Nun erzählt Wolfgang Sobotka, wie am 31. März 2018 berichtet wird, der ÖAAB Niederösterreich habe beispielsweise bereits reagiert und verleiht anstelle der Leopold-Kunschak-Plakette eine Alois-Mock-Plakette …
Bereits reagiert – 2017 wurde noch die Leopold-Kunschak-Plakette vergeben, und stolz dabei: Wolfgang Sobotka. Wie lange schon wird gewußt, was für einer Leopold Kunschak war? Daß Leopold Kunschak der „österreichische Streicher“ … bereits reagiert, hierzu fallen die Erinnerungen an die Kapitel ein, die 2002 bereits veröffentlicht wurden, also vor sechzehn Jahren … Wie gelesen werden kann in Gefangen, auch im Erinnern … der Antisemit Kunschak in der Villa eines Margarinefabrikanten … Blaimschein …
Schein und Margarine – gibt es Kennzeichnenderes für …?
Nun also erzählt Wolfgang Sobotka, am 31. März 2018 veröffentlicht, er glaube, dieser Antisemitismus, also der Antisemitismus von Leopold Kunschak sei ein Makel an der Politik, generell dürfte eine Sündenbock-Politik heute keinen Raum mehr haben. Aus der Sicht von Wolfgang Sobotka wäre es notwendig, den Leopold-Kunschak-Preis umzubenennen, und er wisse, daß „man auch bundesweit darüber nachdenkt“ …
Wie lange wird noch nachgedacht werden? Bereits reagiert. Seit 2009 bereits wird vorgeschlagen, den Leopold-Kunschak-Preis umzubenennen. Aber nicht nach einem christschwarzen Politiker, also etwa in Alois-Mock-Preis, sondern in Manush-Preis.
Warum Manush? Auch das kann hier nachgelesen werden.
Also 2017 ist Wolfgang Sobotka noch eifrig bei der Verleihung der Leopold-Kunschak-Plakette dabei. Und 2018 empfindet er es als „Makel an der Politik“.
„Makel an der Politik“. Ach, wie allgemein. Politik, also in Östereich, kurz gesagt, Parteipolitik wird von Menschen gemacht. Also ist er, Sobotka, sich selbst ein Makel? Politische Mängel zeichnen ihn allemal aus, und nicht nur im Hinblick auf Kunschak …
Was hat sich denn geändert seit dem Mai 2017, daß er, Sobotka, plötzlich den Antisemitismus von Leopold Kunschak als „Makel“ sieht?
Nichts.
Bis auf eines.
Die FPÖ sitzt mit der ÖVP in der Regierung.
Und nun muß etwas getan werden, also nicht wirklich gehandelt, es muß Margarine geschmiert werden, Kritiker und Kritikerinnen dieser christschwarz angeführten Regierung mit der identitären Regierungspartei sollen, so das Kalkül, auf der Margarine ausrutschen. Ein Schein muß hergestellt werden. Mehr ist das nicht.
„Ich glaube,“ sagt Wolfgang Sobotka, wird am 31. März 2018 berichtet von der „Kleinen Zeitung“, „dieser Antisemitismus – auch bei Kunschak oder Renner – ist ein Makel an der Politik. Generell darf eine Sündenbock-Politik heute keinen Raum mehr haben.“
Kurz gesagt: Franz Dinghofer erwähnt er, Sobotka, nicht. Wie Kunschak die Ikone der ÖVP ist Dinghofer die Ikone der FPÖ. Das geht also noch, der SPÖ Karl Renner vorzuhalten. Aber der FPÖ Franz Dinghofer, das geht nicht, die Margarine zerrönne bereits, ehe sie ums Maul geschmiert, der Schein als Schein sofort entlarvt.
Kunschak und Renner sind zwar noch Namensgeber, aber sonst … na ja, den christschwarzen Obmännern hat Kunschak doch noch vieles zu sagen, beispielsweise, wie Menschen kurz gehalten werden können …
Es könnte Wolfgang Sobotka das österreichische Proporzdenken erwischt haben, auch der Antisemitismus aufgeteilt zwischen SPÖ und ÖVP. Jedoch. Der österreichische Proporz auch in dieser Hinsicht einer von FPÖ, SPÖ und ÖVP …
Österreich, Land des Proporz-Antisemitismus
Dem Karl Lueger bleibt ein Platz, aber Leopold Kunschak weiter das Parlament und ein Platz
Das Lueger-Denkmal von Josef Müllner mit der Tafel auf Karl-Art von Oliver Rathkolb
„Our far-right is nothing“ compared to the Austrian continuity
Beatrix Karl belegt die Notwendigkeit der Umbenennung des Leopold-Kunschak-Preises
Leopold-Kunschak-Preise – Auch 2013 kein Verzicht. Dafür wieder ein Wunder von Werner Fasslabend?
Und so weiter und so christschwarz.
Kunschak und Renner sind zwar noch Namensgeber … aber Franz Dinghofer ist für die FPÖ ein Aktivposten ihrer, wie Sobotka es nennt und nicht fremd – kurz: „Sündenbock-Politik“.
Burschenschafter in Deutschland als Staatssekretär entlassen, in Österreich im Parlament mit Franz-Dinghofer-Medaille geehrtFranz-Dinghofer-Symposium im Parlament
Franz Dinghofer auf FPÖ unzensuriert: Jungen Menschen die Zähne ausschlagen und Antisemitisches
Norbert Hofer lädt zum Dinghofer-Symposium: Michael Ley im österreichischen Parlament: „Kein Bier für Nazis“
Ideelle Kontinuitäten – von … bis …
Und so weiter und so identitär.
Es ist also gar nicht so plötzlich, sondern zur Zeit opportun bloß ein „Makel“, wie es Sobotka nennt … ob alle bisherigen Preisträger und Preisträgerinnen ihre preisgierige Annahme des Leopold-Kunschak-Preises nun, wenigstens jetzt, aus einem weiteren Opportunismus heraus, auch als „Makel“, zum Beispiel Karim El Gawhary, um einen der letzten Träger zu nennen, so empfinden und es gar auch noch öffentlich sagen …
Bereits reagiert.
Ja, es wurde bereits reagiert.
Und das 2009. Aber nicht in Österreich. In Luxembourg. Es wurden Fragen gestellt, wie gelesen werden kann, ob denn niemand den Preis abgelehnt habe, ob es keine Proteste …
„Bitte um Entfernung aus dem Verteiler …“
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