Asylum and Deportation

„13 Jahre später (!), bekam sie einen negativen Bescheid. Zum Schutz ihres neugeborenen Kindes floh die Frau daraufhin für einige Zeit nach Belgien. Von hieraus bat sie in der Bundesrepublik um die Aufnahme […] Dies wurde ihr wiederum abgelehnt, da sie sich ja bereits in Belgien befände. Nun hat die Frau, die inzwischen wieder seit Jahren in der Pfalz lebt, als letztes Mittel zum Schutz vor einer Abschiebung um Asyl in Deutschland gebeten. Dies wurde ihr schnell abgelehnt, jetzt soll sie rasch [..] abgeschoben werden.“

Kurz nur gesagt:

Diese Empörung von der AfD in Deutschland unter kameradschaftlicher Empörungsbegleitung durch die FPÖ unzensuriert zeigt beispielhaft, daß auch identitäre Parlamentsparteien, ob in Deutschland, ob in Italien, ob in Österreich, denen üblicherweise gesinnungsgemäß die Abschiebung ihre angebetete heilige Kuh ist, sehr genau Bescheid wissen um die schweren Lebensbedingungen, um das Leid, um die oft auch lebensbedrohende Situation des einzelnen Menschen, der Asyl und Abschiebung ausgesetzt ist.

Deshalb setzen sie sich zur Zeit auch in Deutschland für eine Frau ein, die um Asyl angesucht hat, die von Abschiebung bedroht ist, und das sogar international, wenn die Beihilfe aus Österreich in diesem Gesinnungsbund überhaupt als internationale Unterstützung gesehen wird, und nicht viel mehr als nationaler Schulter-und-Stiefel-Schluß.

Sie werden es wohl schon bei der Kapitelüberschrift geahnt haben, es geht nicht um eine Frau aus beispielsweise Afrika.

Ja, es geht um eine „Volksdeutsche“.

Und der Einsatz für eine „Volksdeutsche“ kann nur ein total gesinnungsgemäßer sein. Für diesen totalen Einsatz wird wieder einmal alles aufgeboten, was identitär nur aufgeboten werden kann, werden identitäre Propagandamagazine um identitäre Propagandamagazine abgefeuert.

„Diese Menschen haben vermutlich Unterdrückung in einem Leben voller Arbeit hinter sich, die die heutigen Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten nicht kennen. Umso unfassbarer ist der Fall, den nun die offizielle ‚Interessensgemeinschaft der Russlanddeutschen in der AfD‘ aufdeckt. Seit 2015 ist der Missbrauch des Flüchtlingsstatus durch Scheinasylanten in allen Medien. Scheinbar täglich wird den Deutschen vor Augen geführt, wie leicht meist afrikanische Einwanderer die deutsche Gesetzeslage spielerisch umgehen können. Nun geschieht das Unfassbare. Eine Volksdeutsche aus Russland, die seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, soll als abgelehnte Asylbewerberin abgeschoben werden. Die Interessensgemeinschaft der Russlanddeutschen in der AfD stellt hierzu klar: Deutsche wird abgeschoben – Illegale dürfen bleiben! Täglich neue Beweise, dass wir in Absurdistan leben. Eine russlanddeutsche Frau aus Germersheim (Rheinland-Pfalz) soll abgeschoben (!) werden, obgleich beide Eltern Russlanddeutche sind. Man stelle sich das vor: Illegale muslimische Migranten wandern massenhaft ein, IS-Mörder dürfen bleiben. Aber Deutsche (!) werden abgeschoben.

Was dabei auch nicht fehlen darf, ist die recht besondere identitäre Geschichtsschreibung …

„Die goldene Zeit war mit dem unglücklichen Krieg zwischen Deutschland und Russland 1939 vorbei. Der neue Diktator Joseph Stalin wollte als Antwort auf die deutschen militärischen Erfolge die völlige Vernichtung der Russlanddeutschen.“

Der „unglückliche Krieg zwischen Deutschland und Russland“ begann also bereits „1939“ … Ach, ein „unglücklicher Krieg“, ja, von FPÖ unzensuriert kann Geschichte gelernt werden, schon 1939, und nicht erst 1941 … das, was 1941 geschah, war nicht der Kriegsbeginn zwischen Deutschland und Rußland, sondern nur ein vom österreichischen Kinderbandenführer angeführter Überfall auf eine Kinderbande eines NachbarortsOh, und was für ein „neuer Diktator“ Josef Stalin 1939 war, der seit 1927 …

Und stets, wenn es um ihre recht besondere identitäre Geschichtschreibung geht, wenn es um das Leid ihrer Volksgemeinschaft in Verrechnung geht, sind sie auch immer sofort bereit, ihr Herz recht weit zu öffnen, beispielsweise für Menschen aus Afrika, etwa deren Leid als „Sklaven“ in ihre Gleichung als …