Aus Anlaß des in dieser Woche veröffentlichten Antisemitismusberichtes ist es nicht uninteressant, einmal zu vergleichen, wie sieht es in der Berichterstattung über Antisemitismusbericht und Antiziganismusbericht im Vergleich aus.
So unerfreulich die beinahe Verdoppelung der antisemitischen Vorfälle in Österreich seit 2014 sind, so erfreulich ist die breite Berichterstattung darüber.
Zum Antiziganismusbericht kann nichts Erfreuliches geschrieben werden. Es ist alles unerfreulich.
Wer in eine Suchmaschine, wie in der Collage gelesen werden kann, die zwei Berichte eingibt, erhält unter „News“ folgende Ergebnisse: 41.600 Einträge für „Antisemitismus Bericht Österreich“ und 70 Einträge für „Antiziganismus Bericht Österreich“ …
Einundvierzigtausendsechshundert Einträge zu „Antisemitismus Bericht Österreich“ und siebzig Einträge zu „Antiziganismus Bericht Österreich“ …
Sagt das nicht bereits alles?
Offenbart das nicht bereits die gesamte Ungeheuerlichkeit in diesem Land.
Von allen – also von den sogenannten Bildungsnahen, zu denen Menschen, die in Politik und Medien beschäftigt werden, wohl gezählt werden dürfen – vergessen werden, auch im zur Eigenfeier ausgerufenen Gedenkjahr die Menschen, die heute noch unter dem Antiziganismus zu leiden haben, es wird kein Bekenntnis gegen Antiziganismus abgelegt werden, von den Redaktionsstuben bis in die Hofburgstuben, von den Fernsehanstaltskammern bis in die Ballhausplatzkammern wird es das geben, was es zum Antiziganismusbericht gibt: Schweigen.
Ein Kapitel mehr. Ein Kapitel dazu, wie viele noch zu den bereits geschriebenen:
Romane Thana – Von der Großzügigkeit der österreichischen Gesellschaft gegen Walter Dostal
Der Landeshauptmann von Burgenland ist in der Welt berühmt
Und was, Alexander Van der Bellen, ist mit dem Antiziganismus?
Hofschreibe für M. T. Habsburg, Mutterregentin des Antiziganismus
Häupl präsentiert kein erstes Monitoring-Komitee gegen Antiziganismus im Wiener Rathaus
Schriften von Martin Luther – 500 Jahre Weltkulturerbe Antiziganismus
Gedenkt der Staatsspitze in Österreich – Ohne Sinti und Roma, aber wer will schon neben ihr sitzen
Antiromaismus und Antisemitismus
Holocaust ist gleich Shoa und Porajmos
Porajmos und der christliche Ökumene-Anhänger Adolf Hitler unter dem Einfluß von Martin Luther
Wie über Zigeuner geschrieben wird – einst und jetzt
FPÖ-Willi-Vilimskys und „Neger-und-Zigeuner“-Lobbyist Zakrajsek geben eine Pressekonferenz,
Die empörte Zurückweisung von Martin Luther, er sei ein „Zigeuner“
Und Kapitel um Kapitel so weiter und so fort …
Pingback: Zigeunerräder – Kelly’s bringt Kannibalismus ins Leben | Prono ever
Pingback: Petra Stuiber: „Diese Einzelfälle sind nicht gestrig“. Cheffall Strache, Vizekanzler in Österreich. Er wäre gut, anstatt so, doch seine Partei, die ist nicht so. | Prono ever