„Nationalratspräsident Sobotka trifft“, wird berichtet, Fridays-For-Future Aktivisten zum Gespräch und redet – natürlich – über die Klimakrise.“
Es ist Wahlkampf. Und dem ist es geschuldet, daß er mit den jungen Menschen redet, statt ihnen die so einfache wie kurze Botschaft seines Herrn zu verkünden: „Wir hatten die Klimakrise!“
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Ach, wie edel von des Herrn „Präsidenten“ den jungen Menschen nicht die philosophische Kritik an der prominentesten Vertreterin der jungen Menschen für Klimaschutz vorzuhalten – jedenfalls berichtet sein Kurier davon nicht –, stattdessen sie großväterlich zu beruhigen.
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„Wir werden nicht aussterben.“ Das sagt Wolfgang Sobotka den jungen Menschen. Damit spricht Sobotka wahr. Denn. Die Menschen werden nicht aussterben, die Menschen werden sich ausmorden.
Ausgestorben sind etwa die Dinosaurier. Das aber ist lange her. Die Zeiten sind vorüber, als Lebewesen ausgestorben sind, bedingt durch natürliche Zeitenläufte. An deren Stelle ist getreten die Ausmordung, die Ausrottung von Lebewesen durch den Menschen. Für seine Ausrottung hat der Mensch nur für ihn freundliche und gewissensberuhigende Begriffe gefunden, beispielsweise den von der „Überfischung“, die nichts anderes ist als Ausrottung, Ausmordung.
Ausgestorben. Dieses Wort drängt wie von selbst noch einen Aspekt auf, der die Politik direkt betrifft. Bei all den gesellschaftlichen Entwicklungen und also Fortschritten verwundert es doch immer wieder, daß sich Menschen von einem Schlage, auch von einem Schlage eines Wolfgang Sobotka in der Politik nicht nur halten können, sondern ihnen immer noch hohe und höchste Ämter übertragen werden, während sie in Wahrheit doch mit ihrem Gehabe längst schon … in ihrem Fall trifft ein Wort mit „über“ zu: sie sind Überlebende eines Systems, das im Grunde lange schon ausgestorben – –
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„Klima“, ein Wort, das in vielen Bereichen verwendet wird, etwa auch im Politischen. Es wird beispielsweise von einem „Gesellschaftsklima“ gesprochen. Auch das Klima der Gesellschaft ist in der Krise. Ein Mitverursacher der gesellschaftspolitischen Klimakrise durchaus auch ein Wolfgang Sobotka – was für Seltsames eine Klimakrise an den Tag zu verbringen mag, gar das Absonderliche, einem Boten des Herrn eine derartige Bedeutung beizumessen …
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„Das wird nix“
„Um die Politiker davon zu überzeugen, soll ein Klimaforscher von Fridays for Future einen Vortrag vor allen Parlamentariern halten darf. ‚Schaut’s‘ sagt der Nationalratspräsident. ‚Ihr wollt‘s für diese Veranstaltung alle Parlamentarier aber das wird nix. Selbst, wenn ich als Präsident einlade -‚ […]“
Bis zu diesem Bericht wurde gedacht, es hieße richtig: „soll […] halten dürfen“ … Es mag nach den Sprachregeln dies nach wie vor korrekt sein, aber der Kurier des Herrn wird hiermit vielleicht eine tiefere Wahrheit zum Ausdruck gebracht haben wollen – sich „Parlamentarier halten darf“ … und das wäre abseits der Regeln durchaus stimmig.
„Parlamentier halten“: das paßt zum vor kurzem erst veröffentlichten Plakat der türkisgetupften schwarzen Partei: sich „Parlamentarier zu halten“, aber nicht sie entscheiden lassen, im Sinne des Herrn und seines Boten hat nicht das Parlament zu entscheiden, sondern es „entscheidet“ …
Und noch mehr könnte der „Präsident“ wohl zustande bringen, auch für junge Menschen, nennten sie sich bloß anders als „Fridays-For-Future“ … Zukunft, das ist doch so identitätslos. Wie recht rege würde der „Präsident“ werden können, würden sich die jungen Menschen beispielsweise „Mondays for Identitarian“ – –
PS Die Tageszeitung „Kurier“, die über dieses Treffen zwischen den jungen Menschen und dem „Präsidenten“ des „Das wird nix“ am 30. August 19 berichtet, weiß, wie der Herr es berichtet haben zu wünscht: „Die selbst ernannten jungen Gutmenschen verlieren deshalb keine Zeit.“ Was sind das doch für Ungezogene, ernennen sich selbst zu etwas, gar zu Gutmenschen … diese Ungeführten ohne Demut und ohne Geduld, ohne Legitimation, diese Frechen, die nicht warten, bis sie ernannt und gesegnet …
Wahrlich eine Tageszeitung, deren gesegneter Auftrag es ist, Kurierin einen ausgeglichenen Berichterstattung, mehr als das noch zu sein: salomonisch zu urteilen …
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