Die Schlagzeile „Weiter Aufregung um NS-Aussage von Hacker“ des österreichischen Rundfunks ist irreführend und vor allem falsch.
Peter Hacker tätigte keine „NS-Aussage“. Peter Hacker äußerte sich also nicht „nationalsozialistisch“. Peter Hacker stellte lediglich fest:
Hacker steht auch am Samstag zu seiner Aussage, wie er im „Wien Heute“-Interview erklärt: „Das ist einfach Faktum, ich habe nichts gegen Migrationsforschung, da will ich nicht missverstanden werden. Wir reden hier aber über ein Gesetz, über ein Behördenverfahren – und es ist zum ersten Mal der Plan in der zweiten Republik, dass in einem Behördenverfahren Antragsteller Angaben über die Herkunft ihrer Eltern geben müssen.“
Und nun soll es falsch sein, was Peter Hacker trocken feststellt, das Vorhaben der schwarzfeudalidentitären Regierung geschichtlich einordnet, gerade in diesem Jahr 18, in dem ÖVP und FPÖ, kurz zusammengefaßt, sich obsesssiv dem Gedenken hingibt, Österreich zu einem Gedenkreich …
… zu einem Reich des Idealismus …
ach, bloß Vorhaben von Idealistinnen …
Falsch an der Feststellung dieses Faktums von Peter Hacker ist nichts. Falsch ist, kurz gesagt, die Empörung von ÖVP und FPÖ darüber. Denn. Zu deutlich kommt auch bei diesem Vorhaben von ÖVP und FPÖ zu Tage, von welcher Gesinnung sie getrieben …
FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus forderte Hackers Abberufung. Der Vergleich Hackers sei ein Griff in die unterste Schublade und „stellt eine widerwärtige Verharmlosung der grauenvollen Verbrechen des Nationalsozialismus dar“, so der FPÖ-Politiker.
Peter Hacker hat nicht „eine widerwärtige Verharmlosung der grauenvollen Verbrechen des Nationalsozialismus“ mit seiner geschichtlichen Einordnung des Vorhabens der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung unternommen, hingegen sind widerwärtige Verharmlosungen der massenmörderischen Verbrechen des deutschen reiches zuhauf bekannt aus den Reihen, in denen Gudenus marschiert, aus den Reihen von den Vätern, Müttern und ihren Söhnen und Töchtern …
Damit nicht vergessen wird – gerade in diesem Österreich von 18 –, wer tatsächlich „eine widerwärtige Verharmlosung der grauenvollen Verbrechen des Nationalsozialismus“ begeht, soll dafür beispielhaft Johann Gudenus selbst genannt werden:
Johann Gudenus schreibt einen treuen Brief um 21.200,00 € (291.718,36 Schilling)
„Der aus der Hitlerjugend hervorgegangene Jagdflieger verkörpert den neuen Typ des jungen nationalsozialistischen Offiziers, in dessen Person sich Härte und Kühnheit dieser deutschen Jugend vereinen.“
Zu Erinnern ist, gerade in diesem Österreich von 18, was für die ÖVP „widerwärtig“ und
„Kritik kam auch aus der ÖVP. Generalsekretär Karl Nehammer sprach von einem ‚widerwärtigen Vergleich‘ und forderte eine Entschuldigung. Der nicht amtsführende Wiener ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch bezeichnete Hackers Aussagen als ’skandalös‘ und urgierte ein Machtwort vom Wiener Bürgermeister.“
„skandalös“ ist und wovon sie, auch die ÖVP, besessen ist: von einem „Machtwort“.
„Widerwärtig“ und „skandalös“ sind für die ÖVP nicht die Steine auf der Mölzer Bastei … es ist ein Tippfehler, es wird gewußt, die Festung heißt nicht Mölzer, aber manchmal ist es nicht falsch, einen Tippfehler zu belassen … Ausdruck dafür, als hätte der Schwarzen Regierungspartnerin hier ihre Gesinnungsfestung mitten in der Hauptstadt Stein auf Stein …
„Widerwärtig“ und „skandalös“ sind also für die ÖVP, kurz zusammengefaßt, nicht die Erklärung des „Antifaschismus“ zum „Faschismus“
Herbert Kickl von Norbert Hofer abschreibt, kommt dabei nur recht Unrichtiges heraus
durch die Führerinnen der Regierungspartnerin der ÖVP …
„Widerwärtig“ und „skandalös“ sind also für die ÖVP, kurz zusammengefaßt, nicht die Ikone der Regierungspartnerin von der ÖVP, die mit einer recht bestimmten Blume seit über einhundert Jahren für „antiösterreichische Umtriebe“ steht, eine Ikone, die Jahr für Jahr von der FPÖ im österreichischen Parlament abgefeiert wird …
„Widerwärtig“ und „skandalös“ sind also für die ÖVP nicht jene Menschen, die auf der gesinnungsgemäß zensurierten Website ihrer Regierungspartnerin sich den Namen der FPÖ-Ikone geben, um Kommentare zu schreiben, in denen Menschen zu „Untermenschen“ erklärt werden, mit denen „sicher nicht friedlich lösen …“
Ob für diese Denkmäler noch Platz ist bei der Steinlatrine auf der Melker Festung …
Für wen solche Denkmäler dereinst wohl nicht mehr „widerwärtig“ und „skandalös“ sein würden, es braucht nicht mehr geraten zu werden, wenn die Antwort …
Der willkommene Innenminister hat wohl recht ordentlich Rede und Antwort gestanden …
Übrigens, Innenministerium.
„Widerwärtig“ und „skandalös“ ist für den zurzeitigen Bundeskanzler nicht das Vorhaben, Ausgangssperre gegen Menschen zu verhängen …
„[…] so Kurz. ‚Es ist gut und richtig, dass in Quartieren, wo viele Asylwerber untergebracht werden, dass es da Regeln gibt. Da gibt es im Normalfall so etwas wie eine Hausordnung. Das ist auch rechtskonform, dass es so etwas gibt. Und alles, was in Richtung Freiheitsentzug geht, ist nicht rechtskonform‘, so der Kanzler – mehr dazu in oe1.ORF.at. Später ergänzte der Kanzler gegenüber der APA, er könne sich strengere Regeln bei den Hausordnungen in Flüchtlingsquartieren vorstellen. ‚Ein Freiheitsentzug ist rechtlich nicht möglich, aber klarere Regeln bei der Hausordnung unter Einhaltung des rechtlichen Rahmens sind sinnvoll‘, so Kurz. „Dazu soll das zuständige Innenministerium einen Vorschlag ausarbeiten. […]“
„Kurz kann sich strengere Regeln bei den Hausordnungen in Flüchtlingsquartieren vorstellen. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) soll entsprechende Pläne entwickeln.“
Welchen „Spezial-Juristen“ wird der Innenminister dafür finden?
Und ist das nicht auch aus der Geschichte schlechthin bekannt? Je verkommener, desto größer die Anstrengungen, der Verkommenheit den Anschein der „Rechtskonformität“ zu geben, die Verkommenheit durch „Paragraphe“ zu legitimieren.
Nein, ein solcher „Kronjurist“ läßt sich nicht mehr finden. Es ist, bei einer seit über über einhundert Jahren gleichbleibender Gesinnung, alles nur eines geworden: billig, billiger, am billigsten. Und das ist über das Widerwärtige und Skandalöse, von dem oben gesprochen wird, hinaus das ultimative Skandalöse. Mit welcher Billigkeit so viele Menschen in Österreich sich zur Zeit abspeisen lassen, mit dem Billigsten des Billigsten, und zur Ikone des Billigsten des Billigsten ist der zurzeitige Bundeskanzler in Österreicher erhoben.
Auch mit dieser seiner oben zitierten Aussage in bezug auf die Ausgangssperre belegt, kurz zusammengefaßt, der zurzeitige Bundeskanzler in Österreich seinen einzigen gerechtfertigten Anspruch auf einen einzigen Titel, nämlich auf den: role model des Billigsten des Billigsten“.
Es reicht zwar ein flüchtiger Blick schon auf diese seine letzte Aussage für die Feststellung, tiefbilliger geht es nicht mehr, aber manchmal sollte auch das Tiefbilligste genossen werden, deshalb zur Wiederholung, genießen Sie es, lesen Sie es ganz langsam, wie tief der zurzeitige Bundeskanzler in Österreich …
„Es ist gut und richtig, dass in Quartieren, wo viele Asylwerber untergebracht werden, dass es da Regeln gibt. Da gibt es im Normalfall so etwas wie eine Hausordnung.“
Wenn Sie möchten, quittieren Sie es mit einem „No na ned“, aber das wäre schon ein Zuviel an Beschäftigung mit …
Vor kurzem wurde geschrieben. Zur Zeit in Österreich am Morgen aufzuwachen, ist ein Aufwachen in den Alptraum. Und, ist zu ergänzen, in das Billigste des Billigsten, für das, oft schon in aller Frühe, der zurzeitige Bundeskanzler wie kein zweiter und keine dritte steht, und das ist das über alles Widerwärtige und über alles Skandalöse hinausgehende Skandalöse: einen Fahnenträger der billigsten Billigkeit als Bundeskanzler …
Um noch einmal auf Peter Hacker zurückzukommen, der nun der ÖVP soviel Pein verursacht …
„Schockiert“ sei auch NR Lasar, also über Peter Hacker … er ist wohl leicht zu schockieren, einmal so und einmal so, was wird das für ein gesinnungswohliger Schock für NR Lasar etwa gewesen sein, als …
Johann Herzog: „… uns das größte Ereignis seit ’45 … Norbert Hofer zustande gebracht hat“
„Ariernachweis“, so Lasar, hätte Peter Hacker auch noch gesagt. Nun, das hat nicht unbedingt etwas mit den madigen zwölf Jahren des deutschen reiches zu tun, aber viel mit Österreich, wo es diesen auch davor schon bei manchen Vereinen gab … Ob es bei dieser geplanten Herkunftserhebung der Eltern ein solcher Nachweis wieder intendiert ist, kann nicht gesagt werden. Was aber eine solche geplante Herkunftserhebung wieder zum Vorschein bringt, ist der Gesinnungsahnschein …
Um zu einem Ende zu kommen. Kurz zusammengefaßt:
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