Gottlieb Hufeland schreibt ab 1795 nicht mehr von „Metapolitik“, sondern von „Propolitik“, nur die Generation 1790 spricht wieder von Metapolitik, richtet sich wieder nach „Metapoltik“ aus, betet „Metapolitik“ als ihr Evangelium, die auch als „Das alte Denken der neuen Rechten“ charakterisiert wird.
Und wem spricht die Generation 1790 nach, und betätigt sich zu welchem Zwecke wieder in „Metapolitik?
Autoren und Autorinnen all dieser Publikationsorgane sehen sich dem verpflichtet, was sie mit einem Ausdruck Martin Heideggers als „Metapolitik“ bezeichnen, also einer sich philosophisch gebenden Lehre von der Politik, die jedoch so kommuniziert werden soll, dass sie als „Gramscianismus von rechts“ kulturelle Kommunikationsmuster bereits im vorpolitischen Raum verändert, um so die Bereitschaft zur Hinnahme von nationaler Schließung, autoritärer Unterordnung und ethnischer Homogenität zu fördern.
So wurde es bereits 2016 in „Das alte …“ beschrieben. Aktuell aufschlußreich zu Martin Heidegger und seiner Metapolitik schreibt Jürgen Goldstein in „Vernünftiger Pluralismus – Die Zukunft unserer politischen Vergangenheit“, erstmals 2024 veröffentlicht, im Kapitel „Eine romantische Metapolitik des Volkes“, das ausführlich zu zitieren, jede eigene gesinnungsgemäße Einordnung der Generation 1790 erspart,
folge ich einer äußerst aufschussreichen Bemerkung Hannah Arendts über ihren philosophischen Lehrer unmittelbar nach dem Ende des Dritten Reiches: „Heidegger ist faktisch (hoffentlich) letzter Romantiker — gleichsam ein gigantisch begabter Friedrich Schlegel oder Adam Müller, deren komplette Verantwortungslosigkeit bereits jener Verspieltheit geschuldet war, die teils aus dem Geniewahn und teils aus dere Verzweiflung stammt.“
Heideggers Romantizismus war nicht religiös imprägniert, sondern ontologisch fundiert, also an der philosophischen Disziplin der Lehre vom Sein und dem Seienden orientiert. Der Schlüsselbegriff seines Romantizismus lautet ‚Metapolitik‘. Heidegger hat seit 1932 von einer Metapolitik gesprochen und die Bewegung der Nationalsozialisten philosophisch zu unterfangen gesucht. Er hatte eine Einheit im Blick, die er aus der Tiefe der Geschichte zu erneuern und auf die Geschicke Deutschlands anzuwenden suchte, ging es ihm doch um eine „Metapolitik ‚des‘ geschichtlichen Volkes“.
Indes hat Heidegger es nicht beim Philosophieren belassen. Im April 1933 ließ er sich zum Rektor der Freiburger Universität wählen. Das Rektorat erschöpfte sich nicht, wie man heute denken könnte, im vorrangig organisatorischen Amtsaufgaben. Die Übernahme des Rektorats durch Heidegger war vielmehr ein Ereignis von nationalem und internationalem Gewicht und hat dem gerade erst an die Macht gekommenen nationalsozialistischen Regime angesichts der überragenden Bedeutung des Philosophen ein gewaltiges Prestige verliehen. Heidegger suchte ausdrücklich die Nähe zum Dritten Reich: In seiner am 27. Mai 1933 gehaltenen Rede zur Übernahme des Rektorats Die Selbstbehauptung der deutschen Universität hat er sein Eintreten für den Nationalsozialismus inhaltlich profiliert, wie noch zu zeigen sein wird.
Die Verstrickung Heideggers in den Nationalsozialismus war kein biographischer Fehltritt ohne Bezug zu seinem philosophischen Denken. Schon Karl Löwith hat 1936 seinem ehemaligen Lehrer bei einem Treffen in Rom auf den Kopf zugesagt, dessen Parteinahme für den Nationalsozialismus liege „im Wesen seiner Philosophie“ begründet — Heidegger habe dem „ohne Vorbehalt“ zugestimmt, sein Begriff der „Geschichtlichkeit“ sei die Grundlage für seinen politischen „Einsatz“.
Um Heideggers politischen Romantizismus als den Versuch einer Erneuerung des geschichtlichen Anfangs begreifen zu können, bedarf es einer kurzen Vergewisserung einiger Denkmotive, die Heidegger in seinem 1927 erschienenen Hauptwerk Sein und Zeit vorgelegt hat. Ich beschränke mich darauf, den Aspekt der Geschichtlichkeit hervortreten zu lassen. Nur so lässt es skizzieren, warum es vorpolitische Weichenstellungen waren, die Heideggers Philosophie auf ein Gedankengleis brachten, an dessen Ende sich das Politische zu einer Metapolitik steigern sollte.
[…]
Sein und Zeit ist kein den Nationalsozialismus antizipierendes Werk. Und doch hat George Steiner es zu den gewaltsamen Büchern gezählt, die zwischen 1918 und 1927 in Deutschland erschienen sind — neben Spenglers Untergang des Abendlandes, Karl Barths Kommentar zum Römerbrief und anderen Büchern, zu denen vielleicht auch Hitlers Mein Kampf zu zählen ist.
[…]
Dabei hätten bereits einige Defizite von Sein und Zeit beunruhigen können, die im Kontext des Nationalsozialismus problematisch werden sollten. Ich beschränke mich auf drei Aspekte. Erstens hat Heidegger keinen tragfähigen Begriff von Öffentlichkeit: „Die Öffentlichkeit verdunkelt alles“, heißt es lapidar. Es fehlt ihm der Sinn für die Mühen der Meinungsbildung und der Debatte. Zweitens überblendet das heroisch zu ertragende Sein zum Tode das Sterben der anderen, dem Heidegger zwar einen eindrücklichen Paragraphen gewidmet hat, das aber nicht theoriebildend geworden ist. Die Sein und Zeit vorausliegende Katastrophe des Ersten Weltkrieges ist von Heidegger daher nur eindimensional reflektiert worden. Diese verengte Perspektive auf das Sterben, die dem eigenen Tod einen gedanklichen Vorrang vor dem Tod der anderen einräumt, ließ sich angesichts der Opfer des Dritten Reiches nicht weiter einnehmen. Emmanuel Levinas, der bei Heidegger studiert hat, erklärte nach der Shoa die Ethik zur Ersten Philosophie.
Für die politische Dimension von Heideggers Philosophie des Todes gibt es einen bedeutsamen Beleg. In seiner Rede zum Gedächtnis an Albert Leo Schlageter hat Heidegger dessen Opfertod gerühmt. Schlageter war freiwilliger Soldat im Ersten Weltkrieg gewesen und hatte nach der deutschen Niederlage Attentate auf die französischen und belgischen Besatzungsgruppen unternommen. Nach seiner Festnahme war er 1923 hingerichtet worden. Von den Nazis wurde er zu einer Kultfigur stilisiert. Heidegger sprach 1933 von dem „schwersten und größten Tod“, den Schlageter ertragen hätte: „Er mußte allein, aus sich das Bild des künftigen Aufbruchs des Volkes zu seiner Ehre und Größe sich vor die Seele stellen, um im Glauben daran zu sterben.“
Es wird sich Heidegger wohl recht auf die Gedächtnisrede vorbereitet haben, vielleicht auch in „Die Unvergessenen“ nachgeblättert haben, die 1928 erschienen sind, deren Herausgeber Ernst Jünger versammelte in diesem Gedächtnisbuch zur Widmung: „Denen, die für Deutschlands Zukunft siegten und starben!“ Sein Bruder, Friedrich Georg Jünger, schrieb darin das Lob auf Albert Leo Schlageter, „Mitglied der NSDAP-Tarnorganisation Großdeutsche Arbeiterpartei“, der jedoch nicht im Krieg von 1914 bis 1918 getötet wurde, sondern aufgrund „Spionage“ und „Sprengstoffanschläge“ zum „Tode verurteilt“ wurde … Dennoch behauptet Ernst Jünger in seinem Vorwort:
Gern habe ich mich der Aufgabe gewidmet, die Schicksale einer Reihe von Männern zu sammeln, die der Krieg unserer Mitte entrissen hat. Besteht nicht den Gefallenen gegenüber eine unauslöschliche Dankesschuld, eine tiefe Verpflichtung, deren zu gedenken jeder einzelne von uns keine Gelegenheit verabsäumen darf? Leben wir denn nicht durch sie? Ist es daher nicht billig, daß wir sie auch in uns leben lassen?
Sein Bruder, Friedrich Georg Jünger, kann der Ehrlichkeit doch nicht ganz abschwören, so beginnt er sein Lob auf einen Terroristen:
Schlageter ist nicht im großen Kriege gefallen. Dennoch gehört er zu jenen Toten; sein Schicksal kann nicht begriffen werden ohne den Krieg, an dessen Ende sein persönlicher Kampf sich fortsetzt: bis zur Vernichtung seines Lebens durch den Feind. Er wußte um sich und seine Aufgabe. Wer sein Leben verfolgt, dem muß die Sicherheit und Einheitlichkeit seiner Haltung offenbar werden. Dieser Mann kannte kein Schwanken, er setzte die volle Kraft seiner Persönlichkeit immer am entscheidenen Punkte an. Betrachten wir dieses einfache und tapfere leben, so finden wir in ihm verwirklicht, was uns alle bewußt oder unbewußt bewegte. Es ist die Einsicht, daß der Raum, den ein Volk körperlich und seelisch erfüllt, nur durch die unermüdliche Kraft der Abwehr gewahrt wird, die sich gegen die Angriffe fremden Volkstums richtet. In diesem zähen, unerbittlichen Ringen […]
Es wird nicht überraschen, daß unter den „Unvergessenen“ Walter Flex seinen Platz einnimmt, der heute noch nicht wenigen unvergessen sein will …
Hermann Löns darf den Jünger-Brüdern nicht fehlen, so wie dieser heute noch gesinnungsgemäß manchen etwas fehlen würde, wäre Löns vergessen …
Jetzt aber mit der „romantische[n] Metapolitik des Volkes“, wie von Jürgen Goldstein dargestellt weiter, wobei der Einschub zu den Unvergessenen jedoch als zugehörig angesehen werden kann.
Drittens schließlich steht Sein und Zeit für Heideggers problematische Grundsatzentscheidung, die Fundamentalontologie — die mit den frühen Griechen eingesetzt habe — zur zentralen Aufgabe der Philosophie zu erheben. Damit aber marginalisierte er alle übrigen philosophischen und wissenschaftlichen Fachrichtungen. Der Plurarlismus der theoretischen Disziplinen wurde einer identitären Idee von Wissenschaft geopfert, die auch Heideggers Rektorar der Freiburger Universität bestimmen sollte.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten sah Heidegger seine Stunde gekommen. In Hitler meinte er den Repräsentanten eines Aufbruchs ausmachen zu können: „Die große Erfahrung und Beglückung, daß der Führer eine neue Wirklichkeit erweckt hat, die unserem Denken die rechte Bahn und Stoßkraft gibt“, notiert er in einem seiner Notizhefte. Heidegger trat am 1. Mai 1933 der NSDAP bei — er blieb bis 1945 Mitglied –, und im April des Jahres wurde er zum Rektor der Universität Freiburg gewählt. „Die literarische Existenz ist zu Ende“, schreibt er zu Beginn des Rektorats. Am 27. Mai hielt er im Auditorium Maximum der Freiburger Universität die bereits erwähnte Antrittsrede und erläuterte in ihr, was er an anderer Stelle als ‚Metapolitik‘ bezeichnet hat.
[…]
In seiner Rektoratsrede vertritt Heidegger einen geschichtsphilosophischen Nationalsozialismus. Er spricht von einem ‚deutschen Schicksal‘, das dem Volk aus der Tiefe der Geschichte auferlegt sei. In einem Akt der Hybris phantasiert Heidegger eine geistige Aristokratie, die Griechentum und Deutschland verbindet, und er leitet aus dem anfänglichen Willen der griechischen Theorie, das Sein zu denken, den Auftrag für die Erneuerung der deutschen Hochschulen ab: „Nur dann, wen wir uns wieder unter die Macht des Anfangs unseres geistig-geschichtlichen Daseins stellen“, könne die Wissenschaft wahrhaft bestehen. „Dieser Anfang ist der Aufbruch der griechischen Philosophie.“ Dabei geht es nicht um eine Rückkehr zu abendländischen Vergangenheiten, sondern um eine Erneuerung dieses Auftrags an das Denken: „Der Anfang ist noch. Er liegt nicht hinter uns als das längst Gewesene, sondern er steht vor uns.“
Die „Herrlichkeit aber und die Größe dieses Aufbruchs“, den geschichtlichen Auftrag im Dritten Reich zu erfüllen, verlange nach einer Neuausrichtung der Universität. Es gelte, das „Muffige und Unechte äußerlicher Berufsabrichtung“ hinter sich zu lassen und die „Verkapselung der Wissenschaften in gesonderte Fächer“ aufzubrechen, um den uneigentlichen Pluralismus eines oberflächlichen Forschens durch die Einheit der geistigen Ausrichtung auf die Seinsfrage zu überwinden. In seinen privaten Notizen spricht Heidegger von der „Ermächtigung des Seins“, auf die er nun die Lehrenden verpflichten will, müssten doch „Führer selbst Geführte“ sein — geführt von der als Schicksal auferlegten Frage nach dem Sein. Heidegger spricht sich dafür aus, die akademische Freiheit abzuschaffen oder genauer: die Universität z u r w a h r e n F r e i h e i t zu bringen, indem die Studierenden, die sich an die Volksgemeinschaft zu binden haben, einen Arbeitsdienst, einen Wehrdienst und einen Wissensdienst leisten müssen. Mit jenem gewalttätigen Rigorismus, der schon den Duktus von Sein und Zeit bestimmt hat, will er nun die „abgelebte Scheinkultur“ in sich zusammenstürzen sehen. Lehrer und Schüler sollen zu einer „Kampfgemeinschaft“ werden.
Heidegger ist 1934 nach nur einem Jahr vom Rektorat zurückgetreten. Dennoch ist diese Episode ein Lehrstück für die Überbeanspruchung des Politischen durch eine Metapolitik. Die von Heidegger intendierte einheitliche Ausrichtung der Universität durch einen „geistigen Nationalsozialismus“ steht in ihrer Radikalität exemplarisch für die Zerstörung dessen, was Heidegger verächtlich den kulturellen „Geist des Bürgertums“ genannt hat.
Aristoteles hatte gegen Ende seiner Nikomachischen Ethik die Moralphilosophie mit der Theorie des Politischen zu verschränken gesucht und beide zum Gegenstand einer „Philosophie der menschlichen Angelegeneheiten“ gemacht. Und Cicero hatte den Blick vom Götterhimmel auf die Erde gelenkt, denn man müsse „nach den Dingen fragen, die uns vor Augen zu liegen scheinen“, und sein politisches Hauptwrk De re publica von diesem Blick bestimmt sein lassen. Heideggers Metapolitik dagegen suchte die Debatte um das politisch Richtige auszuhebeln, indem ein Leitmotiv aufgerufen wurde, das nicht selbst auf den Menschen bezogen war, nicht zur Diskussion stand und durch das der Pluralismus zugunsten einer Einheit überwunden werden sollte. Absolute Wahrheitsansprüche, religiöse Letztverpflichtungen, unbedingte Gerechtigkeitsanforderungen oder eben das Geschick des Seins erzeugen eine kognitive Hermetik, die gegen kritische Einwände immun ist.
Wer dem Anspruch einer Metapolitik nicht zu folgen bereit ist, hat eben nicht verstanden, worum es geht.
[…]
Wie sehr Heideggers politisches Denken in einer Metapolitik kulminierte, kann man der Beharrlichkeit ablesen, mit der er sich nach seinem Rücktritt vom Rektorar und nach dem Ende des Nationalsozialismus weigerte, zu einer alternativen Konzeption des Politischen zu gelangen. In seinen nach 1946 begonnenen Aufzeichnungen spricht er von der „heutigen Diktatur und Totalität der Öffentlichkeit“ und behauptet, ‚Demokratie‘ sei lediglich ein „Deckname für den planetarischen Schwindel“. Heidegger hat zwar das Rektorat, nicht aber den Gedanken des Geschicks der Seinsgeschichte aufgegeben. Die Verfallsgeschichte des Seins dauerte für ihn auch nach dem Dritten Reich noch an: „Europa, das ist die neuzeitliche Gestalt der Vergessenheit, in der das Abend-land zurückgehalten wird.“
Das Versagen vor dieser Geschichtsaufgabe wog für ihn schwerer als die Untaten der Nazis. „Wäre z. B. die Verkennng dieses Geschickes„, frage er, „nicht eine noch wesentlichere ‚Schuld‘ und eine ‚Kollektivschuld‘, deren Größe gar nicht — im Wesen nicht einmal am Greuelhaften der ‚Gaskammern‘ gemessen werden könnte –: eine Schuld — unheimlicher denn alle öffentlich ‚anprangerbaren Verbrechen'“?
Im Gedankenmodus eines Verschwörungstheoretikers vermochte Heidegger auch die Schuldigen auszumachen: Es waren die Besatzungsmächte, die eine „Tötungsmaschinerie“ in Gang gebracht hatten, um „die vollständige Vernichtung“ einzuleiten. Heidegger verstieg sich sogar zu der Behauptung, „daß jetzt schon das deutsche Volk und Land ein einziges KZ„ sei. Für die im Dritten Reich Ermordeten dagegen hatte er keinen Blick, beklagte er doch den „Lärm um das Umkommen der Vielen, die man nicht kennt und auch nicht kennen will“. Noch das Ausblenden der Opfer folgte dem Schema der Seinsgeschichte: Im Weltjudentum machte Heidegger eine „Menschentümlichkeit“ aus, „die schlechthin ungebunden die Entwurzelung alles Seienden aus dem Sein als weltgeschichtliche ‚Aufgabe'“ übernommen habe. Die „Judenschaft“ sei „das Prinzip der Zerstörung“, und erst wenn „das wesenhaft ‚Jüdische‘ im metaphysischen Sinne gegen das Jüdische kämpft, ist der Höhepunkt der Selbstvernichtung in der Geschichte erreicht“. Die ermordeten Juden waren für Heidegger daher keine Opfer, sondern Ergebnis einer Selbstauslöschung.
[…]
Heidegger hat sich als der einsame Denker des Notwendigen begriffen und die Kritik an seiner Philosophie und seinem Handeln als einen Mangel des richtigen Maßstabs bezeichnet. Seine Metapolitik war der Ausdruck des Anspruchs, Führer sein zu wollen. Noch die versuchte Rechtfertigung dafür, mit seiner Metapolitik im Dritten Reich gescheitert zu sein, folgt diesem Anspruch: „Wer groß denkt, muß groß irren.“ Dabei ist es doch wohl eher ein „spezifisch deutscher Professorenwahnwitz“ gewesen, wie Habermas sagt, der Heidegger die Idee eingab, „den Führer führen zu wollen“. Die Hybris seiner Metapolitik markiert ideengeschichtlich jedenfalls eine Bruchkante. Nach Heidegger hatte es darum zu gehen, die Pluralität als Quelle der politischen Macht zu rehabilitieren.
Nach den Ausführungen von Jürgen Goldstein zur „Metapolitik“ bleibt nichts mehr zu sagen, außer vielleicht, um die „aufschlussreiche Bemerkung“ von Hannah Arendt aufzugreifen: Generation 1790 ist hoffentlich die letzte metapolitische mit ihrer kompletten Verantwortungslosigkeit.
NS In „Das alte …“ werden Namen angeführt, die einen Einblick geben, wer u. v. a. m. zugehörig zur Generation 1790, aber auch die Namen jener, auf die u. a. v. m. die Generation 1790 hören, und auch die von ihnen u. v. a. m. betriebenen und belieferten Medien, auch ein paar Begriffe theoretischer und geographischer Herkunft …
Es ist aber keine Rangordnung gar nach Bedeutung dieser Personen und Medien, sondern die Listung der Namen folgt lediglich der Reihenfolge der Nennung in „Das alte …“, und so kommt es, das Götz Kubitschek als erster zu nennen, falsch, zwei werden bereits vor ihm in der Unterüberschrift genannt: „Mit Heidegger und Evola gegen die offene Gesellschaft„, also dann erst Kubitschek und die weiteren …
Wer nicht genannt wird, ist Dávila, auf den jedoch nicht vergessen werden sollte, ist es doch einer, den einer, kurz ist es her, zitierte, der sich selbst als „Volkskanzler“ abmontierte und zugleich, so sonderlich denken, nein, träumen — im Träumen freilich gibt es nichts Absonderliches — Partei und Anführer
weiter von der „Volkskanzl“
und wer im Zusammenhang mit Heidegger nicht erwähnt wird, ist ein Dichter, und dieser Dichter kann an dieser Stelle, wenn gerade dieser Anführende mit dieser Partei vorkommt, genannt werden.
Die Hoffnung auf die Kehre begründet der Philosoph in den 50er Jahren denkbar poetisch. Ein Vers von Hölderlin spendet Heidegger Mut. In Hölderlins Hymne „Patmos“ heißt es: „Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch.“
Welt. Ulf Poschardt, Herausgeber WELT, „Politico“, „Business Insider“. 3. Juni 2011.
Ein Vers, der auch dieser Partei mit ihrem zurzeitigen Anführer wohl auch recht viel „Mut spendet“,
ist dieser Vers doch ihrem Denkmal eingeschrieben, das 2018 mitten in Wien ökumenisch geweiht ward — ihr gesinnungsgemäß sichtbares Zeichen der Zerstörung dargestellt durch eine auf Trümmern sitzenden Frau …
Deren zurzeitigem Anführer ist er ein Lieblingsdichter, dieser Dichter, dessen Gedichte Martin Heidegger nicht nur bespricht, etwa aber nicht nur in „Griechenlandreisen“ sondern auch liest …
Am Nachmittag wurden wir auf die Insel Patmos ausgebootet. Die ständige Zwiesprache mit Hölderlin ließ uns alsbald eine Dichtung ganz anderer Art bedenken, einen seiner großen »vaterländischen Gesänge« und dessen spätere Fassungen, die den Namen der nunmehr betretenen Insel tragen.
„Patmos“ heißt das Gedicht, das Heidegger bespricht, aus dem der nun in Wien sichtbare Vers …
Eine hölderlinsche Fassung beginnt mit „Nah ist Und schwer zu fassen der Gott“ und eine mit „Voll Güt‘ ist; keiner aber fasset Allein Gott“, einerlei wie „Patmos“ beginnt, der unmittelbar anschließende Vers ist immer: „Wo aber Gefahr ist, wächst Das Rettende auch.“
Alain de Benoist
Pegida
Junge Freiheit
Antaios-Verlag
Institut für Staatspolitik
Blaue Narzisse
Sezession
Jürgen Elsässer
Compact
Marc Jongen
AfD
Cicero
Eigentlich müßten, ginge es nach den Zwischenüberschriften, Identitäre und AfD bereits weiter oben angeführt werden: „Von den Identitären zur AfD“ —
Alexander Dugin
Vladimir Putin
Völkische
Nationalsozialismus
Eurasisch
Faschismus
Konservative Revolution
Volk, Raum
Nationalismus
Le Pen
Viktor Orbán
Carl Schmitt
Ungarn
Oswald Spengler
Strippe und Spatz
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