Bei der Fülle an Literatur zur FPÖ, zum sogenannten dritten Lager aus den Jahrzehnten seit der Gründung von VdU stellt sich die Frage, was soll eine „Historikerkommission“ noch hervorbringen können, was nicht längst schon schriftlich dargelegt, ausgebreitet, erschöpfend beantwortet ist.
In den Collagen sind nur einige Beispiele für die Fülle an vorhandenem Material …
Aber es gibt bereits einen sehr guten Einblick, was es alles schon gibt, zur FPÖ, also zur nun montagsgemachten identitären Regierungspartei.
Nun der FPÖ das Heft in die Hand zu geben, breit über deren „Historikerkommission“ zu berichten, gar darüber sich Gedanken zu machen, wie müßte eine solche „Kommission“ zusammengesetzt sein, wie die Bedingungen sein, oder gar daran mitarbeiten zu wollen, heißt nichts anderes, als der FPÖ in die Falle zu gehen. An der Verleugnung mitzuwirken, es würde nichts zu dem geben, was jetzt die FPÖ behauptet aufarbeiten zu wollen. Ganz im Gegenteil. Zu dem gesamten FPÖ-Komplex gibt es mehr als genügend wissenschaftliche Arbeiten auf hohem Niveau.
Das mag der FPÖ selber nicht bekannt sein, weil sie zu sehr damit beschäftigt ist, die von ihren Medien
Karl-Heinrich Waggerl – „Die befreiende Kraft einer wahrhaft großen Menschlichkeit“
Nazisein in der Beschreibung von FPÖ unzensuriert: „Verwicklungen mit dem NS-Regime“
Manfred Haimbuchner und der recht besondere Literaturkanon der FPÖ
Kapitel um Kapitel so weiter und so fort …
empfohlene Literatur zu lesen, und also je nie dazu kommt, das zu lesen, was alle Welt über sie weiß, eben durch die mannigfache Sachliteratur. Das aber wäre eine Unterstellung. Denn. Wer sonst als die FPÖ weiß besser, was sie in all den Jahrzehnten seit ihrer Gründung getan hat, weiß besser um ihre Verbindungen, Verflechtungen. Dazu braucht sie kein einziges Buch, dazu braucht sie keine einzige „Historikerkommission“.
Und bereits ohne „Historikerkommission“ weiß die FPÖ recht genau um ihre „ideelle Kontinuität“:
FPÖ, 2016: „Idealisten der NS-Bewegung“
Eine Regierungspartei in Österreich will also alle mit dem beschäftigen, was bekannt ist, die Zeit von anderen Parteien, die Zeit von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die Zeit von Medien für Unnützes mißbrauchen.
Was wird der Nutzen von dieser „Historikerkommission“ sein? Für die FPÖ selber wird der Nutzen sein, sich darstellen zu können als eine, die aufarbeitet, aber sie gibt vor, etwas aufarbeiten zu wollen, das bereits, nicht von ihr, aufgearbeitet ist und fortwährend weiter aufgezeigt wird. Allen anderen im Land ist es ein Null-Nutzen.
Und die wesentlichste Frage im Zusammenhang mit dieser „Historikerkommission“ ist: Was werden die Konsequenzen sein, wenn irgendwann ein Bericht dieser „Historikerkommission vorliegen wird? Ein Bericht, den alle einschließlich der FPÖ nur gelangweilt ob des ohnehin bekannten Inhalts lesen werden können.
Was werden die Konsequenzen daraus sein?
Wird die FPÖ einen Gesinnungsmillimeter anders agieren?
Werden ihre Funktionäre und Mandatarinnen und montagsgemachten Minister und Ministerinnen einen Gesinnungsmillimeter anders agieren, reden, schreiben?
Wird Südtirol aufgegeben werden und damit das „Wiederbeleben des Faschismus“?
Wird das Ehren eines Antisemiten durch Medaillenverleihungen im Parlament enden?
Wird der montagsgemachte Vizekanzler auf Matteo Salvini, für den der Vizekanzler ein „Vorbild“ ist, einwirken,
nicht weiter gegen Menschen zu hetzen, damit nicht wieder und ein nächster Liga-Nord-Kandidat auf Menschen schießt mit der Waffe Glock aus Österreich?
Und so Frage um Frage weiter und so fort.
Das werden nicht die Konsequenzen sein. Die FPÖ wird weitermachen, wie bisher, wie es ihre Gesinnung ihr vorschreibt. Denn. Sie hätte längst schon, bei Vorliegen dieser Fülle an Literatur, die Konsequenzen ziehen können. Nichts hat sie gezogen, bloß noch eine schärfere Grenze gegen das Denken, die totale Ausgrenzung des Denkens vollzogen.
Wie unnütz diese „Historikerkommission“ sein wird, wie ein weiter Bericht bloß fabriziert werden wird, also vollkommen unnütz, weil konsequenzlos sein wird, kann am besten durch einen Verweis auf die Vergangenheit illustriert werden. Und weil in Österreich gar so auf die zwölf madigen Jahre des deutschen reiches gestarrt wird, soll den mit Wohlschauer davor hoppelnden Kaninchen, wie in Von Märtyrern und Bluthunden ausgeführt, was es mit den Kaninchen auf sich hat, die Referenz erwiesen werden und ein nachvollziehbares, eindrückliches Bild gezeichnet werden.
Angenommen, das deutsche reich hätte, weil es doch so viele wußten, als Reaktion darauf beschlossen, eine „Holocaust-Kommission“ einzusetzen. Was wäre die Konsequenz nach Vorliegen des Berichts gewesen? Das Schließen der Vernichtungslager? Das Beenden der Massenmorde? Das Aufgeben der Massenverbrechen?
Ein Bericht ändert keine Gesinnung.
NS In der „Koordinierungsgruppe“ für die „Historikerkommission“ wird, ist nun am 13. Februar 2018 zu lesen, auch Harald Stefan …
Harald Stefan in der Hofburg: „Positive Leistungen der Deutschen Wehrmacht“
…. ein Mann, dem „wesentliches Element, ist die Umdeutung der Geschichte“.
Zu Mölzer, Kabas, Nemeth, die ebenfalls in dieser Historikerführungsgruppe nun sind, wie zu lesen ist, ist nichts mehr hinzuzufügen, was nicht schon geschrieben wurde:
ÖVP mit Kurz und FPÖ mit Nemeth: Olymp der Veränderungen
Ein Bericht ändert keine Gesinnung.
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