Memelauer und der arme Riedl-Daser

Memelauer-Orientierung - Christoph Riedl-Daser - Was ein armer Sprecher alles aufsagen muß.jpg

Und Christoph Riedl-Daser ist tatsächlich ein armer Mann. Denn er muß als Sprecher der Sendung „Orientierung“ des österreichischen Fernsehens Berichte ansagen, wie am heutigen Tage über den Bischof Michael Memelauer, bei denen zu fragen ist, wer schreibt im ORF all das Schöngefärbte, wer hat im ORF diesen Einfluß, um derart Schönfärberisches von Christoph Riedl-Daser aufsagen lassen …

Es dürfte auch die Bezahlung keine besondere sein. Denn Christoph Riedl-Daser muß, wie es scheint, allenthalben für den Lebensuntehalt zusätzliche Arbeiten übernehmen, wie etwa das Moderieren von Veranstaltungen,

ORF im Dienste von Ewald Stadler – Gehört Hochstapelei zu Österreich?

in denen dann Männer des Hochstapels auftreten – wohl auch für den ORF kein wirkliches Renommee.

Zur „mutigen Predigt“ des ehemaligen leitenden Angestellten der katholisch-römischen Filiale in Österreich zu Sylvester vor fünfundsiebzig Jahren kann nichts mehr hingezufügt werden. Denn. Es ist alles bereits festgehalten in

Kurt Scholz malt mit der memelauerischen Sylvesterpredigt 1941 schönfarbig weiter am milden katholischen Selbstbild.

Die scholzschen Zeichenminuten wurden 2015 auch vom ORF verbreitet, damals aber über seine Radiofrequenz.

Eines vielleicht. Im Fernsehbericht von diesem Sonntag wird die Frage gestellt, warum Memelauer zwar zur Euthanasie, aber sich nicht zur „zunehmenden Gewalt gegenüber Juden“ geäußert habe. Das soll wohl dem Bericht den kritischen und also mutigen Anstrich …

Aber wieder keine Erwähnung von Roma und Sinti. Wenn bedacht wird, wie diese Menschen in ganz Europa im 21. Jahrhundert weiter und immer weiter … dann sind sie zu erwähnen, nein, dann sind sie an erster Stelle zu nennen. Weshalb, das muß nicht ausgeführt werden, es kann nachgelesen werden.

Warum hat sich Memelauer nicht gegen die Verfolgung und Ermordung der Roma und Sinti gestellt? Diese Frage stellt sich auch vor dem Hintergrund der seit ein paar Tagen in Wien zu sehenden Ausstellung: „Wien nach Luther“.

Es wäre, nein, es ist hoch an der Zeit für eine gesamteuropäische Ausstellung in vielen europäischen Hauptstädten gleichzeitig: Brennen für Luther. Nicht nur als stationäre Ausstellung, sondern als Wanderausstellung, die in ganz Europa zu zeigen ist, nicht nur in den Städten, sondern auch in den Taldörfern, in den Bergdörfern … eine Wanderausstellung, die freilich nicht 1945 enden darf und auch nicht enden kann, weil die Geschichte gegen diese Menschen nicht zu Ende ist … Hierbei ist es tatsächlich angebracht, nicht nur über das Ende der Geschichte zu theoretisieren, sondern deren Ende zu fordern.

Kronpolizist Rainer Wendt – Generalverdächtigungen gegen Flüchtlinge eine Einladungsgarantie von Servus M. F. Mateschitz?

generalverdacht-gegen-fluchtlinge-einladungsgarantie-zum-talk-im-hangar-7Es kann verstanden werden, weshalb Rainer Wendt zur Groteske eingeladen wurde.

Kurz davor hat er, wie es scheint, ein sicheres Ticket gelöst, um in den Hangar eingeladen zu werden:

„Dieses und viele andere Opfer würde es nicht geben, wäre unser Land auf die Gefahren vorbereitet gewesen, die mit massenhafter Zuwanderung immer verbunden sind. Und während Angehörige trauern und Opfer unsägliches Leid erfahren, schweigen die Vertreter der ,Willkommenskultur‘.“

„Die grausame Seite dieser Politik wird abgewälzt auf die Opfer und auf eine seit Jahren kaputtgesparte Polizei und Justiz. Und so wachsen die Gefahren für unser Land beständig.“

Genauer. Kurz davor dürfte Wendt ein ohnehin sicheres Ticket bloß noch einmal abgesichert haben. Denn. Wie in der Collage gelesen werden kann, ist Wendt so etwas wie ein Kronpolizist für die Copysite der identitären Parlamentspartei, ein Kronpolizistschreiber für den Kopp-Verlag.

Polizeibegleitschutzmarsch für die Austragung eines Folders mit „nationalsozialistischem Inhalt“ der ganzen Familie

Bis zum heutige Tage wurde gedacht, einigermaßen beurteilen zu können, was absurd, aberwitzig, ungeheuerlich und so weiter und so fort ist. Nun aber – es wird Ihre Hilfe benötigt, darüber zu entscheiden, was abenteuerlicher ist, die Aussendung der Polizei oder die Papiere jener, die am 14. Juni 2014 am Marsch der Familie teilnahmen.

Marsch für die Familie - Kruckenkreuz und KruckenfolderDer Aufruf des Vereins „Pro Vita“ zu diesem „Marsch für die Familie“, das wenigstens kann noch eindeutig gesagt werden, wird nicht klüger dadurch, daß der Verein unzählige Zitate von dem Rentner Joseph Ratzinger, mehr bekannt unter seinem Pseudonym Papst Benedikt XVI., in seinen Aufruf einwebt; es bleibt dennoch bloßer geistiger Staubfänger.

Der Folder, wie in den Collagen gesehen werden kann, der bei diesem „Marsch für die Familie“ ausgeteilt wurde, ist mit einem Inhalt gefüllt, vom dem Juristen und Juristinnen in Österreich wohl sagen würden – ach, es zahlt sich nicht aus, nur einen Buchstaben dafür zu verschwenden.

Was aber die Polizei in ihrer heutigen Presseaussendung schreibt, das muß zitiert werden:

„Im Zuge dieser Störaktionen wurden fünf vorerst namentlich unbekannte Personen festgenommen, nachdem diese weder den Aufforderungen der Polizeibeamten Folge geleistet, noch an den durchzuführenden Identitätsfeststellung mitgewirkt hatten. Während dieser Störaktionen wurde dem polizeilichen Einsatzleiter von einer unbekannten Person ein Exemplar eines Folders mit nationalsozialistischem Inhalt übergeben. Sofortige Erhebungen vor Ort durch das Landesamt Verfassungsschutz, haben jedoch keinerlei Hinweise ergeben, dass dieses Folderexemplar im Zusammenhang mit der betreffenden Demonstration stand. Die fünf festgenommenen Personen wurden wegen der Störung einer Versammlung auf freiem Fuß angezeigt.“

Polizeibeschützte FolderaustragungRecht beruhigend zu sehen, daß die Polizei die Meinungsfreiheit so hoch einschätzt und hält, daß nicht nur unter ihrem Begleitschutz die Fahne mit dem Kreuz, das auch von der seinerzeitigen christschwarzen Diktatur in Österreich her bekannt ist, durch die Wiener Innenstadt getragen werden darf, sondern auch der Folder, wie die Polizei schreibt, mit „nationalsozialistischem Inhalt“ (aber für die Polizei gab es bloß ein einziges „Folderexemplar“ – vom heiligen Geist zu ihr durch den Äther getragen?) mitgeführt und verteilt werden darf. Als wäre für die Polizei die Forderung der „europäischen aktion“ nicht eine Forderung nach der Aufhebung des Verbotsgesetzes, sondern tatsächlich schon das Verbotsgesetz aufgehoben worden. Was für eine Vorreiterrolle der Polizei, was für ein Vorbild für Meinungsfreiheit, Demokratie, Liberalität doch die österreichische Polizei …

„Die fünf festgenommenen Personen wurden wegen der Störung einer Versammlung auf freiem Fuß angezeigt“ … Das wird diesen fünf Menschen eine Lehre sein, in Hinkunft sollten sie wohl auch Folder mit „nationalsozialistischem Inhalt“ mit sich führen, als eine Art Freibrief, der sie nicht nur vor Festnahmen schützen kann, sondern ihnen auch als eine Art von einem amtlichen Lichtbildausweis davor bewahren kann, nach ihrer Identität ausgefragt zu werden.

Marsch für die Familie - Ein Folder„Sofortige Erhebungen vor Ort durch das Landesamt Verfassungsschutz …“ Mit wem hat der Verfassungsschutz darüber gesprochen? Mit Dr. Alfons Adam? Mit anderen anwesenden Vertretern der „Plattform Familie“? Mit einem Anwesenden von der Partei Rekos? Das ist jene Partei, zur Erinnerung, mit der Ewald Stadler und Rudolf Gehring in der EU-Wahl 2014 baden gingen. Und weil dieser Folder, wie die Erhebungen des Verfassungsschutzes ergaben, nicht „im Zusammenhang mit der betreffenden Demonstration stand“, der Verfassungsschutz auch kein weiteres „Folderexemplar“ sah, war es selbverständlich die vornehmste Aufgabe und Pflicht der Polizei der Begleitschutz für Kruckenkreuz und Kruckenfolder …

Oder hat der Verfassungsschutz Dr. Hans Berger auf dem „Funktelefon“ angerufen, der die, wie auf der Website der „europäischen aktion“ zu lesen ist, die „Informationsstelle für Österreich“ ist, mit seiner „Funktelefonnummer“ in der Schweiz? Und wenn ja, was hat er gesagt? Vielleicht, daß alles rechtens sei, er ein Doktor sei, der Verfassungsschutz sich, immerhin sei er aus der neutralen Schweiz, auf seine Einschätzung des Folders als verteilenswert verlassen könne, habe er schon gesagt, daß er ein …

Die kriminisierte Schweiz – Vorbild freiheitlicher Demokratie

Die freiheitliche Gemein-Schaft schiebt, wenn sie von direkter Demokratie spricht, die Schweiz als Vorbild vor.

Kriminisierte Schweiz - Freiheitliches Vorbild direkter DemokratieWie sich die freiheitliche Gemein-Schaft Demokratie tatsächlich vorstellt, hat nun Johann Gudenus stellvertretend für die gesamte freiheitliche Gemein-Schaft wieder bloßgelegt. Er findet es reif, daß es keine geheime Wahl gibt, alle sehen können wie alle abstimmen. Eine Ordnung für überall. Die totale Transparenz. Wie sie Freiheitliche lieben. Das Volk zieht in Tracht und mit Blasmusik hinaus zur Abstimmungsurne und schwingt dabei jauchzend schon ihre ihnen abgewünschte Antwort, und sollt‘ eine nicht gewünschte Antwort dabei sein, trägt sie fort von der Scholle der Wind …

Wenn also die freiheitliche Gemein-Schaft von direkter Demokratie spricht, meint sie eine kriminisierte …

Kriminisierte Demokratie - Freiheitliche Gemein-SchaftNS Es muß für Johann Gudenus und Ewald Stadler ein nostalgisch erhebender Besuch auf der Krim gewesen sein, in Sehnsucht an die Tage im Winter erzeugenden Frühling, als auch hierzulande mehr oder weniger einhundert Prozent für einen Anschluß, für diese Perversion einer Demokratie … In Erinnerung daran wird ihnen an der Abstimmung auf der Krim eine Nachlässigkeit doch noch aufgefallen sein, den sie, so historisch beschlagen wie sie sind, nicht begehen werden wollen, der nicht gewünschten Antwort typographisch den gleich großen Platz als der gewünschten Antwort einzuräumen. Dieser Stimmzettelfehler in der kriminisierten Abstimmung kostete möglicherweise die paar Prozentpunkte, um für den Anschluß ein 99,99-Prozent-Hurra …