Ein kurzer „Marsch für die Familie“ wird es werden, morgen, am 17. Juni 2017, so kurz wie im letzten Jahr … Ja, sie marschieren auch in diesem Jahr, und es ist bereits jetzt klar, es wird werden, wie es im letzten Jahr war. Es sind wieder Männer angekündigt, die auch im letzten Jahr … so kann darauf verzichtet werden, abzuwarten, was morgen dort gesagt werden wird, es kann auf das im letzten verwiesen werden, mit diesen Informationen ist ausreichend dafür gesorgt, über den Familienmarsch für immer informiert zu sein.
Was aber nicht ganz ohne Interesse sein dürfte ist, wer in diesen glaubensgetriebenen Kreisen Ansehen …
Sebastian Kurz, der Stimmung, vielleicht sogar Leidenschaft in diesen auslöst, wie Mag. Christian Zeitz am 13. Juni 2017 schreibt, auf der Seite von Andreas Unterberger:
„Die Kurz-Reaktion hat in leidgeplagten konservativen Kreisen und Foren Freudenstimmung, ja geradezu Euphorie aufkommen lassen. Viele warten darauf, dass der Schmerz über die wertepolitischen Fehlleistungen der ehemaligen großen christdemokratischen Partei nachlassen möge.“
Und sie können in ihrem Juchee verstanden werden, Sebastian Kurz kann Euphorie auslösen, allein schon durch sein schriftliches Programm, derart, das kann bestätigt werden, daß jedem Menschen dabei richtiggehend schwarzschwindelig …
Übrigens, Zeitz ist wieder eine der Angekündigten. Wenn er nicht gerade auf dem Albertinaplatz ist, kann er auch mit derselben geistigen Klarheit erlebt werden, zum Beispiel auf:
Gates of Vienna: „Concentration Camp Austria“.
Und für die Ehrengenugtuung ist, morgen wie gestern, angekündigt:
NR Dr. Marcus Franz die „satisfaktionfähige Ebene“ für den „Marsch der Familie“.
Gestern, im letzten Jahr, als Information zum kurzen „Marsch der Familie“ hätte auch das Jahr 2014 ausgereicht, wie gelesen werden kann:
Dabei gesinnungsgemäß ist morgen wie gestern auch der vom Magazin der identitären Parlamentspartei, ein Mann, der allein schon eine recht gute Vorstellung gibt, wie es in der hochgehaltenen Religionstraditionsfamilie zugeht …
Morgen wie gestern wird wieder eine Attraktion geboten. Denn. Auch der hoferische „Gesinnungsfreund“ ist wieder mit dabei, ein Mann, dem sein Name nach dem ersten Menschen, so steht es jedenfalls in seinem Märchenbuch geschrieben, Verpflichtung ist, die ihm treuwillig zu erfüllen eine Ehre ist.
Damit es für Sie doch einen Informationswert hat, soll über den Terror gesprochen werden. Freilich nicht von der Warte aus, wie nun seit langer Zeit schon breitest über den Terror gesprochen und geschrieben wird, in Österreich, in diesem terrorfreien Land, in diesem terrorfreien Staat, kurz wie schlecht gesagt: in diesem terrorreinen Österreich.
Es wurde, wie Ihnen bekannt sein wird, eben positiv bewertet, daß Prediger – ob die Predigerinnen auch unterschrieben haben, wurde nicht recherchiert, nach den Berichten der österreichischen Medien waren es, so der vermittelte Eindruck, nur die Prediger, nur die Männer – sich in Österreich von einem Terror distanziert haben, in Österreich einen Terror verurteilt haben, den es im Halbdunkel Österreichs, wo sich etwa Hans Rauscher sicher zu bewegen versteht, ohne das Licht einschalten zu müssen, gar nicht gibt, keine Verletzten, keine Ermordeten durch diesen zu beklagen sind.
Es soll vom Terror durch Verhinderung von Gesetzen gesprochen werden. Und hier bietet sich die Ehe an, das verhinderte Recht, das homosexuellen Menschen verweigerte Recht, ebenfalls die Ehe eingehen zu dürfen. Ob die Verhinderung auch etwas damit zu tun, daß seit 1938 das Eherecht nach wie vor verkündet ist von der „Reichsregierung im Lande Österreich und im übrigen Reichsgebiet“?
Es bietet sich deshalb an, weil morgen die „Regenbogenparade“ gefahren wird. Auf der „Regenbogenparade“ wird Sebastian Kurz keine „Euphorie“ auslösen; er hat eben erst, wie bei Christian Zeit zu lesen, der „Ehe für gleichgeschlechtliche Paare“ eine Absage erteilt, einer Verhinderung, einer Verweigerung das Wort gesprochen, er, Kurz, so Zeitz, sehe keinen „aktuellen Handlungsbedarf“.
Wie sehr verweigertes Recht Menschen als Terror empfinden müssen, das werden die Menschen beantworten können, die unter dem verweigerten Recht leiden, die um das verweigerte Recht kämpfen. Terror durch bewußte und absichtliche Handlungslosigkeit. Aber diese Handlungslosigkeit ist für die Menschen, die davon betroffen sind, nicht harmlos. Denn. Diese Handlungslosigkeit geht oft und eigentlich immer einher mit scheinbaren Argumenten, die aber nichts anderes sind als Verletzungen, Herabsetzungen, Deklassierung, Zurückstufung dieser Menschen auf die Ebene von Bürgerinnen und Bürgern dritter Klasse. Und Sebastian Kurz wird nun – ob von ihm gewollt oder nicht, das kann nur er beantworten – zur Ikone dieser Marschkreise, zur Drag queen (manche Texte, ein plötzlicher Gedanke, müssen laut gelesen werden, damit sie sich ganz erschließen〉 …
Die Forderungen aber jener Menschen, die morgen wie gestern ihren kurzen Marsch um den Albertinaplatz abhalten werden, gehen über die kurzsche Handlungslosigkeit hinaus, wie in der Collage noch einmal festgehalten ist, sie sind religionsgetrieben, und es kann soher gesagt werden, sie marschieren für Religionsgesetzesterror, morgen wie gestern, für einen Terror also, der alle treffen soll, vor dem es für keinen einzigen Menschen die Möglichkeit gibt, sich zu schützen, für alle keine Chance gibt, diesem Religionsgesetzesterror zu entgehen, ganz im Gegensatz zu dem Extremismus und Terror, vor dem breitest nach Schutz gefleht wird, während es in Österreich … muß das noch einmal wiederholt werden? Ja, den es in Österreich nicht gibt. Was es in Österreich dagegen gibt, sind diese Marschkreise, und es gibt diesen handlungslosen Sebastian Kurz, den die Meinungsumfragen als zukünftigen Kanzler einzureden versuchen, und dann bleibt abschließend die Frage, wer wird wen beeinflussen? Die Handlungslosigkeit von Sebastian Kurz gibt im Grunde schon die Antwort, wer wen beeinflußt, es sind die Euphoriker und Euphorikerinnen. Aber das ist keine große Leistung von ihnen. Das ist leicht. Denn. Sebastian Kurz spricht selbst so oft von den sogenannten christlichen Sachen, etwa von der „christlichen Solidarität“, ihm einfach an einem funktionierenden Immunsystem …
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