Talib of the Reich IS

Nothing more can be said about this man with his threats and deals for destroying cultural properties. Just that. In the end, he comes out as what he really is. From the beginning. He is not the President of the United States of America. He is the Talib of his own Reich IS. If you want to know where his Reich IS is. To find it is more than easy. His Reich IS bordered between his ears and totally covered by his straw.

Männer stellen Bomben zu

Der Radikale

Wissen Menschen,
Was sie tun?
Mengen Gutes
Mit dem Bösen,
Knüpfen Knoten,
Nicht zu lösen.

Dann komm ich,
Ungerufen,
Unentboten.
Ich bin der Radikale,
Der Bombenwerfer.
Ich entwirr den Knoten
Und sie danken nie.

Waring Cuney

Dieses Gedicht hat 1929 Kurt Tucholsky in seine Rezension von „Afrika singt“ nicht aufgenommen, sondern ein anderes, ein freundlicheres. Das wird hier auch noch vorkommen.

Zwei Gedichte aus dem ein und demselben Band. Das eine eine Bestandsaufnahme, was ist, damals, in den 1920er Jahren, als die gewaltwilligen Protoidentitären in ihren Schaftstiefeln immer mehr Zulauf bekommen, eine Bestandsaufnahme, was ist, heute, mit einer Frage, bis zu diesem Tage im Oktober 19 unbeantwortet.

Und das andere, eine Handlungsanleitung?

Es kann gar nicht geglaubt werden, daß diese „Auslese neuer afro-amerikanischer Lyrik in der Speidelschen Verlagsbuchhandlung zu Wien“ erschienen ist, in Österreich erschienen ist, wo beinahe 90 Jahre später ein österreichischer „Spezial-Jurist“ für die Regierung Kurz „Paragraphe“ schreibt, und wenn er keine „Paragraphe“ schreibt, dann gegen „Neger“, gegen “ Zigeuner“, gegen Frauen …

Kurt Tucholsky beginnt seine Rezension mit „Gehn wir weiter.“ Dieser Aufforderung wurde in neunzig Jahren nicht nachgekommen. Eine Aufforderung an die Protoidentitärinnen zum Weitergehen war es nicht, die Kurt Tucholsky im Sinn hatte, auch nicht das Weitergehen der Protoidentitären zu den Identitärinnen. Kurt Tucholsky erlebte nicht mehr, wie weit die Präidentitären dann tatsächlich blutrauschig gegangen sind, er erlebte auch nicht mehr, daß es nach diesen Proto- oder Präidentitärinnen ein Weitergehen zu den Identitären …

„Gehn wir weiter. ‚Afrika singt‘, eine Auslese neuer afro-amerikanischer Lyrik, herausgegeben von Anna Nußbaum (erschienen in der Speidelschen Verlagsbuchhandlung zu Wien). Ein sehr schönes Buch. Übersetzt haben: Hermann Kesser, Josef Luitpold, Anna Siemsen, Anna Nußbaum. Ihr wißt ja. Lyrik kann man gar nicht übersetzen. Man kann sie, wenn alles gut geht, nachschaffen. Ob das hier geglückt ist, kann ich nicht beurteilen – ich kenne die Originale nicht. Mitunter ist es bestimmt nicht gelungen. ‚Dirnen und Burschen‘ gibt Gedankenverbindungen, die sicherlich nicht schwarzfarbig sind. Andere Gedichte wieder sind sehr schön – es ist unsagbar schwer zu entscheiden, was hiervon auf das Konto des Übersetzers und was auf das des Übersetzten zu buchen ist. Nun habens ja die Leute, die aus dem Englischen übertragen, nicht leicht. Man denke nur an unser nachklappendes, stumpfes ’nicht‘, die Verzweiflung jedes Lyrikers – wie schön haben es jene, bei denen die Konstruktion ‚don’t‘ die Negation vorwegnimmt, so dass der Vers mit dem tönenden Verbum schließen kann! Und die vielen einsilbigen Wörter! es ist das Ideal einer Sprache für Songs, für wirkliche, nicht für Schnadasongs. Am bedeutendsten und revolutionärsten: Langston Hughes, eine außerordentlich starke Begabung. Wunderschön – nicht von ihm – das Gedicht ‚Deine Hände‘

– Selbst dann, wenn dus vergißt.

Die Rassenfrage, die von Europa aus nicht zu entscheiden ist, die mir aber auf der amerikanischen Flagge, gleich neben den Namen Sacco und Vanzetti, wie ein häßlicher Fleck zu haften scheint, die Rassenfrage wird einmal so behandelt:

Weißer Bruder, was wirst du sagen?
Komm, Bruder! Komm!
Laßt uns treten vor unsern Gott.
Und wenn wir vor ihm stehen,
Ich werde sagen:
Herr, ich hasse nicht,
Ich werde gehaßt.
Ich quäle nicht,
Ich werde gequält.
Ich begehre niemandes Land,
Mein Land wird begehrt.
Ich verspotte kein Volk,
Mein Volk wird verspottet.
Und, Bruder, was wirst du sagen?

Ein schönes Buch.“

Gedichte sind keine Handlungsanleitungen. Auch wenn Bomben geworfen werden, wie in Österreich vor kurzem, dann sind es Bomben, die Männer vor der Haustür ihrer Frauen abstellen. Zwei Soldaten, die kameradschaftlich eine Bombe basteln, gegen eine Frau, die wohl in den Männerseelen das größte Verbrechen begann, einen von diesen österreichischen Soldaten, die wohl niemals gemeinsam Gedichte lesen, nicht mehr als Partner haben zu wollen.

Es ist ein seltsamer oder einfach wie kurz ein weißer Titel: „Afrika singt“. Beinahe aber ein Titel, der verleiten könnte, zu einer Kapitelüberschrift, wie Afrika singt und Österreich stellt Bomben zu.

Und wenn sie keine Soldaten sind, wenn sie keine Bombe gegen Frauen basteln können, und ebenfalls niemals Gedichte lesen, in Österreich, höchstens die digitalen Worte von Burschen identitärer Gemeinschaft, dann greifen diese Männer zu anderen Waffen, Pistole – recht gern zu einer Glock – und Messer, um Frauen zu morden, in Österreich, wie noch vor kürzerem, und bestrafen blutig alle mit, die davon wissen, daß die Frau mit solch einem Mann nichts mehr …

Und wenn sie keine Soldaten sind, und frauenlos sind, aber Bomben basteln können, dann versenden sie Bomben, stellen Bombenfallen auf, in Österreich, gegen Menschen, gegen die etwa der „Spezial-Jurist“ wütet, die einzige Antwort, die Männern und Frauen in Österreich auf die Frage von Langston Hughes seit beinahe neunzig Jahren einfällt. Ist das aber eine Antwort darauf, was wirst du sagen, ist das ein Sagen? ein Weitergehen?

Ohne einem je wirklich gegebenen Nach vor dennoch zurück zum „schönen Buch“, auch zum 1935 verstorbenen Kurt Tucholsky, und sind doch nur wieder im Heute, neunzig Jahre später, mit Donald Trump, Sacco und Vanzetti —


Fallen … Immer tiefer fallen.

Wenn nun Berichte gelesen werden über sogenannte Staatsverweigerer, sogenannte Reichsbürgerinnen, Berichte über Gerichtsverhandlungen gegen vierzehn Mitglieder des sogenannten Staatenbundes Österreich muß augenblicklich an „Die sieben Irren“ von Roberto Arlt gedacht werden.

An einen Roman vom Ende der 1920er Jahre, in dem „sendungsbewußte Verschwörer“ …

In weniger als drei Monaten werden es neunzig Jahre her sein, daß „The Seven Madmen“ zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Was sich seit damals verändert hat? Nichts. Bloß eine Potenzierung. Aus den Sieben sind eine Masse geworden, nicht nur in Österreich, nicht nur unten, sondern auch oben

„Caer … caer siempre más abajo.“

Schreibt Roberto Arlt in seinem Roman zu einer Gegenwart, die er nicht kennen konnte, weil diese zu seiner Zeit noch Zukunft war …

Fallen … Immer tiefer fallen.

Wenn nun immer öfters Berichte über sogenannte Staatsverweigerer, sogenannte Reichsbürgerinnen gelesen werden, muß immer öfters an „Les sept fous“ gedacht werden, gelesen vor Jahrzehnten, als es noch keine Berichte gab über solche Menschen unten und oben, wie Trump, Annau, Unger … mit ihren sonderlichen Vorstellungen, mit ihren wunderlichen Einstellungen, etwa zu Impfungen … für die sie stets aus den obskursten Quellen schöpfen, an die sie als ihre unwiderlegbaren Beweise felsenfest glauben. Um dagegen zu sein, zum Beispiel gegen Impfungen.

Annau und Trump etwa speisen ihren Glauben aus derselben Quelle, weshalb Impfungen …

Tomber … Tomber toujours plus bas.

Und wenn sie einmal nicht dagegen sind, dann glauben sie an Erscheinungen am Himmel, die gegen sie sind …

Donald J Trump.png

Falling … Falling deeper and deeper.

Trump Donald.png

Fallen … Oben und Unten ... Fallen immer tiefer. 

Monika Unger - Im Gerichtssaal.png

Niemals mehr, solange Donald Trump amerikanischer Präsident sein wird, werden Bilder ihn anders zeigen, immer wird Monika Unger gesehen werden, solange er amerikanischer Präsident ist, und wenn er es nicht mehr sein wird, wird es keine Notwendigkeit mehr geben, je ein Bild … und solange es Bilder von Monika Unger im Gerichtssaal geben wird, wird kein anderer gesehen werden als Trump …

Erwin Annau - Donald Trump - Monika Unger - Paraiso de los autistas.png

 

„In short, nut is trump.“

Wenn über eine Zeit gelesen wird, die rund einhundert Jahre her ist, kann herzhaft über eine Zeit gelacht werden, die keinen Tag her ist. Beim Lesen der „Träumer“ von Volker Weidermann.

Der Anlaß ist keiner zur Freude, als die Tochter vor rund einhundert Jahren zu ihrer Mutter sagt:

„Kurz, meschugge ist Trumpf.“

Ein Satz, der in Deutschland gesagt wurde, von Marietta zu Ricarda Huch. Und heute ein Satz zum weltweiten herzhaften Lachen: „Short, meshugge is trump.“ Oder: „Short, mad is trump.“ „Short, bonkers is trump.“

Was daran besonders gefällt, das ist: die Großschreibung im Deutschen von „Trumpf“, aber die Kleinschreibung im Englischen von „trump“. Das rückt die Verhältnisse so augenscheinlich zurecht. Und mit Blick auf das Große und das Kleine, das stets so wichtig genommen wird, gibt es noch eine Übersetzungsvariante, die wohl zum herzhaftesten Lachen anregt:

„In short, nut is trump.“ 

Das ist die Lieblingsübersetzungsvariante. Denn. „Short“ steht nicht am Anfang, und muß daher nicht großgeschrieben werden. Es ist ja ein Satz, kurz gesagt, der heute in vielen Ländern unterschiedlich verstanden werden kann, aber stets zum herzhaften Lachen.

Übrigens, in diesem Buch von Volker Weidermann über die Zeit vor rund einhundert Jahren finden sich Wörter, die heute inflationär verwendet werden. Wie hysterisch wird heute etwa von „Wut“ gesprochen, von den „Wutbürgerinnen“, „Wutbürgern“. Das schöne Wort aus diesem Buch wurde allerdings noch nicht gehört: „Wutblasse“. Und weniger schön, aber auch die gibt es heute wieder vermehrt, das sind die „Blutgierigen“.

Und von der „Strizzikratie“ wurde damals gesprochen. Heute sind es andere Wörter, aber die das ausdrücken.

Es hat sich nicht viel getan in diesen einhundert Jahren. In vielerlei Hinsicht nicht viel getan. Oder. Es wird immer noch das gemacht, was auch vor einhundert Jahren schon gemacht wurde, gedacht wurde, während im Heute so getan wird, so gedacht wird, als wäre das Alles, was geschieht, etwas Neues. Auf das Antworten gefunden werden müßten …

Ricarda Huch schreibt darüber:

„Besonders widerlich an unserer Zeit und als ein deutliches Zeichen der Entartung unserer Zivilisation erscheint es mir, daß nichts geschehen kann, ohne daß sofort fotografiert und kinematografiert würde. Es ist der äußerste Grad schamlosen Bewußtmachens: Die Menschheit lebt vor dem Spiegel. Vielleicht kommt es einmal dazu, daß die Mörder und Einbrecher es nicht lassen können, ihre Taten gleich kinematografieren zu lassen, und so würde schließlich auch das Verbrechen durch Bewußtheit aufgelöst.“

Kurz meschugge ist Trumpf - In short nut is trump

Als Türken hätten Assad und Putin in Sebastian Kurz den schärfsten Gegner

Da sie aber keine Türken sind, ist Assad für Sebastian Kurz einer, „der auf derselben Seite steht“, ist Putin für Sebastian Kurz einer, „mit“ dem er, Kurz, und „nicht gegen“ ihn, Putin, will.

Oder es kann gesagt werden, wäre Erdoğan kein Türke, dann wäre er für Sebastian Kurz ein Assad, ein Putin, gegen den er nicht mit dieser Schärfe vorginge, sondern der für ihn wohl auch ein „wichtiger Player“ wäre, wie jener Mann aus Saudi-Arabien ..

Es sind keine schlechten Menschen, zu denen Sebastian Kurz fährt, denn sie haben Werte

Sebastian Kurz zwischen Saudi-Arabien und Australien der Kerker von Raif Badawi – Ein Amtszeitresümee

Oder es kann gesagt werden, wäre der Türke ein Trump aus Amerika, dann bekäme er alle kurzische Nachsichtigkeit und Zuneigung …

Der geschichtevergessene Sebastian Kurz, Donald Trump oder Adolf Hitler hielt nie Wahlkampfreden

Auf das ist kurzische Verbalpolitik schlicht und einfach reduziert. In Anlehnung an eine Bezeichnung von einem Außenminister eines anderen Landes für Sebastian Kurz als „Bonsai-Sarkozy“ kann von ihm auch von einem kleinen Türkei-Basher gesprochen werden, und das kommt in Österreich eben recht, recht gut an, in diesem Land, in dem schon mal recht gerne laut skandiert wird: „Türken raus“.

kurz-sebastian-syrien