Während es von Anfang an klar war, Georg Immanuel Nagel werde nur für einen Montag erstrahlen, beschäftigten sich österreichische Medien schon im Vorfeld des 2. Februars sehr mit ihm, als ob er je eine Bedeutung erlangen werde können, sogar mit der Bekanntgabe, nun Sprecher von Pegida in Wien zu sein, blieb er bereits bedeutungslos, und nun ist er nach dem in Armseligkeit gescheiterten Stolpern der Dreibierbäuche in der Innenstadt wieder das, was er immer war, kein Sprecher und bedeutungslos.
Und an dieses verlorene Jüngelchen verschwendeten österreichische Medien ihre Aufmerksamkeit … Das sagt auch viel über österreichische Medien aus, nicht unbedingt etwas Gutes. Er sieht verloren aus, auf dem Bild, das die Tageszeitung „Die Presse“ vor ein paar Tagen noch von ihm veröffentlichte, um genau zu sein, am blauen Montag, verloren und hilflos in seinem Tageskostüm, allein auf der Straße – derart zum Erbarmen, daß ihm möcht‘ seine Mutter gespielt werden, die ihn nimmt an ihre …
In der Nummer 6-7 der „Zur Zeit“ der identitären Gemein-Schaft schreibt NR Wendelin Mölzer, nein, selbstverständlich schreibt es Georg Immanuel Nagel, aber Wendelin Mölzer, der auch Abgeordneter des österreichischen Parlamentes ist, läßt ihn schreiben, und er, der Chefredakteur, läßt ihn nicht als Journalist schreiben, das kann gesagt werden, dafür reicht es bereits aus, die letzten zwei Sätze zu zitieren, die keine journalistischen Sätze sind, sondern Sätze des Aufrufs, und zwar zum nächsten Pegida-Stolpern in Linz:
„Die nächste PEGIDA-Kundgebung findet am Sonntag, den 8. Februar in Linz statt, und weitere Veranstaltungen werden sicher folgen. Wir werden uns weder von linker Gewalt, noch von Hetzereien der Lügenpresse oder einer mißbrauchten Polizei aufhalten lassen.“
In keiner Zeitung fände ein junger Mann eine Anstellung als unbezahlter Praktikant, würde er beim Aufnahmetest eine derartige Probe seiner Vorstellung abgeben, was er unter Berichterstattung versteht. Aber bei dem Medium der identitären Gemein-Schaft ist es recht anders. Hier läßt ein Chefredakteur, der auch Parlamentsabgeordneter ist, sich und seiner Partei einen Aufruf schreiben …
Wer wird sich nicht aufhalten lassen? Von welchem „Wir“ läßt NR Wendelin Mölzer den abgetretenen Sprecher schreiben? Der Artikel ist nicht ausgewiesen als Stellungnahme der Pegida. Es wird so getan, als würde Georg Immanuel Nagel über eine Demonstration berichten, eben als ein Journalist, der für eine Zeitung berichtet. Es ist also das freiheitliche „Wir“.
Der freiheitliche NR Wendelin Mölzer läßt also zum pegidaschen FPÖ-Stolpern aufrufen. Und gleich weitere Stolpereien ankündigen … Damit hätten sich die österreichischen Medien beschäftigen müssen, statt Georg Immanuel eine Bedeutung herbeischreiben zu wollen … Aber die Politik der österreichischen Medien – darüber will heute nichts geschrieben werden, es wäre ohnehin kaum mehr als Wiederholung …
Was NR Wendelin Mölzer sonst noch von Georg Immanuel Nagel über das Dreibierbäuche-Herumstolpern schreiben läßt, ist im letzten Satz dieses Artikels in einem Wort zusammengefaßt …
PS Und auch in der Nummer 6-7 vom 6. bis 19. Februar 2015 ist wieder ein ganzseitiges Inserat der FPÖ geschaltet – über die Frage der Finanzierung dieser Inserate … auch das wäre nicht mehr als eine Wiederholung, wie es ebenfalls eine Wiederholung ist, daß auch in dieser Nummer nicht nur Wendelin Mölzer selbst schreibt, sondern auch wieder ein weiterer hoher gewählter Mandatar seiner identitären Partei, diesmal ist es Manfred Haimbuchner, der über Integration schreibt mit der Schlagzeile „Beendigung der Beschwichtigung“ …
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