Die Tafeln bleiben angerichtet, zu ebener Erd‘ und im ersten Stock

„Es widerspricht dem anti-deutschnationalen Inhalt der österreichischen Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945. Es widerspricht dem Geist der österreichischen Verfassung, die nationalsozialistische Wiederbetätigung verbietet. Es widerspricht dem antifaschistischen Auftrag des österreichischen Staatsvertrages von 1955. Eine Landesregierung, die der österreichischen Verfassung verpflichtet ist, würde so etwas in ihrem Zuständigkeitsbereich nicht dulden. – Tut es aber. Dass dieses Denkmal überhaupt dort steht, ist skandalös. Dass es mit Zustimmung bzw. Duldung der Landesregierung dort steht, ist der wahre Skandal. Es restlos zu entfernen und in den Keller des Kärntner Geschichtsvereins zu verbringen, wäre gerade dieser Tage sinnvoll. Das wäre ein gelungener Beitrag zum 10. Oktober, und er könnte dann tatsächlich sinnvoll begangen werden – als Internationaler Tag der seelischen Gesundheit (‚World Mental Health Day‘).“

Das schreibt im Oktober ’20 Mirko Messner.

Allgemein ist einleitend zu sagen, daß solch ein „Denkmal überhaupt dort steht, ist nicht „skandalös“, es ist recht österreichlich, da „solch ein Denkmal“ an vielen Plätzen in diesem Land ….

Und nun zu Kärnten, im besonderen, zu diesem recht besonderen Teil des Landes Österreich. Kärnten belohnt die Menschen, die durch Kärnten wandern, mit einer Festtagstafel in seiner Landeshauptstadt. Und wer verdient sich nicht einen Platz an einer festlichen Tafel, dafür, die Mühe auf sich zu sich nehmen, das Land zu erwandern, Barbarossa zu besuchen, im Rheingold einzukehren, in der Walhalla vorbeizuschauen, in Feldkirchen die Werbeausstellung der Burschenschaft auf dem Platz zu bestaunen, stets geleitet zur sicheren Orientierung, nicht vom rechten Pfad abzukommen, vom weithin sichtbaren Leitkreuz, in Sachsenburg den Sinn des Lebens „Treu bis in den Tod“ bestätigt zu bekommen, in Villach, in Villach, ach, Villach, geistiges Wahrzeichen Österreichs …

Nach solchen Wanderungen durch das Land Kärnten ist es nur recht und billig, in der Landeshauptstadt an der Festtagstafel Platz nehmen zu dürfen, sich zu laben, an den Tafeln zu ebener Erd‘ und im ersten Stock …

Nicht nur mit Brot die Menschen zu versorgen, ist des Landes Kärnten hehrer Auftrag, sondern auch mit rechter Bildung ist des Landes Kärnten heilige Pflicht. Und wahrlich kann das Land Kärnten von schönen Erfolgen seines Bildungsauftrags berichten. Von einem weltweiten Bildungserfolg. Unvergesslich der Mann, der nach seiner Bildungsreise, die ihn auch nach Klagenfurt führte, im Angesicht des Wappensaals wohl augenblicklich wußte, was er zu tun hat, in Neuseeland.

Und wer das Brot gegessen, gelabt mit rechter Bildung, ist recht gestärkt für das gemütliche Beieinanderhocken zum Gesangsvortrage und zum Lauschen der Verse im Schutz des Leithakens

An überreich gedeckten Tafeln also auch in diesem Jahr wieder ein recht erhebender „Rezitationsabend zum 10. Oktober, der heuer auf den …………….. fällt“ — —

PS Mirko Messner spricht auch die österreichische Unabhängigkeitserklärung von 1945 an, die widersprechen würde, nun, ja, das ist so eine recht eigene Sache mit dieser „Unabhängigkeitserklärung“ … auch nicht „skandalös“, sondern österreichlich …

Hausverstand braucht Klimaschutz

Eine Auswirkung des Anbetens des Hausverstands ist stets das Verkümmern der Sprache, die Ungenauigkeit der Aussagen, die absolute Sinnverkehrung dessen, was gesagt werden will, bis hin zum totalen Sprachverlust.

Wenn als Beispiel hierfür allein herangezogen wird die Aussage „Wir hatten die Klimakrise“ des für kurz gewesenen und nun wieder spielenden Bundeskanzlers in Österreich, ist es durchaus möglich, daß die ÖVP eigentlich plakatieren wollte: „Hausverstand braucht Klimaschutz.“

Wie also der zurzeitige Bundeskanzler die Zeiten durcheinanderbrachte, indem er etwas als vergangen darstellte, das aber tatsächlich forciert andauert, nämlich die „Klimakrise“, dürfte es der ÖVP insgesamt nicht gelingen, das sprachlich korrekt auszudrücken, was sie tatsächlich meint, daß nämlich der „Hausverstand Klimaschutz“ brauche.

„Weil Klimaschutz Hausverstand braucht.“

Dieser von der ÖVP plakatierte Spruch macht und ergibt nur dann einen aussagekräftigen Sinn, wenn dieser einzig mit dem „Hausverstand“ gelesen wird, also, wie im letzten Kapitel ausgeführt, mit „kollektivem Denkverzicht“ …

Hingegen ist die wohl tatsächlich gemeinte Aussage der ÖVP, daß „Hausverstand Klimaschutz“ brauche, eine vollkommen nachvollziehbare Aussage für die ÖVP. Denn. Nur der Klimaschutz des Hausverstandes kann der ÖVP das Klima gewährleisten, in dem sie nur gedeihen zu können vermeint.

Hausverstand

Mit dem „Hausverstand“ zu werben, hat einem billigen Laden durchschlagenden Erfolg beschert. Den „Hausverstand“ beim Einkaufen von Karotten einzusetzen, ist sicher klug, um etwa nicht zu viele Karotten zu kaufen, die doch nur unverbraucht vergammelt im Abfalleimer landeten.

Den „Hausverstand“ in der Politik zu bemühen, wie es Gernot Blümel und Sebastian Kurz tun, mag ihnen „clever“ erscheinen. „Clever“ aber ist das doch nur, wie eine Billig-Laden-Marke „clever“ zu sein vermag.

Gernot Blümel setzt aktuell im Wahlkampf zur bevorstehenden Gemeinderatswahl in Wien am 11. Oktober 2020 auf den „Hausverstand“.

Sebastian Kurz setzt ein weiteres Mal auf den „Hausverstand“, ebenfalls jetzt im September 2020, um ein medizinisches Problem, auch genannt „Coronavirus“, zu lösen.

Sebastian Kurz setzte schon davor auf den „Hausverstand“, besonders in seiner Regierungserklärung, als die Damen und Herren der FPÖ für kurz Regierungspartei

„Kurz will mit ‚Respekt, Anstand und auch Hausverstand‘ regieren, Letzterer soll der ‚Kompass‘ für die Politik sein.“ 

Der „Hausverstand“, für Sebastian Kurz „Kompass für die Politik“ … Der Hausverstandskompaß mit seiner Anstandsnadel von Gernot Blümel und Sebastian Kurz mit seinem einzigen Pol Ibiza

Nun setzt auch Gernot Blümel wieder auf „Anstand und Hausverstand“, und er bringt dabei nicht einmal den Anstand auf, die Entscheidung der Wählenden abzuwarten, er will auf alle Fälle Vizebürgermeister in Wien werden, ihm dabei gleich, wie die Wahl ausgeht, ihm dabei gleich, wie die Menschen wählen

Die Anstandsnadel des Hausverstandskompasses festgefroren am Ibizapol …

Gernot Blümel will „Wien wieder nach vorne bringen“, so steht es auf seinem Plakatspickzettel, mit seines Parteimenschen Zurechtfindungsprothese Hausverstandskompass, aber vorne ist einzig der Ibizapol, und die Nadel dieser Prothese kann keine andere Richtung weisen. Ibiza steht nicht nur für das, was dort der für kurz gewesene Vizekanzler von sich gegeben hat, sondern generell für alles, das nichts mit Politik, mit Respekt, mit Anstand zu tun hat, und nur mit „Hausverstand“ …

Bloß „Hausverstand“,

„[E]in Synonym für solche Lebenstüchtigkeit ist der gesunde Menschenverstand. Dem sensus communis ist Populismus inhärent. Wer sich auf ihn beruft, tut es im Namen kollektiven Denkverzichts.“

Es ist, als würde Marcus Steinweg die Hausverstandsvorgänge in Österreich besonders berücksichtigen, ohne sie aber je zu erwähnen, und was er in „Metaphysik der Leere“ über den „Hausverstand“, von dem Gernot Blümel und Sebastian Kurz derart ergriffen sind, ihm derart erlegen sind, die aus nichts sonst als „Hausverstand“ bestehen, deren Hauptberuf „Hausverstand“ ist, auf den sie sich, worum es auch immer gehen mag, berufen, schreibt, muß im Gesamten, weil es eine zu schöne Stelle ist, zitiert werden.

„Meinungsindustrie

Mit Roland Barthes teilt Adorno die Unversöhnlichkeit gegenüber der intellektualitätsfeindlichen Doxa, dem, wie er sagt, ‚atheoretischen oder antitheoretischen Vorurteil‘. Statt nur Ahnungslosigkeit drückt es Ressentiment aus. Wer nicht denkt, muss gegen das Denken sein. Insofern es das Bedenken der Motive des Denkens wie der Denkverweigerung impliziert, kann Denken Nichtdenkenden helfen, sich zu verstehen. Dafür müssten sie sich auf es einlassen. Adorno und Barthes sind sich darüber im Klaren, dass Theoriebashing nur reaktionär sein kann. Es kommt aktivem Intelligenzverzicht gleich, der sich als Lebenstüchtigkeit tarnt. Ein Synonym für solche Lebenstüchtigkeit ist der gesunde Menschenverstand. Dem sensus communis ist Populismus inhärent. Wer sich auf ihn beruft, tut es im Namen kollektiven Denkverzichts. Die Doxa hat die Funktion, vom Denken abzubringen, um es durch Meinungskonsum zu substituieren. Kulturindustrie ist Meinungsindustrie. Sie reduziert den Denkgehalt auf Stereotype. Eine dieser Stereotype besagt, dass Theorie praxisfeindlich sei. Als ob Theorie nicht selbst eine Praxis wäre, deren Wirkungsmächtigkeit kaum überschätzt werden kann. Wenn es ein Leitmotiv der Schriften Barthes‘ und Adornos gibt, dann ist es der Kampf gegen die Doxa. Beide stehen gegen den Quietismus des Nichtdenkens auf, gegen das Vorurteil philosophischer Realitätsferne, gegen die lauthalse Mutlosigkeit selbstgerechter Reaktion. Von Barthes und Adorno kann man lernen, dass, wer sich aufs Denken einlässt, den Raum seiner Evidenzen verlässt, um sich Erfahrungen zu exponieren, die seine Existenz transformieren. Intellektualitätsfeindlichkeit erweist sich als Lebensfeindlichkeit, die im Namen des Lebens auf dessen Lebendigkeit verzichten will.“

Adorno, der vor über fünfzig Jahren einen Vortrag hielt, in Österreich: „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“ … Wie würde heute sein Vortrag ausfallen, könnte er noch einmal einen Vortrag halten, in Österreich … wahrscheinlich im Überblick von mehr als fünfzig Jahren würde er wohl bloß den Titel zu kürzen brauchen auf „Aspekte des Rechtsradikalismus“ …

Ob Roland Barthes sich dagegen verwehrt hätte, für Österreich herangezogen zu werden? Nein, wohl nicht, es wäre ihm egal gewesen …

Quellen der tödlichen Gifte

Wie es sich doch immer wieder bestätigt, daß Menschen, die ein Kunstwerk schaffen, selbst am wenigsten wissen, was sie schaffen, sie mit ihrem geschaffenen Kunstwerk tatsächlich das Gegenteil von dem aussagen, was sie mit ihrem Kunstwerk eigentlich aussagen wollen.

Wie nun Jerzy Kalina mit seiner Skulptur „Die vergiftete Quelle“.

Bereits sein gewählter Titel „Die vergiftete Quelle“ für sein Kunstwerk, was für ein wahrer Titel für die Quellen, aus denen die Organisierten Glauben ihre mörderischen und tödlichen Gifte seit Jahrtausenden schöpfen und schöpfen und schöpfen …

Der Boden, auf den Jerzy Kalina den Papst stellt, ist rot. Nicht teppichrot, sondern blutrot.

Es ist zu Felsen verklumptes Blut, auf denen Kirchen gebaut.

Das Blut von allen Menschen durch die Jahrtausende, die Opfer der Glauben wurden, von allen Glauben, für die der Organisierte Glaube der römisch-katholischen Kirche nur stellvertretend exemplarisch steht, das Blut von allen Todesopfern von allen Organisierten Glauben durch die Jahrtausende bis zum heutigen Tag herauf, im September 2020.

Den Meteoriten, den Jerzy Kalina den Glaubensmann, der hier nur stellvertretend exemplarisch für alle Glaubensmenschen gleich welcher Organisation genannt, stemmen läßt, kann der Glaubensmensch leicht stemmen.

Denn. Der Meteorit ist nur ein Glaubensbuch, aber so tödlich wie ein Meteorit, und mit diesen ihren Glaubensbüchern schlagen Glaubensmenschen seit Jahrtausenden zu, mit diesen erschlagen sie seit Jahrtausenden Menschen und lassen sich Menschen seit Jahrtausenden erschlagen, und sie erschufen damit und erschaffen sich damit weiter ihre zweite Erde, die zur Gänze aus Menschenblut besteht, das sie fließen ließen und fließen lassen. Ihre Erde, einzig eine Blutmasse, unterteilt in drei Blutschalen: Blutkern, Blutmantel und Blutkruste.

Ihre Angst muß unvorstellbar groß sein, vor dem wirklichen Erdenboden. Als fürchteten sie, sie würden augenblicklich ertrinken, beträten sie je den tatsächlichen Boden der ersten Erde.

„Das ist eine Ansage!!!“

DOMINIK NEPP: Bevor Sie auf die Tränendrüse drücken: 100.000 Kinder in Wien sind armutsgefährdet. Wir sind Wiener Politiker und wir müssen uns um diese Kinder zuerst kümmern.“

Wie sehr Dominik Nepp und seine Partei sich „um diese Kinder zuerst kümmern“, hat die Partei von Dominik Nepp gemeinsam mit der zweiten Regierungspartei unmißverständlich und endgültig bewiesen, als sie für kurz Regierungsparteien

„FPÖ und ÖVP schmettern Antrag zur Bekämpfung von Kinderarmut in Österreich im Parlament ab“

„Das ist eine Ansage!!!“ Wird Dominik Nepp jetzt wohl sich selber zurufen, wie er es seinem ehemaligen Parteichef schreibend zurief, als dieser als noch nicht für kurz gewesener Vizekanzler eine Ansage machte, die keine Ansage gegen Kinderarmut war, sondern eine Ansage, zuerst die Kapitalertragssteuer zu senken, wenn er …

Die Lügen der Nacht in Zeiten der Corona

Kaum ging es recht los, mit dem Coronavirus, war es schon besiegelt, wie die Menschen sich zu verhalten haben werden, ihnen verordnet.

Kaum war es losgegangen, mit dem Coronavirus, wurde schon das Eis der Zivilisation aufgeschlagen, dazu brauchte es keinen Eispickel, keine Axt, ein Kindereisschaber reichte dazu vollkommen.

Regierungen verfielen dem Rausch des Befehlens, um eine Regierung eines Landes dafür beispielhaft zu nennen, die des Staates Österreich. Wie seltsam das anmutet, in einem Land, in dem ständig von Demokratie geredet wird, und kaum gibt es ein medizinisches Problem, fällt der Regierung nichts anderes ein, als augenblicklich mit Dekreten, mit Strafen, mit einschneidenden Beschränkungen zu reagieren, zu befehligen, als wären alle Menschen in diesem Land auf sie vereidigt, darauf vereidigt, ihr blindlings stumm zu folgen.

Wenn das medizinische Problem bisher, das seit den Iden des März recht losging, mit dem Coronavirus, etwas zeigt, so deutlich und so kenntlich und nie mehr übersehbar, dann dies, es braucht nicht einmal einen Kindereiskratzer, um das Eis der Zivilisation wegzuschaben, es reicht der kleine Nagel des kleinen Fingers eines Vorschulkindes vollkommen.

Aber es ist nicht die Regierung allein, die meint, mit dem Verdonnern zum absoluten Gehorsam, mit dem Befehl zum totalen Gleichschritt ein medizinisches Problem lösen zu können, während es andere Wege gäbe, ein medizinisches Problem zu lösen, gäbe es Demokratie und Zivilisation tatsächlich in diesem vollen Ausmaß, wie auch von dieser Regierung behauptet und spätestens jetzt, seit es losging, mit dem Coronavirus, permanent selbst widerlegt, durch ihr reflexartiges Heranziehen von Mitteln, die für den Zweck, ein medizinisches Problem zu lösen, je länger dieses medizinische Problem dauert, ungenügend sind, ständig von ihr selbst widerlegt wird, durch ihren reflexartigen Einsatz von Mitteln, die einer demokratischen Zivilisation absolut nicht entsprechen; es ist nicht die Regierung allein, die sich dem Rausch des Befehlens hingibt, sondern auch zu viele, die ihren Befehlen folgen, als wären sie auf sie vereidigt, als hätten sie ihr den Schwur absoluten Gehorsams geleistet und gleich Vorzugsschulkindern leisten sie darüber hinaus mehr noch als ihnen befohlen, durch freiwillige Aktivitäten, die der Befehlshaberin Regierung dienlich, nützlich zum Einhalten der Regierungsdekrete und Ruhighalten der Menschen. Dafür wird alles in die Schlacht geworfen, was je nur in die Schlacht geworfen werden kann, unbrauchbar zwar zum Lösen eines medizinischen Problems, aber hochwillkommen als Schalmeienmarschtakte, Menschen leichter in den Gleichschritt zu bringen, auch die Literatur wird dafür in die Schlacht geworfen. Kaum ging es mit dem Coronavirus los, wurde sogleich prominent „Das Dekameron“ in Stellung gebracht, mit dessen Botschaft, sich zurückzuziehen, zu warten, die Zeit regierungsergeben sich zu vertreiben, mit erzählten Geschichten brav sich still zu beschäftigen, ruhig zu bleiben, das verordnete Schicksal dankbar hinzunehmen, sich nicht zu erheben, die „eigenen vier Wände“ nicht zu verlassen, nicht einmal an ein Aufbegehren zu denken zu wagen, zu vergessen, je etwas von demokratischer Zivilisation gehört zu haben, und zurückzukehren, geordnet, wenn es denn wieder erlaubt wird …

Und es gibt noch ein „Dekameron“. „Die Lügen der Nacht“. Von Gesualdo Bufalino.

„Einmal habe ich, sagte Frater Cirillo, „ein Buch aus den Flammen gerettet, im Schlooß Torrearsa. Ein Buch mit wollüstigen Geschichten, aber im Grunde voller Angst, es hieß Das Dekameron …“

In diesem Dekameron von Gesualdo Bufalino erzählen sich ebenfalls Menschen Geschichten. Sie haben sich nicht freiwillig in die „eigenen vier Wände“ zurückgezogen, der Macht ergeben, sondern sie sind in eine Zelle geworfen, in der sie ihre letzten Stunden mit dem Erzählen von Geschichten zubringen, sie sind in eine Zelle geworfen, weil sie zuvor handelten, für ihre und alle, in keiner Zeit ein zu großes Wort: Freiheit — —

Mit Blick auf die Zeit seit den Iden des März ’20, als es recht losging, mit dem Coronavirus, und mit dem Blick voraus, auf die noch kommende Zeit im Umgang mit diesem medizinisch zu behandelnden und zu lösenden Problem, bleibt nur noch aus den „Lügen der Nacht“ zu zitieren, das damals wie heute, besonders im Angesicht dieses medizinischen Problems, kein zu großes Wort: gültig

Daraus erwächst mir das Bewußtsein, die vier haben mich nicht nur hintergangen, sondern auch verhöhnt, indem sie mir in allen ihren Geschichten Scharaden und hinterlistige Chiffren vorgaukelten, die alle den ewigen Refrain von Sein und Schein anstimmten, von dem ewigen Maskenball auf Erden, der sich immerwährend dreht und auf dem wir alle tanzen …

NS Dieses medizinische Problem, auch dieses fördert unweigerlich und unentwegt und abertausendfach das Unleidige zutage, was, so beliebt und allgemein, „Verschwörungstheorie“ genannt wird, das das Helle des Tages der Demokratie schwärzt zur Nacht der Zivilisation.

Es darf und soll aber nicht „Verschwörungstheorie“ genannt werden. Es sind keine Theorien. Es sind keine Verschwörungen. Es sind schlicht wie kurz: Lügen.

Nur Lügen, und nichts weiter. Nichts sonst, als Lügen.

Der Kurier der Hilflosen

Der Hilflose, also Gernot Blümel, bestätigt die Zuerkennung der Auszeichnung „Der Hilflose“ ein weiteres Mal. Anstatt das von Robert Menasse Vorgebrachte zu zerpflücken, befiehlt der Hilflose den Löscheinsatz. Er hätte das von Menasse Vorgebrachte als Hilfe für sich nützen können. Indem er sich die Geschichte mit der U-Bahn in Wien als herausragendes Beispiel herauspicken hätte können, um die Kritik von Menasse an ihm und seiner schwarzen Partei verpuffen zu lassen …

Indes. Die Löschwache des Hilflosen löscht, vielleicht auch ohne seinen direkten Auftrag. Denn. Es gibt Befehle, die müssen je nicht ausgesprochen werden, um von den Untergebenen erfüllt zu werden, in Erfüllung einer Pflicht, die wortlos zu erfüllen verstanden wird.

Mit dem zuletzt Vorgebrachten, das zu ungenau, will Robert Menasse sich der Auszeichnung „Der Falschhelfer“ endgültig als würdig erweisen.

Und der hilflose Finanzminister bestätigt, da ihm die Geschichte nicht geläufig, derer er sich hätte bedienen können, seine Hilflosigkeit vor der Geschichte, auch vor der Geschichte, das Hilflose ist die Unkenntnis.

Aber es ist ein gutes Land, dieses Österreich. Den Hilflosen wird geholfen. Die hilfreichen Kuriere der Hilflosen werden augenblicklich losgeschickt, mit einem „Faktencheck“, um das gegen Robert Menasse zu leisten, zu dem der Hilflose, der in Wien sich „nach vorne“ bringen möchte“, selbst nicht imstande, samt seiner gesamten Partei.

Antisemit Lueger Blümel will Wien „wieder nach vorne“ bringen, lautet sein Wahlslogan. Menasse fragt sich, ob damit die Zeit vor dem Roten Wien gemeint sei, als ein antisemitischer Bürgermeister die Stadt regierte. Gemeint ist der Christlichsoziale Karl Lueger (1844 bis 1910), der als einer der ideologischen Wegbereiter Adolf Hitlers gilt. Zwischen ihn und der heutigen ÖVP eine Verbindung herzustellen, dürfte aber als etwas gewagt zu bezeichnen sein. Gleichzeitig war es gerade Lueger, in dessen Ära wichtige Stadtentwicklungsprojekte fielen.

Das schreibt einer der Kuriere der ÖVP am 25. September ’20. Gewagt dürfte sein, keine Verbindung zwischen dem antisemitischen Bürgermeister und der heutigen ÖVP herzustellen. Der „österreichische Streicher“ ist nicht nur nach wie vor eine Ikone der heutigen ÖVP, er war nicht nur ihr erster Nationalratspräsident in Österreich nach den Massenmorden und Massenverbrechen des Österreich regierenden Adolf Hitler, er war auch der Antreiber für das Errichten des Denkmals für den antisemitischen Bürgermeister durch einen auch mit der nationalsozialistischen Totaldiktatur verbundenen Bildhauer …

Der Kurier der ÖVP hält Robert Menasse eine Legende in bezug auf den Untergrundbahnbau vor. Und erzählt zugleich die Legende vom antisemitischen Bürgermeister, daß in seine „Ära wichtige Stadtentwicklungsprojekte“ … Was die Verdienste des antisemitischen Bürgermeisters betrifft, dafür sollten nicht die Erzählungen, die einhundert Jahre später verbreitet werden, herangezogen werden, sondern die Berichte von damals, von jenen, die den antisemitischen Bürgermeister selber als antisemitischen Bürgermeister erlebten, und dann schrumpft seine Größe auf seine tatsächliche Größe, der noch ein Zinnfigurdenkmal schmeichelte.

Der Kurier der ÖVP spricht in seinem „Faktencheck“ auch den „sozialen Wohnbau“ an, mit dem Versuch der Schmälerung des „roten Wien“ durch eine Monarchie-Nostalgie …

Sozialer Wohnbau Seine Ursprünge liegen zwar schon in der Monarchie, seine Blütezeit erlebte er aber tatsächlich erst im Roten Wien ab 1919.

Wer aber in die Geschichte des Wohnens geht, wird auf Sätze stoßen, wie diesen:

Den kommunalen Wohnbau als Mittel gegen die Wohnungsnot lehnte die damals christlichsoziale Wiener Stadtverwaltung um die Jahrhundertwende noch ab.

Es ist nicht gewagt, eine Verbindung zur heutigen Situation auf dem Wohnungsmarkt herzustellen, wenn zu lesen ist, wie es damals um diesen bestellt war. Allein, wie viel damals Menschen von ihrem Lohn für das Wohnen aufwenden mußten, und heute …

Allerdings erbrachten die Investitionen aufgrund des hohen Kapitalbedarfs im Miethausbau entgegen einer weitverbreiteten zeitgenössischen Ansicht häufig nur mäßige Erträge. Vor allem in Phasen guter wirtschaftlicher Konjunktur, wo gleichzeitig ein besonders dringlicher Wohnungsbedarf entstand, versprachen somit Anleihen, Aktien oder andere Projekte weitaus
höheren Profit als der Bau von Mietwohnungen. Viele Unternehmen, die sich als „Baugesellschaften“ bezeichneten, investierten ihr Kapital daher eher in Grundstücksspekulationen als in tatsächliche Bautätigkeit. Ein zusätzlicher Kostenfaktor, den manche Unternehmer im Arbeiterwohnungsbau einkalkulieren zu müssen glaubten, waren die Mietausfälle infolge der unsicheren Zahlungsfähigkeit der Arbeiter (z.B.: wegen Arbeitslosigkeit). Auch waren die Gebäude oft minderwertig ausgeführt und unterlagen wegen Überbelegung und häufigem Mieterwechsel einer überdurchschnittlichen Abnützung. Daher zogen es viele Auftraggeber vor, insbesondere in guten Lagen anstelle alter abgerissener Häuser, die Kleinwohnungen beinhaltet hatten, neue Gebäude mit Mittel- und Großwohnungen für ein wohlhabenderes Publikum zu errichten. Mit anderen Worten: auch Phasen erhöhter Bautätigkeit brachten nur wenig Linderung im Hinblick auf die Wohnungsnot der Arbeiter und kleinen Angestellten. Daraus resultierte ein strukturelles Unterangebot an kleinen Wohnungen, die für die Wohnnachfrage der breiten Massen erschwinglich gewesen wären. Als Konsequenz ergab sich daraus, daß um die Jahrhundertwende in Wien den wohlhabenden Gesellschaftsschichten relativ kostengünstige Wohnungen zur Verfügung standen, während die ärmeren Schichten sowohl relativ teurer als auch schlecht wohnten. Während es im Bürgertum als angemessen galt, etwa zehn Prozent des Einkommens für das Wohnen aufzuwenden, gingen bei Arbeitern ungefähr 20 bis 40 Prozent des ohnehin äußerst knappen Monatsbudgets allein für die Miete auf. Der überwiegend produzierte Typ einer Kleinwohnung für die weniger zahlungskräftigen Schichten war die sogenannte „Bassena-Wohnung“. Dabei handelte es sich üblicherweise um Zimmer-Küche-Wohnungen, wobei die Küche nur vom Gang aus belichtet und belüftet wurde und jeweils für mehrere Wohnungen am Gang eine Wasserentnahmestelle (Bassena) und eine gemeinsame Toilette zur Verfügung standen. Zumeist lagen die Bassena-Wohnungen in
unwirtlichen „Zinskasernen“. Diese entstanden konzentriert in der typischen Raster-Verbauung vor allem in den an den Gürtel anschließenden ehemaligen Vororten Wiens. Teile Ottakrings oder Favoritens sind dafür charakteristisch. Um die hohe Kostenbelastung auf möglichst viele
Personen aufzuteilen, nahmen viele Mieter Bettgeher und Untermieter in den Wohnungsverband auf. Daraus resultierte eine extrem dichte Belegung der kleinen Wohnungen. Vor dem Ersten Weltkrieg waren zum Beispiel in den nunmehr typischen Arbeiterbezirken Favoriten, Floridsdorf und Brigittenau 20 bis 25 Prozent aller Wohnungen mit zwei Räumen (zumeist Zimmer und Küche) mit sechs oder mehr Personen belegt. 1910 gab es in Wien beinahe 170.000 Bettgeher und Untermieter. Generell waren die Wohnverhältnisse von extrem geringer Stabilität gekennzeichnet. Zum Beispiel zogen Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Unfälle der Mieter und Untermieter fast unweigerlich Obdachlosigkeit nach sich.

„Wien wieder zu“

„Menasse stand zuletzt selbst in der Kritik, als er dem 1982 verstorbenen Politiker Walter Hallstein Worte in den Mund legte, die dieser so nie gesagt hatte. (red, 24.9.2020)“

Ist als letzter Satz des Artikels „Robert Menasse empfiehlt Gernot Blümel zu schweigen – Kommentar gelöscht“ in der Tageszeitung „Der Standard“ zu lesen, und unweigerlich stellt sich die Frage nach der Relevanz dieses letzten Hinweises ein.

Zuletzt? Nun, das mit Hallstein ist bald zwei Jahre her. Die Aufregung darüber. Zuletzt? Noch länger ist her, daß Menasse Hallstein „Worte in den Mund legte, die dieser so nie gesagt hatte“; nämlich über sieben Jahre. Zuletzt?

Zuletzt, wirklich zuletzt, also in den letzten Tagen des Septembers ’20 löschte die Wache des Gernot Blümel von seiner Seite auf der Plattform des Unternehmens Facebook …

Lieber Gernot Blümel, was meinen Sie mit „Wien wieder nach vorne zu bringen“? Was ist „vorne“? Wo ist dieses „vorne“? Wieso „wieder“? Das bezieht sich offenbar auf die Geschichte der Stadt – wann war Ihrer Meinung nach Wien „vorne“, und daran müsse man nun „wieder“ anschließen? Meinen Sie Zeit VOR dem roten Wien, als die Stadt einen antisemitischen Bürgermeister hatte, von dem Hitler lernte? Können Sie sich bitte konkret ausdrücken?Ich möchte Sie an Folgendes erinnern: So gut wie alles, was Wien heute so lebenswert macht und international bewundert und von den Wienern geliebt wird, hätte es mit Christdemokratischer bzw ÖVP-Regierung nicht gegeben: Gemeindebauten, sozialer Wohnbau (und dadurch immer noch einigermaßen leistbares Wohnen), denn Christdemokraten haben nie gezeigt, dass sie in Wien bauen können oder wollen, sie haben nur gezeigt, dass sie in Gemeindebauten hineinschießen, weiters: es gäbe keine Fußgängerzonen (ich erinnere mich, wie die ÖVP schon gegen die erste Fußgängerzone, am Graben, mobilisiert hat), es gäbe keine U-Bahn (ich erinnere mich, wie die ÖVP gestänkert hat, dass mit der U1 jetzt Proleten in 10 Minuten in die City kommen können…), es gäbe keine Donauinsel (ich erinnere mich, wie die ÖVP dagegen mobilisiert hat, zum Glück hilflos!), es gäbe keine UNO-City und kein Konferenz-Zentrum (die ÖVP hat ein Volksbegehren gegen Wien als Internationale Metropole gestartet), und es gäbe keine Stadterneuerung (die ÖVP wollte, dass Hauseigentümer abreißen und demolieren können, wenn es Spekulantenprofit verspricht), und und und und – und Sie, Herr Blümel, wagen es, Wien schlecht zu machen und glauben im Ernst, dafür gewählt zu werden? Sie, als Vertreter einer Partei, die, zum Glück erfolglos, die Entwicklung Wiens zu einer lebenswerten und bunten Metropole bekämpft hat, wollen Wien in ein „vorne“ bringen, das Sie selbst nicht genauer definieren können, das aber nach allen Erfahrungen mit Ihrer Partei näher beim Mittelalter ist als bei den Bedürfnissen der Zeitgenossen. Als Finanzminister wurden Sie auffällig als einer, der sechs Nullen vergisst. Dann waren Sie nicht imstande, ein EU-Formular korrekt auszufüllen. Ich empfehle Ihnen zu schweigen.Passt in diesem Fall besonders gut zu Mag. phil Blümel: Si tacuisses, philosophus mansisses.Für alle Nichtlateiner: Soll heißen: Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben. Danke Robert Menasse!

Die Kritik von Robert Menasse zu entkräftigen, nun diese Kompetenz, auch diese hat Gernot Blümel nicht. Das Einzige, wozu er befähigt ist, ist das Losschicken seiner Löschwachmannschaft. Rührend dabei ist doch stets, daß die Löschenden im Glauben leben, was gelöscht ist, ist vom Tisch, aber das Gelöschte ist nicht vom Tisch, so bleibt auch die Kritik offen auf dem Tisch liegen, als das, was sie ist, die, kurz gesagt, zutreffende Beschreibung der ÖVP vor Gernot Blümel, mit Gernot Blümel und nach …

Weshalb also dieser letzte Satz von der Tageszeitung „Der Standard“? Eine Hilfe für den Hilflosen? Wer als Reaktion auf eine derart profunde Kritik nur das Losschicken seiner Löschwache im Programm hat, darf ein Hilfloser genannt werden. Ein Beispringen dem Hilflosen dadurch, daß auch der Kritiker in der Kritik steht, zuletzt, vor zwei Jahren wegen eines Satzes vor sieben Jahren? Der tageszeitungsliche letzte Satz als eine Empfehlung, er, Menasse, solle auch oder nur er schweigen?

Will die Tageszeitung österreichischen Standards den hilflosen Finanzminister als Freund oder zumindest nicht als Feind mit diesem ihrem letzten Satz gewinnen?

Weil. Freunde braucht Gernot Blümel keine mehr, er hat schon zu viele Freunde, sogar zu „echte Freunde“ …

Coronavirus-Krise-Tätigkeitsbericht 2019

Was an dem Corona-Tätigkeitsbericht der Bundesstelle für Sektenfragen bemerkenswert ist, vorgelegt von der Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, September 2020.

I

Für alle Welt ist die „Coronavirus-Krise“ untrennbar mit dem Jahr 2020 verbunden. Für die Bundesstelle für Sektenfragen ist die „Coronavirus-Krise“ aber mit dem Jahr „2019“ …

Die „Coronavirus-Krise“ nimmt im Bericht der Bundesstelle für Sektenfragen für ihren Berichtszeitraum 2019 57 Seiten ein, das sind rund 40 Prozent des reinen Berichts 2019 ohne Anhang.

Bemerkenswert daran, die Geschwindigkeit des Tätigwerdens.

Wer kennt nicht die sonstigen Gepflogenheiten auch in Österreich, daß Ereignisse erst Jahre später in Berichte aufgenommen werden, wenn sie überhaupt …

Nun aber blättert die Bundesstelle für Sektenfragen die Kalenderblätter schneller um, als Lucky Luke schießen kann, von dem es heißt, er kann schneller schießen als sein Schatten, aber vielleicht blättert nicht die Bundesstelle für Sektenfragen selber die Kalenderblätter um, sondern ihr Schatten, und ihr Schatten blättert die Kalenderblätter schneller um als ihr Schatten …

Dieses schnelle Tätigwerden, kurz gesagt, würden sich jetzt wohl viele im Land dringend erwarten, im Angesicht der Wirrnisse, Versäumnisse, Sonderlichkeiten im Umgang mit einem Virus. Nicht aber ein Tätigwerden durch Schreiben eines Berichts, sondern durch ein Handeln, das dem Wort Handeln tatsächlich gerecht wird.

II

In der Einleitung zu diesem großen Kapitel im Tätigkeitsbericht 2019 der Bundesstelle für Sektenfragen über die „Coronavirus-Krise“ ist zu lesen:

Aufgrund der rasanten Verbreitung des Virus von China ausgehend, erklärte die WHO am 11.03.2020 offiziell den Ausbruch der Pandemie. Im Laufe des März 2020 entwickelte sich die Region Europa nach der regionalen Definition der WHO – Europa, Türkei, Russland und ehemalige sowjetische Republiken in Zentralasien – zum Zentrum der Pandemie. Vor allem die dramatische Situation in Norditalien prägte die öffentliche Wahrnehmung. In vielen Ländern der Welt wurden als Reaktion gegen die Ausbreitung des Virus restriktive Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens getroffen: Reisebeschränkungen, geschlossene Grenzen, Schließung von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen, Ausgangsbeschränkungen und Quarantänebestimmungen.
In Österreich wurden die als „Shutdown“ oder „Lockdown“ bezeichneten Maßnahmen ab 16.03.2020 legistisch umgesetzt. Die schrittweise Rücknahme der Maßnahmen begann ab 14.04.2020, zunächst mit der Öffnung von Unternehmen und Betrieben ausgewählter Branchen
und unter besonderen Auflagen. Zu den besonderen Auflagen zählte unter anderem die Pflicht zur Verwendung von einfachem „Mund-Nasen-Schutz (MNS)“ in geschlossenen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln und das Einhalten von Abständen, sogenanntes „Social Distancing“. Neben legistischen Maßnahmen wurden seitens der Regierung informelle Tipps und weiterführende wichtige Informationen wie etwa im Rahmen der Kampagne „Schau auf dich, schau auf mich. So schützen wir uns“ veröffentlicht, mit denen die Ausbreitung des Virus gehemmt
werden sollte. Vereinzelte Proteste gegen die Maßnahmen in Österreich begannen Ende April 2020 mit Demonstrationen in Wien, Linz, Klagenfurt und Graz.

Ein einleitende Begründung, das Jahr 2020 dem Jahr 2019 zuzuschlagen, die über die Ereignisse in Österreich schweigt, hat selbst etwas von einer sektiererischen Duftnote … Öffentlich wahrgenommen wurde durchaus Ischgl, und aktuell werden öffentlich wahrgenommen die Sammelklagen von Tausenden von Menschen, öffentlich wahrgenommen wurden durchaus die Aufhebungen der „Maßnahmen“, die „ab 16.03.2020 legistisch umgesetzt“

III

Nicht in den Zuständigkeitsbereich der Bundesstelle fallen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen die in Österreich „gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften“ sowie deren Einrichtungen.

Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen fallen die in Österreich „gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften“ sowie deren Einrichtungen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Bundesstelle.

Dieser ausdrückliche Hinweis kommt zweimal tatsächlich vor in dem Tätigkeitsbericht der Bundesstelle für Sektenfragen, auf der Seite 12 und auf der Seite 13.

Dabei …

Die Dokumentations-, Informations- und Beratungsarbeit umfasst unter anderem folgende
Themen und Bereiche:
• alternative religiöse und spirituelle Bewegungen
• Esoterik
• spezifische Angebote zur Lebenshilfe
• spezifische alternative Lern- und Unterrichtskonzepte
• Geist- und Wunderheilungen
• fundamentalistische Strömungen
• radikale und extremistische Ideologien
• Guru-Bewegungen
• Okkultismus
• Satanismus
• Verschwörungstheorien
• Apokalypse und Weltuntergang
• Weltanschauungsgemeinschaften
• Staatsverweigerer bzw. souveräne Bewegungen

… sind es Themen und Bereiche, die den sogenannten gesetzlich anerkannten Sekten Kern sind … Zu jedem dieser Punkte könnten unzählige Beispiele angeführt werden, etwa die krankhafte Fixierung auf Satan, die verordnete Staatsverweigerung, die Anbetung von Gurus und so weiter und so weiter …

Das ist an einer Bundesstelle für Sektenfragen generell bemerkenswert, sich nicht mit allen Sekten befassen zu dürfen — —