Thomas Drozda, Agenturminister der FPÖ

Eine Werbeagentur, von der identitären Parlamentspartei damit beauftragt, ein Herauskommen aus dem neuerlichen Fall „Hübner schon wieder“ zu finden, hätte der FPÖ zu keiner anderen Sprachregelung raten, keine andere finden können, als die von Thomas Drozda, der formalerweise als Kunst- und Kulturminister geführt wird, aber tatsächlich ein Agenturminister der FPÖ ist.

„Ich finde es gut, wie klar die FPÖ in der Causa Hübner gehandelt hat.“

Wie klar die FPÖ gehandelt hat. Wahrlich. Da trat die FPÖ vor, hieß plötzlich Johannes Hübner, die erklärte, sie werde nicht mehr kandidieren, während Johannes Hübner, der plötzlich FPÖ hieß, die sich immer noch verteidigte, die nicht einsah, was sie von sich gab, und die weiter kandidieren wollte.

Das also ist die Klarheit von der Werbagentur Drozda. Ein sofortiges Zurücklegen des Nationalratsmandates, ein sofortiges Ausschließen aus der FPÖ, das wären zu unklare Handlungen gewesen.

Und Klarheit vermittelt die Aussage von Drozda in noch einer Hinsicht. Welchen Stellenwert die Agentur Drozda dem österreichischen Parlament gibt. Keinen. Denn sonst hätte er wohl zuerst einen Rücktritt verlangen müssen. So gering ist ihm also das Parlament, daß ihm eine Nichtkandidatur völlig ausreicht.

Und noch eine Klarheit wird der Agentur Drozda verdankt, mit seiner Aussage in seinem Interview mit der „Kronen-Zeitung“ am 5. August 2017:

„Martin Graf muss man dann beurteilen, wenn er gewählt ist. Aber ich will heute keine Zensuren vergeben.“

Zu spät, immer zu spät. Das wäre die mündliche Beurteilung.

Zensuren in traditioneller Weise: Sehr gut für Thomas Drozda als Agentur für die identitäre Parlamentspartei. Nicht genügend für Thomas Drozda in seiner formalen Position als Kultur- und Kunstminister. Nicht genügend auch im Fach Politik. Sehr gut im Fach Parteipolitik zugunsten der identitären Parlamentspartei. Sehr gut auch im Fach Persönliches Weiterkommen.

Ein gutes und sicheres Gehalt reicht menschgemäß aus, um für alles zu kandidieren. Auch wenn Drodza dem Parlament keinen hohen Stellenwert beimißt, für das Parlament kandidiert er trotzdem an wohl noch sicherer Stelle, die ihm den Einzugs in Parlament garantiert, also zum garantierten Lohnzettel.

Insgeheim erwartet er sich wohl wieder ein höheres Gehalt. Denn auf die Frage, ob er bei einer rot-blauen Koalition mit an Bord wäre, sagt sie, die Agentur Drozda:

„Wir haben einen Kriterienkatalog, zu dem ich mich zu hundert Prozent bekenne. Über Koalitionen kann man nach der Wahl nachdenken.“

Was von solchen Kriterienkatalogen zu halten ist, wird nicht erst seit

Kriterienkatalog auf Kärntnerrotrealismusart

Werte, Töchter der Zeit

Das Kleid des Kaisers ist durchsichtig

dem sozialdemokratischen Kriterienkatalog gewußt. Einer der ältesten Vorreiter für solche Kataloge ist der christliche Kriterienkatalog, mehr bekannt unter dem Titel „Bibel“. Die massivsten Verletzung, das absolute Ignorieren und Negieren der Nächstenliebe, das Barbarische, das Massenmörderische begann erst, als ein neuer Kriterienkatalog geschrieben ward, in dem, wie heute noch stets verwiesen wird, nur von Liebe und Frieden geschrieben wurde, beim oberflächlichen Lesen kann der neue Kriterienkatalog so gelesen werden.

Thomas Drozda ist bloß ein weiterer Grund, weshalb es am 15. Oktober 2017 so wichtig ist, daß es zu keiner Rückkehr kommt, wichtig für die Menschen im Land, wichtig für  das österreichische Parlament:

Österreich - Wenn der Vorhang fällt - Nach der Nationalratswahl 15-10.2017

Nationalratswahl in Österreich am 15. Oktober 2017 – Kein Zurück zum Dreiparteienparlament, keine Rückwahl zur Dreiparteiendemokratie der 1960er Jahre!

PS Zu den oben vergebenen Noten gibt es auch, nicht mündliche Beurteilungen, aber Notizen, die die Noten um einiges klarer machen. Vor allem jene über sein Hauptaufgabenfeld Kunst und Kultur, die anders klingt als der Werbespruch in eigener Sache, Künstlerinnen und Künstler seien mit ihm als … zufrieden:

„Plan A für Kunst und Kultur, wenn ein nächster Termin dazu ansteht.“

Thomas Drozda - Agenturminister der identitären Parlamentspartei

Thomas Drozda will Facebook und Twitter drodzen

Thomas Drozda - Facebook Twitter Strafen.jpg

Es ist nicht despektierlich gemeint: drodzen … Aber Sie werden das kennen, das Mündliche der Sprache der Gegend, in die Sie hineingeworfen wurden, lange lebten oder immer noch leben, schleicht unvermeidlich in das Schriftliche, und wenn es bemerkt ist, ist es zu spät, wie eben das aus dieser Gegend, in der das T seltsamerweise als D gesprochen wird, denn so weich sind die Menschen dort gar nicht, es sind durchaus hart verhandelnde Geschäftsleute. Freilich, das könnte im Nachhinein stets korrigiert werden, und das wird es auch. Es soll diesmal aber belassen werden, um zu zeigen, wie mühsam das Schriftliche ist, wie das Schriftliche die ganze Aufmerksamkeit und die höchste Achtsamkeit fordert. Jetzt wird es, vor Augen das Drodzen, leichter werden, wird gehofft, gelingen, das Einschleichen des unseligen Ds aus der Geburtsgegend sofort zu verhindern, ohne also nachträglich korrigieren zu müssen.

Thomas Drozda will, war heute am Radio zu hören, im österreichischen um sieben …, Strafen will er gegen „Hasspostings“. Er ist, wer ihn nicht kennt, Minister in Österreich, für Medien und, wie gelesen wurde, auch Kunst und Kultur … jedenfalls ein Minister mit einer langer Bezeichnung, die nicht erinnerlich bleiben will, vielleicht Medienamts- oder Kunstamts- oder vielleicht doch kürzer: nur Amtsminister …

Es geht halt um das Strafen. Es gibt viele Bedenken dagegen, viele sehen es äußerst kritisch, und sie führen dagegen vor allem und ausschließlich das Argument der Gefährdung der „Meinungsfreiheit“ an. Es ist nicht despektierlich gemeint, wenn auf das nicht eingegangen wird, was heute in der Frühe der Amtsminister dazu sagte. Jedoch, was von diesem Strafreflex zu halten ist, wurde bereits dargelegt:

Österreich 2017: Strafen, Kerker, Verbote

So sind nur noch ein paar Sätze hinzufügen.

Der Amtsminister sprach von „Facebook“ und von „Twitter“. Wären das Unternehmen, die der identitären Parlamentspartei gehörten, er spräche sie wohl so wenig direkt und deutlich an wie die identitäre Wirtin Unzensurierta.

Es wird von so vielen Dissonanzen zwischen den Regierungsparteien gehört und gelesen, aber was die Copysite der identitären Parlamentspartei betrifft, ist es, als schwiegen Amtsminister und Justizminister mit einer Zunge.

„Social Media“ soll nicht mehr ausgeschrieben werden, nur noch abgekürzt: „SM“. SM ist aber keine Übersetzung für „soziale Medien“, das wäre eine gänzlich falsche, wie ebenfalls schon ausgeführt.

Statt mit dem Ausdenken von Strafen die Zeit ungenützt verstreichen zu lassen, ist dringend darüber nachzudenken, vor allem von Regierungsverantwortlichen, weshalb so viele Menschen derart blutrünstige Phantasien schreiben und verbreiten und liken. Aus Furcht vor Strafen könnte es weniger werden, das Gedachte ungeschrieben werden, aber es bleibt, in den Köpfen und mehr noch in den Händen, mit denen die Kreuze in den Wahlzellen geschlagen werden.

Im Morgeninterview wurde als blutrünstiges Beispiel eines gegen Juden gebracht. Kein blutrünstiges aber gegen Roma und Sinti. Auf die Opfer, die einst ebenso wie die Juden Opfer waren, aber es heute weiter sind, wird eben vergessen. Wenn allein an das gedacht wird, was bei der identitären Wirtin Unzensurierta zu hören ist, wer wohin gehört und wie zu krepieren hat, wird der Gegenwart in diesem Land kein positives Zeugnis der Zivilisation ausstellen können. Ganz im Gegenteil. Günther Anders müßte heutzutage seinen Titel „Wir Eichmannsöhne“ umschreiben, auf „Wir SM-Eichmanns“. Und auch „Bruder Hitler“ ist ein überholter Titel, zu dem ein Thomas Mann noch greifen konnte. Eines werden die Menschen aber, und das kann nicht als Vorteil vom Internet angeführt werden, nicht mehr tun können: sich herausreden zu können, sie hätten nichts gewußt, sie werden die über Jahrzehnte von sich gewiesene „Kollektivschuld“ nicht von sich weisen können, wenn einst all die heute beschriebene Blutrünstigkeit, an der so viele mitschreiben, die so viele verbreiten, die so vielen gefällt, wieder grausamste Tat fußend auf gleich welcher Weltanschauung wird. Erst mit dem Internet kann der Begriff  „Schreibtischtäter“ in seiner grausamen Dimension erfaßt werden, und auch die Dynamik des vergangenen und des kommenden Barbarischen. Und für das kommende Barbarische wird es so viele SM-Eichmanns – Männer und Frauen – geben wie noch nie, ganz gleich im Namen welcher Ideologie.

Sind heute nicht so viele in dem von Thomas Mann beschriebenen „Bruder“ zu erkennen, mit dieser Verfaßtheit, ohne die Weltanschauung von Adolf Hitler zu teilen, ja überhaupt die Gegenwart:

„Der Bursche ist eine Katastrophe; das ist kein Grund, ihn als Charakter und Schicksal nicht interessant zu finden. Wie die Umstände es fügen, daß das unergründliche Ressentiment, die tief schwärende Rachsucht des Untauglichen, Unmöglichen, zehnfach Gescheiterten, des extrem faulen, zu keiner Arbeit fähigen Dauer-Asylisten und abgewiesenen Viertelskünstlers, des ganz und gar Schlechtweggekommenen sich mit den (viel weniger berechtigten) Minderwertigkeitsgefühlen eines geschlagenen Volkes verbindet, welches mit seiner Niederlage das Rechte nicht anzufangen weiß und nur auf die Wiederherstellung seiner ‚Ehre‘ sinnt; wie er, der nichts gelernt hat, aus vagem und störrischem Hochmut nie etwas hat lernen wollen, der auch rein technisch und physisch nichts kann, was Männer können, kein Pferd reiten, kein Automobil oder Flugzeug lenken, nicht einmal ein Kind zeugen, das eine ausbildet, was not tut, um jene Verbindung herzustellen: eine unsäglich inferiore, aber massenwirksame Beredsamkeit, dies platt hysterisch und komödiantisch geartete Werkzeug, womit er in der Wunde des Volkes wühlt, es durch die Verkündigung seiner beleidigten Größe rührt, es mit Verheißungen betäubt und aus dem nationalen Gemütsleiden das Vehikel seiner Größe, seines Aufstiegs zu traumhaften Höhen, zu unumschränkter Macht, zu ungeheueren Genugtuungen und Über-Genugtuungen macht, – zu solcher Glorie und schrecklichen Heiligkeit, daß jeder, der sich früher einmal an dem Geringen, dem Unscheinbaren, dem Unerkannten versündigt, ein Kind des Todes, und zwar eines möglichst scheußlichen, erniedrigenden Todes, ein Kind der Hölle ist … Wie er aus dem nationalen Maß ins europäische wächst, dieselben Fiktionen, hysterischen Lügen und lähmenden Seelengriffe, die ihm zur internen Größe verhalfen, im weiteren Rahmen zu üben lernt; wie er im Ausbeuten der Mattigkeiten und kritischen Ängste des Erdteils, im Erpressen seiner Kriegsfurcht sich als Meister erweist, über die Köpfe der Regierungen hinweg die Völker zu agacieren und große Teile davon zu gewinnen, zu sich hinüberzuziehen weiß; wie das Glück sich ihm fügt, Mauern lautlos vor ihm niedersinken und der trübselige Nichtsnutz von einst, weil er – aus Vaterlandsliebe, soviel er weiß – die Politik erlernte, nun im Begriffe scheint, sich Europa, Gott weiß es, vielleicht die Welt zu unterwerfen: das alles ist durchaus einmalig, dem Maßstabe nach neu und eindrucksvoll; man kann unmöglich umhin, der Erscheinung eine gewisse angewiderte Bewunderung entgegenzubringen.“

„Hitler als Vorläufer“ ist ein Titel von Carl Amery. „Internet als Vorläufer“ wäre ein zu schreibendes Buch, wenn an alle im Internet verbreiteten Heilsversprechen und Blutrünstigkeiten gedacht wird. Amery stellt ein Hamlet-Zitat voran. „Come on: you hear this fellow in the cellarage.“ Ein gültiges Wort, wo solche zu hören sind: im Keller sind die Eingekellerten … mit einer winzigen Abänderung: in the internet.

Aber Thomas Drozda will Facebook und Twitter trotzen, während …

Thomas Drozda und He.-Chr. Strache sind sich, was „Facebook & Co.“ betrifft, einig

Österreich heute: Krone der Kultur

„Plan A für Kunst und Kultur, wenn ein nächster Termin dazu ansteht.“

„Plan A für Kunst und Kultur, wenn ein nächster Termin dazu ansteht.“

Es muß eingestanden werden, Kulturminister Thomas Drodza beschämt durch konkrete Antworten, die seine Redaktion übermittelte.

Es wurde zu voreilig

Arbeitsprogramm 1718 – Kunst und Kultur machen keine Arbeit. Endlich. 

geschrieben. Denn. Kunst und Kultur werden weiter Arbeit machen.

Es sind so viele Punkte, die dafür sprechen, wie sehr Kunstminister Drodza beschämt, daß von diesen im einzelnen erzählt werden muß.

Eins

Minister Drozda lädt, wie in der Collage gelesen werden kann, alle „Kunst- und Kulturschaffenden“ ein. Wie konnte das bloß passieren, daß diese breitest öffentlich ausgesprochene Einladung nicht wahrgenommen wurde, wie konnte ihr nur „entgangen“  werden? Bloß Toten kann doch diese Einladung entgangen sein.

Zwei

Das Hervorragende an dieser Einladung von Minister Drozda

„Ich möchte daher alle Kunst- und Kulturschaffenden einladen zusammen mit uns dieses Projekt weiterzudenken und einen ‚Plan A‘ für die Kunst und Kultur zu entwickeln.“

ist, es ist zugleich auch die schriftliche Unterlage, nach der gefragt wurde. Gab es je eine Projektbeschreibung, die ausführlicher und ausgefeilter war, für die mehr budgetär vorgesorgt wurde? Wer möchte nach ihrer Lektüre nicht sofort mitarbeiten?

Drei

„Es ist kein parteipolitisches Vorhaben.“ Schreibt die Redaktion TD. Wie wahr. Denn sonst würde es ja Regierungsprogramm heißen und nicht „Plan A“.

Vier

Für dieses Vorhaben wurde ein Meilenstein gesetzt: „Wenn der nächste Termin dazu ansteht.“ Wie lächerlich dagegen muten im Regierungsprogramm vulgo Arbeitsprogramm 1718 die terminisierten Inkraftsetzungen von Gesetzen an, besonders der Gesetze zur Hebung des subjektiven Sicherheitsgefühls.

Fünf

Was das wieder kosten wird. Es muß nicht bange werden. Nach dieser Einladung, die zugleich die Projektbeschreibung ist, wird es nichts kosten. Es sind ja Kunst- und Kulturschaffende dazu eingeladen, und nicht etwa K…, wie bei dem Projekt Nation Brand Austria.

Sechs

Nun erst erschließt sich im vollen Umfange, weshalb in dem vom Parteivorsitzenden Christian Kern vorgestellten „Plan A“

„Mir geht’s darum, daß wir Schluß mit Kafka machen.“

K… wie es in der breitest gestreuten Einladung, die zugleich die Projektbeschreibung ist, heißt, sind ja die Kunst- und Kulturschaffenden eingeladen, „dieses Projekt weiterzudenken und einen ‚Plan A‘ für die Kunst und Kultur zu entwickeln.“

Wie schade, keine Kontaktdaten zu haben, um sie an die Redaktion TD senden zu können, um eingeladen zu werden, zum nächsten Termin, wenn einer ansteht. Wie freudig muß doch einem jeden Kulturschaffenden, einer jeden Kunstschaffenden zumute sein, das kernsche Projekt weiterzudenken, für den Parteivorsitzenden einen „Plan A“ zu seinem „Plan A“, in dem er Kunst und Kultur den denkbar größten Platz einräumt, …

Wie schön, daß Kunst und Kultur weiterhin Arbeit machen werden: den Künstlern, den Künstlerinnen und den Kulturschaffenden.

Plan A für Kunst und Kultur - Wenn es einen Termin gibt.jpg