Hendrik M. Broder ist ein kluger Mann. Er weiß. Es gibt eine weibliche Form des Wortes „Nazi“ – „Nazisse“.
Er wird lange darüber nachgedacht haben, wie sein handgestützter Kopf es vermuten läßt, wie erklärt er die Entdeckung seiner gravierenden Lücke.
Dann betet er, wie sein gen Plafond gerichteter Blick und seine gefalteten Hände es bezeugen; worum er betet, das soll sein Geheimnis bleiben.
Dann drückt er die Daumen. Beide Daumen. Ganz fest. Wofür? Wohl, daß ihm seine Erklärung der Entdeckung seiner Lücke geglaubt wird. Dafür muß Hendrik Broder seine beiden Daumen nicht ganz toll halten. Das wird ihm auch ohne Daumendrücken geglaubt, seine Lücke entdeckt zu haben. Broder entdeckt viel, das wird gewußt, und was Broder je entdeckt, das wird gewußt, sind seine Lücken.
Sollten Sie in Erinnerung haben, daß der Vorname von Broder „Henryk“ ist und nicht, wie oben geschrieben, „Hendrik“, erinnern Sie sich richtig. Angebracht an dieser Stelle eine Erklärung, weshalb dennoch „Hendrik“ geschrieben wird.
Für den Sohn des zurzeitigen Vizekanzlers ist es aber ein Glück, daß die Hörschwäche des Vaters nicht eine vollkommene ist … was wäre das für ein Vorname geworden, hätte dieser nicht nur ein nicht enthaltenes „d“ gehört, ein „i“ statt einem „y“, sondern auch noch ein zweites „e“ statt einem „i“ …
Recht besonders seit dem letzten Austausch im Kursalon wird gewußt, was für einen recht besonderen Stellenwert Hendrik Broder beim zurzeitigen Vizekanzler einnimmt, insgesamt in der zurzeitigen identitären Regierungspartei …
Hat der Sohn vom zurzeitigen Vizekanzler noch einen zweiten Vornamen? Das würde doch recht passen: Hendrik M. — M. für Michael, benannt nach dem Dritten im Kursalonbunde …
Wie lange das Wort „Nazisse“ schon in Verwendung ist, soll abschließend eine kurze Geschichte aus dem Buch „Söldner für den Anschluss“ von Hans Schafranek erzählen. Zu dieser Zeit waren weder Henryk noch Hendrik auf der Welt, bei Hendrik dauerte es Jahrzehnte und bei Henryk immerhin noch weit über ein Jahrzehnt bis zu deren Geburten. Gendergaga zu entdecken, zu beginnen, Gendergaga zu sprechen, in diese Sprache vertieft sich Broder gar erst Jahrzehnte später. Aber damals, das erzählt kurz beispielhaft auch diese Geschichte aus dem Buch über die „Legion ohne Mission“, wie sie einmal genannt wird, wurde bereits, ohne dafür einen Begriff schon zu haben, bereits gegendert …
„Eines Tages im Oktober 1934 blieb sein Blick auf einem verführerischen Anblick an einem der Nebentische haften. ‚Der strenge und energische Eindruck Ihrer Erscheinung lässt mich Ihre Bekanntschaft ersehnen‘, kritzelte er auf einen Zettel, den er vom Kellner überbringen ließ. Absender: ‚Hotel Bambergerhof, Zimmer 137‘. Die attraktive Dame antwortete tags darauf auf gleichem Wege: ‚Ich muss Ihnen Kummer bereiten, ich bin nämlich keine Nazisse, sondern oh Schreck oh Graus nur eine Jüdin… Ihre Sehnsucht müssen Sie also heldisch unterdrücken, es sei denn, es würde Ihnen ein Pogrömchen zu Hilfe kommen.'“
Nun kommentieren die Verantwortlichen der gesinnungsgemäß zensurierten Website der identitären Regierungspartei einen Anlaß für eine vermeintliche Feier: „10 Jahre …“
Sie schreiben selbstverständlich nicht „Grafs Homepage“, sondern es würde ein Journalist behaupten, es handelte sich um „seine persönliche Internetseite“ …
Deshalb werden Sie eingeladen auf eine Wallfahrt auf dem Wahrheitskreuzweg … Sollte dieser Ihnen in seiner gesamten Länge zu weit, viel zu weit sein, so genügt es durchaus, nur bei ein paar Stationen Halt zu machen, um, recht informationsgesättigt, von diesem Kreuzweg, der Passion der Wahrheit errichtet, abzugehen …
Sie werden erstaunt sein, bei wie vielen Marterln Sie Halt machen können, erstaunt sein, wie recht dicht aufeinander Marterl um Marterl errichtet, wie oft Sie Rast für Informationsjausen einlegen können.
Es ist dann doch verlockend nachzugehen, die Diskussion wenigstens nebenher anzuhören, also diese nicht in das Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, die gestrige von dem österreichischen Rundfunk ausgestrahlte Diskussion, um zu erfahren, was die Verantwortlichen der gesinnungsgemäß zensurierten Website der identitären Regierungspartei am 18. dieses Monats in glockenrechte Freude versetzt, die allein schon durch die Kommentarüberschrift
„Bei Waffengleichstand haben Linke und Feministinnen nicht die geringste Chance“
zum Ausdruck gebracht wird.
Der ORF hat es geschafft, ihr zu einer Diskussionsseligkeit zu verhelfen.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wer zu Diskussionen eingeladen wird. Mit welcher Präzision österreichische Fernsehanstalten bei der Auswahl der Teilnehmerinnen für ihre Diskussionen vorgehen, ja, blind sogar imstande sind, stets die richtigen Teilnehmer einzuladen, die Aussage zu bestätigen: Bei solch einer Auswahl hat keine Diskussion die geringste Chance.
Es hat keine Diskussion die geringste Chance, eine qualitativ hochwertige Diskussion zu werden, eine Diskussion auf der Höhe der Zeit, die, also die Höhe der Zeit, es tatsächlich gibt, wenn es auch Zuseher des österreichischen Fernsehens zurecht verneinten, daß es diese Höhe der Zeit gibt, weil den Zuseherinnen des österreichischen Fernsehens die Höhe der Zeit nicht geboten wird.
Es geht dabei ganz und gar nicht darum, bestimmte Menschen nicht einzuladen, es wird in keiner Weise gesagt, bestimmte Menschen dürfen nicht eingeladen werden. Diese bestimmten Menschen, etwa wie die in die gestrige Sendung eingeladene Birgit Kelle, sind in keiner Weise ein Ärgernis. Nur. Die Einladung von bestimmten Menschen zu Diskussionen offenbart bloß eines, und das ist das Ärgerliche, die Einladenden wollen keine Diskussion auf der Höhe der Zeit. Vielleicht weil die Einladenden selbst nicht auf der Höhe der Zeit sind, und also nur Menschen einladen können, die ihre eigene Höhe widerspiegeln.
Die Einladungspolitik bestimmt die Qualität jedweder Diskussion.
Der Ankündigungstext für die gestrige Sendung im österreichischen Rundfunk reichte bereits, um zu wissen, daß wird keine Diskussion, die es wert ist, in das Zentrum der sonntäglichen Abendgestaltung zu rücken, nicht einmal eine, um so nebenher anzuhören, mit einem Ohr, aber mit keinem Auge anzusehen.
„Vor genau 100 Jahren durften Frauen in Österreich zum ersten Mal wählen. Welche Fortschritte sind seitdem erzielt worden? Darüber diskutieren bei Claudia Reiterer Doris Bures (Zweite Nationalratspräsidentin, SPÖ), Marlene Svazek (Landesparteiobfrau FPÖ-Salzburg), Nina Proll (Schauspielerin), Yasmin Hafedh ( Rapperin und Autorin), Birgit Kelle ( Publizistin, Autorin des Buches ‚Gender Gaga‘) und Erich Lehner (Männlichkeits- und Genderforscher).“
Eine angekündigte Diskussion, eingespannt zwischen Frauenwahlrecht und „GenderGaga“, kann nur eine Diskussion bringen, da muß noch nicht einmal gewußt werden, wer zu dieser eingeladen ist, die alles werden wird, nur eines nicht, eine auf der Höhe der Zeit.
Was hingegen hat ein Buch zu diesem Thema von einer Autorin zu bieten, die bereits mit dem zweiten Teil ihres zusammengesetzten Titelwortes offenbart, was sie zu bieten hat: …
Die österreichische Gesellschaft ist nur eine in dem Syndikat der Gesellschaften für Export von Gewalt und Mord ohne Haftung, kurz gesagt, auf dem europäischen Kontinent.
Exemplarisch aber für das Syndikat der GEGMoHs kann durchaus die österreichische herangezogen werden.
Der Einleitungssatz hierfür ist stets der gleiche: „Gewalt und Mord hätten verhindert werden können, wenn …“
Wenn was?
Wenn die Gewalttätigen, wenn die Mordenden rechtzeitig des Landes verwiesen worden wären. Vor allem jene, deren Gewaltpotential bereits bekannt und oft auch amtsbekannt.
Menschgemäß ist diese Auffassung nicht einmal in Österreich, kurz gesagt, einer Naivität oder Einfältigkeit geschuldet, Gewalttätige, Mordende würden, sobald sie nicht mehr in Österreich sind, aufhören Gewalttätige zu sein, sich, sobald sie nicht mehr in Österreich sind, in Friedliche, in Gewaltlose verwandeln, auf ewig davon geheilt sein, sobald sie nicht mehr in Österreich sind, je noch ein Gewaltdelikt oder gar ein Tötungsdelikt zu begehen.
Es ist die Gleichgültigkeit gegen Menschen. Es ist die unbeschränkte Zustimmung zu Gewalt und Mord, aber anderswo, nur nicht in Österreich. Schlimmer noch. Es ist der bewußt gewollte Export von Gewalt und Mord. Es ist Beihilfe zu Gewalt und Mord.
Denn eines kommt in diesen Diskussionen nicht vor, dafür werden keine Forderungen erhoben. Was hat mit den Menschen, die in Österreich als „Gefährder“ katalogisiert werden, in den Ländern zu geschehen, in die sie von Österreich abgeschoben werden?
Werden sogenannte Präventivmaßnahmen von diesen Ländern eingefordert, beispielsweise gewaltabbauendes Arbeiten mit den „Gefährdern“ – „zum Schutz der Bevölkerung“ in diesen Ländern?
Was zu einer GEGMoH existenznotwendig gehört, ist die Lebenslüge, wie sie beim einzelnen Menschen genannt wird, die in bezug auf eine Gesellschaft Gesellschaftslüge zu nennen ist.
Eine Gesellschaft, die keine Gesellschaft für Export von Gewalt und Mord ohne Haftung sein will, wird dieses Kurzdenken, also dieses Drei-Kilometer-Denken von der Hauptstadt bis zur Staatsgrenze, aufgeben müssen, gerade in einer, wie es modern heißen will, globalisierten Welt, von der auch Österreich von seiner Hauptstadt bis zur von dieser drei Kilometer entfernten Landesgrenze auf seinem ganzen Staatsgebiet enorm profitiert.
Ihre Sprache sagt, was es ist, ihre Sprache sagt, was sie sind.
Die FPÖ mit ihrem Innenminister voran und die ÖVP hinterher, zieht mit, wie eine Marketenderin, zuständig für den Verkauf des Süßen, mit dem das Saure leichter schluckbar … die identitäre Gesinnung, die dem Recht recht fremd.
Dem Recht so fremd, der identitären Gesinnung so nah …
„ich bin eher dafür euch links li kes geschmeiss irgendwo zu internieren[.] „
„Dornbirn-Mörder meint, er gehört freigelassen…freier Eintritt in die Gaskammer!!!“
„also wenn der wunsch nach herstellung der Ordnung in unserem land impliziert dass ich ein nazi bin dann nehm ich das gerne an.“
„[S]ollten wir noch einen Schritt weitergehen und sie auch nach diesen Gesetzen bestrafen. D.h. keine Gnade, kein humaner Strafvollzug. Zum Henker mit ihnen.“
„Der illegale Einwanderer hat allen Ernstes seinen Pflichtverteidiger angewiesen, eine Haftbeschwerde am Oberlandesgericht Innsbruck gegen seine Untersuchungshaft einzulegen. Für die Kosten des Verfahrenshelfers (und des gesamten Verfahrens) muss natürlich der Steuerzahler aufkommen. Damit ergibt sich eine doppelte Verhöhnung des Opfers, seiner Angehörigen und der österreichischen Bürger, die immer mehr zu Ausgelieferten einer ausländischen Tätergruppe werden, die eine verfehlte Einwanderungspolitik nach Österreich gebracht hat.“
Zu diesen Kommentaren der Schreibstaffel, die hier zitiert werden, ist anzumerken. Achten Sie nicht darauf, wer solche Kommentare schreibt, beachten Sie vor allem, wie viele es sind, die solche Kommentare positiv bewerten. Immer und immer wieder, auf dieser Website der identitären Regierungspartei. Auch in den Kommentaren der Schreibstaffel die Geringschätzung der Rechtsstaatlichkeit. Der heiße Wunsch nach einer gesinnungsgemäßen Rechtsstaatlichkeit …
„Die größte Chuzpe: der Bruder des Mörders tauchte ja am nächsten Amtstag in der Behörde auf, um seinem eigenen Antrag auf Geldleistungen Nachdruck zu verleihen! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – der Bruder sticht den Amtsleiter/Sachbearbeiter wegen Nichtzuerteilung der Mindestsicherung ab, danach tanzt eiskalt der andere Bruder […]Außerdem setzt er damit ein klares Zeichen – es ist besser für Euch, wenn ihr spurt. Dieser Vorgang ist so unfassbar, dass man es nicht glauben mag; damit hat er sein ‚Menschsein‘ aus meiner Sicht verwirkt und gehört auf den nächsten Laternenpfahl.
„man sollte den guten mann entlassen und zur naechsten laterne begleiten wo sein entlassungsgeschenk auf ihn wartet.“
„Frechheit siegt, denkt sich wohl dieser Mörder! Solchen Mördern, die einwandfrei als solche verurteilt wurden, dürfte gar kein von einem Verfahrenshelfer bestellter Anwalt zustehen, sondern ein Schnellgericht müßte, OHNE irgendwelche Umschweife, SOFORT beschließen, diese Kreaturen außer Landes zu bringen, am besten in den hohen Norden Sibiriens! Es müßte auch ernsthaft überlegt werden, mit Rußland ein derartiges Abkommen anzustreben…!“
Wer machte diesen österreichischen Messerstecher zu einem Asylwerber?
Der österreichische Staat.
Der Messerstecher wurde in Österreich geboren. Der Österreicher, der einen Mann mit einem Messer tötete, wuchs in Österreich auf. Der Messerstecher wurde in Österreich, kurz gesagt: sozialisiert.
Er wurde vom österreichischen Staat aus Österreich ausgewiesen. Der österreichische Staat wies ihn aus Österreich aus; zu diesem Zeitpunkt war er bereits 25 Jahre alt.
Fünfundzwanzig Jahre österreichische Sozialisation, und das Ergebnis — —
Der österreichische Staat mißachtete seine eigenen Gesetze, legt seine Gesetze ganz nach Belieben aus. Es müssen hier nicht besonders ausführlich diese besprochen. Die gesetzlichen Stichworte genügen: „Aufenthaltsverfestigung“, „Ausweisungsschutz der zweiten Generation“ —
So bleibt ihm, um in das Land zurückzukehren, nach Österreich, in dem er geboren wurde, in dem er aufwuchs, in dem er sozialisiert wurde, nichts anderes, als einen Antrag auf Asyl zu stellen.
Und zur gesamtösterreichischen Befriedigung und zur gesamtösterreichischen Erleichterung kann nun gegeifert werden, ein Asylwerber habe einen Mord begangen, geschrien und geschrieben werden, unfaßbar, wie konnte das nur geschehen, hätte der Mord nicht verhindert werden können, hätte der Asylwerber nicht längst schon aus Österreich deportiert gehört.
Das ist nun die gesamtösterreichische Debatte, die gesamtösterreichische mediale Verarbeitung und Aufbereitung der Tötung eines Menschen in Österreich. Kurz wiederholt: die generelle Verunglimpfung des Asylrechts, die Hatz gegen Asylwerberinnen und Asylwerber.
Und wer gefährlich ist, aber nicht gegen Gesetze verstoßen hat, aber dennoch eingesperrt werden soll, das obliegt dann der Beurteilungslaune der Gesetzesvollstreckungsorgane in diesem Staat Österreich …
Wie gut auch, nicht in Österreich geboren worden zu sein, nicht in Österreich aufgewachsen zu sein, nicht in Österreich sozialisiert worden zu sein, sondern erst als gereifter, gefestigter und erwachsener Mensch nach Österreich gekommen zu sein, für ein paar Jahrzehnte in Österreich geblieben zu sein und in einem Anfall von Geistesschwäche, wie nun eingestanden werden muß, die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen zu haben.
Wie recht zart er dabei vorgegangen ist, kein protziges Rot umrundet seine Verbeugung, bekundet seine Verehrung, nur ein schmaler roter Streifen um seine recht tiefe Verbeugung läßt die recht Zartesten seiner Bewunderer und Bewunderinnen fühlen, da ist einer, der die Fahne der Verehrung trägt, eins mit …
„Für diese vorausschauende Politik erhält die ungarische Regierung sogar Lob vom Vatikan. So schreibt InfoVaticana: ‚Die politischen Führer der liberalen Demokratien lassen sich in zwei Gruppen unterteilen. In diejenigen, die beim Regieren immer an die nächsten Wahlen denken, und an diejenigen, die hingegen an das Allgemeinwohl ihres Landes und ihres Volkes denken. Zu dieser zweiten Gruppe gehört zweifellos der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban.'“
„Für diese vorausschauende Politik erhält die ungarische Regierung sogar Lob vom Vatikan.“ Schreibt die FPÖ unzensuriert in ihrem Kommentar vom 12. Februar 2019.
„So schreibt InfoVaticana:“
Wenn Sie bis jetzt nicht wußten, was Wahrheit ist. Nun wissen Sie es. Dank der FPÖ unzensuriert. Nicht nur die Wahrheit, sondern die reine Wahrheit, die reinste Wahrheit, die je auf Erden von Menschen gesprochen ward.
„Lob von InfoVaticana erhält die ungarische Regierung“, also „Lob vom Vatikan“ … Vom (wie FPÖ unzensuriert wahrheitsgemäß verkündet) Vatikan also, der in Spanien seinen Sitz hat, vom Vatikan, der spanisch spricht.
Sollten Sie eine Italienreise gebucht haben, mit einem Besuch von Rom, weil Sie unbedingt einmal den Vatikan sehen möchten, stornieren Sie rasch ihre Romreise, buchen Sie sofort eine Spanienreise, wenn Sie den Vatikan besichtigen wollen. In Italien, in Rom gibt es keinen Vatikan.
Ja, aber wohin in Spanien? Wo in Spanien ist der Vatikan?
Mit diesen Fragen wenden Sie sich bitte direkt an FPÖ unzensuriert zu wenden. Das kann Ihnen, kurz gesagt, die FPÖ unzensuriert so kompetent wie wahrheitsgemäß auskundschaften …
Und sollten Sie bereits ein deutsch-italienisches Wörterbuch gekauft haben, schmeißen Sie es gleich weg, oder schenken Sie es einem Menschen, der nach Italien fahren will, ohne aber den Vatikan besuchen zu wollen. Sie hingegen wollen ja den Vatikan besuchen, und dafür brauchen Sie ein deutsch-spanisches Wörterbuch, vorausgesetzt, Sie wollen auch etwas verstehen, was im Vatikan spanisch …
Sollten Sie sich aber selbst im Vatikan telefonisch erkundigen wollen, weil Sie sich aus welchen Gründen auch immer nicht an diese Wahrheitsgesinnungsgemeinschaft wenden wollen, wo denn nun der Vatikan in Spanien seinen Sitz mit seiner prachtvollen Pauluskuppel habe, ärgern Sie sich nicht, wenn sich keine Verbindung herstellen läßt, dann haben Sie einfach wie kurz gesagt die italienische Vorwahl statt der … für den Vatikan aber haben Sie die spanische 34 …
vor wenigen Tagen erschien ein Interview. Darin forderte ich, dass der Verfassungsschutz beobachten solle. Aufgrund dieser Äußerung habe ich etliche wütende Reaktionen von Sympathisanten erhalten.
Ich weiß nicht, ob Sie diese Wut teilen. Vielleicht sind Sie selbst besorgt darüber, wie stark und wie offen der Rechtsextremismus inzwischen auftritt. Aber: Ich sehe nichts von dieser Sorge. Ich lese nicht, dass Sie sich gegen Ihre rechtsextremen Parteifreunde auflehnen. Ich höre nicht, dass Sie sie ächten, dass Sie ihnen die Tür weisen, dass Sie ihnen sagen: Mit Euch wollen wir nichts zu tun haben!
Rechtsextrem sind nicht nur die Antisemiten, die Holocaust-Leugner und die Skinhead-Kameradschaften. Rechtsextrem sind, die sich über Menschen anderer Herkunft erheben. Die eine kulturelle Überlegenheit gegenüber fremden Völkern behaupten. Die von einem Herrenmenschentum ausgehen, das es rechtfertigt, Muslimen oder Migranten nur mindere Rechte zuzugestehen und ihnen die Fähigkeit zur Integration abzusprechen. Alles das verstößt gegen das Grundgesetz. Es verstößt gegen die Menschenwürde und die Religionsfreiheit.
Rechtsextreme sind Verfassungsfeinde. Sie akzeptieren Grundrechte nicht und sie verabsolutieren ihre Vorstellung Sein. So sehr, dass sie den demokratisch gewählten Vertretern unseres Staates Verrat am Volk vorwerfen. Mit infamer und zügelloser Rhetorik untergraben sie das Vertrauen in die parlamentarische Demokratie.
Vor kurzem wurde das Gutachten des Verfassungsschutzes bekannt – es ist der Anlass für mein Schreiben. Lesen Sie es, es ist erschütternd! Lesen Sie die Auszüge aus Reden, Stellungnahmen und Büchern Ihrer rechtsextremen Parteifreunde! Lesen Sie von dem Gift, das die Wortführer des ‚Flügels‘ verbreiten, lesen Sie, wie Tausende dies auf den Treffen bejubeln, lesen Sie, wie der Krebs des Rechtsextremismus sich ausgebreitet hat!
Seit 1945 haben alle gesellschaftlichen Kräfte stets ein Tabu respektiert: Rechtsextremismus ist zu ächten; ist die große Organisation, die dieses Tabu bricht; gibt diesen Leuten ein Forum, Sie meine Damen und Herren, geben diesen Leuten ein Forum; bis hinein. Das ist eine Schande!
Ich habe im Interview hervorgehoben, dass die meisten Mitglieder nicht rechtsextrem sind. An diese Mitglieder schreibe ich hier: Warum lassen Sie es zu, dass die Rechtsextremen bei Ihnen eine Heimstatt? Dass sie ihre Ungeheuerlichkeiten offen sagen können? Dass sie besudeln?
Wer dazu schweigt, macht sich mitschuldig.
Der richtige Weg wäre es, zu verlassen. Aber kommen Sie nicht. Wir nehmen Sie nicht, denn Sie haben sich mitschuldig gemacht.
Aber Sie wissen natürlich, dass Ihre politischen Ziele schwer geschädigt werden, weil Sie den Rechtsextremismus tolerieren. Wenn Ihnen Ihre Anliegen wichtig sind, müssen Sie damit ein Ende machen!
Daraus ist jetzt das Schweigen aus Feigheit geworden. Brechen Sie Ihr Schweigen! Brechen Sie mit den Rechtsextremisten! Grenzen Sie sie aus und fordern Sie sie auf, zu verlassen.
Aber Sie können die Rechtsextremen öffentlich bloßstellen. Publizieren Sie eine Liste mit den Namen aller Rechtsextremisten und ächten Sie sie. Fordern Sie sie wieder und wieder auf. Es wird eine lange Liste sein müssen. Wenn ich Ihnen für den Anfang ein paar Namen vorschlagen darf.
Wenn Sie schon nicht verlassen wollen: Machen Sie Ordnung im eigenen Haus, indem Sie zumindest sagen, wo es stinkt. Manchmal ist Selbsterkenntnis ja der erste Schritt zur Besserung.“
Sie werden sich jetzt fragen, wo und von wem ist die Brief geschrieben worden, an welche Mitglieder von welcher Partei ist dieser Brief geschrieben worden. Kurz gesagt: nicht in Österreich und von keinem Parteiobmann in Österreich wurde dieser Brief geschrieben.
Aber es ist ein Brief, der als Vorlage dienen kann für einen in Österreich zu schreibenden Brief.
Wer soll in Österreich an wen diesen Brief schreiben?
Damit beginnen bereits, ehe der Brief geschrieben werden kann, in Österreich die Schwierigkeiten, das Komplizierte. Wie einfach hingegen hat es der Briefschreiber in seinem Land. Er weiß, an wen er seinen Brief zu adressieren hat, er weiß die Partei.
In Österreich hingegen. Soll den Brief ein Parteiobmann an die Mitglieder seiner mitregierenden Partei schreiben? Ist es in Österreich nicht an der konkreten Situation und zurzeitigen Wirklichkeit gänzlich vorbei, in so einem Brief nur von einer Partei zu sprechen? Nur „Parteiausschlussverfahren“ und nur „Parteiaustritte“ zum wesentlichen Inhalt des Briefes zu machen?
Müßte in Österreich so ein Brief mit konkretisiertem Inhalt zur österreichischen Situation und zurzeitigen Wirklichkeit nicht ein Brief sein, der an eine, kurz gesagt, regierende Partei und nicht an die Mitglieder einer mitregierenden Partei zu richten ist?
Es bleiben also zu viele Fragen offen, um einen solchen Brief in Österreich je abzuschicken. Und darüber hinaus widerspräche ein solcher Brief der österreichischen Kultur zur Vorsicht, es sich ja nur nicht mit den Falschen zu verscherzen, es könnten ja die Rechten sein für das eigene Wohlergehen, sie könnten es ja einem belohnen, solch einen Brief nicht zu schreiben, sie könnten es ja einer belohnen, zu schweigen. Von dem „Brechen“ will gar nicht gesprochen werden. Mit jemandem „zu brechen“ hieße in diesem Zusammenhang in Österreich ja, mit sich selber „zu brechen“. Und außerdem: das „Brechen“ hat so etwas Extrovertiertes an sich, und das Extrovertierte ist nicht österreichische Lebensart, sondern mehr das Brechen im Stillen nicht mit jemandem, sondern den Stab über und dann das Rückgrat …
Da ist es doch allemal rechter, nicht so einen Brief zu schreiben, sondern eine Antwort zu geben. Und diese österreichische Antwort auf diesen Brief wurde bereits gegeben:
„In einem Brandbrief fordert er nämlich den Ausschluss von sogenannten ‚Rechtsextremen‘ in den eigenen Reihen, weil sie seiner Vorstellung von Meinungsfreiheit nicht entsprechen. Als Unterstützung zieht er ausgerechnet den in letzter Zeit so oft danebengegriffenen Verfassungsschutz heran.“
Sie werden jetzt endlich wissen wollen, wer diesen Brief wo und an wen geschrieben hat. Nun, das erfahren Sie, wenn Sie die Collage öffnen. In dieser ist der ungekürzte Brief, der eine Vorlage sein könnte für einen Brief in Österreich, und zugleich die ungekürzte Antwort auf diesen Brief aus Österreich, der die zurzeitige österreichische Situation und zurzeitige Wirklichkeit so einfach wie kurz wiedergibt.
NNS Im Brief wird u.a. auch davon geschrieben, daß „rechtsextrem nicht nur die Antisemiten, sondern auch die Holocaust-Leugner“ seien … Wie wahr doch die Antwortgeberin aus Österreich schreibt, wenn sie von „sogenannten ‚Rechtsextremen‘ in den eigenen Reihen“ … ist nicht sie selbst der rechtbeste Beweis in ihrer Bemühung um den Antisemitismus?
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