Das Burgtheater vergißt nicht – bloß die Gegenwart

Aber in der Gegenwart muß ja gewirtschaftet werden … Sachzwänge, der Gegenwart halt … in der Gegenwart regiert in diesem Land eine politiklose, kunst- und kulturlose Parteienpolitik, der die sogenannte erste Bühne im Land als Verwahrungsanstalt von Hochkulturalien zum herrschaftlichen Verzehr den Kapuziner dazu ….

Solch‘ Gegenwart … diese Gegenwart läßt’s halt nicht zu, über andere Formen des Wirtschaftens … so eine Gegenwart läßt’s nicht zu, über andere Formen von Beschäftigungsverhältnissen nachzudenken und auszuprobieren und umzusetzen .. solch‘ Gegenwart erzwingt geradezu den aufrechten Kriechgang zu Konzernen der …

Der erste Zeuge vom BurgtheaterUnd für das gute Herz gibt es in der Gegenwart die Vergangenheit, ach wie gut wärmt die Vergangenheit das gute Herz, das nicht vergißt, was nie vergessen werden darf, ach, und wie stärkt doch die Vergangenheit das mut’ge Herz zum unentwegen Pochen: Nie wieder!

PS Nach Jahrzehnten bald wird dieses unangenehme Empfinden, das ein jedweder Auftritt von Georg Springer am Bildschirm verursacht, endlich verstehbar: seine emission of security

Ein gekreuzigtes Huhn ist das falsche Symbol zur Darstellung von Tierleid

Deborah Sengl wählt für ihre Darstellung des Tierleids das falsche Symbol, denn das christliche Kreuz ist nicht das Symbol des passiven und unfreiwilligen Leidens, das christliche Kreuz steht für aktive Leiderzeugung …

Es ist schwer zu entscheiden und möglicherweise wird es nie entschieden werden, welche der christlichen Lügen die größte Lüge ist, denn ihrer gibt es zu viele. Aber es kann mit Gewißheit gesagt werden, das christliche Kreuz als Symbol für das Leiden ist eine der Hauptlügen dieses Organisierten Glaubens, die Existenzlüge schlechthin, denn ohne diese Existenzlüge hätte es dieser Organisierte Glaube nicht so weit gebracht, wäre diese Organisation eine auf eine sehr kleine Region beschränkte Sekte geblieben, mit wenigen Mitgliedern, vielleicht mit nicht mehr Mitgliedern als Wiener Neustadt Einwohner und Einwohnerinnen hat … Und wäre als Wiener Neustädter Sekte möglicherweise schon ein paar Jahre nach der Gründung selbst in Wiener Neustadt wegen Mitgliederschwund wieder aufgelassen worden, hätte der Sektenvorstand selbst diese wegen Erfolglosigkeit wieder aufgegeben, ihrer überdrüssig, erschöpft von den vergeblichen Bemühungen, aus dieser eine florierende Organisation zu machen, enttäuscht, keine materiellen Gewinne erzielt zu haben, ohne Hoffnung, mit ihr je noch Reichtümer …

Diese durch die Jahrhunderte ausgeweitete und ausgeschmückte Existenzlüge geht von dem Gekreuzigten selbst aus, Jesus Christus hat also diese Lüge in die Welt gesetzt, die dann willfährig aufgenommen und zur Wahrheit gewandelt wurde. Für einen Absatz soll die Propaganda dieses Organisierten Glaubens ernstgenommen und also angenommen werden, Jesus Christus sei nicht nur Gottes Sohn, sondern auch, daß es einen Gott gibt und Jesus Christus der dritte Teil dieses Gottes ist. Bereits an dieser Propaganda ist ablesbar, daß das Kreuz das falsche Symbol ist, um Tierleid darzustellen, auf Tierleid aufmerksam zu machen. Denn das Tier wählt nicht freiwillig und aktiv das Leid, das Tier sucht nicht aktiv sein Leid und seine Ermordung, das Tier wird vom Menschen ohne Zustimmung des Tieres aktiv geschlachtet, das Tier verfolgt mit seiner von ihm nicht gewollten Ermordung kein Ziel, insbesondere nicht die Gründung eines Organisierten Glaubens. Hingegen hatte Jesus Christus Absichten, verfolgte Jesus Christus ganz bestimmte Ziele, um die zu erreichen, ihm der Tod auf dem Kreuz als erfolgversprechendster und aussichtsreichster Weg zu seinen Zielen erschien. Jesus Christus kalkulierte also eiskalt und risikolos, denn wie jeder Sohn eines höhergestellten Vaters konnte er sich darauf verlassen, der Papa werde es schon richten, und wie aus der Propaganda dieses Organisierten Glaubens gewußt wird, hat der Papa nicht auf seine Pflichten vergessen, und hat es seinem Sohn gerichtet, nun sitzt der Sohn zur Rechten … Wie von Göttern generell gewußt wird, spielen sie gerne, auch die monotheistischen Götter, verkleiden sie sich gerne, verwandeln sie sich gerne in das eine oder andere Wesen, und wer unsterblich ist, plagt die Unsterblichkeit möglicherweise auch ab und an mit Langeweile, läßt sich aus Kurzweil schon auch einmal in der Verkleidung eines Menschen töten, kreuzigen, nimmt eine Auszeit durch einen Abenteuerurlaub – Abenteuerurlaube sind also keine Erfindung der Neuzeit, aber es sind keine, die Tiere freiwillig und aktiv buchen können …

Wird der Propaganda dieses Organisierten Glaubens das Gerede von Gott und Gottes Sohn entzogen, bleibt Jesus Christus als Mensch über, der gekreuzigt wurde, starb und tot blieb, der, wie jeder Mensch, geboren wurde, eines Tages wieder starb, und es könnte gesagt werden, Jesus Christus starb leidvoll, starb unfreiwillig, wurde gewaltsam aus dem Leben gerissen, ermordet … Aber ebenso kann gesagt werden, der sterbliche Mensch mit Namen Jesus Christus fand in diesem gewaltsamen Tod seine höchste Erfüllung, arbeitete er mit dem Eifer und dem Geifer eines Religionsgründers auf diesen Tod hin, in seiner Vorstellung, nicht anders als so seine Ziele zu erreichen, im Wissen, es bedarf einer großen Erzählung, vor allem um eine neue Religion zu gründen, zu etablieren, sich unauslöschlich in das kollektive Menschengedächtnis zu brennen … Es waren menschgemäß abenteuerliche und aberwitzige Vorstellungen, die Jesus Christus antrieben, vor allem, weil er nicht wissen konnte, ob ihm das gelingen wird … heute wird gewußt, es ist ihm gelungen, seine Ziele zu erreichen. Jesus Christus konnte damals aber nur davon träumen, den Menschen ein unsterblicher Mensch zu werden und zu bleiben, bis heute, er konnte nicht wissen, wie viele talentiert blutrünstige Propagandisten  und Propagandistinnen kommen werden, um sein Leben in der nur für ihn angenehmsten Art zu erzählen, zu inszenieren, und dazu gehört als eine Meisterperformance wohl die Wandlungsszene in jeder Messvorstellung, in der Brot zu seinem Leib, in der Wein zu seinem BlutTatsächlich handelt sich bei dieser Wandlung auch um die tägliche Wandlung von Lüge in Wahrheit

Jesus Christus also hatte als Mensch die Möglichkeit, einen anderen Weg zu wählen, er hätte seine Ziele anders verfolgen können, klüger, raffinierter, er hätte sich mit den damaligen Machthabern arrangieren können, er hätte eine Bewegung anführen können, die die Mächtigen stürzen hätten können, aber für die überwiegende Mehrheit der Menschen damals schien Jesus Christus dafür nicht die notwendigen Qualifikationen mitzubringen, er war damals einfach nicht der Mensch, zu dem er dann gemacht wurde und weiter gemacht wird. Möglicherweise hatte Jesus Christus keine andere Wahl, weil er aus sich heraus nicht anders konnte, war es von ihm nicht freiwillig und aktiv gewählt, aus sich heraus nicht freiwillig und aktiv gewählt, denn, wie gesagt wird, der Mensch ist nicht Herr in seinem Haus … Vielleicht wird noch eines Tages eine Schrift gefunden werden, die als Krankheitsakte von Jesus Christus zu lesen ist …

Aus all diesen Gründen ist die Darstellung von Tierleid durch ein gekreuzigtes Huhn falsch, denn das Tier erleidet stets passiv und unfreiwillig seine Folter und seine Ermordung, das Tier hat nicht die Wahl, einen anderen Weg zu wählen, das Tier hat nicht die Möglichkeit, sich arrangieren zu können, das Tier liefert keinen Grund, Machthabern gefährlich werden zu können, oder vermeintlich gefährlich werden zu können, wie Jesus Christus den damaligen Machthabern, die die Gefährlichkeit von Jesus Christus falsch und also zu hoch einschätzten, und erst mit ihrem Entschluß, ihn zum Tode zu verurteilen, ihn für das damalige Reich zum gefährlichen Toten, zur tatsächlichen Bedrohung … Das Tier hat nicht den Eifer und den Geifer, einen Organisierten Glauben zu gründen, nicht den Wahn, dafür noch für etwas anderes sich selbst zu opfern …

Das gekreuzigte Huhn ist soher im Grunde eine Verharmlosung von Tierleid … darüber hinaus, ein Gekreuzigter hat schon genug Unheil – das muß nicht durch einen zweiten Gekreuzigten noch weiter legitimiert werden, die Legende vom Leiden am Kreuze weitergetragen …

Wie aber Tierleid darstellen? … Jedenfalls nicht mit Symbolen von Organisierten Glauben.

Für einen Moment wurde der Gedanke nicht abwegig befunden, es durch das Leid von Menschen darzustellen, die unter dem christlichen Kreuz litten, aus mannigfachen Gründen, die der willkürlichen Folter und Ermordung im Namen des Kreuzes ausgesetzt waren, die im Namen von Jesus Christus das erlitten, wofür sich dieser selbst … Das Huhn auf dem Scheiterhaufen, das Huhn als Jan Hus, das Huhn als Giordano Bruno, das Huhn als Hieronymus von Prag … Doch auch das wäre eine falsche Darstellung, denn diese Menschen hatten ebenfalls eine Wahl, sie wurden verhört, sie wurden angehört, sie standen vor Gericht, sie hätten sich anders entscheiden können, ihnen wurde eine Alternative angeboten, glaubensgemäß unter Zwang und Gewalt, aber eine Alternative, die sie annehmen hätten können, menschgemäß keine ehrbare, keine würdige, sie hätten sich unterwerfen müssen … Dem Tier aber wird keine Alternative angeboten, das Tier wird nicht verhört, nicht angehört, kommt vor kein Gericht, das Tier wird gefoltert und geschlachtet, weil es ein Tier ist, und nicht, weil es eine Weltanschauung hat und vertritt, die nicht gewollt wird … Das Tier auf dem Scheiterhaufen ist also ebenfalls eine nicht brauchbare Darstellung von Tierleid, außer es will dargestellt werden, was das Tier unter christlicher Vorherrschaft zu leiden hatte und hat, gefoltert, geschlachtet und davor noch sexuell mißbraucht, vor der Geilheit von Kreuzpriestern mußten, wie beispielsweise bei Karlheinz Deschner gelesen werden kann, Tiere in Sicherheit gebracht werden, auch Hühner …

Kreuz  - Unbrauchbar zur Darstellung von TierleidDas Kreuz ist kein Symbol für passives und unfreiwilliges Leiden, sondern für aktives Zufügen von Leid, und auch heute versammeln sich weiter Menschen unter dem Kreuz, um ihre Mordphantasien mit dem Kreuz im Rücken zu verbreiten, wie erst im Juli 2013 hier zu berichten war …

Das Kreuz ist kein Symbol für passives und unfreiwiliges Leiden, sondern die Scheide für die Mordwaffe Lanze, wie im März 2013 schon geschrieben …

Das Kreuz ist kein Symbol für passives und unfreiwilliges Leiden, sondern eine Waffe, auch für Jorge Mario Bergoglio, nun besser bekannt unter seinem Pseudonym Papst Franziskus – Helmut Qualtinger liest die entsprechenden Passagen

Ein Auszählreim, inspiriert von Erwin Wurm: Gewerbetreibender – Bundeskanzler – Diktator

Das von der Tageszeitung Der Standard am 10. August 2013 veröffentlichte Sommergespräch zwischen Werner Faymann und Erwin Wurm hätte nicht gelesen werden sollen, denn so wäre es erspart geblieben, etwas zu Erwin Wurm zu schreiben, das nicht freundlich ausfallen wird können …

Erwin Wurm - 75 ProzentAber freundlich waren ohnehin Werner Faymann und Michael Völker zu Erwin Wurm zur Genüge – freundlich und rücksichtsvoll, denn der Bundeskanzler hat darauf verzichtet, die Uninformiertheit des Erwin Wurm besonders in bezug auf Steuern und Abgaben in Österreich aufzudecken, der Bundeskanzler war so vornehm, das Cottagestammtischgeplapper des Herrn Wurm nicht zu kommentieren, ihm seinen faktenleeren neoliberalen Topf nicht zu zerschlagen …

Es war aber wohl nicht nur Vornehmheit, Freundlichkeit und Rücksichtnahme, die Werner Faymann davon abhielten, Erwin Wurm mit der Aufforderung nach Hause zu schicken, erst einmal umgehende Informationen einzuholen, ehe er über Politik … und bis dahin nicht weiter die Zeit eines Bundeskanzlers zu verschwenden … Menschgemäß wäre Werner Faymann mit einer solchen Zurechtweisung und Aufforderung augenblicklich mit massiven Vorwürfen der hießigen Kunstszene konfrontiert gewesen, er wäre als kunstfeindlich oder schlimmeres noch hingestellt, gebrandmarkt worden …

Wurm - Faymann Mehr nicht zu KunstVielleicht dachte Werner Faymann aber einfach nur, Erwin Wurm führe sich ohnehin selbst vor … Und es ist wahr, Erwin Wurm führte sich tatsächlich selbst vor, und gemeinsam führten Werner Faymann und Erwin Wurm die Kunst vor … Einem Gewerbetreibenden in der Branche Kunst fällt in diesem gesamten Sommergespräch ein einziger Satz, dem zuzustimmen ist, zur Kunstpolitik ein, und dem Bundeskanzler als Antwort darauf bloß, er finde nicht, das sei, wie viele meinen, hinausgeschmissenes Geld … obwohl, wenn Claudia Schmied dafür gesondert bezahlt werden sollte, Kunstministerin zu sein, dann wäre das tatsächlich …

Erwin Wurm LeistungsträgerNun, aus welchen Gründen auch immer Werner Faymann den Topf von Erwin Wurm nicht zerschlagen wollte, um sofort zu zeigen, daß dieser leer ist, oder genauer, angefüllt mit faktenlosem Nachgeplapper von datenignorierenden Stammtischgeplappere – jedes Nachgeplapper aber wird wieder nachgeplappert, soher ist es nicht verfehlt, eigentlich sogar notwendig, es ein wenig zurechtzurücken, zumal bekannt ist, daß gerade beim Nachplappern ein seltsames Phänomen zu beobachten ist: die gänzliche Auflösung des Hausverstandes … Der Gewerbetreibende liefert mit diesem Sommergespräch weiteres Beobachtungsmaterial ab, vor allem mit seiner Rechnung: „[Z]ahlen dann 75 Prozent Steuer und noch an die Sozialversicherungsanstalt.“ Nun, wird der gesetzliche Prozentsatz für den Sozialversicherungsbeitrag hinzugerechnet, blieben nach der wurmschen Rechnung von einem Verdienst nicht einmal ganze zehn Prozent netto übrig, und, würden die von Erwin Wurm genannten 25 Prozent für den Sozialversicherungsbeitrag hinzugerechnet werden, würden 100 Prozent (in Worten: einhundert Prozent) von einem Verdienst für Steuern und Sozialversicherungsbeitrag abzuführen seien … Ja, es fehlen Erwin Wurm nicht nur Informationen, sondern auch der Hausverstand, aber vielleicht ist das die Voraussetzung das Gewerbe der Kunst betreiben zu können, denn die Ausübung von Kunst, wie gesagt wird, ist der Versuch des Ausgleiches von Mängeln …

Mängel scheint es auch in der Lohnverrechnung des Gewerbetreibenden Erwin Wurm zu geben … Der Mitarbeiter, die „Person“, wie Erwin Wurm seinen Mitarbeiter nennt und „4600 im Monat“ bezahlt, sollte sich rasch erkundigen, wer die 666,67 Euro erhält, die er monatlich nicht bekommt, da er, nach Auskunft von Erwin Wurm, lediglich „2000 [herauskriegt]“, oder, in welchem Land er von Erwin Wurm tatsächlich angestellt wurde …

in welchem Land meldet Erwin Wurm Mitarbeiter anDabei gibt es vom Finanzamt ein kostenloses Programm zur korrekten Lohnverrechnung … Statt über Prozentsätze zu jammern, noch dazu über falsche, hätte Erwin Wurm die Frage stellen können, ob es nicht an der Zeit wäre, Steuern und Abgaben nicht über Prozentsätze zu diskutieren, sondern über absolute Summen, denn, wie gesehen werden kann, beispielsweise von einem Einkommen von 4.600 Euro müssen gleich viel Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden als von einem Einkommen von 4,600.000 Euro, nämlich 802,31 Euro …

Mit diesen seinen Aussagen in diesem Sommergespräch hat Erwin Wurm sich selbst stolz bewiesen, die notwendigen Qualifikationen mitzubringen, um vorschlagen zu können, Bundeskanzler sein zu können, bloß durch einen „Tausch“, ohne Wahl, besiegelt einfach durch einen Handschlag zwischen Männern, die sich nicht darum scheren müssen, ob es eine Demokratie …

Und dazu fiel eben der Auszählreim Gewerbetreibender – Bundeskanzler – Diktator ein, denn Erwin Wurm, mußte augenblicklich erinnert werden, sagte in der Fernsehsendung „ErLesen“ im Mai 2013 schon einen bemerkenswerten Satz, die Bürgermeister seien die oberste Bauinstanz, die seien korrumpierbar, weil wiederwählbar

Erwin Wurm BundeskanzlerUm auch das verändern zu können, und Erwin Wurm hätte gerne, daß sich „da was „verschiebt“ … keine korrumpierbare Politiker und Politikerinnen mehr zu haben, geht nur, wird der wurmsche Gedanke zu Ende gedacht, durch das Abschaffen von Wahlen, also von …

PS Nebenbei oder zusätzlich: einen guten Einblick in die hießige elder-art scene gibt diese Ausgabe von „ErLesen“, abrufbar auf youtube. Mehr will dazu gar nicht geschrieben werden … Außer noch, die Aussage von Erwin Wurm in dieser Sendung fügt sich nahtlos ein in den wurmschen Tauschvorschlag … und die Begründung,  der Bundeskanzler solle einmal als Gewerbetreibender arbeiten, damit er sehe, wie es Gewerbetreibenden gehe, wird Frank Stronach wohl abnicken und hinzufügen, is mei copyright – Wirtschaft, understud …

PPS Ob Erwin Wurm es wenigstens „vernünftig“ findet, Steuern dafür zu zahlen, daß gut dotierte Staatspreise für Gewerbetreibende in der Branche Kunst aus Steuermitteln gespeist werden, für die nach Erhalt keine Steuern zu zahlen sind?

Kampf für einen neuen Aufbruch des Schönen in der Kunst, wie sie von Freiheitlichen geliebt wird

Die aktuelle Ausgabe der ZZ der Freiheitlichen beschäftigt sich mit Kunst -, durchaus mit Hingabe, so ist Walter Marinovic mit einem Artikel vertreten. Sie kennen Walter Marinovic, er war auch schon einmal Gast von Dr. Martin Graf im österreichischen Parlament

Walter Marinovic klagt wieder einmal über die „Diktatur des Hässlichen“, er wehrt sich gegen die „Aufdrängung der Ideologie der allseinseligmachenden Demokratie“, er ruft auf, „zu kämpfen für einen neuen Aufbruch des Schönen“ … Was wird zu sehen sein, wenn das Schöne wieder einmal aufgebrochen ist? In was für einen Abgrund des nationalistischen Grauens wird durch das aufgebrochene Schöne zu blicken sein? Walter Marinovic legt selbst eine Antwort nahe, wenn er als das Schöne eine Skulptur von Arno Breker vorstellt …

Arno Breker, wie in der Collage gesehen werden kann, reiste seinerzeit mit seinem nationalistischen Massenverbrechensführer, fertigte von seinem Massenverbrechensführer Büsten an, und Arno Breker wurde von seinem Massenverbrechensführer auch dadurch bedankt, einer der zwölf bildenden Künstler auf der „Gottbegnadetenliste“ sein zu dürfen …

Es gibt auch zurzeitige Künstler des „Schönen“, wie es von dem wohl auf freiheitliche Kunstpolitik einflußreichen Kunstkenners Walter Marinovic verstanden wird, etwa Odin M. Wiesinger, den Sie bereits kennen auch durch mehrere Texte, die hier veröffentlicht wurden …

Es ist und kann menschgemäß kein Vergleich und keine Gleichsetzung von Odin M. Wiesinger mit Arno Breker sein, es ist und kann menschgemäß kein Vergleich und keine Gleichsetzung von Heinz-Christian Strache oder Dr. Martin Graf oder von einem anderen freiheitlichen Funktionär oder von einer anderen freiheitlichen Mandatarin mit dem Massenverbrechensführer sein, sondern lediglich ein Hinweis darauf, was einmal durch das Beschwören des Schönen passierte, wohin der Kampf um das Aufbrechen des Schönen einmal führte, damals, und es ist Walter Marinovic dafür verantwortlich, hier die nationalistische Totaldiktatur des Deutschen Reiches als Beispiel heranziehen zu müssen, damals führte das Aufbrechen des Schönen direkt in den Abgrund des Holocausts, des Krieges von 1939 bis 1945 …

Wohin die Freiheitlichen wollen mit dem Aufbrechen des Schönen? Nun, das ist unwichtig, unwesentlich, entscheidend ist, daß die Wähler und die Wählerinnen dafür stimmen, daß die Freiheitlichen mit dem Aufbrechen des Schönen nirgendwo hinkommen, genauer und besser, daß die Freiheitlichen wieder aus allen staatsverantwortlichen Positionen herauskommen, daß die Freiheitlichen sich wieder zurückziehen können auf ihre Buden, auf denen sie die germanisch schönen Werke des Odin M. Wiesinger bewundern und die Kunst, wie sie von Freiheitlichen verstanden wird, für sich allein beschwören können … Und dann können Heinz-Christian Strache und Martin Graf und all die anderen Freiheitlichen gemeinsam mit ihrem germanischen Künstler auf Reisen gehen, und es ist ihnen, herausgewählt aus allen politischen Verantwortlichkeiten, viel Freude zu wünschen,  für ihre Privatreisen zum Aufbrechen des Schönen in ihren privaten Leben …  Ob es dann allerdings noch gelingen wird, beispielsweise in Chile Odin Wiesinger eine Ausstellung zu eröffnen

Mord und Sex der Menschen Alltag – Kunst aber soll das bloß artig nur behübschen

Kunst hat nicht zu sein: konkret, einmischend …

Einerseits könnte frohlockt werden, daß die hochtechnisierte Gesellschaft derart archaisch und einfältig ist und nach wie vor beherrscht vom Gegenkunstreflex, sich derart leicht von der Kunst immer noch provozieren zu lassen, andererseits ist es erschütternd und erschreckend, daß Künstlerinnen und Künstler augenblicklich mit dem Ermorden bedroht werden …

Aber was ist die Provokation der Kunst?

Es ist die Keine-Provokation als Provokation durch Verweigerung der Kunst, die Räume der Menschen für ihr tägliches widerwärtiges Treiben mit Blümchen artig zu tapezieren, von der Kunst wird erwartet und gefordert, weiter schöne bunte Bildchen zu malen -, schließlich wird in einer schönen Buntwelt gelebt, und eine schöne Buntwelt möchte das millionenfache Schlachten von Tieren nicht von Kunst thematisiert haben wollen, sondern hinter schönen bunten großformatigen Bildern versteckt das tägliche und alltägliche Schlachten erledigen, im Rücken also erledigen, damit der Blick auf den schönen saftigen Braten, den dem Menschen das Lebewesen Tier, das im Gegensatz zum Menschen als Tier ohne Finanzmärkte definiert werden kann, …

In Deutschland Morddrohungen gegen Künstler, in Österreich Sprengung eines Kunstwerks zur Entspannung der …Und Norbert, das Tier mit Finanzmärkten, möchte auch nicht, daß Kunst seinen Sex thematisiert, und auch Anneliese, das Tier mit Finanzmärkten, erwartet sich und fordert von der Kunst schöne bunte großformatige Bilder, hinter denen versteckt Anneliese und Norbert die Produkte der milliardenschweren Pornoindustrie und der Sexdienstleistungsindustrie mit ihren kruden Arbeitsbedingungen und auch mit ihrem Sklavinnenhandel …

Kunst hat zu sein: hübsch abstrakt bunt.

Weshalb erfüllen, sagt die schön klinisch-technisierte Buntwelt, Künstler und Künstlerinnen nicht einfach ihre Pflicht, das Herstellen von schönen bunten Bildchen, das Bauen von Guillotinen ist nicht der Kunst Aufgabe, die sind ohnehin gebaut und kommen ohnehin zum Einsatz: klinisch, versteckt, unter anderen Produktbezeichnungen, beispielsweise unter der Typenbezeichnung Drohne … Der Kunst wird ohnehin großzügig die Freiheit zugestanden, nicht mehr gegenständlich sein zu müssen, und eigentlich darf die Kunst auch nicht mehr gegenständlich sein, Kunst muß geradezu abstrakt sein, denn sonst könnte Kunst etwas sagen und konkret verstehbar aussagen, und eine konkrete Aussage ist nicht das Recht der Kunst, sondern die Pflicht der Kunst ist es, hübsch artig abstrahierte Blümlein an die Wände der aseptisch mordenden Gesellschaft …

PS Es wird zwar nicht gewußt, ob die zwei Künstler, Iman Rezai und Rouven Materne, sich selbst „Perverskünstler“ nennen, jedoch, das ist schwer vorstellbar, Für den „Berliner Kurier“ sind sie, wie Karim Mahmoud schreibt, ganz ohne Anführungszeichen derartige Künstler, die bereits ihr nächstes, ganz ohne Anführungszeichen, derartiges Projekt planen …

PPS Da das Wort „Perversion“ von dem „Berliner Kurier“ in Umlauf gebracht wurde, darf es für das verwendet werden, was an dieser Kunstaktion tatsächlich „pervers“ genannt werden kann, das ist nämlich die Beteiligung an dieser Abstimmung -, daran ändert auch nichts der Umstand, daß die Mehrheit sich dafür entschied, das Schaf nicht töten zu lassen …

Allerdings ist im Hinblick auf diese Bereitwilligkeit und Freiwilligkeit, an einer derartigen Abstimmung teilzunehmen, ist es wohl angebrachter, statt von „Perversion“ zu sprechen, um das Wort von Theodor W. Adorno aufzugreifen, „von dem wimmelnden Grauen unter dem Stein der Kultur“ zu reden …

PPPS Es geht auch noch darüber hinaus, was heißt das politisch, wenn derart viele Menschen wie selbstverständlich über Leben und Tod abzustimmen bereit sind, vor dem Hintergrund der vielen Forderungen nach der sogenannten direkten Demokratie mit den vielen geforderten Volksabstimmungen?

Bad Taliban, Bezirk Islamchristfeld – Kunst muß artig sein

Es wird berichtet, die Skulptur „Gaia“ von Emmerich Weissenberger habe seit einem Jahr für Unmut gesorgt, es sei von „entarteter Kunst“ gesprochen worden, die Bevölkerung habe die Statue abgelehnt, weil diese an Penis und Vagina erinnere, es sei dafür gewesen, die Skulptur dem Verfall preiszugeben … Es wurde dem, wie es scheint, zuerst mit einer Zerstörungstat versucht vorzugreifen, eher die Skulptur auf Vorschlag von Emmerich Weissenberger gesprengt wurde, um die Situation, wird er von der Presse zitiert, zu entspannen …

Um die Situation zu entspannen -, in Afghanistan mußten die Talibans noch selbst Statuen sprengen, die ihnen nicht paßten …

Die Kosten für die filmische Dokumentation der Sprengung tragen, ist zu lesen: Rogner-Bad, Kur-Kommission und Tourismusverband … Wofür wird dieser Film genützt werden? Für die Tourismuswerbung, mit welchen Slogans? Urlaub in Bad Blumau, wo Kunst noch artig istUrlaub in Bad Blumau, wo das Volk noch die Kunst bestimmtBad Blumau – Sieg des Volkes gegen die unartige Kunst

Tradition der Entspannung auf dem Lande.

Von entarteter Kunst sei gesprochen worden -, der Entwerfer des Rogner-Bades wäre wohl sehr stolz auf die Bevölkerung von Bad Blumau gewesen, er, Friedensreich Hundertwasser, hätte es sich wohl selbst hoch angerechnet, daß sein Manifest gegen entartete Kunst, vor Jahrzehnten in einer Fernsehsendung von ihm von einer Schriftrolle gelesen, auf derart f(r)u(r)chtbaren Boden (entscheiden Sie bitte selbst, wohin mit dem „r“) …

Ebenso stolz wie das offizielle Österreich 1980 auf Friedensreich Hundertwasser war, als es ihm den großen österreichischen Staatspreis für bildende Kunst verlieh -, und er, Friedensreich Hundertwasser, dem offiziellen Österreich nicht nur mit seinem Wettern gegen entartete Kunst dankte, sondern diese in seiner Kunstpreisverleihungsrede auch kriminalisierte, denn nach Friedensreich Hundertwasser werde die entartete Kunst von einer Mafia ….

Die Skulptur erinnerte an Penis und Vagina -, seltsam, oder gar schizophren, daß eine künstlerische Darstellung von Penis und Vagina nach wie vor derartig heftige Reaktionen bis hin zu Zerstörungsakten hervorrufen kann, während das kommerzielle Geschäft mit gänzlich auf Geschlechtsteile reduzierten und beschränkten Produkten Umsätze in Milliardenhöhe pro Jahr … Wie viele in Bad Blumau, die sich gegen diese Skulptur erregten, werden Konsumenten und Konsumentinnen der Pornoindustrie sein, ihre Schlafzimmer vollgefüllt haben mit überdimensionierten Kunstumschnallschwänzen und mannschluckenden Kunstmösen, in die Papis heim zu ihre Mamis kriechen, während sie dabei selbst mit Kunstumschnallschwänzen sodomiert werden, und in der Küche die Großmutter den Kindern Psalmen aus dem Bibran vorliest, der Entblößte vom Kreuz sich nicht entschieden kann, auf wen er mehr starren sollen, auf die Nackte der Tageshauspostille oder auf die neben ihm hängenden reschen Buben des Jungbauernkalenders …

Robert Rogner, Leiter der an dem Kunstprojekt beteiligten „Bad Blumauer Werkstätten“, sieht den Diskussionsprozess rund um „Gaia“ positiv: „Es ist eine Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst vor dem Hintergrund ländlicher Tradition. Durch die Sprengung wurde die entstandene Spannung zwischen Tradition und Moderne aufgelöst. Sie entlud sich in gewisser Weise.“ (Quelle: Website ORF, Steiermark)

War das der Auftakt zur Rückkehr zu einer positiven Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst, Spannungen durch Sprengungen aufzulösen? Was werden die nächsten Sprengungen sein? Möglicherweise wird das Abdullah-Zentrum in Wien, wenn Islam und Christentum einander noch besser verstehen, was eines der erklärten Ziele ist, mit eine Liste sprengbarer Kunstwerke einen Beitrag der …

„Kunst darf satt machen“ – Prekäre Perspektiven für Kunstschaffende

Es gab im Juni 2009 eine Konferenz „zur sozialen Lage der Kreativen“. Seit dem sind zweieinhalb Jahre vergangen, die Zeit ist also vergangen, aber daß die Zeit vergeht, ist keine Leistung, bringt für Kunstschaffende noch keine wesentlichen Verbesserungen, außer für jene, die es mittlerweile aufgegeben haben, Kunstschaffende zu sein …

Wie sehr eine breitest angelegte Diskussion notwendig ist, zeigt die Sammlung „zur sozialen Lage der Kreativen“, eine breitest öffentliche Diskussion, die schließlich mit einem gesetzlichen Instrumentarium, genannt „Volksbegehren“, die überfällige massive Handlungsaufforderung an Politik und Gesellschaft wohl zu unterschreiben haben wird müssen …

PS Es will zwar weder polemisiert noch gar so etwas wie ein Gegeneinanderausspiel angepfiffen werden, wird jedoch beispielsweise an den Spielplan der Wiener Staatsoper gedacht, und es geht bei dieser Anregung um eine breiteste öffentliche Diskussion auch um zeitgenössische Inhalte, könnte gar leicht der Satz geschrieben werden: Hochkultur macht Kunst altsatt …

Volksbegehren „Kunst darf satt machen“ – Umfrage

Um einen ersten aktiven Schritt zu setzen zu einem Volksbegehren „Kunst darf satt machen“, ist der Start mit dieser Umfrage gedacht, mit der vorab ausgelotet werden möchte, ob in Österreich überhaupt ein Interesse dafür besteht, für die Verbesserung der wirtschaftlichen Situationen der Kunstschaffenden aktiv einzutreten, ob denn Kunst in allen ihren Ausdruckformen tatsächlich die Bedeutung in Österreich hat, von der stets derart stolz gesprochen wird.

In Volksbegehren „Kunst darf satt machen“ wurden erste Beweggründe angeführt.

Wenn Sie der Meinung sind, es ist wichtig, ein derartiges Volksbegehren auf den Weg zu bringen, es ist nicht wichtig, ein solches Volksbegehren zu starten, sind Sie herzlich eingeladen, sich an der Umfrage zu beteiligen.