Seit den Verkündigungen des Innenministers in 18 nahmen die Übergriffe gegen Menschen zu

Kaum kommt ein Innenminister solcher Gesinnung durch seine Machenschaften selbst in Schwierigkeiten, müssen Menschen herhalten, mit denen er von sich selbst ablenken will. Kurz: er ist in enormen Schwierigkeiten, massiv belastet.

Gegen die Menschen, mit denen nun der Innenminister von sich und seinen Machenschaften ablenken will, gibt es in Europa mannigfache Vorurteile, verbreitet seit undenklichen Zeiten, recht besonders geschürt etwa von einem Martin Luther bereits, aber der einzige Mann, der die Vorurteile vollauf bestätigt, ist dieser Innenminister mit seiner Partei selbst, weil es Urteile gibt, Gerichtsurteile.

Wenn der Begriff, unter den die Menschen, die wieder einmal für einen und jetzt für einen Innenminister herhalten müssen, um von seinen eigenen Machenschaften abzulenken, nicht als ethnischer Begriff verstanden wird, nicht als Bezeichnung für die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft von Menschen verwendet wird, kann gesagt werden, es gibt in Europa nur einen einzigen „Roma“, auf den alles vollauf zutrifft, gegen den das alles vorgebracht werden kann, aber nicht als Vorurteile, sondern als Urteil, der einzige in diesem Sinn in Europa lebende „Roma“ ist der Innenminister mit seiner Gesinnungsgemeinschaft.

Es ist nicht das erste Mal, daß der Innenminister dieser Gesinnung gegen Menschen auftritt. Die Ungründe von einem Innenminister solcher Gesinnung sind mannigfach. Jetzt soll seine Verfolgung dieser Menschen zur Ablenkung seiner und seiner Gemeinschaft Verfehlungen dienen, grundgelegt seiner Verfolgung von Menschen ist aber stets seiner und seiner Gemeinschaft Gesinnung. Wie nun berichtet wird, haben seit der Verkündigung des Innenministers in 18 die Übergriffe gegen Menschen zugenommen. Und es ist nicht auf das Land beschränkt, in dem dieser Mann nach wie vor Innenminister ist, in diesem Fall, wenn es gegen diese Menschen geht, ist die Utopie der Grenzenlosigkeit verwirklicht, in diesem Fall gibt es ein Europa ohne Grenzen, wenn es gegen Menschen geht. Es sind nicht nur Übergriffe, es ist auch Mord dabei.

Antiziganismus hat keinen Platz. Eine Wette, die kein Wettbüro annimmt

An diesem Montag im November 18, der offiziöse Akt in der Staatsoper in Wien ist vorbei, es kann Bilanz gezogen werden.

Wie schon ausgeführt in Österreich – Jahrhunderte des Antiziganismus und des Antisemitismus will darüber keine Wette abgeschlossen werden, und es wäre, realistisch kurz gesagt, vergeblich.

Niemand ginge eine solche je Wette ein, bei der es, um zu gewinnen, nur eine sichere Antwort zu tippen gibt, die Wettanbietende selbst wählen müßten, um nicht zu verlieren, kein Buchmacher nähme eine solche Wette je an, jede Buchmacherin wüßte sofort, sie könne nur sicher verlieren, setzte sie auf ein Ja und überließe das Nein allen Wettenden.

Die Wette, wenn es doch wer versuchen möchte, diese irgendwo unterzubringen, könnte lauten:

Wird je ein Vertreter, eine Vertreterin des offiziösen Österreichs den Satz an einem prominenten Ort zu einer prominenten Zeit laut und unmißverständlich und klar aussprechen: Antiziganismus hat keinen Platz in Österreich. 

Der Akt in der Staatsoper ist vorbei. Wieder ein glorreicher Montag, an Montagen wird in diesem Land ja stets das Beste …

In der Staatsoper, was für ein Prachtbau. Wie viele erbauliche Aufführungen von Richard Wagner, diesem Meister aus Deutschland ohne Antisemitismus in seinen Zeilen, wie es die Gesinnungskameradarie des zurzeitigen Vizekanzlers recht genau wissen …

Wer wohl zu diesem Akt in die Staatsoper eingeladen war? Auch Opernsängerinnen? Vielleicht sogar die größte unter ihnen, die Meistersängerin … eine Einladung hätte sie sich wohl allemal verdient …

Ob „Herwig-ist-wieder-da“ auch zum Akt in die Staatsoper …

100jähriger Akt in der Staatsoper Republik ÖsterreichDieser Montagsakt in der Staatsoper: ein Triumph der Bildung. Der zurzeitige Vizekanzler zitiert gar Friedrich Hebbel. Ja, Hebbel, mehr Bildung geht nicht. Er greift zum Zitat über Österreich und die Welt und die Bühne … er, der zurzeitige Vizekanzler, greift nicht zum Hebbel-Wort Geschichtsverfälschung …

Das wäre für einen Akt wohl zu viel Gesinnungsbildung gewesen, es hätten das nicht alle verstanden, jedenfalls so wie jene Bildungsburschen in der Strozzigasse — na ja, ein NR, falls er an diesem Montag beim Akt anwesend war, auf jeden Fall …

Mehr Bildung geht nicht. Das ist nicht wahr.

Was hätten diese Gesinnungszitatmeister, vielleicht auch die eine oder andere Gesinnungszitatmeisterin, noch für Zitate bringen können, hätte dieser Montagsakt nur einen Akt länger gedauert, hätten also noch weitere vor- und hintreten können … SiloneJohann Wolfgang von  … den „Feige-Gesellen“-Lyriker

Ehe also der Satz in Österreich je gesprochen wird – Antiziganismus hat keinen Platz –, wird einer oder eine aus dem Gesinnungskreise des zurzeitigen offiziösen Österreichs die Frage eines Innenministers zitieren.

Und diese Wette nimmt jedes Wettbüro an. Denn. Zitiert wird er werden. Die Frage ist nur, wann. Wird der Innenminister noch in 18 oder erst in drei, fünf Monaten zitiert …

100 Jahre Republik Österreich

„Kinder einen Rom töten und keiner hinsieht“

Am 09.09.18 sind in Schweden Wahlen. Eine Gratulation der identitären Regierungspartei aus Österreich darf nach der Wahl erwartet werden. Es ist nicht zu erwarten, daß sie darauf verzichten wird, wieder den „Schwedendemokraten“ zu gratulieren, einerlei, wie sehr oder wenig erfolgreich diese Partei in der Wahl abgeschnitten haben wird.

Bei der letzten Wahl, wie auf der Website der identitären Regierungspartei nach wie vor gelesen werden kann, also am 06.09.18, sprachen der zurzeitige Vizekanzler und sein Adlatus davon, die „Schwedendemokraten“ könnten „mit Recht stolz“ …

Stolz worauf?

Österreich - Regierung - kurz Jederzeit kündbar

Stolz darauf, für eine Stimmung im Lande zu sorgen, die Jugendliche dazu bringen, einen Menschen umzubringen? Wie eben passiert.

Stolz darauf, für eine Stimmung im Lande zu sorgen, die die Menschen abstumpft, es sie nicht mehr bewegt, wenn ein Mensch ermordet wird?

Ein Mensch, der Bettler und ein Rom war. Ein Rom oder – wie diese Menschen von hohen und höchsten Mitgliedern der identitären Regierungspartei recht bezeichnet werden – ein „Zigeuner“ …

Und in Österreich sorgt die identitäre Regierungspartei für eine Stimmung im Land, die zur Abstumpfung alles beiträgt, was zur Abstumpfung je nur beigetragen werden kann, für eine Stimmung im Land sorgt, die jedwede Tat auch in Österreich jederzeit als mögliche befürchten läßt, Taten, auf die kein Mensch je stolz sein kann.

Diesmal ist es in Schweden passiert. Erst vor kurzem in der Ukraine.

Dann wieder in … es stellt sich schon mehr die bittere Frage, wo nicht —

Und ein Innenminister stellt auch schon wieder die ungeheuerliche Frage …

Es gibt keine „Roma-Frage“, aber, kurz gesagt, eine Regierungsfrage. Und die Antwort auf diese ebenso kurz wie dringlich: Sie haben ihre Stühle zu räumen.

Dieser Innenminister mit seiner Partei tragen auch viel zur Stimmung in ihrem Land bei, daß auf Menschen geschossen wird …

Ein Mann geht vom Reden zum Schießen über – Auskunft über Forza nouva, Casa Pound, Lega Nord kann in Österreich FPÖ recht genau geben

Und mächtig stolz sind wohl die Mannen und Frauen der identitären Regierungspartei, mit diesen gar recht gut

Und auch mit einer Partei in einem weiteren Land, die sich von der Vorsehung wohl erhofft, bald auch den Innenminister zu stellen, vielleicht eine Innenministerin, denn in ihrer Staffel ist eine Frau, die …

Wenn Kinder einen Menschen töten und keiner hinsieht

Österreich: „Antiziganismusbericht“ und „Antisemitismusbericht“

Aus Anlaß des in dieser Woche veröffentlichten Antisemitismusberichtes ist es nicht uninteressant, einmal zu vergleichen, wie sieht es in der Berichterstattung über Antisemitismusbericht und Antiziganismusbericht im Vergleich aus.

Österreich - Antisemitismusbericht - Antiziganismusbericht

So unerfreulich die beinahe Verdoppelung der antisemitischen Vorfälle in Österreich seit 2014 sind, so erfreulich ist die breite Berichterstattung darüber.

Zum Antiziganismusbericht kann nichts Erfreuliches geschrieben werden. Es ist alles unerfreulich.

Wer in eine Suchmaschine, wie in der Collage gelesen werden kann, die zwei Berichte eingibt, erhält unter „News“ folgende Ergebnisse: 41.600 Einträge für „Antisemitismus Bericht Österreich“ und 70 Einträge für „Antiziganismus Bericht Österreich“ …

Einundvierzigtausendsechshundert Einträge zu „Antisemitismus Bericht Österreich“ und siebzig Einträge zu „Antiziganismus Bericht Österreich“ …

Sagt das nicht bereits alles?

Offenbart das nicht bereits die gesamte Ungeheuerlichkeit in diesem Land.

2018 ist zum großen Gedenkjahr ausgerufen, in dem alle in diesem Land – also die sogenannten Bildungsnahen, zu denen Menschen, die in Politik und Medien beschäftigt werden, wohl gezählt werden dürfen – es sich hoch anrechnen werden, niemals vergessen zu wollen, was in der Vergangenheit an Unmenschlichkeit begangen wurde, mit Würde und Pathos werden alle in diesem Land ein Bekenntnis gegen den Antisemitismus ablegen, von den Redaktionsstuben bis in die Hofburgstuben, von den Fernsehanstaltskammern bis in die Ballhausplatzkammern.

Von allen – also von den sogenannten Bildungsnahen, zu denen Menschen, die in Politik und Medien beschäftigt werden, wohl gezählt werden dürfen – vergessen werden, auch im zur Eigenfeier ausgerufenen Gedenkjahr die Menschen, die heute noch unter dem Antiziganismus zu leiden haben, es wird kein Bekenntnis gegen Antiziganismus abgelegt werden, von den Redaktionsstuben bis in die Hofburgstuben, von den Fernsehanstaltskammern bis in die Ballhausplatzkammern wird es das geben, was es zum Antiziganismusbericht gibt: Schweigen.

Ein Kapitel mehr. Ein Kapitel dazu, wie viele noch zu den bereits geschriebenen:

Landeshauptmann von Burgenland - Unvergessen in der Welt

Romane Thana – Von der Großzügigkeit der österreichischen Gesellschaft gegen Walter Dostal

Der Landeshauptmann von Burgenland ist in der Welt berühmt

Und was, Alexander Van der Bellen, ist mit dem Antiziganismus?

Hofschreibe für M. T. Habsburg, Mutterregentin des Antiziganismus

Häupl präsentiert kein erstes Monitoring-Komitee gegen Antiziganismus im Wiener Rathaus

Schriften von Martin Luther – 500 Jahre Weltkulturerbe Antiziganismus

Nicht kurzer als der Kurz.

Gedenkt der Staatsspitze in Österreich – Ohne Sinti und Roma, aber wer will schon neben ihr sitzen

Antiromaismus und Antisemitismus

Holocaust ist gleich Shoa und Porajmos

Porajmos und der christliche Ökumene-Anhänger Adolf Hitler unter dem Einfluß von Martin Luther

Der halbe Luther von Michael Bünker oder „Zigeuner“ werden Opfer sein dürfen, wenn sie keine Opfer mehr sind

Wie über Zigeuner geschrieben wird – einst und jetzt

FPÖ-Willi-Vilimskys und „Neger-und-Zigeuner“-Lobbyist Zakrajsek geben eine Pressekonferenz,

Roma und Sinti in Europa 2013 – Der Geist von und der Traum von einem legalen Auschwitz im eigenen Garten

Freiheitliche Gemein-Schaft, weiter so mit dem Hetzen – Das klärt über das lebensbedrohliche Leben von Roma und Sinti in Europa auf

Die empörte Zurückweisung von Martin Luther, er sei ein „Zigeuner“

Und Kapitel um Kapitel so weiter und so fort …

 

In Österreich am 9. November

In Österreich am neunten November - Kurz Seb ist dankbar

Wie schön Sebastian Kurz sprechen kann, das durfte schon erlebt werden:

Kurz im Hübner

Aber Sebastian Kurz kann auch schön zwitschern, wie er am 9. November 2017 es beweist:

„Bin sehr dankbar, dass ich am Gedenktag zu den Novemberpogromen auch Überlebende des Holocaust treffen durfte. Es ist unsere Verantwortung, die jüdische Gemeinschaft in unserer Gesellschaft zu fördern & uns weiterhin entschieden gegen jede Form des Antisemitismus einzusetzen.“

Und weil Sebastian Kurz gar so dankbar ist, setzt er auch Handlungen, die ein jedes gezwitscherte Wort bestätigen. Und auch die Frauen und Männer der Partei, mit der nun eine Regierung bilden möchte, können das nur bei ihr Ehr‘ bestätigen, allen voran

Norbert Hofer: „Ich bin kein Antifaschist“: Das wird seine Wählenden recht freuen zu hören.

„Wiederbeleben des Faschismus“ – Stein antwortet, Hofer nicht

„Es sollten alle Juden in einer Aufführung von Nathan verbrennen“ – Für die freiheitliche ZZ aber sind Wagners Zeilen antisemitismusfrei

FPÖ unzensuriert, Franz Dinghofer: „Konflikt mit diesen Untermenschen kann man sicher nicht friedlich lösen“

Antisemitismus und das Halsbandmaß des Sebastian Kurz

FPÖ unzensuriert fördert das Rechtbeste zutage: Antisemitismus, NS-Verharmlosung, Mordlust

Hofer-Strache sagen „nicht: Ich bin der Faschismus.“ FPÖ-ZZ schreibt: „Wiederbeleben des Faschismus“

„Ein neuer Eurofaschismus mit Südtirol als symbolischem Startpunkt“ und die Ballpolkarede von He.-Chr. Strache nicht ohne Südtirol

Alphabet of Enlightenment, H to U: Haverbeck, Hofer, Holocaust, Rosenkranz, Strache, Uncut

Antiromaismus und Antisemitismus

Werner Fasslabend vollbringt ein Wunder: ein Antisemit wird gewandelt in ein Kind mit Vorurteilen

Es gibt noch viele weitere Kapitel, die hier gelistet werden könnten, um zu beweisen, daß Sebastian Kurz für seinen zitierten gezwitscherten Einsatz tatsächlich auf die rechtbesten Kräfte im Lande setzt, um gegen …

Wie gut also, daß es dafür Sebastian Kurz gibt. Der sich berufen kann auf eine christliche Tradition des Einsatzes gegen … etwa auf den „österreichischen Streicher“

Was für ein nettes Photo Sebastian Kurz seinem Gezwitscher beifügt, wie brav er mit gefalteten Händen und gesenktem Kopf, gar unschuldig wie … und weil die Tradition schon angesprochen ist, so wird wohl Maria vor ihrem Tischlergatten gestanden sein, als sie ihm erzählte vom Wunder des unbefleckten Fremdgehens mit dem Schuster …

 

Und dann gibt es auch noch den Bundespräsidenten, der erst kürzlich starke Worte fand:

Erinnern ohne das entsprechende Handeln ist Null-Erinnern

Das hat der Bundespräsident nicht gesagt, aber vielleicht doch ein wenig gemeint, als er sagte: „Das Erinnern ist unsere gemeinsame Verantwortung.“

Zukunft geht mit Sebastian Kurz keine Koalition einSo kann es um die Zukunft
Nicht bange werden
Denn zum einen hat
Sebastian Kurz das
Ultimative Heil-
Mittel gefunden
Gegen …: Re-
Gieren mit …
Und verköstigen
Nach Opas ur-
Alten Rezepten
So kann es um die
Zukunft nicht
Bange werden
Denn dermaßen zum
anderen findet die
Zukunft
Nicht wieder
Den Weg nach
Österreich

Drei Steinplatten, Luftlinie.

Wien-Riga - Luftlinie drei Steinplatten

Es gab im Juli 2017 Aufregungen, wieder einmal Aufregungen, wie im Kapitel „Hübner schon wieder“ …

Es ging dabei, wieder einmal, um, wie es diesmal genannt wurde, „antisemitische Codes“.

Es werden jene wohl gleich aufschreien, nicht schon wieder, wenn erinnert wird, erinnert werden muß, wohin „antisemitische Codes“, nein, Antisemitismus führte: in die Vernichtung jedweder moralischer und ethischer Werte.

Zur Beruhigung wird gerne der Abstand zwischen dieser barbarischen Massenvernichtung von Menschen und dem Heute in Zeit gemessen. Und dann zur Verstärkung der Beruhigung hinzugefügt: Das ist so lange her. Es ist vorbei. Die Zeit hat sich geändert.

Wird es aber räumlich gemessen, kann sofort erkannt werden, wie gering der Abstand in Wahrheit ist. Dann kann es keine Beruhigung geben. Denn. Die Zeit hat sich nicht geändert. Die Zeit kann sich nicht ändern. Die Zeit, wie sie von Menschen gemessen wird, geht nur im Kreis, täglich zeigt sie nur die wenigen gleichbleibenden Ziffern, und kehrt täglich nur zu den wenigen gleichbleibenden Ziffern zurück. Der Mensch schaut auf den Kalender und meint, weil er für den heutigen Tag ein anderes Datum als für den gestrigen schreibt, liest, habe sich etwas geänd…

Gerade in Österreich.

Es gibt aber einen Ort, an dem dieser geringe Abstand deutlicher wird als irgendwo sonst.

Im Wald, nahe bei Riga.

Und dieser Ort zeigt deutlich, wie gering der Abstand ist: es sind bloß drei Steinplatten Luftlinie von Wien in den Wald.

Drei Steinplatten zwischen dem Wien der Beruhigung, der Beschwichtigung und der „antisemitischen Codes“ und dem Wald der Greuel.

Die Umgebung von Riga lädt zu Ausflügen ein.

Wer zu solch einem Ausflug aufbricht, in freudiger Erwartung, einfach einen schönen Tag zu verbringen, in heiterer Stimmung durch einen Wald zu radeln, dabei vor allem nichts Geschichtliches erwarten will, nur Stille und Schönheit eines Waldes, findet sich plötzlich, gänzlich unvorbereitet, weil in den Wald auf einem Weg ohne eine Tafel, die darauf hinweist, was in diesem Wald passiert war, hineingefahren, inmitten des Grauens wieder.

Drei Steinplatten, oder eine Grabplatte, sind es von Wien nach …

Wäre zu diesem Wald ein anderer Weg genommen worden, die Straße also, an der deutlich eine Hinweistafel den direkten Weg zur Gedenkstätte anzeigt, informiert, was in diesem Wald geschah, was in diesem Wald zu erwarten ist, es wäre der Wald gemieden worden.

Aber in Erinnerung an die Aufregungen im Juli 2017 in Wien, wurde, kaum zurück in der Stadt, gedacht, wie gut, in den Wald auf einer Strecke ohne Hinweistafel hineingefahren zu sein, um in diesem vorgeführt zu bekommen,

Wien

daß es bloß drei Schritte sind von … Besonders wegen der Erinnerung, wie schnell es mit der Aufregung wieder vorbei war, mehr noch, wie schnell die diese Aufregung, wieder einmal, verursachende Parlamentspartei gelobt wurde, dafür, in dieser Causa klar gehandelt zu haben, etwa von einem Minister …

Drei Schritte

Es sind nicht nur die „antisemtischen Codes“, an die unweigerlich im Wald gedacht werden mußte … zurück in der Stadt war es unweigerlich, noch einen Ort der Erinnerung aufzusuchen, diesen aber bewußt, einen Ort der Erinnerung an einen Landeshauptmann von Burgenland …

Drei Steinplatten zum Wald

 

Der Landeshauptmann von Burgenland ist in der Welt berühmt

Täglich hebt irgendwer in Österreich zur Klage an, Österreich habe in der Welt keine Bedeutung, Menschen aus Österreich würden von der Welt nicht beachtet werden, so klein, so unbedeutend sei Österreich der Welt.

Aber dem ist nicht so.

Wer beispielsweise nach Riga fährt, wird, kaum in Riga angekommen, sogleich eines besseren belehrt. So wichtig wird Österreich in der Welt genommen, daß sogar der Landeshauptmann vom kleinsten Bundesland Beachtung findet.

Es dauert zwar, bis ein Landeshauptmann des Burgenlandes etwa zu Ausstellungswürden kommt, aber dann ist er der Welt unvergessen, wie Dr. Tobias Portschy

Landeshauptmann von Burgenland - Unvergessen in der WeltEs wird Tobas Portschy wohl dauern, daß von ihm in Österreich selbst, außer in recht gewissen Kreisen, nicht mehr so gern gesprochen, an ihn erinnert wird, aber es wird ihm wohl ein recht großer Trost sein, der Welt unvergessen zu sein, die Welt von ihm immer noch spricht.

Vielleicht wird der jetzige Landeshauptmann in manch stiller Stunde die Befürchtung hegen, es wird von ihm einst, von dem jetzt doch viel gesprochen wird, in Österreich, wenn er nicht mehr Landeshauptmann ist, dasselbe Schicksal erleiden wie Portschy, also an ihn in Österreich nicht mehr erinnert werden wird wollen, von ihm lieber geschwiegen werden wird wollen, er in Österreich das Vergessen erleiden werden wird. Ihm kann zum Troste gesagt werden. Die Welt wird ihn nicht vergessen. Es wird vielleicht ebenfalls lange dauern, bis er beispielsweise zu Ausstellungswürden kommt. Der Trost ist nicht unbegründet. Denn. Er trägt selbst viel dazu bei, mit seiner Koalition mit der FPÖ, also mit der identitären Parlamentspartei, im kleinsten Bundesland. Denn. Wenn es einst irgendwo auf der Welt, beispielsweise in Riga, eine Ausstellung geben wird, in der daran erinnert werden wird, wie es den Menschen, die dieser Ethnie zugeordnet werden, nach 1945 ergangen ist, etwa einschließlich des Jahres 2017, so wird die Landesregierungspartnerin des jetzigen Landeshauptmannes nicht unbeachtet bleiben; trägt diese doch viel dazu bei, daß diesen Menschen die Gegenwart weiter ein Greuel sein muß. Und in solch einer Ausstellung irgendwo auf der Welt wird dann auch der jetzige Landeshauptmann des Burgenlandes seine Erinnerungstafel haben und lesen können, er, der mit solch einer Partei sich als erster wieder verbündet, sein Burgenlandregierungsmodell für ganz Österreich

PS Wie sehr es für die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen keine Ungleichbehandlung im schlechtesten Sinn und auf barbarischste Art gab, auch davon erzählt die Ausstellung in Riga.Gypsy question - in the same way as the national socialist state has solved the Jewish questionGovernor of the Reichsgau Wien

Trotz Toiletten wird auf die Unzensuriert gegangen

Trotz Toiletten wird auf die Unzensuriert gegangen.jpg

Wie in der Collage im Vergleich gelesen werden kann, hinterläßt die Copysite der identitären Parlamentspartei wieder einmal eine gesinnungsgemäß ausgedruckte Kopie.

Das muß  nicht besonders ausgeführt werden. Es kann in der Collage gelesen werden, im Vergleich zwischen der gesinnungsgemäßen herausgepreßten Kopie und dem Artikel der „Oberösterreichischen Nachrichten“, den die Copysite der identitären Parlamentspartei eindeutig und unmißverständlich als einziges Mittel eingenommen hat.

Es ist bloß, wie übelich, das gesinnungsgemäß Erwartbare.

Und trotzdem muß erneut darauf hingewiesen werden. Es sind, das muß einmal betont werden, aber keine fake news. Denn. Es ist erstens keine News. Die News schrieb die „Oberösterreichische Nachrichten“. Die Copysite der identitären Parlamentspartei kopiert die News bloß und kopiert die News bloß gesinnungsgemäß um. Daher können es auch keine fake news sein. Es ist nur eine Fäkalie. Und zwar in dem Sinne, daß ein Artikel aufgenommen, verdaut und dann gesinnungsgemäß wieder ausgepreßt wird.

Wenn die Copysite der identitären Parlamentspartei schreiben kann, „mobile Toilettenanlagen werden oft gar nicht in Anspruch“ … kann auch geschrieben werden, trotz stationärer Toiletten wird recht oft auf die Unzensuriert gegangen.

NS Was diesmal, wie übelich, die Schreibstaffel der Copysite der identitären Parlamentspartei zu dieser Fäkalie in die Unzensuriert hinzu aus ihren Trachtenbäuchen herausdrückt, will gar nicht mehr … es haben nicht alle solch einen Saumagen, um das ohne sofortiges Erbrechen …

Schließlich leben neben Martin Luther und den M. T. Habsburgs Menschen

Schließlich leben neben den Roma Menschen.“

Diese zitierte Äußerung ist keine aus der sogenannten Nazi-Zeit, ist keine von einem sogenannten bildungsfernen Menschen, ist keine von einem mit Mindestsicherung in einem Gemeindebau lebenden Menschen, es ist eine Äußerung aus dem Juni 2017, getätigt von der „frühe­ren Regierungs­spre­che­rin der Nea Dimokratia, der Jour­na­lis­tin, Heraus­gebe­rin und Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­ten“ …

Wieder einmal, Juni 2017, „Pogromstimmung“ gegen Roma und Sinti, diesmal Griechenland, diesmal Athen …

„Schließlich leben neben den Roma Menschen“ … Das ist der Geist in Europa auch noch 2017, der Geist, der zugleich jedwede Gelegenheit nutzt zum pathetischen „Nie wieder“, wenn es um den Nationalsozialismus, um den Faschismus geht.

Was für eine ungeheuerliche Aussage das ist, kann mit einer Gegenprobe leicht untermauert werden. Es könnte irgendein Beispiel genommen werden, aber 2017 bietet sich Österreich an, in dem Maria Theresia Habsburg bejubelt wird, als lebte sie, und vor allem als regierte sie. Die Habsburg mit ihrem frommen Antiziganismus. Was gäbe es für einen Aufschrei, schriebe wer: Schließlich leben neben der Maria Theresia Habsburg Menschen.

Nicht minder wohl der Aufschrei, schriebe wer: Schließlich leben neben Martin Luther Menschen. Mit Luther kann auf Österreich als Beispiel verzichtet werden, wie überhaupt mit Luther auf ein Beispielland verzichtet werden kann.

Und in was für einem Europa Roma und Sinti nach wie vor leben müssen, im Jahr 2017, und ein Ende ist nicht abzusehen, kann mit einer weiteren Gegenprobe leicht, und es soll beim Beispiel Österreich geblieben werden, zu verdeutlichen. Niemand in Österreich käme auf die Idee, wenn etwa ein Niederösterreicher ein Kind aus Wien entführt, einen Pogrom gegen alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher …

Europa 2017 für Roma und Sinti kein Europa 2017

 

Elende Praxis des Übersehens

„Zu unterstellen, es sei meine Absicht gewesen, den Antiziganismus von Maria Theresia übersehen zu haben, ist infam. Diese elende Praxis bedarf keiner Auseinandersetzung. Sie speist sich rein aus dem Ressentiment, das ich aus Hundert Meter Entfernung riechen kann. Darauf bin ich geeicht. Wer so schreibt, kann sich trollen. Aber ohne mich.“

Es wurde ihm, Rabinovici, bereits einmal gedankt, wie gelesen werden kann. Es ist ihm noch einmal zu danken, nämlich für seine zweite Reaktion. Diese rundet das Bild noch mehr ab, bis zur Kenntlichkeit.

Wie richtig schreibt er, der Antiziganismus wird „übersehen“, nicht nur der von Maria Theresia Habsburg, sondern von viel zu vielen in Österreich, nicht nur der in der Vergangenheit, sondern auch der in der Gegenwart. Der ist tatsächlich „infam“. Diese „elende Praxis“ jedoch bedarf, wenn ein Einwand ihm vorgebracht werden darf, der „Auseinandersetzung“.

Der Antiziganismus „speist sich aus dem Ressentiment“, das seit Jahrhunderten fortgeschrieben wird. Er ist dermaßen fester Bestandteil der sogenannten österreichischen Seele geworden, daß er nicht einmal mehr von jenen wahrgenommen wird, die den Antiziganismus wahrnehmen. Es kann direkt neben ihm gestanden werden, so sehr ist er zum österreichischen Duft geworden, und er ist nicht zu „riechen“.

Das Land ist „darauf geeicht“. Die Menschen in Österreich sind durch die Jahrhunderte „geeicht“ worden, die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, zu „übersehen“. Doron Rabinovici hat damit zum richtigen Wort gefunden. Es wurde ihm nicht unterstellt, „übersehen“ zu haben; es wurde lediglich festgestellt, etwas nicht geschrieben zu haben. Er hat sich damit als guter oder, wie es in diesem Land gerne gesagt wird, „echter Österreicher“ hingestellt, geschrieben seinen Teil, und den anderen ihre Plätze zugewiesen, also wann wer wo vorkommen darf. Als wäre es ein ewiges Gesetz, das dem österreichischen Menschen zur ersten Haut gewachsen ist, und nicht aus dem seit Jahrhunderten gespeisten Ressentiment, wird es, ohne darüber je noch bewußt  entscheiden zu müssen, befolgt, etwa das in keinem Buch festgehaltene, aber auf die Seelentafel geritzte Gebot: je feierlicher, je offiziöser, je prominenter der Platz, desto mehr sind die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, desto mehr sind diese nicht nur zu „übersehen“, sondern gänzlich zu verschweigen.

Wann und wie und wo aber über die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, nicht geschwiegen wird, konnte auch in diesem Mai 2017 gelesen werden. „Wer so schreibt, kann sich trollen.“ Aber, Doron Rabinovici, wohin?

Doron Rabinovici - Antiziganismus - Ressentiment 24-05-2017Zu der einen Umsonst?

Zu der zweiten Umsonst?

Was die zwei Umsonste in Österreich heute auch verbindet, ist die Überlegung eines Ministers, der es sich wohl auch hoch anrechnen wird, stets korrekt über die Menschen, die vom Antiziganismus betroffen sind, zu sprechen, ihnen eine Presseförderung …

Es hätte gedacht werden können, ein Schriftsteller wie Doron Rabinovici weiß darum Bescheid, daß in einem Roman Figuren die Trägerinnen sind, um etwas darzulegen, mittels einer konkreten Figur eine allgemeingültige Aussage zu treffen, die Zustände in einem Land etwa durch eine Figur konkret erfahrbar werden zu lassen.

Was Lesern eines Romans nicht erklärt werden muß, weil sie es auf Anhieb verstehen, muß – das ist für die Zukunft zu notieren – dem Personal eines Romans doch genauer erläutert werden. Leserinnen verstehen es wohl deshalb auf Anhieb richtig, weil sie nicht involviert sind, sich nicht betroffen fühlen. Figuren eines Romanes hingegen, wer will es ihnen verübeln, wollen sich auch im besten Licht präsentieren, besonders wohl heutzutage, in dieser Zeit der größten Blendung; aber ihnen ist zu sagen, sie werden nicht um ihrer Selbstwillen in den Roman gezerrt, sondern um die Zustände in einem Land, in diesem und nicht nur in diesem Fall Österreich, das jedoch auch bloß stellvertretend  …

Schelten Sie die Figuren eines Romans aber nicht, lächeln Sie milde, etwa darüber wie durchsichtig sie sind. Schelten Sie den Menschen, der den Roman schreibt, keine raffiniertere Figuren … üben Sie aber Nachsicht, in einem Roman der Wirklichkeit können keine anderen …

Wo das noch immer gerochen werden kann, was Doron Rabinovici meint „aus Hundert Meter Entfernung riechen“ zu können, ist vor einem Bild eines Christschwarzen, dem mit größter Nachsicht und größter jährlich wiederkehrender Ehrerbietung begegnet wird, für den Entschuldigungen gefunden werden, wie, er sei halt ein „Kind seiner Zeit“ …

Ein Schriftsteller wie Doron Rabinovici weiß, oder er nimmt es an, wie seine Lesenden das von ihm verwendete Wort „Ressentiment“ übersetzen werden. Sie werden „Ressentiment“, vielleicht so seine Hoffnung, als „Antisemitismus“ lesen, aber Lesende dieses Romans wissen, wie unhaltbar …

Das mit den Übersetzungen ist so eine Sache, und besonders in Österreich, wo auf eine recht besondere Art übersetzt wird, etwa Cordon sanitaire

Aber, wie gleichgültig das doch ist, was haltbar ist, was unhaltbar ist, es kommt wesentlich darauf an, was aufhaltbar ist: Antisemitismus und das Halsbandmaß des Sebastian Kurz …

Was nicht gleichgültig ist, sind also Wahlen, wobei das Wichtigste ist, auf diese sich umfassend informiert vorzubereiten … den Märchen eine Absage zu erteilen, vor allem denen der identitären Parlamentspartei