Andreas Khol ohne Posting, aber nicht ohne Netz

Ich habe diese Äußerung weder sexistisch noch als Verharmlosung von Gewalt gemeint, habe mich aber offenbar im Ton vergriffen. Ich bedauere zutiefst, sollte ich die Gefühle von Frau Rendi-Wagner verletzt oder sie in ihrer Person herabgewürdigt haben und ziehe diese Äußerung hiermit zurück.

Andreas Khol ist ein recht kluger Mann, ein recht gebildeter Mann. Er wird in seiner Entschuldigung deshalb nicht unabsichtlich zur Formulierung gegriffen haben, „offenbar im Ton vergriffen“, zu diesem mehrdeutigen und also auslegbaren „Offenbar“. Es bleibt somit offen, ob er meint, er habe sich tatsächlich im Ton vergriffen, oder bloß angeblich

Das sind die Art von Entschuldigungen, die vor allem Männer als Täter bevorzugt einsetzen, wenn es nicht mehr anders geht, als sich entschuldigen zu müssen, und zugleich sich selbst von Schuld freizusprechen.

Was an der Entschuldigung dieses Wertewächters, der recht ein Mann der Wahrheit ist, aber ein noch wesentlicherer Aspekt zur Berücksichtigung ist, ist die Leugnung der Tat. Es ist die Wahrheit, wenn er in seiner Entschuldigung schreibt, er habe mit dieser „Äußerung“ nicht die „Verherrlichung von Gewalt gemeint“. Es ist deshalb die Wahrheit, weil er mit seiner „Äußerung“ nicht eine „Verherrlichung“ zum Ausdruck brachte, sondern mit seiner „Äußerung“ eine Tat beging, die Tat des Aufrufs zu Gewalt.

Sein Aufruf zu Gewalt fällt gerade in die Zeit, in der die österreichische Bundesregierung ein „überarbeitetes Gesetzespaket zum Hass im Netz“ vorlegt. Ein Aufruf zu Gewalt ist je kein von Liebe geleiteter Aufruf.

Wie wäre, um sich eine Spekulation zu erlauben, Andreas Khol behandelt worden, wenn erstens dieses nun vorgelegte Gesetz der österreichischen Bundesregierung bereits Gesetzesgültigkeit hätte, zweitens Andreas Khol seinen Aufruf zur Gewalt nicht im feministischen Fernsehsender getätigt hätte, sondern seinen Aufruf gepostet hätte?

Cybermobbing war bisher nur strafbar, wenn es „fortgesetzt“ ausgeübt wurde. Jetzt wird auch schon das einmalige Beleidigen, Bloßstellen oder Belästigen einer Person unter Strafe gestellt.

Es hätte also bereits ein einmalig geposteter Aufruf zu Gewalt gereicht, um Andreas Khol belangen zu können, eine Entschuldigung würde vielleicht strafmildernd gewertet worden sein, wobei es aber ungewiß ist, ob eine Entschuldigung ihm dienlich würde gewesen sein. Es ist nicht bekannt, ob Walter Eichelburg sich für seine Aufrufe zu Gewalt je entschuldigt hat, sollte er sich aber entschuldigt haben, dürfte ihm seine Entschuldigung offenbar nichts genützt haben.

Übrigens, Walter Eichelburg hat wie Andreas Khol nicht verkündet, er selbst werde gewalttätig werden, sondern er versuchte Dritte dazu anzustiften, sie sollen gewalttätig werden, er setzte ganz allgemeine, wenn auch allenthalben gegen namentlich genannte Personen Aufrufe zu Gewalt ab.

Walter Eichelburg, ein Mann der Postings ohne Netz, Andreas Khol ein Mann des Netzes ohne Postings …

Das war noch zum Kapitel über die Wertewächter in Österreich hinzuzufügen. Das letzte Wort in diesem Kapitel sollen die zwei Ministerinnen haben, die das Gesetzespaket „Hass im Netz“ präsentiert haben:

„Ein guter Tag beginnt mit einer Regierungsvorlage gegen Hass im Netz“, sagte […] Ihr sei ein „ordentliches Begutachtungsverfahren“ wichtig gewesen, und nach diesem habe man nun das Feintuning vorgenommen. Hass im Netz verbreite sich unkontrollierbar. Und der Terroranschlag in Wien habe gezeigt, dass aus diesem Hass Gewalt in der analogen Welt werden könne. Onlineplattformen bilden hier oft eine Echokammer. „Wir wollen hier nicht weiter zusehen. Das Problem ist ein akutes und deswegen besteht jetzt Handlungsbedarf“, so […]. „Hass und Gewalt im Netz begleiten uns schon lange. Und den Worten können rasch Taten folgen“, ergänzte […]“

Wertewächter

Kurz ist es her, daß Werner Kogler bei der Präsentation des Poller-Paketes respektive des Anti-Terror-Pakets, wie es von der Bundesregierung in Österreich genannt wird, meinte, dieses Poller-Paket werde auch gegen den „Terror von Neonazis“ wirken und das sei gut so, weil die, also die Gläubigen des Terrors, mit ihnen mehr gemein, so Kogler, und gemeinsam, als geglaubt werde …

Ergänzend kann gesagt werden, der IS-Mann hat nicht nur im besonders mit dem neonazistischen Mann vieles gemein, sondern auch generell mit dem österreichischen Mann, der heutzutage sich besonders in der ÖVP hervortut.

Und es sind vor allem die Männer der schwarzchristlichen Partei die sich gerade jetzt wieder mit dem Anschlag, der in der oben genannten Präsentation das Hauptthema, als Wächter der Werte, die es nach ihnen zu verteidigen gelte, hervortun. Was sie Werte nennen, wird bei den Männern, die um Jahrzehnte jünger und als bildungsfern katalogisiert werden, Sitte genannt. Was die Sittenwächter, von denen jetzt auch viel medial zu vernehmen war, mit den Wertewächtern gemein haben, ist vor allem die rohe verbale Gewalt als Mittel und Zweck zur Herabwürdigung und Maßregelung von Frauen, eine verbale Gewalt, die auch ein Mut anreden, ein Aufstacheln ist zur körperlichen Gewalt als Mittel und Zweck zur absoluten Züchtigung von Frauen.

Nun, im November ’20, ist es Andreas Khol, der sich rohverbalen Mut gegen Frauen antrinkt, im Juni ’20 war es Josef Geisler, der ganz nach den Werten respektive der Sitte seiner schwarzen Organisation eine Frau maßregelt. Wie der amtierende Vizelandeshauptmann in Tirol versuchte, sich herauszureden, es gar nicht so gemeint zu haben, sondern eh lieb mit einem ganz und gar lieben Wort, schickt nun der ehemalige Peitschenmeister der blauschwarzen Regierung in den Nuller-Jahren dieses Jahrhunderts eine Entschuldigung seiner rohverbalen Gewalt hinterher,

„Ich habe diese Äußerung weder sexistisch noch als Verharmlosung von Gewalt gemeint, habe mich aber offenbar im Ton vergriffen. Ich bedauere zutiefst, sollte ich die Gefühle von Frau Rendi-Wagner verletzt oder sie in ihrer Person herabgewürdigt haben und ziehe diese Äußerung hiermit zurück.“

die auch in Österreich Generationen über Generationen von Frauen bitter erlitten ist, vor allem von ihren Ehemännern, ob bildungsfern oder nicht bildungsfern, die sich immer dann entschuldigen, wenn sie gegen ihre Ehefrauen brutal verbal und dann sehr oft körperlich brutal ausfällig wurden, sie hätten sie nicht verletzen wollen, weder ihre Gefühle noch ihren Körper, und dann bitten sie, die Männer, schmachtend mit Blumen in der Hand, ihre Frauen darum, ihnen wieder gut zu sein, so wie sie, die Männer, ihnen, den Frauen, wieder gut sind, und sie, die Frauen, müssen das doch auch verstehen, sie hätten ihnen, den Männern, ja keine andere Wahl gelassen, als … Das ist die Art von Entschuldigung, die eine leere ist, weil sie keine grundsätzliche Bereitschaft zur Einsicht, keinen Willen enthält, die männliche Einstellung gegen Frauen je in Frage zu stellen, gar sie ändern zu wollen, es sind stets diese Entschuldigungen vor den nächsten Entschuldigungen.

PS Zum Glück trafen Andreas Khol und eine Frau an diesem Tag, an dem er verbal so angetrunken war, nicht aufeinander. Was hätte da alles passieren können. Zum Glück muß nie darüber ein Polizeiprotokoll angefertigt werden, in dem zu lesen wäre, er habe ihr nicht, wie ein Zeuge behaupte, mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen, sondern nur mit der vom Herrn Bundeskanzler ihm geschenkten Telefonhülle eine recht leichte …

PPS Es überrascht nicht, in welchem Fernsehsender dieser gläubige Mann zur verbalen Flasche griff, ist es doch ein Fernsehsender mit einem recht gut sortierten Angebot an starkgeistigen …

Versprechen gehalten: Österreich an die Spitze führen!

Aber sehet, wahrlich ein Mann des Versprechens.

Während andere Reden halten, hält er Versprechen.

Wie gar bescheiden verspricht er im Herbst ’17, vor der Nationalratswahl in Österreich, in die Hand, Österreich zurück an die Spitze führen …

Und seit damals sein Weg von Zeile zu Zeile, und nun im November ’20 zur Zeile

Österreich zurück
an die Spitze führen
Versprechen gehalten

… was muß das doch für ein tiefschwerer Gang gewesen sein, zur letzten Zeile, in der aufgegangen, was gesät in Zeile um Zeile: Österreich zurück an die Spitze führen.

Gar bescheiden, nur an die Spitze führen, nicht gleich an die Weltspitze führen — — dabei doch an die Weltspitze geführt, jetzt im Herbst ’20, und er hätte, wäre er unbescheiden, in einen Lichtkranz gestellt, wohl selbst verkündet:

Österreich zurück
an die Weltspitze führen
Versprechen gehalten!

So kann aber bereits daran gegangen werden, für die kommende Nationalratswahl das Plakatgut auszubringen, auf daß ein jeder Mensch in Österreich von der unter den Zeilen gebeneideten Zeile Österreich zurück an die Spitze führen – Versprechen gehalten genährt …

Speaking stars of acts

Wieder einmal präsentiert sich eine sogenannte Kurz-Regierung äußerst professionell, in dieser Woche mit dem sogenannten Anti-Terror-Paket, das eingehen, irgendwohin eingehen wird, aber nicht in die Geschichte, oder doch in die Geschichte, in das dunkle Kapitel im dritten Testament der barbarischen Zivilisation

Es könnte viel gegen dieses Anti-Terror-Paket, das in diesem November ´20 von den speaking stars of acts der derzeitigen österreichischen Bundesregierung öffentlich ausgepackt wurde, gesagt werden, und es wird gegen dieses kurz mit Poller-Paket zutreffender beschriebene Paket bereits von sehr vielen Seiten entscheidende und wesentliche Einwände vorgebracht, und viele weitere wesentliche und grundlegende Einwände werden noch von vielen Weiteren vorgebracht werden.

Soher darf es hier auf den Hinweis beschränkt bleiben, wie sehr professionell dieses Poller-Paket von den speaking stars of acts, das mit Die mit Gesetzen Theaterspielenden sehr frei übersetzt werden könnte, ist. Wer Gedichte schreibt, wird mit dem Wort Poller glücklich sein, wie leicht zu dem ein reimendes Wort zu finden ist, ganz ohne Nachschlagen in einem Reimelexikon.

Sie nehmen ein Gesetz als Grundlage

Lebenslanger Maßnahmenvollzug für Terroristen, zusätzliche Überwachungsmöglichkeiten für ‚Gefährder‘, Fußfesseln für entlassene Islamisten und die Kriminalisierung des politischen Islam. All das gehört zu einem neuen Antiterrorpaket, das Österreichs Regierung am Mittwoch in Schlagworten vorstellte. Alles soll bis Dezember verfassungskonform formuliert werden, versicherte Justizministerin Alma Zadić von den Grünen.

Viele vom Verfassungsschutz als Gefährder eingestufte Personen seien tickende Zeitbomben, sagte Kurz: „Für diejenigen, die jetzt kürzlich entlassen sind und in Freiheit sind, wird es eine elektronische Überwachung geben, also eine Fußfessel oder ein Armband. Das ist ein starker Eingriff aber aus meiner Sicht ein notwendiger Schritt, um das Bedrohungsrisiko für unsere Bevölkerung zu minimieren.“

für ein weiteres sehr professionelles, aber seit einer Ewigkeit und drei Gottesdiensten habendes Gesetz, für das Österreich bereits zweimal verurteilt wurde, für ein weiteres sehr professionelles Gesetz, für das seit Jahr und Tag dringende Reformnotwendigkeit besteht, in dessen Zusammenhang auch allenthalben von einem „toten Recht“ geschrieben wird …

Im Abschlussbericht der Reformarbeitsgruppe zum Maßnahmenvollzug vom 1. Jänner 2015, damals war für die ÖVP nicht Alma Z., sondern Wolfgang Brandstetter Justizminister, kann u.v.a.m. über die Reformbedürftigkeit dieses Gesetzes gelesen werden:

„Adaptation des § 21 StGB auf Jugendliche. Es soll unzulässig sein, dass Jugendliche eine bis zu lebenslange Einweisung erfahren können. Die Entwicklung von geeigneten Alternativen bedarf einer eingehenden wissenschaftlichen Analyse der bisherigen Unterbringung von Jugendlichen und einer intensiven konzeptiven Arbeit unter Einbeziehung von Experten aus den Bereichen […]“

Es ist wohl müßig darauf hinzuweisen, welche Altersgruppe von diesem sehr professionell öffentlich aufgeführten Gesetz, das zum Vorbild ein zweimalig verurteiltes und seiner Reparatur harrendes Gesetz hat, betroffen sein wird.

Es sind vor allem junge Erwachsene. Es sind Jugendliche.

Nach Auskunft des österreichischen Bundesministeriums für Inneres, wie gelesen werden kann, seien zwei Drittel der „Foreign Fighters“ aus Österreich unter 18 bis 25 Jahre. Exemplarisch steht aktuell für die Zielgruppe für das Gesetz auf der Grundlage eines zu reparierendes Gesetzes der in der ersten November-Woche ´20 erschossene Mörder, mit seinen zwanzig Jahren, dessen glaubensgeleiteter Irrweg begann, als er keine oder gerade einmal 18 Jahre …

Nationalratswahlen 202. in Österreich

Es wird wohl nicht verkehrt und vor allem notwendig sein, diesmal frühzeitig mit der Vorbereitung auf die nächste Nationalratswahl zu beginnen, u.v.a.m. auch damit, Slogans beispielsweise für Wahlplakate zur kommenden Nationalratswahl in Österreich zu überlegen.

Um es an einer Partei exemplarisch zu konkretisieren. Nach der derzeitigen Darstellung der Partei „Die Grünen – Die Grüne Alternative Bundespartei“, wobei ihre gestrige türkise Präsentation des Poller-Pakets nur die Spitze des Vorstellungsbergs ist, könnte zu den nächsten Nationalratswahlen in Österreich plakatiert werden:

wer grün
denkt aber
grün wählt
behält blau
in türkis

Auf die nächste Nationalratswahl sich frühzeitig vorzubereiten, ist schon zu spät. Viel zu spät. Auf Nationalratswahlen in Österreich müssen seit wenigen Jahren alle jederzeit vorbereitet sein. Denn. Es kann jederzeit passieren, kurz gesagt, im Stiegenhaus einen Anschlag lesen zu müssen, daß Nationalratswahlen ausgerufen.

wer grün denkt, und grün wählt, behält türkises blau

Wer hätte sich das je gedacht, wie prophetisch ein Wahlplakat der Grünen sein kann. Jedoch. Wie stets bei Prophezeiungen muß die Prophezeiung entschlüsselt werden.

„Wer grün denkt, aber rot wählt, kann blau bekommen.“

War die als gar nicht kryptisch gedachte Botschaft auf dem Wahlplakat. Nun schreitet die Entschlüsselung mehr und mehr voran, kann mit der gestrigen Verkündigung des türkis verschnürten Paketes der schwarz-grünen Regierung im Grunde bereits vollständig entschlüsselt formuliert werden:

wer grün denkt, aber grün wählt, bekommt türkises blau.

Die Bestätigung kann wie kaum eine zweite Person etwa dieser Mann sofort liefern:

„Vizelandeshauptmann und stellvertretender Bundesparteiobmann der FPÖ Manfred Haimbuchner sieht mit den heute präsentierten Punkten nahezu Deckungsgleichheit mit jahrelangen Forderungen der FPÖ. ‚Die genaue legistische und juristische Ausarbeitung dieses Pakets muss für eine abschließende Beurteilung natürlich abgewartet werden. Das Maßnahmenpaket darf jedenfalls nicht über das multiple Behördenversagen hinwegtäuschen, das den Terror von Wien mit Todesopfern und Schwerverletzten erst ermöglicht hat‘, forder Haimbuchner.“

Es würde gar nicht überraschen zu erfahren, wenn Blaue auf ihren Buden sich nun zuprosten würden „Wir sind Regierung“ …

Es kann nur ein Pflanz des Vizekanzlers sein, wenn er zu diesem Paket in blautürkisen Schleifen sagt, gestern, es wirke auch gegen „Neonazis“ … es ist wohl in erster Linie ein Selbstpflanzen und in der Partei Gewissen jäten.

Werner Kogler gar ein Vorbild für Karl Nehammer, der selbstverständlich keine Veranlassung sieht, für einen Rücktritt?

Hätte nicht vor wenigen Monaten Werner Kogler als verantwortlicher Minister zurücktreten müssen, aber gehen mußte eine Staatssekretärin, geopfert aber wurde eine Frau, eine Frau, die im direkten Vergleich zu Werner Kogler allemal Kompetenzen in Kultur und Kunst …

Türkis verschnürtes Paket der schwarz-grünen Regierung des Landes

Für sehr viel Geld wurden vor Jahren im Land Poller angeschafft, um terroristische Verbrechen zu verhindern, in vielen Ortschaften in Österreich, auch in Wien, etwa vor dem Bundeskanzleramt …

Als sehr professionelle Abwehr. Nun, wie erfolgreich diese Maßnahme war, hat das mörderische Verbrechen vor etwas mehr als einer Woche in Wien eindrucksvoll bestätigt.

Was dieses mörderische Verbrechen in Wien vor über einer Woche einmal mehr bestätigte, und nun auch in Wien durch diesen Mörder, dem kein einziger Poller im Wege stand, den kein einziger Poller von seinem Morden abhhielt, das viele Geld für die Poller wäre besser für Schulungen, Ausbildungen, Weiterbildungen, für Verbesserungen der Kommunikationsleistungen, Ausbau der Informationspflichten eingesetzt gewesen, für die Professionalisierung und Förderung des systematischen Austausches zwischen den Behörden gut und erfolgreich angelegt gewesen, und auch vor allem für massive Investitionen in die forcierte Arbeit mit Menschen, die meinen, ihr Heil liege im Gesinnungsverbrechen.

Was dieses Verbrechen verhindert hätte, wie nun einmal mehr gewußt wird, das nun auch in diesem Land gewußt wird, auch in Österreich die Erfahrung gemacht werden mußte, wäre eine funktionierende Kommunikation gewesen.

Und nun geht die türkis-grüne Regierung des Landes rund eine Woche nach der Feststellung des mannigfachen Behördenversagens bereits mit einem „Anti-Terror-Paket“ in die Öffentlichkeit, sicher recht professionell vorbereitet, mit der Verkündigung von Maßnahmen zur Abwehr von terroristischen Verbrechen, diesmal mit Maßnahmen, für die werden keine Straßen aufgerissen werden müssen, um Poller zu pflanzen, diesmal sind es wieder einmal gesetzliche Maßnahmen, so professionell gesetzt, wie einst die Poller.

Trittereim

Innenminister eins tritt zurück

Innenminister zwei tritt zurück

Innenminister drei tritt zurück

Innenminister vier tritt hin

Das ist nach streng ausgelegten Regeln des Reims kein Reim, und ist doch ein Auszählreim, den daraus sich ein jeder Mensch selbst machen kann.

Der Innenminister drei, der soeben zurückgetreten ist, jenseits von Österreich, in dieser ersten Woche nach dem mörderischen Verbrechen in Wien im November ´20 diesseits der politischen Verantwortung zurückgetreten ist, dieser Innenminister drei ist aktuell im Vergleich zum Innenminister vier für ein Nichts zurückgetreten, zurückgetreten wegen Worte, zurückgetreten für ein paar deftige und falsche Worte, mit denen er in Österreich zum Minister erst geworden, gar recht erst zum Vizekanzler, auch zum Innenminister, wie der Innenminister fünf.

Zivilisierte Barbarei in einer barbarischen Zivilisation

Selbstverständlich läuft der zurzeitige Bundeskanzler in Österreich nicht wie ein Schulbub freudig stolz in die Küche und ruft seinem Vater in ständiger Wiederholung, kaum daß die Wohnungstür hinter ihm zufällt, bereits vom Vorraum entgegen, um auf sich aufmerksam zu machen, bis er endlich mit seiner Rede wedelnd in der Küche vor seinem Vater steht, außer Atem seines Herrn Vaters Lob zu erbitten: „Papi, Papsch, schau, Papilein, ich hab‘ eine Rede gehalten“ … ein Bundeskanzler schreibt verkündend: „Hier die ganze Rede“ …

„Es muß uns allen bewußt sein, daß das keine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten ist. Nein. Das ist ein Kampf zwischen den vielen Menschen, die an den Frieden glauben, und jenen wenigen, die sich den Krieg wünschen. Es ist ein Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei. Und diesen Kampf werden wir mit aller Entschlossenheit führen.“

Ein Vater, noch am späten Nachmittag nur in der Unterhose bei seinem ersten Kaffee kurz nach seinem Aufstehen, würde wohl noch verschlafen vielleicht ein „Brav“ brummen.

Eine Lehrerin hingegen würde bei der Korrektur einer solchen Hausaufgabe wieder einmal denken müssen, es muß viel mehr, noch viel mehr für Bildung getan werden. Und ihre Anmerkungen zu dieser abgegebenen Arbeit zur aufgegebenen Hausaufgabe, eine Rede zu schreiben, würde länger geraten als die abgegebene Rede selbst.

Vielleicht begänne sie mit der generellen Feststellung: „Zu kurz geraten.“ Setzte dann fort mit Konkretem. Besonders würde sie wohl auf die falsche Einschätzung des Ereignisses hinweisen, daß es sich dabei um keinen „Kampf“ gehandelt habe. Zu einem „Kampf“ sind zwei Parteien notwendig, die gegeneinander stehen. Das war kein „Kampf“. Das war ein Verbrechen, das nach dem Strafgesetzbuch zu verurteilen ist.

Auch darauf würde sie wohl besonders hinweisen, auch eine Rede habe Fakten zu enthalten. Diese fehlten gänzlich. Die Opfer dieses Verbrechens, die Ermordeten und die Verletzten, sind nicht ausschließlich „Christen“ und nicht nur Männer. Die Ermordeten und die Verletzten dieses Verbrechens sind nicht ausschließlich „Österreicher“ und der Verbrecher war kein „Migrant“, sondern ein „Österreicher“, er war in Österreich geboren, er hatte die österreichische Staatsbürgerschaft.

„An den Frieden glauben.“ Eine schöne Formulierung, für das Poesiealbum eines Teenagers, gleich daneben zu kleben etwa zu: „Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.“

„Jenen wenigen, die sich den Krieg wünschen“. Wer wünscht sich schon einen Krieg? Nicht einmal die vielen, die Kriege führen. Sie führen die Kriege wunschlos, geleitet von Eigeninteressen. Eine Rede sollte nicht ohne den Blick über den Tellerrand gehalten werden. Auch wenn es verständlich ist, daß der Blick über den Kaffeeuntertassenrand gemieden wird, ist es doch zu oft ein Blick des Redners in sein eigenes Angesicht.

„Es ist ein Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei.“ Eine weitere Trockenblume für das Poesiealbum. Genauer und zutreffender handelt es sich bei diesem Ereignis um eine zivilisierte Barbarei in einer barbarischen Zivilisation. Der mordende Österreicher lebte äußerst zivilisiert, mit allem, was die barbarische Zivilisation zu bieten hat: Waffen, Kommunikationstechnologie …

Der Schluß der Rede ist positiv zu beurteilen. Den Sinn von einer Rede gänzlich getroffen. Mit dem Versprechen, das leicht zu erfüllen ist — „diesen Kampf mit aller Entschlossenheit führen“ –, weil es keinen „Kampf“ gibt, nur ein mörderisches Verbrechen, und was es nicht gibt, kann recht leicht versprochen werden, das mit aller Entschlossenheit …

Am Ende ihrer Korrektur schriebe die Lehrerin vielleicht noch die Bitte hinzu, er möge noch seinen Sitznachbarn daran erinnern, daß dieser seine Arbeit zur aufgegebenen Aufgabe, wie Verbrechen zu verhindern sind, noch nicht abgegeben hat. Trotz der Befürchtung der Lehrerin, dem Sitznachbarn falle dazu noch weniger oder sogar, ist er doch ihr schwächster Schüler, gar nichts ein, vielleicht hat er die Schule inzwischen schon hingeschmissen, hat sie ihn doch seit Wochen nicht mehr im Unterricht gesehen, auch von seinen Elternn keine Entschuldigung für …

Vom Professionalitätsverständnis

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in einem Interview mit der „ZiB Spezial“ bestätigt, dass es sich bei der Attacke in der Wiener Innenstadt Montagabend „definitiv um einen Terroranschlag“ gehandelt habe. Dieser sei „sehr professionell“ vorbereitet worden. Die Täter seien auch sehr gut mit Waffen ausgerüstet gewesen. Innenminister Kal Nehammer (ÖVP) sprach vom „schwersten Tag für Österreich seit sehr vielen Jahren“. Kanzler Kurz sprach von einem „widerwärtigen Terroranschlag“. Man werde sich diesem Terror nicht beugen und „diese Angriffe mit allen Mitteln entschieden bekämpfen“. „Wer einen von uns angreift, greift uns alle an“, sagte der Innenminister. „Es ist eine schwere Situation für alle, die wir gemeinsam stemmen können, wenn wir uns diszipliniert verhalten“, meinte Nehammer.

Um in die Innnenstadt von Wien zu gelangen, dafür ist wohl keine sehr große professionelle Vorbereitung vonnöten, auch dafür nicht, dann in einem Umkreis von 75 Metern herumzulaufen und herumzuschießen, wahllos, hilflos …

Die Aussage des zurzeitigen Bundeskanzlers in Österreich über die sehr professionelle Vorbereitung läßt aufhorchen, also über sein Verständnis von Professionalität. Er ist sehr professionell, so professionell wie ein Wirtshausbesucher, wie eine Passantin, die an diesem Abend in der Innenstadt sich aufhält, irgendetwas hört, irgendetwas sieht, falsch sieht, falsch hört, und es dennoch gleich verbreitet, weil sie durch den Besitz eines Smartphones dazu in der Lage ist, und er, der zurzeitige Bundeskanzler, weil er jede Lage ausnutzen muß, vor Medienmikrophone zu gelangen. Professionell müssen menschgemäß die Medien annehmen, von einem Bundeskanzler Informationen zu erhalten, die über den Wert einer Passantin, eines Wirtshausbesuchers hinausgehen und fundierte sind.

Der ohne Plan hilflos herumlaufende und wahllos um sich schießende Mörder wird sich in seiner sehr professionellen Vorbereitung bereits im Tag geirrt haben, die Information mißverstanden haben, wann die Ausgangsbeschränkung in Österreich in Kraft tritt. Vielleicht wollte er, der Mörder, weil er doch mehr oder weniger genau um 20.00 Uhr, also mit Beginn der Ausgangsbeschränkung, mit seinem Morden begann, ein Zeichen des Protests gegen die Ausgangsbeschränkung, die ab Dienstag von 20.00 Uhr bis 06.00 gelten soll, setzen, halt nur einen Tag zu früh, einen Tag zu früh gezeigt, dass er sich mutig und gar nicht feige an die Veordnungen des Staates nicht hält …

„Wer einen von uns angreift, greift uns alle an“, damit hat der Innenminister bereits am Montag die Musketierparole österreichgemäß abgeändert für seine Truppe ausgegeben.

Einer für alle, alle für einen zurücktreten.