Eine kurze Nacht aus dem Leben einer Biographin

Wie klug er wieder gesprochen hat.

Seine Biographin sagt das, ganz für sich – öffentlich wäre es eine Schmeichelei – in sich hinein, draußen im Gang einer Anstalt eines Fernsehsenders, wo sie gedankenverloren lehnt am Heizkörper, aber nicht um sich zu wärmen, in den Alpen im Herbst ist der Heizkörper kalt, gewärmt ist sie einzig und ganz und gar von den Worten des Mannes, dessen Biographie sie schreibt, autorisiert von seiner Partei, die von ihm ermächtigt.

Später dann, mit ihm allein, und sie weiß, die Frage, die sie ihm stellen wird, ist ungehörig, kritisch über die Grenze des Erlaubten hinaus, aber sie ist neugierig, möchte es einfach wissen, ob all die klugen Silben, die er mit leichter Hand dem Volke Tag für Tag zur Speise gibt, wirklich die seinen sind, in ihm allein geboren, er Vater und Mutter von allen seinen Wörtern.

Und wieder überrascht er sie, wie so oft, seit es ihr erlaubt ward, seine Biographie zu schreiben, gedankenverloren schaut er am Fenster vorbei in die Mauer, als sähe er weit in die Ferne, und gesteht ihr mit gefalteten Händen. Nein. Gar viele meiner Gedanken sind getränkt von dem Wissen der Besten, die ich in langen Nächten studiere, wenn die Lichter erloschen, das Tagwerk im Bewußtsein getan, das Tagwerk zu tun zu beginnen ist. Frank erzählt er ihr von dem Besten der Besten, dem er dienen durfte, der ihm seinen Geist gemeinnützig offenbarte, von denen er auch heute Gebrauch machen durfte.

„Ich glaube, er kann für männliche Jugendliche zur Schule der Nation werden.“

Dem Geiste will er dienen, und so war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, seinen Besten der Besten offen zu ehren und in Treue seinen Namen auf das Plakat zu heben:

Österreich braucht seinen Kunasek!

So tief ist es ihm gegeben, seit seinem ersten Atemzuge, in seinem Geiste vorzudringen, in die Tiefe der Tiefen der Philosophie hinabzutauchen, dorthin, wo ihm die Erkenntnis gereift, was dem Lande fehlt, ist nicht eines Mannes Amt, sondern der Geist, dessen Schriften ihn selbst werden ließ, was er wurde. Wie sein Kunasek weiß nun auch er durch ihn selbst, ein Geist macht noch keinen Staat; so ist auch ihm seines Geistes Leitspruch Lebensspruch geworden: Lasset Geister um mich sein.

Wie ihm dies eine Selbstverständlichkeit, so ist es ihm auch eine Pflicht, einem weiteren seiner Besten der Besten darein zu folgen, beizutragen zur „positiven kollektiven Erinnerung an die Leistungen der …“

Später dann, allein in ihrer Wohnung, schämt sich die Biographien, fühlt sich klein, macht sich Vorwürfe, wie wenig sie doch weiß, und sie nimmt sich vor, auch die Nächte zum Studium zu nutzen, wie er, der ihr von der ersten Sekunde an zum Vorbild geronnen ward. Womit aber beginnen? Am besten mit seinem Besten von den Besten, und sie schlägt sogleich seine Schriften auf …

Kameraden

Soldateska

Sagen Sie es ruhig noch peinlicher

Bundesheer, die letzte Schule der Nation

Kahlenberg

Denkmal

Aber, auch das will er ihr nicht verhehlen, sind ihm die Tage schwer, plagen ihn Zweifel, dermaßen, daß an Arbeit nicht zu denken ist. Ist es der rechte Geist, der ihn leitet? Sobald er aber bei einem von ihm ebenfalls verehrten Geist nachschlägt, lösen sich die Zweifel augenblicklich auf, denn mit fester Hand führt in dieser in die Sicherheit, am rechten Wege zu sein.

Als ihr der Morgen graut, bewundert sie den Mann, dessen Biographie sie schreiben darf, noch mehr. Wie viele ganze Nächte musste ihr Gesegneter allein für diesen Geist opfern, um ihn zu studieren, zu verstehen, zu folgen. Und das allein nur für einen seiner Geister der Besten von den Besten. Erfüllt von dem heißen Begehren, ebenso wissensreich zu werden wie er, nimmt sie sich fest vor, schon am Abend desselben Tages den nächsten Geist sich vorzunehmen, von dem sie ahnt, dieser könnte der schwerste Brocken sein, von dem er ihr ebenfalls vorschwärmte und ihn zärtlich nannte: Der Freundliche.

Auch wenn ihr Wissen, so gesteht sie es sich ein, nicht an das seine heranreicht, es für ihn keine Schwierigkeit bedeutet, den Freundlichen zu verstehen, so weiß sie doch eines, zu oft sind gerade die Werke der Freundlichen nicht auf Anhieb zu verstehen, schreiben gerade die Freundlichen eine gar zu dunkle Prosa. Und sie findet sogleich Trost bei ihrer eigenen Schreibe. Wie einfach, wie kurz sind doch ihre Sätze, und wie stolz ist sie jedes Mal darauf, wenn Kinder zu ihr sagen, sie hätten sofort alles verstanden, sie mußten nicht einmal nachdenken, was sie …

NR Harald Stefan schmeißt Norbert Hofer aus der FPÖ.

Ja. Das ist keine Schlagzeile zu einem wirklichen Geschehen in der identitären Parlamentspartei. Es ist, kurz: ein Witzeröffnungssatz.

FPÖ-NR Harald Stefan schmeißt Norbert Hofer aus der FPÖ, weil Norbert Hofer in der Hofburg noch keine Rede über die „Umdeutung der Geschichte“, weil Norbert Hofer wie er selber in der Hofburg noch keine Rede auf die „positive kollektive Erinnerung an die Leistungen der deutschen Wehrmacht“ …

Die Schlagzeile hat es vor kurzem doch gegeben, allerdings mit dem Namen von Hofer, aber nicht mit dem Namen Stefan, sondern mit …

Ausgeführt in der Hofburg hat Stefan nicht, welche „Leistungen der deutschen Wehrmacht“ er konkret in seinem Gesinnungssinne …

Vielleicht denkt er, Stefan, dabei recht konkret an die „Leistung der deutschen Wehrmacht“ bei deren Einmarsch in Österreich, an ihr Auslöschen von Österreich als Staat Österreich.

Warum es aber je keine Schlagzeile geben wird, wie, FPÖ-Obmann schmeißt Harald Stefan aus der FPÖ, ist leicht nachvollziehbar. Sein Gedankengut paßt so recht zu jenem von Norbert Hofer mit seiner Anerkennung von Kornblume und Dinghofer, die seit über einhundert Jahren für antiösterreichische Umtriebe

NS FPÖ, Partei der Hofers durch die Zeitenläufte …

Die Ehe des Herrn Hofer

Nun hat also in diesem September 19 Norbert Hofer einen Antrag eingebracht, um, kurz gesagt, „die Ehe für alle abschaffen“ …

Wenn der Antrag gelesen wird, fällt bei der identitären Begründung sofort ein Name ein, nämlich der von Norbert Nemeth, von einem Burschenschafter, von dem recht lange schon bekannt ist, seine Begierde zur Rückkehr zum Gesetz von 1811.

Nemeth, zur Erinnerung, aus der Bude Olympia verhandelt mit Sebastian Kurz die letzte Regierung

Nemeth, Kurzens Verhandlungspartner, Nemeth, Küssels Solidarisierer, Nemeth, Verbotsgesetzesattackierer…

Und nun bringt sein Chef einen Antrag ein, wie er vom Burschenschafter selber nicht anders hätte formuliert werden können, oder sein Chef war gar sein Kofferträger, und im Koffer nur ein Blatt, nämlich das Blatt zum …

Die harte Bewährungsprobe, die dem Solidarisierer von der Vorsehung auferlegt ward, hat nun also sein Chef beendet, aber zu Ende ist sie nicht, denn sein Antrag seines Chefs fand keine Mehrheit im Parlament … auch sein Chef, und mag dieser der freundlichste in der ganzen odinschen Deutschschaft sein, kann der Vorsehung unergründlichen Bewährungsproben nicht …

Noch etwas fällt an diesem von Norbert Hofer in das Parlament getragene Blatt auf, ganz oben gleich neben seinem Namen steht auch der Name seines identitären Parlamentskameraden Harald Stefan …

Harald Stefan wird von Norbert Hofer nun wohl nicht aus der identitären Parlamentspartei ausgeschlossen werden, wie eben erst vor kurzem M. H., weil diesem, also weil Harald Stefan:

Wesentliches Element, ist die Umdeutung der Geschichte. Der Stolz auf die Leistungen der Vorfahren, etwa die positive kollektive Erinnerung an die Leistungen der deutschen Wehrmacht […]

Es werden sich dafür recht genügend hoferische Gründe finden lassen, warum Harald Stefan unbedingt weiter an seiner identitären Seite im Parlament Anträge … Ach, wie lange ist das schon her, daß Harald Stefan die „Umdeutung der Geschichte, die positiven Leistungen der deutschen Wehrmacht“, und wie auslegbar die stefansche Verkündigung, während das von M. H. gar so frisch und gar so eindeutig …

Markus Huber gratuliert Karl Bockerer, nicht Adolf Hitler zum Geburtstag und Wolfgang Sobotka ladet außerparlamentarische identitäre Gäste ins österreichische Parlament sich recht gern ein

Sie halten das für unwahrscheinlich, daß er Karl Bockerer zum Geburtstag gratuliert? Warum? Weil der Gratulant ein freiheitlicher, also identitärer Mandatar ist?

Wen auch immer Markus Huber vor fünf Jahren tatsächlich gratulieren wollte, darüber will nicht spekuliert werden, und schon gar nicht unterstellt werden, er wollte vor fünf Jahren einer bestimmten Person gratulieren.

Markus Huber hat also vor fünf Jahren an einem 20. April irgendwelchen Personen, vielleicht Adolf Hitler, vielleicht Karl Bockerer, vielleicht einer Tante, vielleicht einem Kameraden, vielleicht allen zusammen gratuliert, aber daß Norbert Hofer fünf Jahre braucht für eine Entscheidung, für einen Ausschluss, für ein Handeln, daß Norbert Hofer, der wieder Minister werden will, daß Norbert Hofer, der jetzt sogar Vizekanzler werden will, fünf Jahre braucht, um zu reagieren …

Dazu kann nur gesagt werden: Gute Nacht, Österreich. Das heißt: schlaflose Nächte und schlechte Tage für alle in Österreich. Ein Staat mit einem Vizekanzler mit einer Reaktionszeit von fünf Jahren kann nur im Ruin enden.

Der nun gefundene Grund für den Ausschluß von Markus Huber durch Norbert Hofer ist keine Suppe, wie es in Österreich heißt, die zu dünn ist, es ist nicht einmal eine Suppe. Es ist, kurz: ein Witz. Ein Wahlwitz.

Gerade Norbert Hofer besitzt die Tollkühnheit, wen aus der freiheitlichen, also aus der identitären Parlamentspartei auszuschießen, gerade Norbert Hofer, der die Anliegen der Pegida verstehende Kamerad …

Norbert Hofer, noch toller als freundlich …

Dieser Wahlwitz ist ein nicht und nicht endender österreichischer Witz.

„Seitens der Freiheitlichen Landespartei hieß es am Samstag in einer Aussendung, dass die Entscheidung Hofers akzeptiert werde. ‚Er wurde am Bundesparteitag von über 800 Delegierten einstimmig mit jenem Rechtsinstrument ausgestattet, von dem er nun Gebrauch macht‘, sagte Landesparteisekretär Michael Schnedlitz. Die Suspendierung sei die ‚erste Konsequenz‘ eines Fehlers, den Huber vor ‚mehreren Jahren‘ begangen habe.“

Es sind keine fünf Jahre her, daß Michael Schnedlitz, so geht der Witz weiter, die außerparlamentarische identitäre Kameraderie feurig begrüßte, und nun rechtfertigt er die „Suspendierung“ von …

Hätte Markus Huber im Jahr 16 vor den außerparlamentarischen Identitärinnen eine Rede gehalten, wer weiß, vielleicht wäre er heute schon Volksanwalt, statt Walter Rosenkranz …

So kurzgeraten Österreich auch ist, der Witz ist dennoch lang.

„Die niederösterreichische ÖVP nahm die FPÖ unterdessen in die Pflicht. Landesspitzenkandidat Wolfgang Sobotka verlangte eine klare Distanzierung der niederösterreichischen Freiheitlichen: ‚Dieses ewiggestrige Gedankengut ist vor dem Hintergrund unserer Geschichte nicht tolerierbar.‘ Die FPÖ habe es bisher nicht geschafft, ihre Geschichte aufzuarbeiten. Anders seien Entgleisungen dieser Art nicht zu erklären.“

Ist das nicht der Wahlwitz besthin? Die türkisgetupfte schwarze Partei will die außerparlamentarischen Identitären verbieten, gleichzeitig ist ihr die identitäre Parlamentspartei nach wie vor eine Sehnsuchtskoalitionspartei … und ihr Wolfgang Sobotka lädt einen identitären Marschierer in das österreichische Parlament ein, er lud den identitären Marschierer nicht vor fünf Jahren in das Parlament ein, sondern in diesem Jahr, im Jahr 19 …

Handelt es sich bei Wolfgang Sobotka um einen, kurz gesagt, „Einzelfall“, oder ist er ein „Cheffall“, wie es bei der freiheitlichen, also parlamentarischen identitären Partei …

NS Eines aber bleibt Norbert Hofer unbenommen. Norbert Hofer liefert zu dieser Nationalratswahl 2019 den kürzesten Witz, als er nämlich sagt, seine Partei sei eine „normale Partei“. „Normale Partei“: das ist schon der Witz: so ganz wie kurz. Das Lachen über diesen hoferischen Kurzwitz wird Ihnen aber wahrscheinlich erst kommen, wenn Sie lesen, was er unter einer „normalen Partei“ …

Die sehr Freundlichen

Im vorangegangenen Kapitel wurde erzählt, wie das Freundlichsein von No. Hofer sich bei ihm durch seine Inhalte, Reden konkret ausdrückt.

In diesem Kapitel soll, wie versprochen, eingehalten werden, also erzählt werden, gegen wen Norbert Hofer freundlich ist.

Das Versprechen führt gleich schon zum ersten und wohl wichtigsten hoferischen Klüngel. No. Hofer ist „sehr freundlich“, wie es Seb. K. sagt, gegen die Macht:

Was vor der Wahl versprochen worden war, wurde nicht eingehalten. „Viele Standpunkte wurden zugunsten des Machterhalts über Bord geworfen.“

Als „sehr freundlich“, um ein weiteres Mal Seb. K. zu zitieren, tritt No. Hofer auch gegen Pegida auf. Denn. Ihre Anliegen als „berechtigt“ zu bezeichnen und zu verteidigen, ist ein durchaus freundlicher Akt.

Pegida, das patriotische Umfeld der identitären Parlamentspartei. Es ist zusätzlich auch noch das serienehrliche Umfeld jenes Mannes, der bis vor kurzem der formale Chef des No. Hofer war …

Mord und kein Entsetzen von jenen in Österreich, die die „wahre Pegida“ wählen, die mit der „wahren Pegida“ koalieren

Da hätte He.-Chr. Strache No. Hofer im Freundlichsein beinahe den Rang abgelaufen. Aber No. Hofer steht nicht an, wenn es gilt, sich mit den Freundlichsten im Land fotografieren zu lassen.

Freundlich ist No. Hofer auch gegen Dinghofer, Kornblume und …

So freundlich wie No. Hofer ist auch die gesinnungsgemäß zensurierte Website, die einen Franz Dinghofer schreiben läßt, das Freundlichste, was es zur Zeit in Österreich an Geschriebenem …

Diese Website und No. Hofer, auch eine Geschichte des gegenseitigen Freundlichseins.

Freundlich ist No. Hofer auch gegen Badende auf der Mölker Bastei, denen er ergriffen zusieht …

Freundlich ist No. Hofer auch gegen Künstlerinnen, die seine rechte Aufmunterung persönlich empfangen und ihm Geschenke reichen dürfen, ehe sie zu einem Kongreß …

Freundlich ist No. Hofer auch gegen „Spezial-Juristen“ der in Österreich kurz gehabten blaugefleckten und türkisgetupften schwarzen Regierung, die noch wissen, daß ein „Neger“ ein „Neger, ein „Zigeuner“ ein „Zigeuner“, die er sich einlädt, vielleicht auch um über weitere Denkmäler in Österreich …

Freundlich ist No. Hofer auch gegen Entlassene …

… gegen Handel, die Nummer 8 auf der Liste für die Nationalratswahl 19 …

…. freundlich gegen Orbán freundschaftlich

Und bei Kindern, ach bei Kindern, da gibt es kein Halten, gegen Kinder ist nicht allein No. Hofer freundlich, seine ganze Partei von ihm angesteckt, handelt im Parlament gegen Kinder freundlich

Freundlich ist No. Hofer auch gegen alle anderen Parteien in Österreich, wenn er seine Partei nicht besonders hervorhebt, seine Partei nicht über die anderen Parteien stellt, sondern seine Partei in deren Reihe stellt so bescheiden wie kurz als „normale Partei“ …

Aber auch S. K. entdeckt bei Kindern sein tiefstes Freundlichsein … Ein Fischer, heißt es in Rußland, erkennt einen Fischer schon von weitem. Eine Freundliche erkennt einen Freundlichen …

Sie werden vielleicht fragen, was ist dann eigentlich unfreundlich? Um einen Vergleich zu haben zum Freundlichen des No. Hofer: gesinnungsgemäß unfreundlich ist es, wenn eine Zeitung über ein von No. Hofer herausgegebenes Buch schreibt: „So ‚rechtsextrem‘ ist der Inhalt.“

Noch ein hoferisches Archiv, das Archiv des Freundlichseins, nein, nur Teil des Archivs, das von ihm und seiner Partei angelegt, für das die Menschen vor dem 29. September doch einmal, wenigstens vor der Wahl kurz …

Kurz zu den Burschen …

Nun wird von einem berichtet, der im Sommer 19 als Praktikant im Bundeskriminalamt in Österreich…

Der Mann wird als „Rechtsextremer“ vorgestellt.

„Der Mann war etwa 2017 bei der Gedenkfeier für den NS-Piloten Walter Nowotny am Wiener Zentralfriedhof, die als Treffpunkt der rechtsextremen Szene in Österreich gilt. Und auch auf Facebook soll der Mann seine einschlägige politische Überzeugung nicht verbergen. Laut Auszug von 2017 war er Fan von deutschen Neonazis, sowie mehreren rechtsextremen Seiten, berichtet der ‚Kurier‘. Zudem ist er Mitglied in der rechten Burschenschaft Olympia.“

Es wird also von einem Mann berichtet, der, so kann es gesagt werden, mitten in der identitären Parlamentspartei …

Das bombenfliegende Idol dieser Partei auch diesem Mann ein bombiger Bursch‘ …

Kurz erinnert sich im zurzeitigen Wahlkampf recht gern an die recht, recht ertragreiche Zusammenarbeit mit dieser Partei in einer gemeinschaftlichen Regierung, für die „gute, gute Aufbruchstimmung“ sorgte dabei wohl auch ein Mitglied der Burschenschaft Olympia, das mit ihm am Tische zur Aufteilung des Landes saß — am Gabentisch

Kurz muß sich nicht daran erinnern, aber die Wählenden unbedingt an: „Norbert Hofers Vorliebe für rechte Burschen“

Aber er, Kurz, kann sich dann erinnern, wenn ihm die Zeit nach dem 29. September 2019 lang wird. Vielleicht werden die Workshops von seiner Botenfaust gar noch geöffnet für ehemalige …

Denn, „selbständig zu erkunden und zu reflektieren“, dafür ist es in keinem Alter zu spät.

Schläfer

Es darf erinnert werden, August W. stieg auf, zum Klubobmann der türkisgetupften schwarzen Partei, als S. K. abstieg, zur Insel, im Winter 17.

„Es kann ja nicht sein, dass unsere Kinder nach Wean fahren und als Grüne zurückkommen. Wer in unserem Hause schläft und isst, hat auch die Volkspartei zu wählen.“

Das sagt August W., wird berichtet. Im September 19. Nicht im September 1719 oder im September 1819 oder im September 1919, sondern im September 2019 …

Es böte sich an, diesen Essensschläfer einfach wie kurz nur August zu nennen. Gastierte er mit seiner Truppe nur einmal im Jahr an einem Sonntag im Dorfe zur Belustigung. Aber so lustig ist dieser Zirkus nicht, und vor allem nicht harmlos, gastiert dieser Zirkus doch das ganze Jahr über täglich auf staatswichtigen …

Es böte sich auch an, den schlafenden Esser doch, als eine Art von Auszeichnung, einen weiteren Vornamen zu geben, beispielsweise Ursula.

Wie Ursula St. nicht weiß, vor wem sie spricht, mit wem sie auftritt, weiß Au. W. nicht, mit wem er spricht, etwa mit diesem Medium, die das Interview mit August W. Ursula unter die ihn zitierende Schlagzeile setzt:

„Wir sind eine heimatverbundene Partei“ … Das ist gleich das verbreitete „Heimattreu“ der identitären Parlamentspartei. Patriotisch halt. Und wohin es mit dem Patriotismus geht, mit solchen Parteien, das ist bitter bekannt, zum Abstieg …

Für August W. Ursula muß kein eigenes Porträt angefertigt werden. Auch er ist mit dem Porträt des Mannes am besten getroffen, dessen Lied er singt, dessen Brot er ißt. Aber August W. Ursula weiß auch das nicht, wessen Brot er tatsächlich ißt, es ist das ihm von allen Menschen in Österreich bezahlte …

Bauchrednerpuppe

Die gestrige Pressestunde des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders in Österreich kann wie folgt kurz zusammengefaßt.

Als wären Claudia Dannhauser und Hubert Patterer ausgeschickt worden, so sehr stand die Koalitionsfrage im Mittelpunkt ihres Interesses, mit Werner Kogler jetzt schon Sondierungsgespräche, Vorwahlsonderierungsgespräche für die türkisgetupfe schwarze Partei zu führen … Und Claudia Dannhauser vermittelt in dieser Vorwahlkoalitionsrunde den Eindruck einer tüchtigen Protokollantin, die in einer Liste bereits die Punkte aufgrund der Antworten von Werner Kogler, für den es aber eine normale Pressestunde und kein Koalitionsgespräch, wie er immer wieder betonen mußte, war, der also nicht informiert wurde, daß es nicht eine Pressestunde, sondern in Wahrheit eine Koalitionsverhandlung ist, zur Einigung auf eine Regierungskoalition abhakt …

Und die Rolle von Hubert Patterer dabei? Nun, eines gewiß nicht, die eines Journalisten. Mehr die eines für die türkisgetupfe schwarze Partei wahlwerbenden Kandidaten um ein Nationalratsmandat …

Von dieser Pressestunde 8. September 19 wird in Erinnerung bleiben, unvergeßlich: Hubert Patterer als Bauchrednerpuppe von …

Sie meinen, das schließe sich aus, Kandidat der Nationalratswahl und Bauchrednerpuppe?

Es scheint schon allererste Bedingung zu sein, um überhaupt als Kandidat der türkisgetupften schwarzen Partei für gleich welche Position von ihr in Betracht gezogen zu werden, genau das unbedingt zu sein, nämlich Bauchrednerpuppe von …

Hubert Patterer übererfüllt diese allererste und einzig verbliebene Bedingung …

Aussichtslosigkeit

Am 28. August 19 … also vor rund einer Woche ist zu lesen, die von Jörg Haider Alleingelassenen stellen sich als „Allianz der Patrioten“ der Nationalratswahl am 29. September …

Am 3. September 19 … also nicht einmal eine Woche später ist zu lesen von Ausschlüssen – Kandidatur „aussichtslos“ …

„Patrioten“ eben, wie es sie in vielen Ländern gibt.

Und die von Jörg Haider, der selbst ein „wahrer Patriot“ war, Alleingelassenen sind bloß ihrer Beispielhaftigkeit für Patriotinnen zu erwähnen, sie machen beispielhaft deutlich, was es tatsächlich heißt, patriotische Parteien zu wählen. Ein jeder Mensch, der wahlberechtigt ist, sollte die Ehrlichkeit aufbringen, statt eine patriotische Partei anzukreuzen, auf den Stimmzettel zu schreiben:

„Ich wähle die Aussichtslosigkeit!“

Sie verschwenden damit Ihren Stimmzettel nur genau in dem Maße, in dem Sie eine patriotische Partei wählen.

Den Bericht über die Bekanntgabe der Kandidatur vor einer madigen Woche ziert ein Bild, auf dem die „Patrioten“ zu sehen sind, die auf einem Anhänger mit dem Transparent „Wir laufen für Österreich“ sitzen. Gibt es noch ein deutlicheres Bild für alle Patriotinnen? Patrioten behaupten, sie laufen, aber in Wahrheit können Patrioten nur sitzen.

NS Beinahe könnte für Patriotinnen Mitgefühl aufgebracht werden, ob ihrer Blindheit. Und sie müssen blind sein, auch die von der „Allianz der Patrioten“. Wie anders ist es zu erklären, daß sie einen Mann, auch einen Patrioten, als ihren „Spitzenkandidaten“ gewinnen wollten, der bereits für Patriotinnen von patriotischen Parteien wirbt, deren Bündnis die „Allianz von Patrioten“ nicht angehört.

„Wozu überhaupt wählen.“

Andrea Maiwald: „In den Umfragen hat sich zuletzt trotz Ibiza nicht sehr viel bewegt. Vor allem Platz eins steht längst fest. Das hören wir praktisch seit Wochen. Da könnte man sich doch fragen: Wozu überhaupt wählen.“

Günter Ogris: Na ja. Die Leute wählen natürlich, weil sie eine gewisse Richtung in der Politik […]“

Was für eine Frage … „Wozu überhaupt wählen.“

Wenn mit dieser Frage, die freundlichste Annahme, gemeint ist, diese Frage könnten sich Wählerinnen und Wähler stellen, die Interviewerin dabei also in die Rolle einer Wählerin geschlüpft ist. Nun ja. Wenn sich diese Frage alle Wahlberechtigten – und nicht nur die, darf doch angenommen werden (bei diesem sehr hohen Prozentsatz an nicht wahlberechtigten Menschen in Österreich kann das nicht so einfach als eine Selbstverständlichkeit angenommen werden), in Österreich wahlberechtigte Interviewerin – stellen und sich dann alle dafür entscheiden, nicht zu wählen, dann gibt es auch keinen feststehenden „Platz eins“ mehr.

Die schwammige Formulierung der Interviewerin gibt aber durchaus die Annahme für eine weitere Variante her, was sie damit meint: „Wozu überhaupt wählen.“ Es gibt ohnehin die Meinungsumfragen. Wozu dann überhaupt noch eine Wahl durchführen. Nach den Meinungsumfragen ist es ja ohnehin längst entschieden, wer auf „Platz eins fest steht“.

Was für ein Gedanke. Wahlen durch Meinungsumfragen zu ersetzen.

Was für ein Gedanke. Wenn „Platz eins“ ohnehin feststehe – wozu überhaupt Wahlen? In Wahlen geht es doch nur um den Platz eins, nur darum, wer führt, nur deshalb gibt es Wahlen. Nur der „Platz eins“ muß in Wahlen festgestellt werden, alles hinter „Platz eins“ ist ohne Belang. Und wenn der Platz eins, nach den Meinungsumfragen, fest… dann bleibt nur eines noch, sich fügen, auf das Wählen zu verzichten. In das Schicksal sich fügen. Gottergeben, genauer, der Göttin der Gegenwart: der Meinungsumfrage sich ergeben? Ist das ein typischer österreichischer Zugang, den die Interviewerin stellvertretend für den österreichischen Menschen damit zum Ausdruck bringt?

Oder, noch eine Variante, ist das eine Wahlhilfe der Interviewerin für den Mann trotz Ibiza mit seiner Partei, dem die Meinungsumfragen den „Platz eins“ zuschreiben?

Abseits der Möglichkeiten, was die Interviewerin mit ihrem „Wozu-überhaupt-Wählen“ meint, kann auch schlicht auf eine Deutung verzichtet und kurz gesagt werden, es scheint mehr und mehr die Qualität der Antworten der zum Interview eingeladenen Personen auf die Qualität der Fragen der Interviewenden abzufärben, vor allem dann, wenn zu viele dieser Personen derartiger Antwortqualität …

Gerade in Österreich gibt es darüber hinaus noch weitere Einflüsse, denen sich auch Journalisten und Journalistinnen dieses Radiosenders scheinbar nicht mehr ganz entziehen können. In diesem Jahr erschreckte am Morgen ein einziges Wort, gehört von einer Journalistin dieses Senders: „Richtig?“. Von ihr in einem Interview unmittelbar an eine von ihr gemachten Feststellung angehängt. Diese Interviewführung mit dem an seine Zusammenfassungen unmittelbar angehängten „Richtig?“ ist sonst nur von einem Mann mit Medienbesitz in Österreich bekannt, wird nur von diesem exzessiv … wenn dieser Mann – das war der Schrecken am Morgen beim Hören von „Richtig?“, dieser Mann lehrt bereits Journalismus – zur führenden Schule des Journalismus wird, dann kann tatsächlich gefragt werden, wozu überhaupt aufdrehen, aufschlagen – in Österreich …