„Plan A für Kunst und Kultur, wenn ein nächster Termin dazu ansteht.“

Es muß eingestanden werden, Kulturminister Thomas Drodza beschämt durch konkrete Antworten, die seine Redaktion übermittelte.

Es wurde zu voreilig

Arbeitsprogramm 1718 – Kunst und Kultur machen keine Arbeit. Endlich. 

geschrieben. Denn. Kunst und Kultur werden weiter Arbeit machen.

Es sind so viele Punkte, die dafür sprechen, wie sehr Kunstminister Drodza beschämt, daß von diesen im einzelnen erzählt werden muß.

Eins

Minister Drozda lädt, wie in der Collage gelesen werden kann, alle „Kunst- und Kulturschaffenden“ ein. Wie konnte das bloß passieren, daß diese breitest öffentlich ausgesprochene Einladung nicht wahrgenommen wurde, wie konnte ihr nur „entgangen“  werden? Bloß Toten kann doch diese Einladung entgangen sein.

Zwei

Das Hervorragende an dieser Einladung von Minister Drozda

„Ich möchte daher alle Kunst- und Kulturschaffenden einladen zusammen mit uns dieses Projekt weiterzudenken und einen ‚Plan A‘ für die Kunst und Kultur zu entwickeln.“

ist, es ist zugleich auch die schriftliche Unterlage, nach der gefragt wurde. Gab es je eine Projektbeschreibung, die ausführlicher und ausgefeilter war, für die mehr budgetär vorgesorgt wurde? Wer möchte nach ihrer Lektüre nicht sofort mitarbeiten?

Drei

„Es ist kein parteipolitisches Vorhaben.“ Schreibt die Redaktion TD. Wie wahr. Denn sonst würde es ja Regierungsprogramm heißen und nicht „Plan A“.

Vier

Für dieses Vorhaben wurde ein Meilenstein gesetzt: „Wenn der nächste Termin dazu ansteht.“ Wie lächerlich dagegen muten im Regierungsprogramm vulgo Arbeitsprogramm 1718 die terminisierten Inkraftsetzungen von Gesetzen an, besonders der Gesetze zur Hebung des subjektiven Sicherheitsgefühls.

Fünf

Was das wieder kosten wird. Es muß nicht bange werden. Nach dieser Einladung, die zugleich die Projektbeschreibung ist, wird es nichts kosten. Es sind ja Kunst- und Kulturschaffende dazu eingeladen, und nicht etwa K…, wie bei dem Projekt Nation Brand Austria.

Sechs

Nun erst erschließt sich im vollen Umfange, weshalb in dem vom Parteivorsitzenden Christian Kern vorgestellten „Plan A“

„Mir geht’s darum, daß wir Schluß mit Kafka machen.“

K… wie es in der breitest gestreuten Einladung, die zugleich die Projektbeschreibung ist, heißt, sind ja die Kunst- und Kulturschaffenden eingeladen, „dieses Projekt weiterzudenken und einen ‚Plan A‘ für die Kunst und Kultur zu entwickeln.“

Wie schade, keine Kontaktdaten zu haben, um sie an die Redaktion TD senden zu können, um eingeladen zu werden, zum nächsten Termin, wenn einer ansteht. Wie freudig muß doch einem jeden Kulturschaffenden, einer jeden Kunstschaffenden zumute sein, das kernsche Projekt weiterzudenken, für den Parteivorsitzenden einen „Plan A“ zu seinem „Plan A“, in dem er Kunst und Kultur den denkbar größten Platz einräumt, …

Wie schön, daß Kunst und Kultur weiterhin Arbeit machen werden: den Künstlern, den Künstlerinnen und den Kulturschaffenden.

Plan A für Kunst und Kultur - Wenn es einen Termin gibt.jpg

Kunst und Kultur machen keine Arbeit. Endlich.

Nun liegt das „Arbeitsprogramm 1718“, wie es gemäß des Dateinamens genannt werden darf, der österreichischen Bundesregierung vor.

Es ist von Interesse zu erfahren, was im Arbeitsprogramm 1718 zu Kunst und Kultur steht, welche Vorhaben, welche Maßnahmen die sozialdemokratische und die christschwarze Regierung …

Das kann tatsächlich mit einem Wort zusammengefasst gesagt werden:

Nichts.

Im Arbeitsprogramm 2013 bis 2018 dieser Regierung waren zu Kunst und Kultur viele Vorhaben, viele Maßnahmen angeführt.

Nun, es wird bis zum Arbeitsprogramm 1718 halt alles bestens bereits umgesetzt worden sein, so daß Kunst nicht mehr behandelt zu werden braucht, die Kunst der Regierung keine Arbeit mehr macht.

Was im Bereich Kunst und Kultur aber tatsächlich umgesetzt wurde, verdeutlicht zusammengefaßt eine Prozentzahl:

Vierzehn.

Vierzehn Prozent. Diese Zahl ist, wie in der Collage gelesen werden kann, auf der Website Regierungsmonitor zu finden, auf der nachgelesen werden kann, was diese Regierung bisher von ihrem Arbeitsprogramm 2013 bis 2018 umgesetzt hat.

Nun, im Bereich von Kunst und Kultur sind es vierzehn Prozent. Ein schöner Erfolg. Es ist zu verstehen, daß im Arbeitsprogramm 1718 Kunst und Kultur nicht mehr vorkommen, Kunst und Kultur sind schlicht und einfach ganz und gar erledigt.

Und schließlich, Kunst und Kultur, das kostet nur, nämlich Steuergeld. Sogar dann, wenn

„Marke Österreich“

etwas nicht umgesetzt wird. Die Nichtumsetzung aber war ein großer Erfolg dieser Regierung, denn es wurden für die Vorarbeiten nicht die veranschlagten rund 740 Tausend Euro ausgegeben, sondern bloß 586 Tausend Euro. Und das ist für eine Nichtumsetzung tatsächlich nicht viel, geradezu sparsam, vor allem wenn bedacht wird, daß an den Vorarbeiten zur Nichtumsetzung Österreichs führende Künstler, wie hier gelesen werden kann, beteiligt waren und diese über alle Grenzen hinweggehenden Künstlerinnen haben ein besonderes Handerl fürs Geld, vornehmlich fürs Steuergeld.

Sie haben auch ein besonderes Handerl für

Programm 2008-2018 von ÖVP und SPÖ: Alle benachteiligten Bereiche in einem Kapitel auf zwölf Seiten

Arbeitsprogramme, wie nachvollzogen werden kann: beginnend mit dem Arbeitsprogramm 2008, weitergeführt mit dem Arbeitsprogramm 2013 und vollendet mit dem Arbeitsprogramm 1718 … in bezug auf Kunst und Kultur kann sogar von Zauberhanderln gesprochen werden. Das Publik darf staunen: der schwarze Zylinder ist leer. Nicht einmal ein falscher Hase wird stattdessen mehr …

Mit dem Arbeitsprogramm 1718 hat sich, das muß anerkannt werden, der Bundeskanzler durchgesetzt. Seine elegante Formulierung „Kultur des Scheiterns“ aus seinem „Plan A“

„Mir geht’s darum, daß wir Schluß mit Kafka machen.“

hat Eingang gefunden in das Arbeitsprogramm 1718, wie gelesen werden darf.

Im Arbeitsprogramm 1718 wird aber, das muß gerechterweise angeführt werden, doch ein Bekenntnis zur Kultur-

„Neben den europapolitischen Gestaltungsmöglichkeiten als Vorsitz des Rates wird ihn die Bundesregierung auch dazu nützen, um Österreich als Wirtschaftsstandort und Kulturland entsprechend zu positionieren.“

positionierung … das macht aber keine Arbeit, dazu braucht es keine Vorhaben, keine Maßnahmen, kein Arbeitsprogramm … ist nur einmal „entsprechend zu positionieren“. Und das ist eine einfache Übung, eine angenehme und eine ohne Aufwand, vielleicht einmal ein Ratsvorsitzabendessen in einem Heurigen drauß’n in Hernois: Schnitzi mit Erdapfelvogerlsalod, dazu an recht guaten Zweigelt und die Musi von Mozart …

arbeitsprogramm-1718-osterreichische-bundesregierung-kunst-und-kultur-machen-keine-arbeit-mehr-endlich

„Mir geht’s darum, daß wir Schluß mit Kafka machen.“

Selbstverständlich bezog Christian Kern das auf die Bürokratie. Und er meinte damit den Abbau von Bürokratie. Er brachte Beispiele dafür. In Wels. In seiner bombastisch inszenierten Rede.

Es will ihm nicht vorgeworfen werden, er hätte sich genauer ausdrücken müssen, er hätte beispielsweise sagen können, es gehe ihm darum, mit kafkaesken Zuständen Schluß machen zu wollen.

Er aber sagte wahrlich: „Schluß mit Kafka machen.“ Und nach dem Lesen seines „Plans A“ kann die Befürchtung aufkommen, er meint es tatsächlich so, nicht mit kafkaesken Zuständen Schluß machen zu wollen, sondern tatsächlich mit Kafka Schluß zu machen. Wenn Kafka stellvertretend verstanden wird für Kunst, Literatur, Film, Theater, Malerei, Architektur, Philosophie, Musik.

Es mutet doch eigentümlich an, daß ein Bundeskanzler dieses Landes nicht einen einzigen Satz in seinem „Plan A“, in seinem Zukunftsplan für Österreich zu dem zu schreiben imstande ist, wovon Österreich weltweit zerrt, nämlich von Kunst und Kultur, zwar nicht aus der Gegenwart, sondern aus der weit, sehr weit zurückliegenden Vergangenheit. Vielleicht beruht seine Nichtberücksichtigung auf der Hoffnung, daß die Welt diese Vergangenheit ebenso noch sehr lange nicht überhat, wie das offizielle Österreich sie nicht überhaben will.

Es soll nicht gesagt werden können, das stimme nicht, er habe nichts dazu geschrieben. Einen Begriff von diesen Begriffen – Kunst, Literatur, Film, Theater, Malerei, Architektur, Musik, Philosophie – verwendet Christian Kern, einen doch, einen einzigen: nämlich „Kunst“.

christian-kern-plan-a-kunststoffproduktionsverantwortungskulturlandWie in der Collage gelesen werden kann, kommt bei Christian Kern „Kunst“ sogar dreimal vor: einmal in einer Aufzählung und zweimal im zusammengesetzten Wort „Kunststoffproduktion“. Bei der Aufzählung, bei der es nicht um die Kunst geht, sondern um die Zusammenführung von Studiengruppen „Naturwissenschaft, Medizin, Kunst, Wirtschafts- und Geisteswissenschaft“, geht es ihm um die Entscheidung der öffentlichen Hand, wie viele Studienplätze finanziert werden. Also um Begrenzung, um Einschränkung. In diesem Zusammenhang darf bei ihm also „Kunst“ in einer Aufzählung an dritter Stelle vorkommen.

Das Wort „Kunst“ kommt also vor in dem Zukunftsplan von Christian Kern, aber nicht die Kunst. „Wir Schluß mit Kafka machen.“ Christian Kern hat sich klar und präzise ausgedrückt: Schluß mit …

Einer aber wird beruhigt lachen können. Der „Nikolaus“, ihm ist eine Zukunft in dem von Christian Kern geplanten zukünftigen Österreich gewiß. Er bringt es auf zwei eigene Einträge und ein Bild. Der Nikolaus darf auch mit Gelassenheit in die Zukunft blicken. Auch deswegen: sein Koran wird weiter verteilt werden dürfen. Ein weiterer Koran aber nicht. Dem nikolaus’schen Koran will also Christian Kern wieder eine Monopolverteilungsstellung sichern.

„Sicherheit“ liegt mit Dutzenden von Einträgen im Spitzenfeld der verwendeten Wörter im „Plan A“ von Christian Kern. Und das überrascht nicht. Passt es doch hervorragend in die Zeit von „securitization“ – „Versicherheitlichung“. Bei dem Wort muß nicht Station gemacht werden. Was darüber beispielsweise Zygmunt Bauman geschrieben hat, ist in seinem Essay aus 2016 zu lesen, von dem bereits gesagt wurde, dieser ist in seiner Gesamtheit zu lesen: Cabinet: „Strangers at Our Door“.

Viel ist im „Plan A“ auch von „guter Laune“ zu lesen. Und diese bringt einen weiteren Essay ins Spiel, der ebenfalls in seiner Gesamtheit zu lesen ist, ein Essay von Carlo Strenger, aus dem Jahr 2017: „Abenteuer Freiheit – Ein Wegweiser für unsichere Zeiten“.

Das ist ein Essay, der sich hervorragend eignet als Begleitlektüre zum „Plan A“ von Christian Kern. Es wird auch durch diesen deutlich, wie altbacken der „Plan A“ ist. Christian Kern ist dafür kein Vorwurf zu machen. Er ist neu in einem sehr hohen politischen Amt. Genauer und zutreffender: er ist neu in einem sehr hohen parteipolitischen Amt. Mag auch er selbst neu in einem parteipolitischen Amt sein, die Partei, dessen Obmann er nun seit ein paar Monaten ist, ist keine neue Partei. Und eine Partei, die seit Jahrzehnten maßgeblich in diesem Land wirkt, hat kein Recht, mit einem „Plan A“ in die Öffentlichkeit zu gehen und so zu tun, als wäre sie eben erst gegründet worden. Alles, was in dem „Plan A“ steht, hätte sie längst …  Samuel Beckett schrieb einmal, die Sonne scheine, da sie nicht anders könne, auf nichts Neues … nun, die SPÖ schreibe, da sie nicht anders könne, nichts Neues.

Die SPÖ hätte längst schon beispielsweise mit den kafkaesken Zuständen Schluß machen können. Wie viele der kafkaesken Zustände aber sind erst durch die SPÖ in den letzten siebzig Jahren geschaffen worden?

Und auch das „Schluß machen mit …“ ist im Grunde nichts Neues. Es kommt ohnehin schon lange nichts mehr Neues aus Österreich im Bereich der Kunst, der Literatur, der Musik, der Maler und so weiter und so fort. Ein Beleg dafür ist auch der Essay von Carlo Strenger. Er schreibt u.v.a.m. von der Moderne in der Kunst, und in diesem Zusammenhang auch von Österreich. Aber er muß weit, sehr weit in die Vergangenheit zurückgehen, um etwas aus Österreich über die Moderne anführen zu können. Und wer nicht österreichische Bücher liest, wird selbst die Feststellung gemacht haben, es kommen, wenn sie vorkommen, nur österreichische Künstlerinnen, Schriftsteller und österreichische Denker vor, die vor langer, langer Zeit lebten.

Aber Christian Kern ist nicht der erste Mann der SPÖ, dem zu „Kunst“nur eines einfällt: Schluß mit …

Das Regierungsprogramm von Rot-Blau im Burgenland zu „Kultur und Kunst“ – Eine Aufgabe

Womöglich schaffen aber gerade dadurch die Sozialdemokraten Kern und Niessl die besten Voraussetzungen, das notwendige Klima – also die gegen sie gerichteten, sie tabuisierenden Gegebenheiten –  für die Kunst in allen ihren Ausdrucksformen, um wieder das Niveau zu erreichen, das sie vor …

Der „Plan A“ bleibt altbacken. Daran ändert auch nicht das viele Male verwendete Wort „Digitalisierung“. Wieviel Platz wird dem aktuellen Phänomen „Hass“eingeräumt. Das mag gar heutig klingen, und ist doch nur ein Reflex auf die hysterische breite Diskussion darüber. Strenge Gesetze sollen her, sogar „digitale Zivilcourage-Messengers“ … in einem Jahr vielleicht schon wird das keine breite Diskussion mehr sein, abgelöst durch ein anderes Phänomen, das breit öffentlich … und was wird dann der „Plan A“ nicht nur in diesem Bereich sein – Altpapier … Christian Kern will also mit Kafka Schluß machen, aber „Messengers“, also „Büroboten, „Amtsbotinnen“ sollen „Zivilcourage“ … Beinahe könnte der Verlockung erlegen werden, zu fragen, geht es noch … aber zutreffender ist wohl: geht es noch grotesker? Der Amtsbote soll „Zivilcourage“ frei Haus …

Es wollte eigentlich über den „Plan A“ nur im Zusammenhang mit „Kunst“ etwas notiert werden. Je länger aber der „Plan A“ geöffnet ist, desto mehr … Beim Arbeitmarktthema nennt Christian Kern fünf Hauptgründe für Arbeitslosigkeit. Einen nennt er gar nicht: Robotisierung. Dafür können vier der fünf von ihm genannten Hauptgründe dem Einzelnen angelastet werden: „Ausbildungsmankos, Vermittlungshandicaps, Alter, Zuzug aus dem Ausland“. Aber in Wels erzählt er von einer Frau, die an ihrer Arbeitslosigkeit nicht … und er möchte, daß sie eine Arbeit bekommt. In einem Jahr oder vielleicht schon viel früher, wird diese Frau von Christian Kern enttäuscht sein, weil sie immer noch keine Arbeit … Ist das seine Schuld? Ja. Er wird nicht schuld sein, daß sie keine Arbeit gefunden haben wird, aber daran, die Hoffnung genährt zu haben, mit dem Gerede von der „Vollbeschäftigung“, mit diesem Wort, das vor Jahrzehnten in Österreich Neuigkeitswert hatte. Seit Jahrzehnten wiederholt und wiederholt wird, während Arbeitsplätze weniger und weniger …

In seiner welserischen Rede spricht Christian Kern auch davon, durch „Arbeit“ den Menschen „ihre Würde zurückgeben“ zu wollen … Das wäre doch eine interessante philosophische Abhandlung, wie einer anderen Menschen die „Würde“ … aber es soll der Imperativ aus dem kern’schen Plan befolgt werden: „keine philosophischen Abhandlungen“ …

„Keine philosophischen Abhandlungen“ – als ob es in Österreich je ein Zuviel von diesen gegeben …

Was noch an dem „Plan A“ auffällt. Es fehlen auffällig Begriffe wie Populismus, Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus. Einmal kommt „hetzerische Nationalisten“ vor: im Abschnitt zu Integration, Asyl. Damit kann also nicht die identitäre Parlamentspartei gemeint sein. Es darf mit Spannung der „Kriterienkatalog“ der SPÖ erwartet werden, mit dem eine Hinbiegung zu einer Koalition mit der …

Genug.

Soll noch etwas Abschließendes geschrieben werden? Der Plan, auch etwas zu dem Wort „Kultur“ zu schreiben, wie es von Christian Kern hauptsächlich verwendet wird, ist längst schon aufgegeben.

„Kultur des Scheiterns“ wird mehr als einmal im „Plan A“ formuliert. Wenn auch nicht im Hinblick auf diesen geschrieben, wird es einst eine brauchbare Schlagzeile sein, wenn der Plan A…

Wie, Manfred Bockelmann, war das mit Onkel Erwin, Eurotank und der NS-Zwangsarbeit?

In „Der Auschwitz-Kitsch des Manfred Bockelmann“ wurde bemängelt, Manfred Bockelmann hätte sich zu allgemein der NS-Zeit mit seinen Kinder-Zeichnungen genähert, wo er doch mit seinem familiären Umfeld …

Erwin Bockelmann - Onkel von Manfred Bockelmann und seinem Bruder der ein Sänger warVielleicht wußte Manfred Bockelmann einfach nicht, wo konkret beginnen, mit den Nachforschungen – mit dem Vater? Vielleicht einmal mit dem Onkel. Nein, nicht mit dem Onkel Werner, der 1957 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main wurde, wie sein Bruder, der Schlagersänger war, in seinem „Steckbrief“ stolz vermerkt und so viele Medien in Österreich es nun abschrieben, sondern mit Onkel Erwin, den der Bruder in seinem „Steckbrief“ nicht erwähnt und auch die Medien erwähnten ihn nicht in ihren Todesnachrichten mit „Steckbrief“, diesen so erfolgreichen Mann der Öl-Industrie 

Mit Erwin Bockelmann also könnte der Neffe einen neuen Versuch der Auseinandersetzung unternehmen, also konkreter und nicht gar so allgemein und fern … Mit Onkel Erwin, über den „Der Spiegel“ in seiner Nr. 21/1963 berichtet:

„Nach dem Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an den Technischen Hochschulen in Hannover, Berlin-Charlottenburg und München trat Erwin Bockeimann 1934 in die Dienste der Europäischen Tanklager- und Transport-AG, die ihn mit dem Aufbau ihrer Eurotank-Raffinerie in Hamburg-Finkenwerder beauftragte. Bereits 1935 wurde er Vorstandsmitglied.“

In „Der Mann mit dem Fagott“ nimmt Onkel Erwin aber eine enorm wichtige Rolle ein, dem Bruder des Malers war es doch sehr wichtig, daß Onkel Erwin seine Leistungen als Schlagersänger schließlich doch noch anerkennt, daß das doch etwas Solides ist, die Schlagersängerei, kurz um, eine Leistung zum Anerkennen auch durch einen Mann der Öl-Wirtschaft … Ein Hinweis auf diesen gar so erfolgreichen Onkel im „Steckbrief“ jedoch hätte vielleicht Erinnerungen wachgerufen, die so gar nicht …

Holocaust - Manfred BockelmannWie war das mit den Leistungen und der Rolle des Onkel Erwin in der NS-Zeit? Immerhin ab „1935 Vorstandsmitglied“ und beauftragt mit dem „Aufbau ihrer Eurotank-Raffinierie in Hamburg-Finkenwerder? Vielleicht findet es Manfred Bockelmann heraus, und malt es, dann aber in Öl … Im Film-Trailer „Zeichnen gegen das Vergessen“ sagt Manfred Bockelmann einen Satz, den er als Leitsatz für den nächsten Versuch nehmen kann: „Aber es gibt immer noch eine Schuld, und das ist die Schuld, wenn ich das leugne, dieses Verbrechen.“

Es soll Manfred Bockelmann, der sich mit dieser Zeit schon gar so künstlerisch auseinandersetzte, der Vortritt gelassen werden. Das jedoch ist keine großzügige Geste. Denn. Die Zeit vor 1945 will hier nicht behandelt werden. Nur, eine kleine Hilfe, wenn er nicht wissen sollte, wo beginnen:

„Die gleichen Zwangsarbeitergruppen und zusätzlich männliche KZ-Insassen waren auch bei seiner ursprünglichen Arbeitsstelle bei Euro-Tank, Finkenwerder, beschäftigt. ‚Grauenvoll war, daß sich die KZ-Häftlinge abends, bevor sie auf Schuten ins Lager zuriickgefahren wurden, bei uns Zementtüten geholt haben und sie sich um den Leib gewickelt haben, um es ein bißchen warm zu haben.'“

PS Zwei Neffen, ach so bemüht darum, Anteil daran zu haben, Licht in eine dunkle Vergangenheit zu bringen, und vergessen dann einfach, beispielsweise auf Onkel Erwin … Es wird gehofft, das verärgert Manfred Bockelmann nicht, aber wer selbst einen Scheinwerfer einschaltet, nur um sich selbst zu bestrahlen, darf sich nicht wundern, daß weitere einfach eingeschaltet werden müssen, um noch besser zu sehen, was im …

Zeichnen zum Vernebeln – Der Auschwitz-Kitsch des Manfred Bockelmann

Als im Jahr 2013 Wien voll war mit den Plakaten der Ankündigung der Ausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen – Manfred Bockelmann“ verursachten diese Zeichnungen von Kindern auf den Plakaten, die in der nationalistischen Massenmorddiktatur des deutschen reiches ermordet wurden, ein Unbehagen, eine Ahnung, es stimme daran etwas nicht, und es wurde der Entschluß gefaßt, diese Ausstellung nicht zu besuchen.

Nun, da sein Bruder, der ein Schlagersänger war, tot ist, kommt die Erinnerung an diese Ausstellung und macht das damalige Unbehagen endlich erklärlich. Erklärlich dadurch, wie bereitwillig so viele Medien in diesem Land einen dem Bruder schmeichelnden Steckbrief veröffentlichten, der den Vater des Malers und des Sängers …

Es ist ein Zeichnen nicht gegen das Vergessen, es sind Bilder der Vernebelung, es sind Bilder für das Vergessen, es soll vergessen werden, wie der Vater von Manfred Bockelmann und seinem Bruder, der ein Schlagersänger war, involviert war in das totalitäre Massenmordregime …

Die Zeichnungen des Manfred Bockelmann aber sind bloßer Auschwitz-Kitsch. Das allein würde ihm noch positiv und hoch anzurechnen sein, einen Beitrag gegen das Vergessen zu leisten. Jedoch derart allgemein diese grausame Geschichte zu behandeln, muß ihm zum Vorwurf gemacht werden. Denn. Gerade er hätte aufgrund seiner Familiengeschichte tatsächlich etwas Konkreteres beitragen können, um etwas über die Verbindungen, über die Gegebenheiten zu berichten, die zu solchen Grausamkeiten führen … Aber Manfred Bockelmann zog es vor, das Thema weit entfernt von seiner Familie, weit entfernt von den Schlössern in Kärnten anzusiedeln … Das wäre wohl viel mehr und vor allem keine angenehme Arbeit gewesen, vor allem zusätzlich noch, hätte er dabei einbezogen, wie es nach 1945 …

Carmen Nebel österreichischer intellektueller Folklore eröffnet Bockelmann-AusstellungSein „Zeichnen gegen das Vergessen“ begründete Manfred Bockelmann mit einem rührenden Gedanken, er wollte die Kinder zeigen, um die niemand geweint hätte – ach, waren das alles Waisen  und ganz ohne Verwandte und Freunde und Bekannte, die allein abgelegen in tiefen Wäldern seit ihrer Geburt lebten, aus denen sie dann von den Nazis und Nazissen zum Ermorden herausgeholt wurden? Hätte Manfred Bockelmann Kinder der Gegenwart gezeichnet, die heute auf der ganzen Welt Opfer der grausamsten Verbrechen sind und sekündlich werden, wäre das ein Zeichen gewesen, das ihm hoch anzurechnen wäre …

Aber das tat er nicht. So bleiben es Zeichnungen von einem Sohn bloß, dessen Vater NSDAP-Mitglied und NS-Bürgermeister war, und menschgemäß ist es anzuerkennen, daß ein Sohn einen Versuch unternimmt, etwas zur Aufklärung und zur sogenannten Aufarbeitung … Aber mit diesem Umfeld, in diesem Umfeld – da hätte Manfred Bockelmann vieles zu erforschen und dann zu erzählen, darf angenommen werden, auch, daß er dafür einen leichten Zugang haben müßte … Das wäre aufschlußreich, aber nicht Zeichnungen der Allerweltsbetroffenheit und der Allerweltsgeschichten abzuliefern …

Bockelmann Manfred Klavierspiel zum Auschwitz-KitschAuf der Website von Manfred Bockelmann ist ein Ausschnitt von einem Film zu sehen, in dem auch über die Eröffnung dieser Ausstellung berichtet wird. „Wenn diese Türen aufgehen, meine Damen und Herren, ziehen Sie sich warm an.“ Das sagt in seiner Eröffnungsrede der Carmen Nebel der intellektuellen Folklore in Österreich … Türen hat Manfred Bockelmann keine aufgemacht, jedenfalls zu keinen Zeichnungen, die rechtfertigen, daß er sich dieser Grausamkeit angenommen hat … Die Türen zu den Schlössern nicht nur in Kärnten hätte er aufreißen sollen, und nicht nur die Türen zu der Zeit vor 1945, vor allem die Türen zu der Zeit danach, wie es da weiterging, als sich alle wieder frische Socken anzogen, um zum Lerch auf einen Tanz … In diesem Film kommt unweigerlich auch sein Bruder, der ein Sänger war, vor, und brudergemäß sind für ihn die Zeichnungen gleich „groß“ … Und noch etwas ist in diesem Film zu sehen, in dem über dieser Grausamkeiten berichtet wird, sich Manfred Bockelmann erklärt, weshalb diese Zeichnungen er machen muß, es ist zu sehen, wie schön Manfred Bockelmann in dem schönen Innenhof eines schloßartigen Gebäudes Klavier spielen kann …

Eines aber ist Manfred Bockelmann hoch anzurechnen, im Gegensatz zu seinem Bruder, der ein Schlagersänger war, präsentiert er auf seiner Website wenigstens keinen schmeichelnden, zurechtgerückten „Steckbrief“ seiner Familie, sondern erzählt wohltuend nur von sich selbst und seinem Werdegang … Das hebt ihn weit über seinen Bruder, der ein Schlagersänger war …

Vielleicht erzählt Manfred Bockelmann eines Tages doch die konkrete Geschichte, als einen weiteren Beitrag, der verstehen läßt, wie es auf den Schlössern in dieser grausamen Zeit zugegangen ist, aber auch nach dem Untergang dieser totalitäten Massenmorddiktatur …

„Marke Österreich“ – Mit Budgetnot Gott austreiben

Wie die Tageszeitung „Der Standard“ heute berichtet, muß die Neupositionierung der „Marke Österreich“ wegen Budgetrestriktionen verschoben werden – und es ist zu hoffen, für immer. Denn dieses Projekt unter der Führerschaft von dem mittlerweile zum christschwarzen Obmann und Vizekanzler aufgefahrenen Reinhold Mitterlehner ist eines der verlogendsten Projekte, die von den Regierungsparteien sozialdemokratischer und christschwarzer Provinz …

Weshalb es eines der verlogendsten Projekte ist, wurde bereits ausgeführt, und kann hier nachgelesen werden:

Das Kirchenprogramm von ÖVP und SPÖ

Nation Brand Austria - Budgetnot treibt den Herrgott ausEin Projekt also das zum Ziel gehabt haben sollte, das „Kunst- und Kulturland Österreich sichtbarer“ zu machen, aber ohne Beteiligung von Kunstschaffenden ist nicht nur verlogen, sondern zeigt auch den heutigen Stellenwert von Kunstschaffenden in diesem Land auf, genauer, den Nichtstellenwert. Der Kunstbegriff kann sehr weit gefaßt werden, und dann ist auch ein Christoph Schönborn als Künstler zu sehen, ein reproduzierender Künstler, der alte Geschichten nacherzählt, dafür in alte Gewänder schlüpft, dem Altäre die Bühnenbretter sind, auf denen er mit seinem Freund Harvey Herrgott gerne einen lüpft … Jedoch, wenn der Kunstbegriff der derzeitigen österreichischen Regierung derart eng gefaßt ist, reduziert auf die Nacherzählkunst, ist es gut, daß die Budgetnot dieses Projekt zum Scheitern bringt. In diesem Fall ist die Budgetnot positiv zu sehen, denn sie treibt den Hergott aus, und zugleich ist es erbärmlich für einen Staat, der endlich ein tatsächlich säkularer Staat sein sollte, daß Gott nur mit Budgetnot ausgetrieben werden kann. Erbärmliche Regierungspropaganda ist es aber auch, daß die Tageszeitung „Der Standard“ es noch als positiv hinstellen will, daß für die Vorarbeiten nicht die veranschlagten 740.000,00 Euro ausgegeben worden sind, sondern lediglich 586.668,50 Euro, also – anders kann es nicht bezeichnet werden –  hinausgeschmissen worden sind, für nichts, oder dafür, daß Christoph Schönborn mit seinem Freund Harvey noch weitere Auftrittsmöglichkeiten – also noch einmal für nichts und wieder nichts …

PS In diesem Zusammenhang muß wohl auch an die aktuellen Mehrwertsteuerpläne erinnert werden: Höhere Steuer auf Bücher – Das trifft keinen Pröll

Die Welt ein Skandal – Ursprung der Mensch

Beim Lesen einer Betrachtung über das abgedruckte Bild „Der Ursprung der Welt“, in einer Zeitung, in der Schweiz, als eine Überlegung zu Ankündigungen von Lesern und Leserinnen, in Israel, eine Zeitung abbestellen zu wollen, nur weil diese das Gemälde von Gustave Courbet zur Illustration eines Artikels nahm, im Jahr 2014, wird beim Buchstabieren des Titels „Warum die Vulva ein Skandal bleibt“  gedacht,

Der Skandal ist, zuerst einmal, daß es noch immer ein Skandal ist,

Der Ursprung der Welt - Skandal des MenschenAber es ist auch ein Skandal, daß der Mensch jedweden Geschlechts durch sie in die Hölle der Welt geworfen wird. Und zugleich sie ihm Linderung wird, sie, die dem Menschen seine ihm durch die Höllenwelt zugefügten Wunden ein Leben lang versorgt, seine Wunden weniger schmerzen läßt, wenn auch immer für bloße Momente, und diese Momente den Menschen in die Sucht treiben, nach diesen ihren schmerzlindernden Säften unentwegt zu verlangen. Mit ihr je vergeblich gegen die Höllenwelt, je verzweifeltes Auftauchen aus der Weltenhölle für einen Augenblick, je nur ein Luftschnappen, ehe er je wieder und je wieder durch sich selbst hinein in die Weltenhölle gezerrt wird.

Es ist aber kein Skandal der Erde. Zuerst einmal, weil die Natur der Erde keinen Skandal kennt. Aber auch, es ist bloßes Unvermögen der Natur, keinen anderen Geburtsgang für den Menschen gefunden zu haben. Wohl auch und dadurch wohltuend: Gleichgültigkeit der Erdennatur gegen den Menschen. Die Welt aber ist der Skandal – ihr Ursprung ist der Mensch, der immer noch und weiter, törichter Mensch, so einfallsreich auf Einfallslosigkeit und Gleichgültigkeit reagiert, und trotz seines Seins als Ausgangspunkt des Skandals weiter ein skandalös ausgangsloser Mensch ist, der weiter und weiter so einfallslos auf die Höllenwelt reagiert, mit derartigen Unvermögen auf derart viele Vermögen.

Stefan George wäre über Robert Misik wohl mehr als erstaunt

„Politisiert Euch!“ … Eine Überschrift, die dazu verleitet, den Artikel zu lesen, auch dann, wenn er von Robert Misik ist. Bereits aber beim zweiten Satz, beim Lesen des Namens Stefan George kann es nur eine Reaktion geben, mit dem Weiterlesen aufzuhören, Robert Misik zu empfehlen, mindestens einhundertmal sich selber vorzusagen, wegen der Merkbarkeit noch besser, gleich tausendmal für sich aufzuschreiben: „Ich muß mich informieren.“ Vielleicht ist sein gesamter Artikel bloß ein versteckter Hilferuf, aber um ihm helfen zu können, hätte er wenigstens die richtige Schlagzeile schreiben müssen: „Informiert mich“.

Stefan George als Typus für einen „vollends unpolitischen Autor“ … Es ist Gabenzeit, vielleicht findet sich ein Mensch aus seinem Kreis, der Robert Misik beispielsweise schenkt: „Stefan George und die Nachwelt. Dokumente zur Wirkungsgeschichte, Band 2, herausgegeben von Ralph-Rainer Wuthenow, Klett-Cotta.“

Ein Zitat aus diesem Buch zeigt bereits wie Robert Misik „vollends“ …

„[B]ei einem Manne, der allein nicht auch politische Verse geschrieben hat, sondern, zielgerichtet, auch „Zeitgedichte“, der dazu nach seinem Verstummen als Lyriker dezidiert in seinen überlieferten Gesprächen politisch-pädagogisch zu wirken bemüht war …“

Robert Misik - Ein InformationsdilemmaHätte er, Robert Misik, die große weite Welt außen vorgelassen, nicht Schriftsteller aus Deutschland, Frankreich genannt – na ja, viel größer ist die Welt ihm ohnehin nicht -, sondern das „Dilemma“ in dem wienerischen Grätzel, wo er aufgewachsen ist, erkundet, wäre es erspart geblieben, hierzu sich äußern zu müssen. Für sein Grätzel wird es wohl stimmen, was er erkundet hat, in der Welt draußen, sieht es freilich anders aus, werden etwa allein nur die führenden politischen Rollen von zumeist männlichen Schriftstellern bedacht, gerade in gesellschaftlichen Umbrüchen.

Dabei ist sogar fraglich, ob er sich in Wien so richtig auskennt.

Es hat aber auch sein Gutes, daß Robert Misik diesen Artikel geschrieben hat. Denn es kann gleich die Gelegenheit genutzt werden, eine Information nachzureichen, die vor Monaten direkt von der Polizei übermittelt wurde, um genau zu sein, am 26. Juni 2014 per E-Mail erhalten wurde. Hiermit kann auch gleich ein Übungsvorschlag an Robert Misik verbunden werden, Informationen einzuholen, nämlich darüber, ob es wegen des unten angesprochenen Folders noch Ermittlungen gab oder nicht.

Presseaussendung 15-6-2014Robert Misik war so freundlich einen Ratschlag als wissender Journalist und beeindruckender Denker, wie in der Collage gelesen werden kann, zu zwitschern. Wie aus der Antwort der Polizei hervorgeht, ebenfalls in der Collage zu lesen, werden „Nachtragsaussendungen“ an „verschiedene Redaktionen und Journalisten“ versandt. Womit klar ist, daß der Ratschlag … Wesentlich an der Sache aber ist einzig, ob es noch Ermittlungen gab, vor allem, wenn ja, mit welchen Ergebnissen:

Polizeibegleitschutzmarsch für die Austragung eines Folders mit „nationalsozialistischem Inhalt“

Opferstock und Rosenkranz: Die letzte Wahl der Menschen – Identitäre Gemein-Schaft

Es werden „Die letzten Tage der Menschheit“ morgen zum letzten Mal im Volkstheater gespielt. Welch ein Glück, es heute noch gesehen zu haben. Welch ein Unglück zu rufen, daß es nur noch die morgige Vorstellung gibt, ist gerechtfertigt als spontane Reaktion wie das Bravo beim Applaudieren, sonst menschgemäß übertrieben. Schad‘ aber ist es, weil so viele Menschen, die auch Wähler und Wählerinnen sind, nicht mehr sehen können werden, was für eine Lachnummer in Tracht Ottokar Kernstock bereits für Karl Kraus war, vor bald einhundert Jahren, und was für ein verehrungswürdiger Priesterschreiber bald einhundert Jahre später er für Freiheitliche noch immer ist …

Opferstock und RosenkranzKernstock eignete sich auch hervorragend dafür, den Opferstock zu füllen, dann, wenn die Menschen, die er mit seinen Gedichten in den Krieg trieb, Opfer waren, zum Gehen einen Stock brauchten und sich keinen leisten konnten, wurde für die Opfer seiner Gedichte gesammelt, wieder mit Versen von dem Priester, dessen Kern seines literarischen Stocks der Opferstock ist – Menschen sollen pflichtbewußt opfern, die einen ihre körperliche und seelische Unversehrtheit, die anderen ihr auch an Kriegen verdientes Geld als Ablaß und Eintrittskarte in das Himmelreich.

FPÖ Unzensuriert Kernstock RosenkranzMysterium des Himmelsreiches: Kernstock war ein Opferstock, der auch schreiben konnte, zwar nicht gut, aber immerhin so gut, daß heißt, so schlecht, daß es für Freiheitliche reicht, ihn auch heute noch … Aber mit einem Rosenkranz in der Hand, wird jeder Zeile zu einem Vers, einem Psalm, und wer eine Rosenkranz in der Hand hat … Vom Opferstock bis zur Rosenkranz: es kann nicht gesagt werden, es hätte in diesem nationalistischen Bund einen Fortschritt im Hinblick auf Bildung im allgemeinen und auf literarische Bildung im besonderen gegeben.

Aber es soll nicht ungerecht gegen Freiheitliche geschrieben werden. Es darf dabei ja nicht vergessen werden, daß es auch andere in diesem Land gibt, die keine Freiheitlichen sind, und dennoch für die Beibehaltung der nach Opferstock benannten Straßen und Plätze und Gassen sich einsetzen.

Es werden „Die letzten Tage der Menschheit“ morgen zum letzten Mal im Volkstheater gespielt. Und das ist schad‘. Nicht nur deshalb, weil viele, viel zu viele, nicht mehr sehen werden können, was für eine Partei, auch wegen der Treue zum Opferstock, sie wählen, wenn sie die FPÖ wählen, und nach der Aufführung vielleicht, wenigstens für einen Moment, sich denken, die letzte Wahl war wirklich die letzte Wahl, also die EU-Wahl im Mai 2014 war wirklich die letzte Wahl, dieser Partei eine Stimme gegeben zu haben.

PS Und noch aus einem anderen Grund ist es schad‘, daß es morgen die letzte Aufführung gibt. Mit Karl Kraus fällt viel ein, was über Medien zu sagen ist, und das, was mit Karl Kraus zu Medien gesagt werden kann, ist alles, nur eines nicht: schmeichelhaft für die Medien von heute. Auch einhundert Jahre später reicht als vernichtendes Urteil über die heutigen Medien, was Karl Kraus vor … Karl Kraus als Ansporn, um Herrn Keuner zu aktualisieren, der vor Jahrzehnten sagte: „Ich will andere Zeitungen.“ Und heute würde er vielleicht sagen: „Ich mache eine andere Zeitung.“ Tatsächlich aber muß heute gesagt werden: „Wir wollen andere Medien machen.“

Es ist noch gar nicht so lange her, daß über eine, die heute schreibt, geschrieben wurde, eine Schalek wird sie nicht mehr werden …

Und weil in der Glosse, wie in der ersten Collage zu lesen ist, aus der „Fackel“ die Neue Freie Presse erwähnt wird, nun ja, richtiger, nun nein: „Die Presse“

PPS In der zweiten Collage kann gelesen werden, wie die gesinnungsgemäß zensierte Website der Freiheitlichen sich nicht nur für Ottokar Kernstock, sondern auch für Conrad von Hötzendorf … Beim Einsatz für Hötzendorf sind die Freiheitlichen ebenfalls nicht allein … Aber so gesinnungsgemäß beseelt vom Gedanken des Opfern, Menschen die Pflicht aufzuerlegen, Opfer am Stock zu werden, ist wohl keine andere gewählte Organisation in diesem Land, wie es sich aktuell wieder einmal offenbarte, beim Sturmlauf der identitären Gemein-Schaft gegen das Denkmal für Verfolgte der NS-Militärjustiz

PPS Die zweite Collage eignet sich auch recht dafür, wieder einmal darauf hinzuweisen, was für ein Schattendasein die identitäre Gemein-Schaft Daten und Fakten zuweist … Die Sache mit der Tafel für Josef Stalin stellt sich doch anders dar, wie ebenfalls nachgelesen werden kann.

Vorstellung von Künstlern und Künstlerinnen, die für die FPÖ sind – „Machen wir eine Demokratie der Fächer“

Siegfried Eisele ist nicht der erste Künstler mit einem Bekenntnis zur FPÖ, über den hier geschrieben wird, aber mit ihm soll die Serie „Vorstellung von Künstlern und Künstlerinnen, die für die FPÖ sind“ beginnen.

Siegfried Eisele - Warum ich HC wähle

Lyriker Eisele: „Warum ich HC wähle.“ – „Nächstenliebe heist ‚Arterhaltung'“. – „Zudem wird mein Buch in Vorarlberg nirgens aufgelegt, weil es den rotschwarzegrünen Herren in Vbg. nicht passt. Danke für das demokratische Verhalten.“

Es gibt sie, auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird, Künstlerinnen und Künstler, die für die FPÖ sind. Wie Siegfried Eisele, Lyriker, Schützenkommandant, Brandmeister. Mehr Biographisches zu schreiben, ist gar nicht notwendig. Sein Werk spricht für ihn allein. Nicht aber seine Lyrik, sondern seine Prosa soll für ihn sprechen, die er großzügig an „Überlegt wählen“ sandte …

Eine modernere Prosa ist heutzutage nicht zu bekommen, prachtvoll eigenwillig, ein Lyriker, dessen Denktiefe nur mit jener vergleichbar ist, für die die FPÖ, von He.-Chr. Strache aufwärts, bekannt und gerühmt ist.

„Die Globalisierungsscheiße der Rotgrünen stinkt zum Himmel!! Dass den Unifoprmierten das ganze Asylchaos langsam ankotzt, immer mit Siegfried Eisele liest aus seinem WerkZerstörung und Gewalt konfrontiert zu werden, bringt endlich ein Umdenken! Bei jeden Türkenaufmarsch sollte man die Liberteherren von ganz oben, forne an die Front stellen, damit sie endlich kappieren, was die so hoch gepriesene Propaganda 40 Jahre Orientalisierung mit Züchtung von Parallelgesellschaften in Massen!!!! uns alles beschert hat und immer noch beschert!! Ich habe es satt, unsern Staat von selbst ernannten Geheimbünden der Liken in ihrer internen Organisation die wahren Faschisten! und anderer selbst herrlicher Parteigruppierungen als ewige Versuchsanstalt, vergewaltigt zu sehen. Mit der Laune der Menschen, mit dem Zufall der Menschen, mit der Propaganda der Menschen, kommen immer andere Gruppierungen an die Regierung. Uniformierte, die in Land und Forstwirtschaft, ja auch Kinder werden von Zeit zu zeit als Versuchs und ewig ändernder Betriensobjekte, gezwungen mit zu machen. Man muss vom ewig strebenden noch Besseren und noch Reicheren und noch Höheren, weg kommen und zurück zum Ausgangspunkt eines gesunden Menschenverstandes. Wo besser als dem Fundament der Bibel? Dieser ewige Stress, der erwählten Selbstherrlichen ausgesetzt, kostet zu viel Energie, birgt Unmut und kostet jede Menge Geld. Lösen wir Parteien auf und machen wir eine Demokratie der Fächer und deren Abgeordneten. Keine Fraben, nur mehr Österreicher ohne Parteibuch, Parteiproporz und Parteizwang!! Was Parteien nach aussen heucheln, regieren sie nach innen im Stiele des Faschismus, härter als jeder Monarch! Wählen wir die Ressorts der Firma Österreich, vertreten und bewacht durch den einzig nicht Parteizugehörigen Habsburg als Fürst. Ressorts aus dem Leitenden und dem Team. Jedes Ressort ermöglicht dem Volk ein Mitspracherecht. Denkt darüber nach. Nicht ewig streben soll der Mensch, sondern einmal zu´frieden! sein und Kontinuum statt ewigem Leistungsdruck!“

„Und wieder Einseitpropaganda! Positive und Ratten samt Graubereich, gibt es in jeder Organisation! Oft nennen die sich, welche aufdecken, um von eigenem oft dreifachen Kehrricht ab zu lenken, Ratten. Nur systemisch gedacht, nicht personivizierend!“

Die Prosa des Siegfried Eisele

Siegfried Eisele: „Im Stiele des Faschismus […]“

Diese in einer zukunftsweisenden Prosa verfaßten Vorstellungen sandte Buchautor Siegfried Eisele als Antwort auf: Inseratenaffäre der FPÖ mit der Zur Zeit

PS Odin Wiesinger, Akif Pirinçci, Soslan Khan Aliatasi müssen sich dennoch nicht benachteiligt fühlen, daß nicht mit ihnen die Serie eröffnet wird, aber zum einen wurde schon mehr als einmal über sie geschrieben, zum anderen, einer solchen Prosa gebührt schlicht die Ehre des Serienbeginns.

PPS Bereits diese vier Vertreter der Kunst – Malerei, Schriftstellerei, Lyrikerei – belegen, auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird, wie recht zugetan die FPÖ der Kunst ist, wie es beispielsweise eine Barbara Rosenkranz nicht müde wird zu … Mehr noch, sie, die FPÖ, kämpft recht ordentlich für die Kunst, für einen neuen Aufbruch der Kunst, wie nachgelesen werden kann – das darf niemals vergessen werden.

PPPS Siegfried Eisele ist nicht nur ein Stilist der Prosa, ein Lyriker, sondern auch Kunstmaler. Und He.-Chr. Strache hat für Bilder etwas über, vielleicht verschenkt er eines Tages auch einen Eisele und nicht nur einen O