Ein Auszählreim, inspiriert von Erwin Wurm: Gewerbetreibender – Bundeskanzler – Diktator

Das von der Tageszeitung Der Standard am 10. August 2013 veröffentlichte Sommergespräch zwischen Werner Faymann und Erwin Wurm hätte nicht gelesen werden sollen, denn so wäre es erspart geblieben, etwas zu Erwin Wurm zu schreiben, das nicht freundlich ausfallen wird können …

Erwin Wurm - 75 ProzentAber freundlich waren ohnehin Werner Faymann und Michael Völker zu Erwin Wurm zur Genüge – freundlich und rücksichtsvoll, denn der Bundeskanzler hat darauf verzichtet, die Uninformiertheit des Erwin Wurm besonders in bezug auf Steuern und Abgaben in Österreich aufzudecken, der Bundeskanzler war so vornehm, das Cottagestammtischgeplapper des Herrn Wurm nicht zu kommentieren, ihm seinen faktenleeren neoliberalen Topf nicht zu zerschlagen …

Es war aber wohl nicht nur Vornehmheit, Freundlichkeit und Rücksichtnahme, die Werner Faymann davon abhielten, Erwin Wurm mit der Aufforderung nach Hause zu schicken, erst einmal umgehende Informationen einzuholen, ehe er über Politik … und bis dahin nicht weiter die Zeit eines Bundeskanzlers zu verschwenden … Menschgemäß wäre Werner Faymann mit einer solchen Zurechtweisung und Aufforderung augenblicklich mit massiven Vorwürfen der hießigen Kunstszene konfrontiert gewesen, er wäre als kunstfeindlich oder schlimmeres noch hingestellt, gebrandmarkt worden …

Wurm - Faymann Mehr nicht zu KunstVielleicht dachte Werner Faymann aber einfach nur, Erwin Wurm führe sich ohnehin selbst vor … Und es ist wahr, Erwin Wurm führte sich tatsächlich selbst vor, und gemeinsam führten Werner Faymann und Erwin Wurm die Kunst vor … Einem Gewerbetreibenden in der Branche Kunst fällt in diesem gesamten Sommergespräch ein einziger Satz, dem zuzustimmen ist, zur Kunstpolitik ein, und dem Bundeskanzler als Antwort darauf bloß, er finde nicht, das sei, wie viele meinen, hinausgeschmissenes Geld … obwohl, wenn Claudia Schmied dafür gesondert bezahlt werden sollte, Kunstministerin zu sein, dann wäre das tatsächlich …

Erwin Wurm LeistungsträgerNun, aus welchen Gründen auch immer Werner Faymann den Topf von Erwin Wurm nicht zerschlagen wollte, um sofort zu zeigen, daß dieser leer ist, oder genauer, angefüllt mit faktenlosem Nachgeplapper von datenignorierenden Stammtischgeplappere – jedes Nachgeplapper aber wird wieder nachgeplappert, soher ist es nicht verfehlt, eigentlich sogar notwendig, es ein wenig zurechtzurücken, zumal bekannt ist, daß gerade beim Nachplappern ein seltsames Phänomen zu beobachten ist: die gänzliche Auflösung des Hausverstandes … Der Gewerbetreibende liefert mit diesem Sommergespräch weiteres Beobachtungsmaterial ab, vor allem mit seiner Rechnung: „[Z]ahlen dann 75 Prozent Steuer und noch an die Sozialversicherungsanstalt.“ Nun, wird der gesetzliche Prozentsatz für den Sozialversicherungsbeitrag hinzugerechnet, blieben nach der wurmschen Rechnung von einem Verdienst nicht einmal ganze zehn Prozent netto übrig, und, würden die von Erwin Wurm genannten 25 Prozent für den Sozialversicherungsbeitrag hinzugerechnet werden, würden 100 Prozent (in Worten: einhundert Prozent) von einem Verdienst für Steuern und Sozialversicherungsbeitrag abzuführen seien … Ja, es fehlen Erwin Wurm nicht nur Informationen, sondern auch der Hausverstand, aber vielleicht ist das die Voraussetzung das Gewerbe der Kunst betreiben zu können, denn die Ausübung von Kunst, wie gesagt wird, ist der Versuch des Ausgleiches von Mängeln …

Mängel scheint es auch in der Lohnverrechnung des Gewerbetreibenden Erwin Wurm zu geben … Der Mitarbeiter, die „Person“, wie Erwin Wurm seinen Mitarbeiter nennt und „4600 im Monat“ bezahlt, sollte sich rasch erkundigen, wer die 666,67 Euro erhält, die er monatlich nicht bekommt, da er, nach Auskunft von Erwin Wurm, lediglich „2000 [herauskriegt]“, oder, in welchem Land er von Erwin Wurm tatsächlich angestellt wurde …

in welchem Land meldet Erwin Wurm Mitarbeiter anDabei gibt es vom Finanzamt ein kostenloses Programm zur korrekten Lohnverrechnung … Statt über Prozentsätze zu jammern, noch dazu über falsche, hätte Erwin Wurm die Frage stellen können, ob es nicht an der Zeit wäre, Steuern und Abgaben nicht über Prozentsätze zu diskutieren, sondern über absolute Summen, denn, wie gesehen werden kann, beispielsweise von einem Einkommen von 4.600 Euro müssen gleich viel Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden als von einem Einkommen von 4,600.000 Euro, nämlich 802,31 Euro …

Mit diesen seinen Aussagen in diesem Sommergespräch hat Erwin Wurm sich selbst stolz bewiesen, die notwendigen Qualifikationen mitzubringen, um vorschlagen zu können, Bundeskanzler sein zu können, bloß durch einen „Tausch“, ohne Wahl, besiegelt einfach durch einen Handschlag zwischen Männern, die sich nicht darum scheren müssen, ob es eine Demokratie …

Und dazu fiel eben der Auszählreim Gewerbetreibender – Bundeskanzler – Diktator ein, denn Erwin Wurm, mußte augenblicklich erinnert werden, sagte in der Fernsehsendung „ErLesen“ im Mai 2013 schon einen bemerkenswerten Satz, die Bürgermeister seien die oberste Bauinstanz, die seien korrumpierbar, weil wiederwählbar

Erwin Wurm BundeskanzlerUm auch das verändern zu können, und Erwin Wurm hätte gerne, daß sich „da was „verschiebt“ … keine korrumpierbare Politiker und Politikerinnen mehr zu haben, geht nur, wird der wurmsche Gedanke zu Ende gedacht, durch das Abschaffen von Wahlen, also von …

PS Nebenbei oder zusätzlich: einen guten Einblick in die hießige elder-art scene gibt diese Ausgabe von „ErLesen“, abrufbar auf youtube. Mehr will dazu gar nicht geschrieben werden … Außer noch, die Aussage von Erwin Wurm in dieser Sendung fügt sich nahtlos ein in den wurmschen Tauschvorschlag … und die Begründung,  der Bundeskanzler solle einmal als Gewerbetreibender arbeiten, damit er sehe, wie es Gewerbetreibenden gehe, wird Frank Stronach wohl abnicken und hinzufügen, is mei copyright – Wirtschaft, understud …

PPS Ob Erwin Wurm es wenigstens „vernünftig“ findet, Steuern dafür zu zahlen, daß gut dotierte Staatspreise für Gewerbetreibende in der Branche Kunst aus Steuermitteln gespeist werden, für die nach Erhalt keine Steuern zu zahlen sind?

„Kunst darf satt machen“ – Prekäre Perspektiven für Kunstschaffende

Es gab im Juni 2009 eine Konferenz „zur sozialen Lage der Kreativen“. Seit dem sind zweieinhalb Jahre vergangen, die Zeit ist also vergangen, aber daß die Zeit vergeht, ist keine Leistung, bringt für Kunstschaffende noch keine wesentlichen Verbesserungen, außer für jene, die es mittlerweile aufgegeben haben, Kunstschaffende zu sein …

Wie sehr eine breitest angelegte Diskussion notwendig ist, zeigt die Sammlung „zur sozialen Lage der Kreativen“, eine breitest öffentliche Diskussion, die schließlich mit einem gesetzlichen Instrumentarium, genannt „Volksbegehren“, die überfällige massive Handlungsaufforderung an Politik und Gesellschaft wohl zu unterschreiben haben wird müssen …

PS Es will zwar weder polemisiert noch gar so etwas wie ein Gegeneinanderausspiel angepfiffen werden, wird jedoch beispielsweise an den Spielplan der Wiener Staatsoper gedacht, und es geht bei dieser Anregung um eine breiteste öffentliche Diskussion auch um zeitgenössische Inhalte, könnte gar leicht der Satz geschrieben werden: Hochkultur macht Kunst altsatt …

Volksbegehren „Kunst darf satt machen“ – Umfrage

Um einen ersten aktiven Schritt zu setzen zu einem Volksbegehren „Kunst darf satt machen“, ist der Start mit dieser Umfrage gedacht, mit der vorab ausgelotet werden möchte, ob in Österreich überhaupt ein Interesse dafür besteht, für die Verbesserung der wirtschaftlichen Situationen der Kunstschaffenden aktiv einzutreten, ob denn Kunst in allen ihren Ausdruckformen tatsächlich die Bedeutung in Österreich hat, von der stets derart stolz gesprochen wird.

In Volksbegehren „Kunst darf satt machen“ wurden erste Beweggründe angeführt.

Wenn Sie der Meinung sind, es ist wichtig, ein derartiges Volksbegehren auf den Weg zu bringen, es ist nicht wichtig, ein solches Volksbegehren zu starten, sind Sie herzlich eingeladen, sich an der Umfrage zu beteiligen.

Volksbegehren Kunst darf satt machen

Möglicherweise wartet Claudia Schmied bereits ungeduldig auf ein Volksbegehren „Kunst darf satt machen“, um es ebenfalls unterschreiben zu können, als kräftiges und kämpferisches Zeichen dafür, wie sehr sie, auch in diesem Bereich, bereit ist, die dafür zuständige und verantwortliche Ministerin zu fordern, zu fördern, zu unterstützen, zu motivieren, ihr den Rücken zu stärken …

Es ist augenscheinlich, daß Claudia Schmied nicht nur als Bundesministerin für Unterricht einer volksbegehrlichen Motivation durch Eigenunterzeichnung bedurfte, sondern noch viel mehr als Bundesministerin für Kunst und Kultur einer volksbegehrlichen Unterstützung bedürftig ist, um …

Es ist dringend notwendig, über Kunst und Kultur in diesem als Kunst-und-Kultur-Land sich verkaufenden Staat breit zu diskutieren, über die wirtschaftliche Situationen von kunstschaffenden Menschen im besonderen, über die Fragen im allgemeinen, ist etwa der Ruf als Kunstland auf Dauer zu sichern mit einer Kimtschielthal-Art eingefroreren Kulturpolitik, und so weiter und so fort.

Ein Volksbegehren „Kunst darf satt machen“ kann für die überfälligen Verbesserungen und Weichenstellungen für die Zukunft durchaus ein gutes erstes Instrument sein, auch dafür, breit öffentlich zu verankern, wie sehr Kunst in jedweden Ausdrucksformen für dieses Land nach wie vor, noch, internationaler Atout …

PS Das Bildungsvolksbegehren hatte mit Hannes Androsch einen sehr prominenten Unterstützer. Es wäre wohl nützlich und hilfreich, fände sich für ein Volksbegehren „Kunst darf satt machen“ eine ebenso prominente Unterstützerin, die über ein Netzwerk verfügt, das sie zum Mitmachen motivieren kann, um „Kunst darf satt machen“  zu einem tatsächlich erfolgreichen Volksbegehren zu machen, der, wenn notwendig, dafür einen entsprechenden Verein gründet, und sich im Gegensatz zu Dr. Hannes Androsch, dem Präsidenten des Vereins „Bildungsinitiative für die Zukunft“, mit dem Titel Obmann begnügt …

Wie aus an Schas a Kas wird – Österreichische Bundeshymne, das Rezept

Es ist zu wünschen, daß es dem Verlag gelingt, die Änderung der Bundeshymne auf rechtlichem Weg rückgängig zu machen, daß diese Änderung der Bundeshymne nie zum Einsatz kommen darf, denn die durch einen parlamentarischen Beschluß veränderte Bundeshymne ist zuerst eine Beleidigung, eine Unverschämtheit und eine Anmaßung gegen die Literatur, begangen von Abgeordneten … Abgeordnete, die (vor allem im Bundesrat) nicht einmal der stammelfreien Rede fähig sind, hatten sich erdreistet, Literatur gesetzlich zu verändern …

Drei Versionen der Bundeshymne. Und plötzlich soll eine vierte ummöglich sein? Eine ganz neue Bundeshymne, wenn es denn schon eine geben soll.

Es hat auch ein literarischer Schas, und etwas anderes ist dieser Text der Bundeshymne nicht, ein Recht auf Schutz vor Änderungen durch Dritte …

Aber die gesetzliche Änderung dieses literarischen Furzes wurde nicht nur von den Abgeordneten beschlossen und ist vom Bundespräsidenten wohl bereits beglaubigt worden, sondern dieser Gegenwartskas wurde auch medial von vielen akklamiert,  womit österreichische Politik und österreichische Medien vorzeigen, wie Kas hergestellt werden kann, aus einem Schas.

Der Textschas als Bundeshymne ist mit der Hereinnahme der Töchter nicht riechbarer geworden, er stank als Schas, und stinkt jetzt noch mehr als Kas. Denn war es bisher lediglich ein Bruderchor, müssen nun auch die Töchter hinein in den Chor zum Jubel der Treue zum Vater…

Wer den alten Textschas und den nun zum Kas gereiften Text vergleichend liest, kann nur zu einem Schluß kommen, beide verströmen nicht den Duft des Geistes, beide sind absolut lächerlich und falsch. Es könnte zu jeder einzelnen Zeile dieses Schaskases eine vernichtende Interpretation geliefert werden, aber diese stinken derart, daß nur der Raum augenblicklich und fluchtartig verlassen werden kann, in dem diese gesungen werden. Wer aber gestanksresistent ist oder gewisse Vorlieben hat, mag diese selbst Wort für Wort für sich durchgehen und interpretieren, allerdings muß gewarnt werden, es ist nicht ausgeschlossen, bei der letzten Zeile angekommen, in ein Wachkoma … Anderseits kann das Wachkoma auch eine Empfehlung sein, in diesem Zustand lebt es sich in Österreich angenehmer …

Es könnte auch gehofft werden, daß es dem Verlag nicht gelingt, rechtlich erfolgreich gegen diese Änderung zu sein, denn dieser Schaskas belegt doch eindrücklich, daß in diesem Land ein Wörterbuch verwendet wird, in dem gewisse Wörter nicht erklärt werden, etwa „Erneuerung“, „Fortschritt“, „Entwicklung“ …

Wenn es denn unbedingt eine Nationalhymne geben muß, wäre es nun eine gute Gelegenheit gewesen, für einen gänzlich neuen Text, für einen Text, der über das Engnationale hinausweist, auch Frau und Mann elegant und klug auf die gleiche Ebene stellt …

Wie es jedoch scheint, reicht es in Österreich nur mehr bis dahin, aus einem Schas einen …

PS Es gab vorab eine teure Verkostung von dieser Kassorte, einkgekauft mit fremdem Geld von Claudia Schmied, Bundesministerin, das ist nun einmal Teil ihrer offiziellen Arbeitsplatzbezeichnung, für Kultur und Kunst … Der erste Schaskas, gesungen von Christina Stürmer, war für die PR-Kampagne für eine Bildungsreform … Übrigens, als Beweis der hervorragenden Arbeit, die Claudia Schmied als Bundesminnisterin auch für Unterricht leistet, müßte sie nur einen Namen nennen: Nikolaus Pelinka, den sie (im Standard vom 23. Dezember 2011 nachzulesen) „politisch prägte“

Anti-Terror-Paket/Novelle Sicherheitspolizeigesetz – Schreiben an Parlamentspräsidentin Barbara Prammer

Einschreiben

An das
Parlament
z. H. Frau Mag. Barbara Prammer
Präsidentin des Nationalrates
Dr.-Karl-Renner-Ring 3
1017 Wien

Wien, am 19. Oktober 2011

Novelle Sicherheitspolizeigesetz – „Anti-Terror-Paket“
Aushändigung des Telefons an IM Johanna Mikl-Leitner

Sehr geehrte Frau Präsidentin des Nationalrates,

die Salzburger Nachrichten berichten am 17. Oktober 2011, Sie sprechen sich für die Stärkung der Parlamente aus, setzen Ihre Analyse in dieser Beliebigkeit fort mit, daß die Parlamente nicht die Handlanger einiger Staatschefs seien, die Regierung nicht genug unternehme, um das Vertrauen der Bürger in die Politik wieder herzustellen

Um nicht im allgemeinen zu bleiben, ist vorab ein kurzer Umweg über das Englische zu nehmen. Henchmen sind im Englischen die Handlanger, aber auch die Schergen, die Spießgesellen, die Häscher, die Kreaturen und es sind die Haberer …  Das scheint die umfassend zutreffende Übersetzung für Handlangerinnen in Österreich zu sein …

Mögen in einigen Ländern Parlamente Ausmachungen und Beschlüsse von Staatschefs ohne weitere Diskussionen umsetzen, in Österreich geben es die Abgeordneten billiger, das muß jedoch eingeschränkt genauer benannt werden, die Abgeordneten von SPÖ und ÖVP, die sozialdemokratischen und christschwarzen Abgeordneten geben es also noch billiger, denn sie beschließen, daran kann heute nicht mehr gezweifelt werden, was zwei Ministerinnen ausmachten, deren Festlegungen nicht einmal der Frage unterworfen werden können, ob diese denn Lösungen seien oder nicht, wird bloß daran gedacht, welche Argumente sie für ihre Beschlüsse verwendeten, je nach deren Lektüre von Medienberichten, wie es scheint, über –, beispielsweise die Morde in Norwegen …

Ihnen werden alle Argumente, die von etlichen berufenen Seiten gegen eine Beschlußfassung dieser unter dem gar so verkaufsförderlichen Schlagwort „Anti-Terror-Paket“ bekannt-gewordenen Gesetze, bestens bekannt sein –, es muß also hier nichts mehr wiederholt, nichts mehr zitiert werden, zumal es ohnehin …

Was verbleibt jetzt noch? Ihnen, selbstverständlich, nicht zu danken, sondern klar festzustellen und festzuhalten, sozialdemokratische und christschwarze Abgeordnete werden als Habererinnen und Haberer einen verzichtbaren Beitrag geleistet haben, die Unterscheidung zwischen Demokratie und Diktatur für viele weiter zu erschweren, vor allem jene mit weiteren Argumenten zu versorgen, die ohnehin seit langem der fixen Meinung sind, nicht mehr in einer Demokratie zu leben, und diese Meinung nicht nur extensiv verbreiten, sondern auch immer mehr und mehr Bürger und Bürgerinnen dafür gewinnen, diese zu teilen, freilich ohne je aus eigener Erfahrung zu wissen, wie das Leben in einer tatsächlichen Nichtdemokratie wirklich ist. Sie selbst werden nur zu gut wissen, wie leichtfertig in diesem Land bereits von diktatorischen Handlungsweisen gesprochen wird, wie aufgeheizt bereits die Stimmung gegen die, noch, bestehende Demokratie ist, denken Sie aktuell beispielsweise an Dr. Claudia Schmied, Bundesministerin für Unterricht und Kunst und Kultur, die sich erst gestern gegen „diktatorische Ultimaten“ verwahrte, als ob es, in einer Demokratie, nicht ausreichte, gegen ein Ultimatum, wenn unbedingt gewollt, kann das Verstärkte noch einmal mit entschieden verstärkt werden, also gegen ein Ultimatum entschieden sich zu verwahren. Und Sie selbst, sehr geehrte Frau Präsidentin des Nationalrates, haben in zeitlich unmittelbarer Nähe zu derart wichtigen Parlamentsbeschlüssen keine der Demokratie förderlichere Idee, die wohl kaum der demokratietheoretischen Literatur entnommen sein kann, in die Öffentlichkeit zu tragen, als nämlich die, im Parlament Ordnungsstrafen einführen zu wollen.

Was darf von sozialdemokratischen und christschwarzen Abgeordneten im österreichischen Parlament nun noch an Haberertum erwartet werden, was werden sie noch umsetzen, um das Vertrauen, um eine demokratische Politik noch weiter und schließlich gänzlich zu unterlaufen?

Was kann von sozialdemokratischen und christschwarzen Abgeordneten im österreichischen Parlament erwartet werden, was werden sie tun, um das Vertrauen, um eine demokratische Politik nicht noch weiter und schließlich gänzlich zu unterlaufen? Darauf werden Sie, Frau Nationalratspräsidentin, auch Sie, eine Antwort zu finden haben, und nicht weiter regierungsergeben zuwarten können, daß Ihr Staatschef mehr unternehme, um das Vertrauen der …

Um zu einem Schluß und damit zum eigentlichen Grund des Schreibens an Sie zu kommen, es ist wohl präventiv und als Eigenvorsorge zur Sicherheit vor der Sicherheit in einem ersten Schritt auf das Telefon zu verzichten.

Damit es auch ganz klar ist, wer für diesen Verzicht wirklich verantwortlich ist, ist Ihnen als höchste Repräsentantin des österreichischen Parlamentes und soher stellvertretend an die sozialdemokratischen und christschwarzen Abgeordneten das Schreiben an IM Johanna Mikl-Leitner mit dem beigelegten Telefonapparat mit dem höflichen Ersuchen zu übersenden, dieses der zurzeitigen Innenministerin zu überbringen, in Zuversicht und Vertrauen, Sie werden diese Aufgabe als Briefträgerin zur vollsten Zufriedenheit erfüllen.

Das Schreiben an IM Mikl-Leitner ist menschgemäß keines das unter das Briefgeheimnis fällt, es ist bereits am 11. August 2011 veröffentlicht worden und kann nachgelesen werden unter: www.pronoever.wordpress.com/2011/08/11/schreiben-an-innenministerin-johanna-mikl-leitner-beilage-1-telefon-zur-echtzeitraumuberwachung/.

Für das Überbringen und das Aushändigen im voraus ist Ihnen zu danken und auch, sehr geehrte Frau Präsidentin des Parlamentes, weiterhin viel Erfolg zu wünschen für Ihre Auftritte in den Schüler- und Schülerinnenparlamenten zum Thema „Demokratie auf dem Prüfstand“, gezeichnet

mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Kraut

1 Anlage w.o.a.

Der „österreichische Streicher“ blickt Justizministerin Beatrix Karl bei ihrer Arbeit in die Augen

Es ist bekannt, daß Minister und Ministerinnen beim Erstbezug des Ressorts ihr Zimmer neu herrichten lassen, je nach Geschmack und Referenzrahmen, berühmt etwa wurde die Gestaltung des Büros von Claudia Schmied durch …

Es kann sein, daß Beatrix Karl eine sparsame Frau ist, deshalb auch keine Veränderungen vornehmen ließ, und sagte, es soll bleiben, wie es ist, nicht einmal Bilder sind zu wechseln, auch nicht das von Leopold Kunschak

Es kann auch sein, daß Beatrix Karl sagte, alles soll werden, wie es war, nur eines, hängt mir dafür ein Bild von Leopold Kunschak auf, von diesem aufrechten Antisemiten, ist dieser doch ein Mann, von dem ihr Parteiobmann sich heute noch befruchten lassen will, für unsere Parteiarbeit und Politik

Einerlei nun, ob Beatrix Karl das Bild von Leopold Kunschak einfach hängen ließ oder selbst anforderte, ihr den „Streicher von Österreich“ in das Büro zu hängen, es stellt sich doch die Frage, was gibt Leopold Kunschak Beatrix Karl mit, für ihre Arbeit, wenn sie von den Akten aufsieht und Leopold Kunschak in die Augen schaut …

Manche werden zu ihrer Stellungnahme in der Nachrichtensendung von gestern zu einem der Freiheitlichen wohl sagen, klare Worte zu finden, zu dem verleitet Leopold Kunschak, der nach der Shoa deutlich sagte, er bleibe Antisemit, Beatrix Karl nicht, denn ihr Gerede, ein Politiker, eine Politikerin habe verantwortungsvoll verantwortungsbewußt

Wie gut, kein Abonnement von diesem Standard zu haben

Oder spätestens mit dieser neuerlichen Reifeleistung von Andrea Schurian müßte „dem Standard“ das Abonnement aufgekündigt werden, zumindest müßte es eingestanden und akzeptiert werden, regelmäßig Geld auszugeben für eine Bassena als Zeitung.

Weil in einem Artikel sollte mehr enthalten sein, als der Ratschlag für eine einzige Person. Für diesen Ratschlag, sich den Vertrag jetzt, nach dem Rücktritt und der Entlassung, genau anzuschauen, hätte Andrea Schurian nur zum Telefon …

Weil in einem Artikel sollte nicht die Vermutung regieren, wenn es um leicht überprüfbare Fakten geht. Peter Noever hätte Andrea Schurian also am Telefon auch gleich bestätigen können, ob er Extrahonorare für Ausstellungskuratierungen …

Weil in einem Artikel sollten nicht Geburstagsfeste zu Abendessen verkleinert und also verniedlicht werden, und damit zugleich alle Lesenden von Andrea Schurian verkauft werden als an Alzheimer Leidende.

Weil ein Artikel sollte nicht als Kunstwerk verkleidet werden, das erst zu interpretieren ist, sondern klar in der Mitteilung sein. Konkret bezogen auf diesen Artikel heißt das, will Andrea Schurian mit dem Hinweis, daß Clauda Schmied gerne mit Peter Noever, der bei Andrea Schurian plötzlich über Abendessen stolperte, speiste, zum Ausdruck bringen, von den Malversationen des Peter Noever hätte auch die Ballnistra etwas gehabt? Ebenfalls eine leichte Aufgabe, vor allem für eine leitende Angestellte einer Tageszeitung, herauszufinden, ob die Ministerin die Feste des Peter Noever im Mak besuchte.

Was diese neuerliche Reifeleistung von Andrea Schurian erschütternderweise auch zeigt, ist, wie weit und wie breit in diesem Land bereits der schnoddrige Umgang mit der Ehrlichkeit gediehen ist. Andrea Schurian will rhetorisch nicht gegenrechnen, aber, fragt sie ganz ohne Rhetorik, wer hätte bei einer Gegenrechnung dann den Schwarzen Peter? Womit Andrea Schurian etwas als in Ordnung verkaufen will, was gar nicht in Ordnung ist. Denn es kann, generell und ohne konkreten Blick auf den Fall Peter Noever gesagt, niemals in Ordnung sein, sich unerlaubterweise selbst zu bedienen, auch dann nicht, wenn zugleich vereinbarte Honorare nicht in Rechnung gestellt werden; das ist niemals eine korrekte Geschäftsgebarung.  Und doch mit konkretem Blick auf Peter Noever: es ist anzunehmen, er hätte zu seiner Entlastung eine Karte Extrahonorare längst selbst gespielt.

Wozu sind also solche Artikel gut? Wofür taugen derartige Artikel? Als Anleitung zur …? Als Rechtfertigung für …? Es sind bald Ostern, vielleicht eignen sich derartige Artikel dafür, Ostereier einmal anders zu bemalen und zu bekleben, mit ebensolchem Papier. Das könnte durchaus, wenigstens dazu verleiten, das Ostereiertitschen wieder einmal zu probieren. Keinesfalls jedoch dazu, „den Standard“ zu abonnieren.

PS Möglicherweise könnte aber der Einsatz neuer Techniken dazu beitragen, nicht den gesamten „Standard“ abonnieren respektive kündigen zu müssen, einen „Standard“ also zu erhalten, der nach Angaben des Abonnenten beispielsweise ohne die Artikel von Andrea Schurian ausgeliefert wird, deren Informationsgehalt sich darauf beschränken, über das Keifen zwischen den Bassenas in Kenntnis gesetzt zu werden. Das wäre auch im Sinne einer Ökonomie des Lesens, denn ab und an ist es doch verlockend, an der Bassena stehenzubleiben.

Österreich braucht keine Kunstministerin, es hat eine Ballnistra

Dekretiert Claudia Schmied, in anderen Worten zwar:

Das erklärt Kunstministerin Claudia Schmied in der morgen erscheinenden NEWS-Ausgabe [17. März 2011]. Die Ministerin: „Der Beginn war phantastisch, und zuletzt waren alle vom künstlerischen Teil des Opernballs begeistert. Dass zwischendurch auch etwas nicht gelingt, kommt vor.

Wahrhaft phantastisch. Ebenso phantastisch, um beim Anlaß dieser Erklärung zu bleiben, der Wille von Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst, das 20. Jahrhundert mit der größten Selbstverständlichkeit in dieses Haus einziehen zu lassen, mehr noch, der Generalmusikdirektor betonte gegenüber der „Presse“ am 23. März 2010:

Das 20. Jahrhundert muss mit größter Selbstverständlichkeit in diesem Haus einziehen. (Hervorhebung B.K.)

Das 21. Jahrhundert muß, wird im 22. Jahrundert ein Generalmusikdirektor, der – oh Fortschritt, phantastische Entwicklung – möglicherweise eine Generalmusikdirektorin sein wird, betonen, mit der größten Selbstverständlichkeit in dieses Haus einziehen, das wir im 21. Jahrhundert Lebenden, dann schon lange umgebettet in das letzte Haus aber in der Zuversicht, es wird der Einzug weitergehen, nicht mehr hören werden.