„Es widerspricht dem anti-deutschnationalen Inhalt der österreichischen Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945. Es widerspricht dem Geist der österreichischen Verfassung, die nationalsozialistische Wiederbetätigung verbietet. Es widerspricht dem antifaschistischen Auftrag des österreichischen Staatsvertrages von 1955. Eine Landesregierung, die der österreichischen Verfassung verpflichtet ist, würde so etwas in ihrem Zuständigkeitsbereich nicht dulden. – Tut es aber. Dass dieses Denkmal überhaupt dort steht, ist skandalös. Dass es mit Zustimmung bzw. Duldung der Landesregierung dort steht, ist der wahre Skandal. Es restlos zu entfernen und in den Keller des Kärntner Geschichtsvereins zu verbringen, wäre gerade dieser Tage sinnvoll. Das wäre ein gelungener Beitrag zum 10. Oktober, und er könnte dann tatsächlich sinnvoll begangen werden – als Internationaler Tag der seelischen Gesundheit (‚World Mental Health Day‘).“
Eine Auswirkung des Anbetens des Hausverstands ist stets das Verkümmern der Sprache, die Ungenauigkeit der Aussagen, die absolute Sinnverkehrung dessen, was gesagt werden will, bis hin zum totalen Sprachverlust.
Wenn als Beispiel hierfür allein herangezogen wird die Aussage „Wir hatten die Klimakrise“ des für kurz gewesenen und nun wieder spielenden Bundeskanzlers in Österreich, ist es durchaus möglich, daß die ÖVP eigentlich plakatieren wollte: „Hausverstand braucht Klimaschutz.“
Wie also der zurzeitige Bundeskanzler die Zeiten durcheinanderbrachte, indem er etwas als vergangen darstellte, das aber tatsächlich forciert andauert, nämlich die „Klimakrise“, dürfte es der ÖVP insgesamt nicht gelingen, das sprachlich korrekt auszudrücken, was sie tatsächlich meint, daß nämlich der „Hausverstand Klimaschutz“ brauche.
Hingegen ist die wohl tatsächlich gemeinte Aussage der ÖVP, daß „Hausverstand Klimaschutz“ brauche, eine vollkommen nachvollziehbare Aussage für die ÖVP. Denn. Nur der Klimaschutz des Hausverstandes kann der ÖVP das Klima gewährleisten, in dem sie nur gedeihen zu können vermeint.
Mit dem „Hausverstand“ zu werben, hat einem billigen Laden durchschlagenden Erfolg beschert. Den „Hausverstand“ beim Einkaufen von Karotten einzusetzen, ist sicher klug, um etwa nicht zu viele Karotten zu kaufen, die doch nur unverbraucht vergammelt im Abfalleimer landeten.
Den „Hausverstand“ in der Politik zu bemühen, wie es Gernot Blümel und Sebastian Kurz tun, mag ihnen „clever“ erscheinen. „Clever“ aber ist das doch nur, wie eine Billig-Laden-Marke „clever“ zu sein vermag.
Sebastian Kurz setzt ein weiteres Mal auf den „Hausverstand“, ebenfalls jetzt im September 2020, um ein medizinisches Problem, auch genannt „Coronavirus“, zu lösen.
Sebastian Kurz setzte schon davor auf den „Hausverstand“, besonders in seiner Regierungserklärung, als die Damen und Herren der FPÖ für kurz Regierungspartei …
„Kurz will mit ‚Respekt, Anstand und auch Hausverstand‘ regieren, Letzterer soll der ‚Kompass‘ für die Politik sein.“
„[E]in Synonym für solche Lebenstüchtigkeit ist der gesunde Menschenverstand. Dem sensus communis ist Populismus inhärent. Wer sich auf ihn beruft, tut es im Namen kollektiven Denkverzichts.“
Es ist, als würde Marcus Steinweg die Hausverstandsvorgänge in Österreich besonders berücksichtigen, ohne sie aber je zu erwähnen, und was er in „Metaphysik der Leere“ über den „Hausverstand“, von dem Gernot Blümel und Sebastian Kurz derart ergriffen sind, ihm derart erlegen sind, die aus nichts sonst als „Hausverstand“ bestehen, deren Hauptberuf „Hausverstand“ ist, auf den sie sich, worum es auch immer gehen mag, berufen, schreibt, muß im Gesamten, weil es eine zu schöne Stelle ist, zitiert werden.
„Meinungsindustrie
Mit Roland Barthes teilt Adorno die Unversöhnlichkeit gegenüber der intellektualitätsfeindlichen Doxa, dem, wie er sagt, ‚atheoretischen oder antitheoretischen Vorurteil‘. Statt nur Ahnungslosigkeit drückt es Ressentiment aus. Wer nicht denkt, muss gegen das Denken sein. Insofern es das Bedenken der Motive des Denkens wie der Denkverweigerung impliziert, kann Denken Nichtdenkenden helfen, sich zu verstehen. Dafür müssten sie sich auf es einlassen. Adorno und Barthes sind sich darüber im Klaren, dass Theoriebashing nur reaktionär sein kann. Es kommt aktivem Intelligenzverzicht gleich, der sich als Lebenstüchtigkeit tarnt. Ein Synonym für solche Lebenstüchtigkeit ist der gesunde Menschenverstand. Dem sensus communis ist Populismus inhärent. Wer sich auf ihn beruft, tut es im Namen kollektiven Denkverzichts. Die Doxa hat die Funktion, vom Denken abzubringen, um es durch Meinungskonsum zu substituieren. Kulturindustrie ist Meinungsindustrie. Sie reduziert den Denkgehalt auf Stereotype. Eine dieser Stereotype besagt, dass Theorie praxisfeindlich sei. Als ob Theorie nicht selbst eine Praxis wäre, deren Wirkungsmächtigkeit kaum überschätzt werden kann. Wenn es ein Leitmotiv der Schriften Barthes‘ und Adornos gibt, dann ist es der Kampf gegen die Doxa. Beide stehen gegen den Quietismus des Nichtdenkens auf, gegen das Vorurteil philosophischer Realitätsferne, gegen die lauthalse Mutlosigkeit selbstgerechter Reaktion. Von Barthes und Adorno kann man lernen, dass, wer sich aufs Denken einlässt, den Raum seiner Evidenzen verlässt, um sich Erfahrungen zu exponieren, die seine Existenz transformieren. Intellektualitätsfeindlichkeit erweist sich als Lebensfeindlichkeit, die im Namen des Lebens auf dessen Lebendigkeit verzichten will.“
Wie es sich doch immer wieder bestätigt, daß Menschen, die ein Kunstwerk schaffen, selbst am wenigsten wissen, was sie schaffen, sie mit ihrem geschaffenen Kunstwerk tatsächlich das Gegenteil von dem aussagen, was sie mit ihrem Kunstwerk eigentlich aussagen wollen.
„DOMINIK NEPP: Bevor Sie auf die Tränendrüse drücken: 100.000 Kinder in Wien sind armutsgefährdet. Wir sind Wiener Politiker und wir müssen uns um diese Kinder zuerst kümmern.“
Gerade dieses medizinische Problem, das nun seit Monaten des Jahres 2020 ungelöst Existenzmittelpunkt der Menschen ist, taugt hervorragend dazu, einmal mit diesem medizinischen Problem, das von so vielen „Verschwörungstheorien“ schon umkränzt ist, stellvertretend klar festzuhalten, was, „Verschwörungstheorien“ sind.
Kaum ging es recht los, mit dem Coronavirus, war es schon besiegelt, wie die Menschen sich zu verhalten haben werden, ihnen verordnet.
Kaum war es losgegangen, mit dem Coronavirus, wurde schon das Eis der Zivilisation aufgeschlagen, dazu brauchte es keinen Eispickel, keine Axt, ein Kindereisschaber reichte dazu vollkommen.
Wenn das medizinische Problem bisher, das seit den Iden des März recht losging, mit dem Coronavirus, etwas zeigt, so deutlich und so kenntlich und nie mehr übersehbar, dann dies, es braucht nicht einmal einen Kindereiskratzer, um das Eis der Zivilisation wegzuschaben, es reicht der kleine Nagel des kleinen Fingers eines Vorschulkindes vollkommen.
Und es gibt noch ein „Dekameron“. „Die Lügen der Nacht“. Von Gesualdo Bufalino.
„Einmal habe ich, sagte Frater Cirillo, „ein Buch aus den Flammen gerettet, im Schlooß Torrearsa. Ein Buch mit wollüstigen Geschichten, aber im Grunde voller Angst, es hieß Das Dekameron …“
Mit Blick auf die Zeit seit den Iden des März ’20, als es recht losging, mit dem Coronavirus, und mit dem Blick voraus, auf die noch kommende Zeit im Umgang mit diesem medizinisch zu behandelnden und zu lösenden Problem, bleibt nur noch aus den „Lügen der Nacht“ zu zitieren, das damals wie heute, besonders im Angesicht dieses medizinischen Problems, kein zu großes Wort: gültig —
Daraus erwächst mir das Bewußtsein, die vier haben mich nicht nur hintergangen, sondern auch verhöhnt, indem sie mir in allen ihren Geschichten Scharaden und hinterlistige Chiffren vorgaukelten, die alle den ewigen Refrain von Sein und Schein anstimmten, von dem ewigen Maskenball auf Erden, der sich immerwährend dreht und auf dem wir alle tanzen …
Indes. Die Löschwache des Hilflosen löscht, vielleicht auch ohne seinen direkten Auftrag. Denn. Es gibt Befehle, die müssen je nicht ausgesprochen werden, um von den Untergebenen erfüllt zu werden, in Erfüllung einer Pflicht, die wortlos zu erfüllen verstanden wird.
Aber es ist ein gutes Land, dieses Österreich. Den Hilflosen wird geholfen. Die hilfreichen Kuriere der Hilflosen werden augenblicklich losgeschickt, mit einem „Faktencheck“, um das gegen Robert Menasse zu leisten, zu dem der Hilflose, der in Wien sich „nach vorne“ bringen möchte“, selbst nicht imstande, samt seiner gesamten Partei.
Antisemit Lueger Blümel will Wien „wieder nach vorne“ bringen, lautet sein Wahlslogan. Menasse fragt sich, ob damit die Zeit vor dem Roten Wien gemeint sei, als ein antisemitischer Bürgermeister die Stadt regierte. Gemeint ist der Christlichsoziale Karl Lueger (1844 bis 1910), der als einer der ideologischen Wegbereiter Adolf Hitlers gilt. Zwischen ihn und der heutigen ÖVP eine Verbindung herzustellen, dürfte aber als etwas gewagt zu bezeichnen sein. Gleichzeitig war es gerade Lueger, in dessen Ära wichtige Stadtentwicklungsprojekte fielen.
Der Kurier der ÖVP spricht in seinem „Faktencheck“ auch den „sozialen Wohnbau“ an, mit dem Versuch der Schmälerung des „roten Wien“ durch eine Monarchie-Nostalgie …
Sozialer Wohnbau Seine Ursprünge liegen zwar schon in der Monarchie, seine Blütezeit erlebte er aber tatsächlich erst im Roten Wien ab 1919.
Wer aber in die Geschichte des Wohnens geht, wird auf Sätze stoßen, wie diesen:
Den kommunalen Wohnbau als Mittel gegen die Wohnungsnot lehnte die damals christlichsoziale Wiener Stadtverwaltung um die Jahrhundertwende noch ab.
Allerdings erbrachten die Investitionen aufgrund des hohen Kapitalbedarfs im Miethausbau entgegen einer weitverbreiteten zeitgenössischen Ansicht häufig nur mäßige Erträge. Vor allem in Phasen guter wirtschaftlicher Konjunktur, wo gleichzeitig ein besonders dringlicher Wohnungsbedarf entstand, versprachen somit Anleihen, Aktien oder andere Projekte weitaus höheren Profit als der Bau von Mietwohnungen. Viele Unternehmen, die sich als „Baugesellschaften“ bezeichneten, investierten ihr Kapital daher eher in Grundstücksspekulationen als in tatsächliche Bautätigkeit. Ein zusätzlicher Kostenfaktor, den manche Unternehmer im Arbeiterwohnungsbau einkalkulieren zu müssen glaubten, waren die Mietausfälle infolge der unsicheren Zahlungsfähigkeit der Arbeiter (z.B.: wegen Arbeitslosigkeit). Auch waren die Gebäude oft minderwertig ausgeführt und unterlagen wegen Überbelegung und häufigem Mieterwechsel einer überdurchschnittlichen Abnützung. Daher zogen es viele Auftraggeber vor, insbesondere in guten Lagen anstelle alter abgerissener Häuser, die Kleinwohnungen beinhaltet hatten, neue Gebäude mit Mittel- und Großwohnungen für ein wohlhabenderes Publikum zu errichten. Mit anderen Worten: auch Phasen erhöhter Bautätigkeit brachten nur wenig Linderung im Hinblick auf die Wohnungsnot der Arbeiter und kleinen Angestellten. Daraus resultierte ein strukturelles Unterangebot an kleinen Wohnungen, die für die Wohnnachfrage der breiten Massen erschwinglich gewesen wären. Als Konsequenz ergab sich daraus, daß um die Jahrhundertwende in Wien den wohlhabenden Gesellschaftsschichten relativ kostengünstige Wohnungen zur Verfügung standen, während die ärmeren Schichten sowohl relativ teurer als auch schlecht wohnten. Während es im Bürgertum als angemessen galt, etwa zehn Prozent des Einkommens für das Wohnen aufzuwenden, gingen bei Arbeitern ungefähr 20 bis 40 Prozent des ohnehin äußerst knappen Monatsbudgets allein für die Miete auf. Der überwiegend produzierte Typ einer Kleinwohnung für die weniger zahlungskräftigen Schichten war die sogenannte „Bassena-Wohnung“. Dabei handelte es sich üblicherweise um Zimmer-Küche-Wohnungen, wobei die Küche nur vom Gang aus belichtet und belüftet wurde und jeweils für mehrere Wohnungen am Gang eine Wasserentnahmestelle (Bassena) und eine gemeinsame Toilette zur Verfügung standen. Zumeist lagen die Bassena-Wohnungen in unwirtlichen „Zinskasernen“. Diese entstanden konzentriert in der typischen Raster-Verbauung vor allem in den an den Gürtel anschließenden ehemaligen Vororten Wiens. Teile Ottakrings oder Favoritens sind dafür charakteristisch. Um die hohe Kostenbelastung auf möglichst viele Personen aufzuteilen, nahmen viele Mieter Bettgeher und Untermieter in den Wohnungsverband auf. Daraus resultierte eine extrem dichte Belegung der kleinen Wohnungen. Vor dem Ersten Weltkrieg waren zum Beispiel in den nunmehr typischen Arbeiterbezirken Favoriten, Floridsdorf und Brigittenau 20 bis 25 Prozent aller Wohnungen mit zwei Räumen (zumeist Zimmer und Küche) mit sechs oder mehr Personen belegt. 1910 gab es in Wien beinahe 170.000 Bettgeher und Untermieter. Generell waren die Wohnverhältnisse von extrem geringer Stabilität gekennzeichnet. Zum Beispiel zogen Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Unfälle der Mieter und Untermieter fast unweigerlich Obdachlosigkeit nach sich.
„Menasse stand zuletzt selbst in der Kritik, als er dem 1982 verstorbenen Politiker Walter Hallstein Worte in den Mund legte, die dieser so nie gesagt hatte. (red, 24.9.2020)“
Ist als letzter Satz des Artikels „Robert Menasse empfiehlt Gernot Blümel zu schweigen – Kommentar gelöscht“ in der Tageszeitung „Der Standard“ zu lesen, und unweigerlich stellt sich die Frage nach der Relevanz dieses letzten Hinweises ein.
Zuletzt, wirklich zuletzt, also in den letzten Tagen des Septembers ’20 löschte die Wache des Gernot Blümel von seiner Seite auf der Plattform des Unternehmens Facebook …
Lieber Gernot Blümel, was meinen Sie mit „Wien wieder nach vorne zu bringen“? Was ist „vorne“? Wo ist dieses „vorne“? Wieso „wieder“? Das bezieht sich offenbar auf die Geschichte der Stadt – wann war Ihrer Meinung nach Wien „vorne“, und daran müsse man nun „wieder“ anschließen? Meinen Sie Zeit VOR dem roten Wien, als die Stadt einen antisemitischen Bürgermeister hatte, von dem Hitler lernte? Können Sie sich bitte konkret ausdrücken?Ich möchte Sie an Folgendes erinnern: So gut wie alles, was Wien heute so lebenswert macht und international bewundert und von den Wienern geliebt wird, hätte es mit Christdemokratischer bzw ÖVP-Regierung nicht gegeben: Gemeindebauten, sozialer Wohnbau (und dadurch immer noch einigermaßen leistbares Wohnen), denn Christdemokraten haben nie gezeigt, dass sie in Wien bauen können oder wollen, sie haben nur gezeigt, dass sie in Gemeindebauten hineinschießen, weiters: es gäbe keine Fußgängerzonen (ich erinnere mich, wie die ÖVP schon gegen die erste Fußgängerzone, am Graben, mobilisiert hat), es gäbe keine U-Bahn (ich erinnere mich, wie die ÖVP gestänkert hat, dass mit der U1 jetzt Proleten in 10 Minuten in die City kommen können…), es gäbe keine Donauinsel (ich erinnere mich, wie die ÖVP dagegen mobilisiert hat, zum Glück hilflos!), es gäbe keine UNO-City und kein Konferenz-Zentrum (die ÖVP hat ein Volksbegehren gegen Wien als Internationale Metropole gestartet), und es gäbe keine Stadterneuerung (die ÖVP wollte, dass Hauseigentümer abreißen und demolieren können, wenn es Spekulantenprofit verspricht), und und und und – und Sie, Herr Blümel, wagen es, Wien schlecht zu machen und glauben im Ernst, dafür gewählt zu werden? Sie, als Vertreter einer Partei, die, zum Glück erfolglos, die Entwicklung Wiens zu einer lebenswerten und bunten Metropole bekämpft hat, wollen Wien in ein „vorne“ bringen, das Sie selbst nicht genauer definieren können, das aber nach allen Erfahrungen mit Ihrer Partei näher beim Mittelalter ist als bei den Bedürfnissen der Zeitgenossen. Als Finanzminister wurden Sie auffällig als einer, der sechs Nullen vergisst. Dann waren Sie nicht imstande, ein EU-Formular korrekt auszufüllen. Ich empfehle Ihnen zu schweigen.Passt in diesem Fall besonders gut zu Mag. phil Blümel: Si tacuisses, philosophus mansisses.Für alle Nichtlateiner: Soll heißen: Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben. Danke Robert Menasse!
Weshalb also dieser letzte Satz von der Tageszeitung „Der Standard“? Eine Hilfe für den Hilflosen? Wer als Reaktion auf eine derart profunde Kritik nur das Losschicken seiner Löschwache im Programm hat, darf ein Hilfloser genannt werden. Ein Beispringen dem Hilflosen dadurch, daß auch der Kritiker in der Kritik steht, zuletzt, vor zwei Jahren wegen eines Satzes vor sieben Jahren? Der tageszeitungsliche letzte Satz als eine Empfehlung, er, Menasse, solle auch oder nur er schweigen?
Für alle Welt ist die „Coronavirus-Krise“ untrennbar mit dem Jahr 2020 verbunden. Für die Bundesstelle für Sektenfragen ist die „Coronavirus-Krise“ aber mit dem Jahr „2019“ …
Bemerkenswert daran, die Geschwindigkeit des Tätigwerdens.
Wer kennt nicht die sonstigen Gepflogenheiten auch in Österreich, daß Ereignisse erst Jahre später in Berichte aufgenommen werden, wenn sie überhaupt …
Dieses schnelle Tätigwerden, kurz gesagt, würden sich jetzt wohl viele im Land dringend erwarten, im Angesicht der Wirrnisse, Versäumnisse, Sonderlichkeiten im Umgang mit einem Virus. Nicht aber ein Tätigwerden durch Schreiben eines Berichts, sondern durch ein Handeln, das dem Wort Handeln tatsächlich gerecht wird.
II
In der Einleitung zu diesem großen Kapitel im Tätigkeitsbericht 2019 der Bundesstelle für Sektenfragen über die „Coronavirus-Krise“ ist zu lesen:
Aufgrund der rasanten Verbreitung des Virus von China ausgehend, erklärte die WHO am 11.03.2020 offiziell den Ausbruch der Pandemie. Im Laufe des März 2020 entwickelte sich die Region Europa nach der regionalen Definition der WHO – Europa, Türkei, Russland und ehemalige sowjetische Republiken in Zentralasien – zum Zentrum der Pandemie. Vor allem die dramatische Situation in Norditalien prägte die öffentliche Wahrnehmung. In vielen Ländern der Welt wurden als Reaktion gegen die Ausbreitung des Virus restriktive Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens getroffen: Reisebeschränkungen, geschlossene Grenzen, Schließung von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen, Ausgangsbeschränkungen und Quarantänebestimmungen. In Österreich wurden die als „Shutdown“ oder „Lockdown“ bezeichneten Maßnahmen ab 16.03.2020 legistisch umgesetzt. Die schrittweise Rücknahme der Maßnahmen begann ab 14.04.2020, zunächst mit der Öffnung von Unternehmen und Betrieben ausgewählter Branchen und unter besonderen Auflagen. Zu den besonderen Auflagen zählte unter anderem die Pflicht zur Verwendung von einfachem „Mund-Nasen-Schutz (MNS)“ in geschlossenen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln und das Einhalten von Abständen, sogenanntes „Social Distancing“. Neben legistischen Maßnahmen wurden seitens der Regierung informelle Tipps und weiterführende wichtige Informationen wie etwa im Rahmen der Kampagne „Schau auf dich, schau auf mich. So schützen wir uns“ veröffentlicht, mit denen die Ausbreitung des Virus gehemmt werden sollte. Vereinzelte Proteste gegen die Maßnahmen in Österreich begannen Ende April 2020 mit Demonstrationen in Wien, Linz, Klagenfurt und Graz.
Ein einleitende Begründung, das Jahr 2020 dem Jahr 2019 zuzuschlagen, die über die Ereignisse in Österreich schweigt, hat selbst etwas von einer sektiererischen Duftnote … Öffentlich wahrgenommen wurde durchaus Ischgl, und aktuell werden öffentlich wahrgenommen die Sammelklagen von Tausenden von Menschen, öffentlich wahrgenommen wurden durchaus die Aufhebungen der „Maßnahmen“, die „ab 16.03.2020 legistisch umgesetzt“ …
III
Nicht in den Zuständigkeitsbereich der Bundesstelle fallen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen die in Österreich „gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften“ sowie deren Einrichtungen.
Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen fallen die in Österreich „gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften“ sowie deren Einrichtungen nicht in den Zuständigkeitsbereich der Bundesstelle.
Dieser ausdrückliche Hinweis kommt zweimal tatsächlich vor in dem Tätigkeitsbericht der Bundesstelle für Sektenfragen, auf der Seite 12 und auf der Seite 13.
Dabei …
Die Dokumentations-, Informations- und Beratungsarbeit umfasst unter anderem folgende Themen und Bereiche: • alternative religiöse und spirituelle Bewegungen • Esoterik • spezifische Angebote zur Lebenshilfe • spezifische alternative Lern- und Unterrichtskonzepte • Geist- und Wunderheilungen • fundamentalistische Strömungen • radikale und extremistische Ideologien • Guru-Bewegungen • Okkultismus • Satanismus • Verschwörungstheorien • Apokalypse und Weltuntergang • Weltanschauungsgemeinschaften • Staatsverweigerer bzw. souveräne Bewegungen
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