%, 113 Mandate

„Der Wählerwille“, der Sebastian Kurz gefällt, belegt in den vom tatsächlichen Wahlergebnis gestützten Koalitionsvarianten den fünften Platz, in Schulnoten, die Sebastian Kurz auch recht gefallen, ausgedrückt, bekommt er für seinen gar so hoch gehaltenen „Wählerwillen“ eine Fünf, ein Nicht Genügend.

Werden auch noch die Varianten mit FPÖ und anderen Parteien einbezogen,  fällt der kurzsche „Wählerwille“ noch weiter zurück, auf den siebenten Variantenplatz.

  1. Variante: ÖVP, SPÖ, Neos, Liste Pilz: 67,74%, 132 Mandate
  2. Variante: ÖVP, SPÖ, Neos: 63,63%, 124 Mandate
  3. Variante: ÖVP, SPÖ, Liste Pilz: 62,74%, 122 Mandate
  4. Variante: SPÖ, FPÖ, Neos, Liste Pilz: 61,54%, 121 Mandate
  5. Variante: ÖVP, SPÖ: 58,33%, 114 Mandate
  6. Variante: SPÖ, FPÖ, Neos: 58,13%, 113 Mandate
  7. Variante: ÖVP, FPÖ: 57,44%, 113 Mandate
  8. Variante: SPÖ, FPÖ, Liste Pilz: 57,24%, 111 Mandate

So viele Varianten also gibt das Wahlergebnis vom 15. Oktober 2017 her. Und wie erschreckend einfallslos, wie erschreckend veränderungsresistent, wie erschreckend neuerungsresistent, wie erschreckend traditionell, was aus diesem Wahlergebnis gemacht wurde: eine Koalition von nur zwei Parteien, also diesmal von ÖVP und FPÖ, die es in der Vergangenheit auch schon gab. Ein absolut fehlender Wille für eine neue, also tatsächlich noch nie in Österreich dagewesene Koalitionsvariante von auch mehr als zwei Parteien. Als könnte in Österreich tatsächlich sogar das kleine Einmaleins nur bis eins und eins gerechnet werden. Rechenunterricht tut in Österreich tatsächlich not, wie auch Sebastian Kurz stets betont, wie mangelhaft die Rechenkünste in Österreich seien; er selbst wird wohl, will er mit Beispiel vorangehen, schnellstens einen Rechenkurs wenigstens auf der Volkshochschule besuchen.

So viele Koalitionsvarianten. Erschreckend auch die schnelle breite mediale Verkürzung und die so rasch breit medial einsetzende Kurz gefallende Darstellung, der „Wählerwille“ sei die Koalition von ÖVP und FPÖ … Selbstverständlich stimmt das, aber erst als fünfte respektive siebente Variante.

So viele Koalitionsvarianten. Es wurde nicht gezählt, wie viele Varianten für eine Koalition es in Deutschland derzeit gibt. Eine mit der AfD wäre möglich. Aber

Unvorstellbar in Deutschland: eine Österreich-Koalition …

Niemand käme in Deutschland auf die Idee, eine Variante mit der AfD gleich von Beginn an auf den ersten und einzigen Platz für eine Koalition zu reihen.

Viktor Orbán weiß für FPÖ-ÖVP-Regierung die Wahrheit

Lügen in Zeiten der Fake News

Sebastian Kurz verspritzt seinen Traum von der „Richtungsentscheidung“ und Österreich tut so, als wäre dieser Wirklichkeit.

Bereits zu Beginn sollen Wähler und Wählerinnen in Österreich Schuld sein an der rechtskonservativ-identitären Regierung

Noch etwas sagte Thomas Hofer heute. Es läge auf der Hand, daß die ÖVP in Niederösterreich, weil ja auf Bundesebene schon, mit der FPÖ eine Koalition … aber es sei, so Hofer, schwer, mit einer Partei zu koalieren, die gerade die ÖVP-Spitzenkandidatin „Moslem-Mama“ genannt habe …

Das ist nicht schwer. Sebastian Kurz zeigt es Johanna Mikl-Leitner vor. Was hat nicht alles beispielsweise der montagsgemachte Vizekanzler  vor dem 15. Oktober 2017 über Sebastian Kurz, gegen Sebastian Kurz allein im Jahr 2017 gegeifert …

Bundeskanzler Kurz für Vizekanzler Strache ein Hütchenspieler - Facebook

Und das steht nach wie vor, heute ist der 15. Jänner 2018, auf der Seite von He.-Chr. Strache auf der Plattform des Unternehmens Facebook.

Der montagsgemachte Vizekanzler hat es also nicht gelöscht.

Sieht er seinen montagsgemachten Kanzler nach wie vor so? Und was sagt das über die FPÖ mit ihrem Obmann, wenn sie dann doch mit einem „Hütchenspieler“, von dem mit seiner Partei außer „Marketingluftblasen, Doppelmoral, Dampfplauderei nichts erwartet“ werden kann, koaliert?

„ÖVP-Minister Kurz aber spielt jedoch mit gezinkten Karten, die ÖVP versucht, die Österreicher auch in diesem Themenbereich für dumm zu verkaufen. Er agiert hier wahrlich als Ankündigungsriese und Umsetzungszwerg. Minister Kurz verhält sich wie ein politischer Hütchen- bzw. Schauspieler. Das ist eine bewusste Irreführung der Österreicherinnen und Österreicher. Man könnte auch von Betrug reden. Hier kann man wirklich nur mehr von einer schwarzen Doppelmoral sprechen. Außer Dampfplauderei und diverser Marketingluftblasen können wir von Kurz […] leider nichts erwarten!“ 

Es ist halt auch nur „Dampf“. „Dampf“ von der ÖVP. „Dampf“ von der FPÖ. Und was ergibt zweimal „Dampf“? Eine Dampfre… Eine montagsgemachte Dampfregierung, aber keine als erste Variante gewählte Regierungskoalition, sondern eine, die die Wählerinnen und Wähler zwar nicht ausgeschlossen haben, aber sie weit nach hinten reihten, auf den fünften respektive siebenten Platz.

 

ÖVP Niederösterreich - viele Spielvarianten für eine Koalitiion - Thomas Hofer - Nachrichten ATV 15-01-2018

 

Sebastian Kurz verspritzt seinen Traum von der „Richtungsentscheidung“ und Österreich tut so, als wäre dieser Wirklichkeit.

 

Squirt Sebastian Kurz verspritzt seinen Traum von der Richtungsentscheidung und Österreich tut so als wäre dieser Wirklichkeit

Daß die Aussagen von Sebastian Kurz der Wirklichkeit nicht standhalten, nun, das ist keine großartige Erkenntnis. Aufmerksam darauf zu machen, ist aber das Gebot jeder Sekunde.

Seine Aussagen sind aus dem Traumreich. Sie besagen nichts und zugleich alles, also vor allem alles über ihn.

Jedes von ihm verspritzte Wort könnte als Beispiel dafür genommen werden. Exemplarisch kann eines genannt werden: „Richtungsentscheidung“.

Wie in der Collage gelesen werden kann, spritzt er alle damit an, Österreicherinnen und Österreicher hätten, spritzt er, am 15. Oktober 2017 in der Nationalratswahl eine „Richtungsentscheidung getroffen“. Was besagt das? Alles und nichts.

Sebastina Kurz - Traum als Wirklichkeit

Was er mit seiner herausgespritzten „Richtungsentscheidung“ nicht trifft, das ist klar, das ist die Wirklichkeit. Wie die Balken des Wirklichkeitsergebnisses in den Diagrammen in der Collage zeigen, haben Wähler und Wählerinnen eine Entscheidung getroffen, aber keine für ÖVP und FPÖ, wie er es träumt. Und es ist eine eindeutige Entscheidung gegen ÖVP und FPÖ. Und die eindeutige Entscheidung fällt noch deutlicher aus, wenn die Grünen, die den Einzug in das österreichische Parlament diesmal knapp verpaßten, berücksichtigt werden.

Das Gemeingefährliche an den Träumen von einem Squirt ist aber stets, wenn viele, wie es nun in Österreich der Fall ist, beginnen, ihm seine Träume, weil sie ihn lieb finden oder aus Gründen, die in Abgründe menschlicher Begehrlichkeiten schauen lassen, als Wirklichkeit vorspielen. Bei diesem Wirklichkeitsvorspiel

Bereits zu Beginn sollen Wähler und Wählerinnen in Österreich Schuld sein an der rechtskonservativ-identitären Regierung

tun sich vor allem österreichische Medien hervor, die ihm seinen Traum zur Wirklichkeit umschreiben.

Sebastian Kurz - Aussagen aus dem Traumreich

 

Aber nicht nur diese. Am letzten Montag konnte erlebt werden, wie ein gütiger Großvater lieb mit Sebastian Kurz an einem Tisch saß, ihm wohlwollend zusah, als wäre es sein Enkelkind, mit mildem Blick aufmerksam beobachtete, wie dieser seine Unterschrift probte. Es wäre allerdings für die Menschen in diesem Land um vieles besser gewesen, hätte sich der grundgütige Großvater vorher für sich sich genau angesehen, wie die Menschen in Österreich tatsächlich wählten, wofür sie sich tatsächlich entschieden haben, statt ihm mit dem Bundeskanzlergeschenkspäckchen unterm Christbaum zu seinem Traum als Wirklichkeit zuzustimmen. ÖVP FPÖ Regierung Österreich.png

Menschgemäß ist es verständlich und macht es einen Großvater sympathisch, daß er einem Enkel nichts abschlagen kann. Aber in diesem Fall ist es keine Geschichte von Großvater und Enkel allein, zu viele Menschen sind davon betroffen, daß …

PS Es gab nun viel Aufregung, weil eine Fernsehjournalistin in Deutschland Sebastian Kurz einen Squirt nannte. Nein, nicht Squirt. Sie verwendete ein deutsches Wort, für das Squirt die Übersetzung ist. Sie hat sich inzwischen dafür entschuldigt. Sie hätte sich nicht zu entschuldigen gebraucht, hätte sie das englische Wort gebraucht. Squirt mit allen seinen in die deutsche Sprache übersetzten Bedeutungen als Nennwort und Zeitwort trifft doch, wie es so schön heißt, voll ins Schwarze.

ÖVP FPÖ Regierung - Richtungsentscheidung - Kurzens Traum

 

Ministerstvo strachu

Heimatschutzministerium - Ministerstvo strachu

He.-Chr. Strache hat irgendwann gesagt, er habe, gehe er in der Nacht auf der Landstraßer Hauptstraße nach Hause oder zu – wer erinnert sich schon genau, was Strache redet, seiner Mame, Angst, Strach, habe Angst, in der Nacht auf der Landstraßer Hauptstraße …

Mít strach z Landstraßer Hauptstraße. Nahánějící strach.

Angst zu haben vor der Landstraßer Hauptstraße. Furchteinflößend.

Und nun soll He.-Chr. Strache Heimatschutzminister werden. Einer, dessen Name Angst ist, soll Verteidigungsminister, ein Superminister für Heimatschutz und Verteidigung …

Strach. Nicht. Weil „Heimatschutz“ ein gerade in Österreich äußerst heikler Begriff ist. Und der Begriff „Heimatschutz“ bleibt äußerst heikel, auch dann, wenn auf den amerikanischen Begriff „Heimatschutz“ dieser bezogen wird. Und wenn gerade, wieder einmal, an Donald Trump gedacht wird – nahánějící strach. Es muß in diesen Tagen nur das Wort Jerusalem genannt werden. Was nun passiert, mit Sicherheit, mit Schutz hat das alles nichts zu tun. Und He.-Chr. Strache will ebenfalls die Botschaft, also die österreichische Botschaft nach Jerusalem … in Jerusalem hat He.-Chr. Strache einst mit recht sonderlichen und verurteilten Männern eine Erklärung … nahánějící strach.

Wenn nun in Österreich, kurz gesagt, auf diesen in allen Fällen äußerst heiklen Begriff Heimatschutz zurückgefallen, hereingefallen werden will, soll es, auch recht zum sogenannten Herkommenshintergrund des Strach‘ passend, genannt werden:

Ministerstvo strachu.

Nahánějící strach. Auch das, wenn etwa daran nachgedacht wird:

Was war Österreichs Entwicklung – Von einem Zahntechniker zum nächsten

Nebenbei. Wie wird doch wieder verzweifelt und also unnütz nach einer Bestimmung des Begriffes Heimat gesucht. Eine bessere Beschreibung für Heimat als diese ist je nicht zu finden:

Strach.

Abschließend. Reichenberg war in Österreich einmal nur mit Lachen verbundener Name, durch einen Komiker … und jetzt, wenn ein anderer aus Reichenberg

Tanja Playner und was wirklich wichtig ist – das offene Ohr von Sebastian Kurz

auf den Strachstuhl gesetzt wird, wird es noch mehr notwendig sein, zu lachen, sehr laut zu lachen, um nicht auf der Landstraßer Hauptstraße im aus Angst erzeugten Nebel die Köpfe sich gegenseitig wund zu schlagen, weil keine mehr zu sehen sind, aber im Strachnebel das laute Lachen wenigstens zu hören sein wird, und auf dieses Laute hin noch einander ausgewichen werden kann.