An diesem 24. April 2019 ist Claus Pándi zur Erkenntnis gelangt: „Die Freiheitlichen sind nicht regierungsfähig.“
Das zeichnet Claus Pándi als österreichischen Qualitätsjournalisten aus, bereits nach sechzehnmonatiger schwarzidentitärer Bundesregierung öffentlich zur Erkenntnis zu gelangen, „regierungsfähig sind die Freiheitlichen nicht.“
Vor zwanzig Jahren konnte, kaum daß die schwarzblaue Bundesregierung angelobt war, in der Tageszeitung „Wiener Zeitung“ gelesen werden:
»Seit knapp einer Woche wird mir der Aufenthalt in Costa Rica zum Ärgernis; denn die hiesige kommentarlose und also reine Medienberichterstattung mit täglichen Aufmachern über die aktuellen politischen Vorgänge in Österreich genügt als Beweis dafür, dass von Österreich aus nichts gelenkt werden muss, wie so oft und gerne behauptet wird. Nicht die internationalen Medien zerren Österreich in das denkbar schlechteste Licht, sondern einzig die FPÖ und ihr Steigbügelhalter Wolfgang Schüssel ruinieren die internationale Reputation Österreichs aufs Widerwärtigste. Die Idee der ÖVP, mit der FPÖ, einer auch ohne internationale Proteste nicht regierungswürdigen und -fähigen Partei, zu koalieren, kann nur als Wahnwitz aufgrund von Machtgier und Verantwortungslosigkeit bezeichnet werden. Wodurch wieder einmal mehr der Beweis erbracht ist, dass im Anfang die Biedermänner gefährlicher sind als die Brandstifter. Daher kann die Konsequenz aus diesem nationalen wie internationalen Debakel nur der Rücktritt von Wolfgang Schüssel als Kanzler und Parteiobmann sein, dem eine sofortige Koalitionsaufkündigung durch die ÖVP folgen muss.«
Wortident, aber gekürzt auch in der Tageszeitung „Kurier“. Ob es sich dabei, im Grunde eine Nebensächlichkeit, um denselben Verfasser handelt, kann nicht gesagt werden, wird dieser doch einmal als Bernhard Kraus und einmal als Bernhard Kraut geführt …
Vor zwanzig Jahren war also bereits klar, aber nicht dem schwarzen Parteiobmann, der wohl spätestens im letzten Wintermonat 1999 seinen Plan für eine schwarzblaue Koalition zu zeichnen begann:
„Die Idee der ÖVP, mit der FPÖ, einer auch ohne internationale Proteste nicht regierungswürdigen und -fähigen Partei, zu koalieren, kann nur als Wahnwitz aufgrund von Machtgier und Verantwortungslosigkeit bezeichnet werden.“
Bereits bei der Angelobung im Februar 2000 und ohne daß die schwarzblaue Regierung überhaupt noch zum Regieren gekommen wäre, war das klar:
„FPÖ: nicht regierungswürdige und -fähige Partei.“
In den vergangenen zwanzig Jahren ist die FPÖ nicht regierungswürdiger und nicht regierungsfähiger geworden.
Kurz gesagt: Jubiläum.
20 Jahre Regierungsunwürdigkeit, 20 Jahre Regierungsunfähigkeit.

„Mit den Ereignissen über die Osterfeiertage“ scheinen die Jubiläumsfeierlichkeiten der FPÖ ihre ersten Höhepunkte erreicht zu haben, gesinnungsgemäß und dem Anlaß zwanzig Jahre Regierungsunfähigkeit und zwanzig Jahre Regierungsunwürdigkeit höchst recht angemessen.
Hat sich in diesen zwanzig Jahren in der FPÖ irgend etwas getan? Doch, doch, ja doch, auch die Gesinnungsfernen haben ein Anrecht darauf, nicht ungerecht behandelt zu werden.
Die FPÖ wurde eine identitäre Partei.
Auch Österreich hat Anspruch auf eine gerechte Behandlung. Es hat sich etwas getan in Österreich. Doch, doch, ja doch. Österreich hat nun eine schwarzidentitäre Bundesregierung … also kurz zusammengefaßt: das ist die Veränderung, wie sie in Österreich verstanden wird.
Der einzige Mensch, der sich über das österreichische Brauchtum der Veränderung, die in anderen Ländern als Unveränderung bekannt, freuen könnte, und es wird ihm gewünscht, daß er sich freuen kann, ist Bernhard Kraus oder Bernhard Kraut, weil dieser im Angesicht dieses zurzeitigen Österreichs sich vorkommen muß wie im damaligen Österreich, als er dies schrieb von der freiheitlichen Regierungsunwürdigkeit und identitären Regierungsunfähigkeit, mit dem wohligen Gefühl, zurück in Costa Rica zu sein, diesmal aber klug genug, keine Zeitungen mehr aufzuschlagen, die ihm seinen Aufenthalt je noch zu einem Ärgernis …
Das ist ihm zu wünschen, auch wenn er ein von Hoffnung aufgeweichter Narr ist, und das ist er, wenn er schreibt:
„Daher kann die Konsequenz aus diesem nationalen wie internationalen Debakel nur der Rücktritt von Wolfgang Schüssel als Kanzler und Parteiobmann sein, dem eine sofortige Koalitionsaufkündigung durch die ÖVP folgen muss.“
„Das wird nichts mehr.“ Schreibt Claus Pándi. Wie recht er doch hat: Das wird nichts mehr, in und mit Österreich.
Claus Pándi scheint ebenfalls einer seltsamen Hoffnung erlegen zu sein, wenn er in Norbert Hofer und „Herbert“ Fuchs „Ausnahmen“ sehen will … gerade Norbert Hofer, der —
Und gerade Hubert Fuchs, der seinen Herren mit Millionen es im Schlaf weiter geben will …
Was wohl Bernhard Kraut oder Bernhard Kraus zur Erkenntnis von Claus Pándi schreiben würde? Vielleicht. Österreich bräuchte nicht nur Qualitätsjournalistinnen, sondern auch Qualitätswählerinnen … und eines Tages werde es in Österreich, auch in Österreich, sogar in Österreich, diese Qualitätswähler geben, die nach Jahrzehnten endlich erkennen, daß eine identitäre Partei ob ihrer Regierungsunwürdigkeit und ihrer Regierungsunfähigkeit je keine wählbare Partei ist, und soher die Qualitätswähler solch einen Satz für immer obsolet machten:
„Daher kann die Konsequenz aus diesem nationalen wie internationalen Debakel nur der Rücktritt von Wolfgang Schüssel als Kanzler und Parteiobmann sein, dem eine sofortige Koalitionsaufkündigung durch die ÖVP folgen muss.“
In Österreich? In Österreich! „Das wird nichts mehr.“
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