Spende der hilfreichen Gesellschaft des Sebastian Kurz zu seiner Interessensfindung

Zur Zeit in Österreich am Morgen aufzuwachen, heißt zum Alptraum zu erwachen.

Eine recht schlimme Sorte sind die Alpträume, die in einer morgendlichen Radionachrichtensendung spielen, um 7.00 Uhr, wenn, wie ein Filmtitel glauben machen will, die Welt noch in Ordnung sein sollte, aber Sie die Stimme des zurzeitigen Bundeskanzlers hören, wie wieder an diesem Morgen des Alptraumtages 29.11.18:

„ein verkäufer zum beispiel der in österreich arbeiten geht und 1600 euro netto verdient verheiratet ist seine frau ist zu hause und er hat drei kinder also ein arbeitnehmer mit 1600 euro einkommen der kommt als familie wenn man alles zusammenzählt dreizehntes vierzehntes gehalt familienbeihlfe  alles zusammen auf eine summe von 2500 netto pro monat 

ein mindestsicherungsempfänger oder eine familie in mindestsicherung mit drei kindern kommt derzeit mit dem alten modell auf eine höhere summe nämlich 2600 euro pro monat das heißt die familie wo niemand arbeiten geht in mindestsicherung steigt besser aus finanziell als ein mensch der ganz normal in österreich arbeitet 40 stunden die Woche und einen fulltimejob hat das ist ja ein absurdes system“

Die „2600“ betont der zurzeitige Bundeskanzler, als wären die „2600“ eine unvorstellbare und also eine unerhört hohe Summe, die die fünf Menschen bekommen, als bekämen die fünf Menschen eine Million oder gar noch mehr pro Monat …

Wie gelassen, wie entspannt hingegen spricht der zurzeitige Bundeskanzler die „2500“ aus, weil es ihm eben eine Selbstverständlichkeit ist, daß fünf Menschen damit ihren Lebensunterhalt bestreiten können, wenn einer, und das ist ihm das Wichtigste, wenn wenigstens einer von ihnen arbeitet, vierzig Stunden die Woche. Fünf Menschen haben mit „2500“ auszukommen, müssen mit „2500“ auskommen, mehr gibt es nicht, mehr brauchen sie nicht, und was sie darüber hinaus brauchen, das weiß für sie der zurzeitige Bundeskanzler, nämlich zwölf Stunden am Tag Arbeit. Und wer zwölf Stunden in der Arbeit, braucht nicht mehr als „1600“ Gehalt im Monat. Wenn das nicht schon mal zu viel ist, wer die Hälfte des Tages auf der Arbeit ist, kann ohnehin kein Geld ausgeben. Hat je ein Bundeskanzler in Österreich mehr soziales Gewissen gehabt? Hat je ein Bundeskanzler in Österreich es recht besser gewußt, wie er Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen das Beste herausholen kann, für sie?

Nun werden also die fünf Menschen nach dem kurzschen System nicht mehr eine Million Euro bekommen, sondern weniger als 2500. Dann wird das System für den zurzeitigen Bundeskanzler kein absurdes System mehr sein, sondern das System bleiben, was es war: ein falsches.

Ein System ist dann falsch, wenn es keinen wesentlichen Unterschied zwischen einem Arbeitseinkommen und einer Mindestsicherung gibt. Die Mindestsicherung, das besagt bereits das Wort – wer findet sich, um mit dem zurzeitigen Bundeskanzler Wortkunde zu machen –, sichert gerade einmal das Notwendigste, um finanziell, gemessen an dem nötigsten Geldbedarf in Österreich, einigermaßen durchzukommen.

Ein Arbeitseinkommen hingegen ist keine Mindestsicherung,

Wer findet sich, um dem zurzeitigen Bundeskanzler die Unterschiede der Wörter zu erklären. Ein Arbeitseinkommen, das nicht höher ist als die Mindestsicherung ist kein Arbeitseinkommen, sondern eine Mindestsicherung, Und für wen der zurzeitige Bundeskanzler das Beste herausholt, das sind nicht Sie, als Arbeitnehmer, nicht Sie, als Arbeitnehmerin, sondern …

Aber es muß nicht dabei bleiben. In Österreich. Also beim Aufwachen in den Alptraum.

Dafür muß aber etwas getan werden. Und weil der zurzeitige Bundeskanzler sehr empfänglich ist, gibt es dafür einen durchaus erfolgsversprechenden Weg.

Wenn Sie höhere Löhne haben wollen, wenn Sie höhere Gehälter haben wollen, die weit über der Mindestsicherung liegen, die Sie jetzt verdienen, wenn Sie 40 Stunden in der Woche arbeiten, wenn Sie einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, dann gibt es nur eine Möglichkeit, spenden Sie, spenden Sie mehr als die Wirtschaft, spenden Sie mehr als die Industrie, füllen Sie die Taschen der kurzschen Partei auf, wie es die Wirtschaft, wie es die Industrie je nicht vermag, und der zurzeitige Bundeskanzler wird augenblicklich Ihr Verbündeter, wird augenblicklich dafür sorgen, daß Gehälter und Löhne nicht mehr Mindestsicherung sind, sondern sich deutlich abheben von der Mindestsicherung, von der dann der zurzeitige Bundeskanzler gelassen und entspannt sprechen wird, daß 2600 Euro 2600 Euro sind, die in Österreich fünf Menschen selbstverständlich zustehen, um das Notwendigste finanziell abdecken zu können, es in Österreich nicht mehr so ist, daß ein Arbeitseinkommen nur ein Mindestsicherungseinkommen ist.

Sie allein, das ist klar, können als Arbeitnehmerin, als Arbeitnehmer dem zurzeitigen Bundeskanzler nicht so viel spenden, wie auch, mit Ihrem Mindestsicherungsarbeitseinkommen. Aber wenn sich alle Arbeitnehmerinnen und alle Arbeitnehmer zusammenschließen zur Spendensammlung, um dann gemeinsam einen sehr hohen Spendenbetrag an den zurzeitigen Bundeskanzler zu übergeben, dann wird sich der zurzeitige Bundeskanzler Ihnen nicht verschließen, wird er Ihr erster Sänger Ihrer Interessen werden, augenblicklich, und vergessen haben wird er in der Sekunde Wörter wie Wirtschaft, Industrie …

Damit der zurzeitige Bundeskanzler auch weiß, von wem er die Spende erhält, von wem er die Interessen zu vertreten hat, so wie er bis jetzt gestützt meinte es zu wissen, wird ein entsprechender Name notwendig sein, mit dem ihm gegenüber aufzutreten ist, kurz gesagt, die Spende braucht einen Namen.

Spende der hilfreichen Gesellschaft des Sebastian Kurz zu seiner Interessensfindung

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