Wenn Norbert Hofer einen „Charakter“ hätte, würde er zurücktreten, oder wenigstens bis zur Wiederholung der Stichwahl karenzieren lassen. Denn. Auch wenn er bloß der Dritte von Rechts des Kollegiums ist, das nun die Agenden des Bundespräsidenten, der Bundespräsidentin übernimmt, ist das kein sauberes Auftreten eines Kandidaten einer Bundespräsidentschaftswahl. Ein Herausschinden eines unlauteren Vorteils, bereits so sich geben zu können, als wäre er Bundespräsident. Es darf an die Plakate erinnert werden vor der letzten Bundespräsidentschaftswahl, mit denen bereits der Eindruck erweckt werden wollte, er sei bereits der Bundespräsident.
Gesinnungs- und charaktergemäß gibt Norbert Hofer treu und herzig bekannt, weshalb er sich nicht karenzieren lassen wolle, weil er, und setzt dabei schon auf diesen Bonus, dadurch Erfahrungen … Tatsächlich aber ist es bloß schamlose Übervorteilung des ersten Kandidaten, der im Gegensatz zu ihm, bereits tatsächlich zum Bundespräsidenten gewählt wurde.
Ist das nicht auch lustig? Gerade seine Partei wettert ununterbrochen gegen das „System“. Und was ist Norbert Hofer? Der letzte Systemgünstler aus diesem seit Jahrzehnten von der Systempartei FPÖ getragenen System, das niemand mehr haben will, außer eben die Systempartei Hofer-FPÖ – Der Unwille zur Veränderung in Österreich …
Wie seinem „Charakter“ gemäß und dem von seiner Partei stets angeprangerten System ganz systemkonform Norbert Hofer sich allein seit dem 22. Mai 2016 verhalten hat, erzählt auch der Umstand, daß er sich der Wahlanfechtung als Privatkläger angeschlossen hat, er sogar selbst eine Wahlanfechtung einbrachte, obgleich er wissen müßte, daß er als Kandidat gesetzlich dazu gar nicht befugt ist. Er wird das schon wissen, als dritter Präsident von Rechts sollte er es jedenfalls wissen, und er wird es wissen, aber für derartige „Charaktere“ zählt das Gesetz bloß dann, wenn es für sie zählt.
Das Schlechte aber zetteln Burschenschafter
Bundespräsidentschaftswahl 2016 in Österreich: „Sie werden sich wundern, was alles gehen wird.“
Wie kann es dazu kommen, daß bei diesem identitären Personal je „Charakter“ einfallen kann? Weil: Es fordert die identitäre Tradition geradezu heraus, daß bei Funktionärinnen und Mandatarn dieser Partei sofort „Charakter“ einfällt, zum einen, weil sie selbst stets so auf „Charakter“ pochen, zum anderen, sie stets vorführen, was für einen „Charakter“ sie haben. Es darf nur an den Mann erinnert werden, dessen Weitergänger nun Norbert Hofer ist: Dr. Martin Graf – „Wenn er einen Charakter hätte, dann würde er sagen, gut, ich trete zurück“
Aber noch dringlicher ist die Frage zu stellen, wie ist der „Charakter“ jener Menschen beschaffen, die derartige Parteien wählen und dabei wohl auch recht stark auf „Charakter“ pochen?
„Ich wähle Norbert Hofer, weil …“
Können Sie, Norbert Hofer, wenn es um Mordaufrufe geht, auch handeln oder nicht einmal reden?
Das Einzige, was bei solchen Kandidaten und Kandidatinnen nach Internationalität riecht, ist die internationale Geruchsverbreitung dieses „Charakters“. Wie gerade die Volksabstimmung in Großbritannien wieder einmal eindrücklich und als höchste Warnung bestätigte. Und einer dieser „Charaktere“ besitzt in der identitären Parlamentspartei in Österreich höchstes Ansehen.
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