Und Recht werde ihnen folgen

Der Akademikerball der FPÖ wird allenthalben gesinnungsgemäß gelobt. Was für eine ehrenwerte Gesellschaft das sei, die alljährlich in die Hofburg zum Tanze eilt, was für feine Manieren die Damen und Herren haben, die diesen Ball besuchen. Kurzum: „Tradition, Stil, Kultur.“

Bescheiden wie sie sind, die Damen und Herren des Hofburgballs, verschweigen sie in christlicher Demut ihre hervorstechendste Eigenschaft: Großzügigkeit.

Gerade an diesem 25. Jänner 2019 ist es durchaus angebracht, dieser Großzügigkeit Referenz zu erweisen, und einen großzügigen Ballbesucher stellvertretend für alle Ballgäste vor den Vorhang zu bitten.

Auch wenn die Gefahr groß ist, einem Vorurteil zu erliegen, aber bei dem recht besonderen „Geschenk“, das zungl888 zu vergeben hat, darf angenommen werden, es ist ein Mann. Ein Ballbesucher, wie er an diesem 25. Jänner 2019 selbst in einem Kommentar schreibt:

„wenn wir als angehoerige einer verbindung zu einem ball gehen ist der staat in gefahr.“

Und was hat ein „Angehöriger einer Verbindung“, der zu einem Ball geht, wobei es sich bei diesem Bekenntnis am 25. Jänner 2019 nur um ein Bekenntnis zum Akademikerball handeln kann, großzügig zu vergeben? In einem Kommentar schreibt er selbst:

„ich hätte 17 neuwertige geschenke 9 mm para zu vergeben“

Zu welchem Einsatz er diese zu vergeben hätte, die Antwort liegt auf der Hand. Er gibt sie auch selbst, die nicht zitiert werden will, in der Collage aber festgehalten. Ist es ein Vorurteil, wenn angenommen wird, er spricht von einer Glock? Nicht unbedingt. Zum einen ist er ein Patriot, und von daher wird er wohl auf ein Produkt seiner Scholle setzen, zum anderen ist auch in diesem Gesinnungskreis Glock ein Produkt, das zum Einsatz kommt, wie gewußt wird. Generell erfreut sich die Glock weltweiter Verwendung.

Was die Freude an der 9 mm Para wohl schmälert, ist die Existenz von Strafgesetzbüchern …

Es soll aber schon Tröstungen für jene geben, deren Freude geschmälert ist. Die Vorsehung werde es mit ihnen, den Großzügigen, am Ende doch noch recht gut meinen, und Recht werde ihnen folgen …

Der großzügige Ballbesucher will aber nicht sein letztes Hemd verschenken, er ist noch großzügiger, christlicher als christlich, seine Waffen will er verschenken, und darüber hinaus ist er auch ein engagiert idealistischer Mann: er ruft immer wieder auf, zu spenden.

Spenden, wofür? Für noch mehr Glocks? Nein. Für Torpedos? Zum Einsatz gegen wen? Seine Antwort kennen Sie.

Ob Bushman an diesem 25. Jänner 2019 auch den Ball in der Hofburg besucht, ob der Buschmann auch ein Angehöriger einer Verbindung ist, kann nicht beantwortet werden, Bushman hat sich dahingehend nicht geäußert. Er, da er sich selbst Buschmann nennt, darf als Mann angesprochen werden, muß aber auch nicht selbst auf den Ball gehen. Denn. Ist doch sein Geist ohnehin auf dem Ball staatsspitzenmäßig recht vertreten. Am 25. Jänner 2019 schreibt der Vizekanzler der Republik Österreich in seinem Kommentar, nein, nicht der Vizekanzler, sondern Bushman:

„Der neue Faschismus wird nicht sagen; Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Anti-Faschismus. Ignazio Silone“

Bei soviel gleichem Geiste, haben Sie Verständnis dafür, kann es schon durcheinanderkommen, wer wann das schreibt, unvollständig oder falsch zitiert.

Um es zeitlich zu ordnen. Am 25. Jänner 2019 schreibt das Buschmann und Vizekanzler der Republik Österreich es am 30. Jänner 2015.

„Damit sich die Farben Schwarz-Rot-Gold wieder erheben können“, bleibt Norbert Hofer im Parlament sitzen und verrechnet seine Ab-Loge

Kurz Hofer - Schwarz-Rot-Golden wieder erheben

Sebastian Kurz in der Halle, im September 2017, beim Gröwaa:

„Das ist der größte Wahlkampfauftakt, den Österreich je gesehen hat.“ Als erstes forderte er nach deutschem Vorbild eine Richtlinienkompetenz für den Bundeskanzler, denn dieser müsse die Möglichkeit haben zu führen und zu entscheiden. Deutschland habe es weit gebracht: „Wir können es auch, wenn wir klare Verhältnisse schaffen.“  

Und Sebastian Kurz unablässig vom Gröwaa bis zur Wahl am 15. Oktober 2017:

„Österreich wieder zurück an die Spitze.“

Norbert Hofer in der Hofburg im Februar 2017, auf dem Ab:

„Wir wollen dieses Land aus der Mittelmäßigkeit erheben. Und, wenn ich hier in diese Runde sehe, dann sehe ich Persönlichkeiten, die dazu in der Lage sind. Wieder, etwas ganz Besonderes aus diesem Land zu machen.“ 

„Doch ich trage diese Fahne! Und ich trage sie mit Stolz!“ (Klopft sich auf die schwarz-rot-goldene Fahne auf seiner Brust). 

Kurz Rede beim Gröwaa - Hofer Rede auf dem AB 2017

„Damit sich die Farben Schwarz-Rot-Gold wieder erheben können.“ Lehrt Norbert Hofer. Und es ist eine Lehre. Auch von einem Norbert Hofer kann gelernt werden, daß nämlich Farben Ärsche haben, denn wie sonst könnten sie sich erheben? Aber sie, die Farben, haben sich noch nicht erhoben. Sie, die Farben, scheinen zur Zeit noch mit ihren Ärschen auf ihren Stühlen festzukleben, zu schwach zu sein, um sich von ihren Stühlen zu lösen. Aber Norbert Hofer steht bereit, ihnen zu helfen, vom festgeklebten Stuhl sich zu lösen zur Erhebung; vielleicht leiht er ihnen, den Farben, seinen Stock als Hebhilfe, um aus dem Stuhl doch noch zu kommen …

Sebastian Kurz will führen, nach dem Vorbild Deutschlands. Österreich zur Spitze erheben, und schaut nach Deutschland. Norbert Hofer will aus diesem Land wieder etwas ganz Besonderes machen, unter der schwarz-rot-goldenen Fahne. Deutschland, sagt Sebastian Kurz, habe es weit gebracht. Von welchem Deutschland spricht er. Bei diesem Gleichklang der Leersätze kann es bloß das Deutschland der identitären Parlamentspartei sein. Wohin es das Deutschland mit der schwarz-rot-goldenen Fahne, die Norbert Hofer mit Stolz trägt, gebracht hat, mit einem Österreicher an der Spitze, das wird gewußt, es erklomm den tiefsten Tiefengipfel.

Fahnen, Fahnen, Fahnen über …

Balluniform mit deutscher Schleife: Präsident NR III droht Ministeramt

Nach dem 15.10.2017 könnte es eine identitäre Regierungspartei geben. Deshalb davor nicht nur kurz daran denken, etwa auch an das: Identitäre besingen die „goldene Fahne“ der „Deutschen Arbeitsfront“.

Dabei. Was sind Fahnen? Bemalte Fetzen. So inhaltsreich wie Leersätze. Angelehnt daran, kann gesagt werden, Fahnen sind Leerfetzen, zum Wärmen unbrauchbar, im Grunde zu Nichts nutze … Aber teuer kommen sie, vor allem durch jene, die sie mit Stolz tragen …

Goldloge auf dem Ab - Hofer 2017

Und sich verköstigen lassen. Wie nachvollziehbar ist es, daß etwa ein Norbert Hofer nicht will, daß ein Medium wie das „Profil“ gelesen wird, in dem beispielsweise für ihn, Hofer, ungehörige Fragen gestellt werden, weshalb Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für sein Goldlogenvergnügen aufzukommen haben, weshalb er seinen Ab-Besuch über das Parlament …

Was die Mannen und Frauen der Identitäten Parlamentspartei lesen sollen, dafür haben sie einen eigenen Bildungssprecher mit einem recht reichlich gefüllten Magazin …

Aber, wie am 9. November im österreichischen Parlament bestätigt wurde, das Parlament ist ja bloß

Personalwarteraum mit Einbauverköstigungsbudel …

und wenn die blauverrührt-blaue Regierung angelobt, wird das ganze Land bloß das noch sein …

Regierungsverhandlung von Blau und Blauverrührt in Österreich: Die Rechtbesten des Landes stuhlreiten in ihre Zukunftsverköstigung

 

„Hofer interviewt Strache“ – Und ewig murmelt Südtirol

Kam es gegenüber dem Vorjahr bereits zur Veränderungen, außer der einen, daß in der Jahreszahl am Ende statt 6 eine 7 …

sudtirol-hofer-strache-hoferBei der identitären Parlamentspartei einmal nicht.

Und ewig murmelt Südtirol:

Südtirol: Der FPÖ eine Herzensangelegenheit – SH distanziert sich von Akademikerball

2017 wie 2016 ist es eine „Herzensangelegenheit“: das Südtirol. Und was 2017 gesagt wird, wurde 2016 gesagt, wurde … zu diesem über die Jahre eingefrorenen Inhalt ist nichts mehr zu sagen, außer: ewiger Murmelgruß.

Was 2017 wie 2016 sein wird, ist wohl auch, Hofer wird auf den Akadamikerball vulgo WKR-Ball seiner identitären Parlamentspartei gehen können. Aber es war knapp. Er mußte zittern. Die Wählerinnen und Wähler hätten ihn beinahe um dieses ehrenreiche Vergnügen gebracht. Denn. Als Bundespräsident hätte er, wie er meinte, auf keinen Ball einer Partei … er muß den Wählern und Wählerinnen also dankbar sein, ihn nicht untreu werden lassen zu müssen. Denn. Für einen NR Präsidenten III ist es geradezu eine Traditionspflicht, zu diesem Ball in die Hofburg …

Und was hat sich noch nicht geändert?

Es war dem Bundespräsidenten vom Jänner 2016 mit dem großen Seufzerherzen keine Herzensangelegenheit, für eine Aussiedelung des WKR-Balles aus der Hofburg … und der Bundespräsidenten im hellen Trachtenrock mit grünem Kragen ab dem Jänner 2017, der gleich nach seiner erfolgter Wahl eine Mariazelldankbarkeitsreise antrat, hat mit einem solchen Ball in der Hofburg auch „kein Problem“ …

Hofer muß also auch dem Bundespräsidenten ab dem Jänner 2017 dankbar sein; denn er wird ebenfalls bewahren, daß der WKR-Ball weiter in der Hofburg … auch wenn er im Advent von ihm, dem Bundespräsidenten, nicht sehr respekt…, nein, nicht er, er überließ das nicht sehr Respektvolle Wolfgang Fellner, der ihn, Hofer, interviewte …

und-ewig-gruesst-das-suedtiroltier

„Ein neuer Eurofaschismus mit Südtirol als symbolischem Startpunkt“ und die Ballpolkarede von He.-Chr. Strache nicht ohne Südtirol

Wie die Umsonst Österreich berichtet, habe He-Chr. Strache in seiner gestrigen Rede in der Hofburg auf dem Heimatsschwindlerball auch über Südtirol gesprochen. Damit nicht vergessen wird, was Südtirol in der identitären Gemein-Schaft für eine Bedeutung hat, ist es doch besonders hervorzuheben:

Straches Brandrede auf dem Akademikerball 2015 in der Hofburg

„Österreich“ berichtet über die Wortpolka des He.-Chr. Strache auf dem gestrigen Ball in der Hofburg.

Im September 2014 wurde in der ZZ der FPÖ darüber deutlich aufgeklärt: „Ein neuer Eurofaschismus mit Südtirol als symbolischem Startpunkt.“ Es sei, berichtet die Umsonst, auf dem gestrigen Ball in der Hofburg das „Deutschlandlied“ gesungen worden. Das darf nicht verwundern, scheint es gesinnungsgemäß doch Österreich gar nicht zu geben, wie die ebenfalls im September 2014 veröffentlichte Frage in der FPÖ-ZZ nahelegt: „Gehört Südtirol zu Italien oder zu Deutschland?“

Das ist doch gesondert festzuhalten. Was zum gestrigen Ball sonst zu sagen ist, wurde bereits gesagt:

Heimatsschwindlerball in der Hofburg – Von der skandalösen Feigheit der Republik Österreich.

„Da Stenzl radikalisiert mi“ – akademisierter FPÖ-Ball 2015 in der Hofburg

Nach eines langen und schweren Leiharbeitstages auf dem Weg nach Hause durch die wienerische Nacht wurde vor dem Karl-Marx-Hof ein Spruch aufgeschnappt: „Da Stenzl radikalisiert mi.“

Menschgemäß in diesen Tagen nach den Morden in Paris besonders sensibilisiert, vor allem durch Johanna Mikl-Leitner, die vor den Gefahren des Terrors warnt und gemeinsam mit ihrem Amtskollegen Kurz das ihnen Denkmöglichbeste gegen Radikalisierung unternimmt, ist es selbstverständlich, sofort Erkundigungen einzuholen, wer das sein könnte, der radikalisiert, wer also der Stenzl ist. Aber das Suchen im Internet führt zu keinem Prediger, zu keinem Imam, zu keinem Scheich mit solch einem Namen. Wie auch gesucht wird, das Ergebnis ist stets Ursula Stenzel …

Ursula Stenzel, Bezirksvorsteherin des ersten Bezirks in Wien, der sogenannten Innenstadt …

Akademiker-vulgo-wkr-Ball - Di Stenzel radikalisiert miAllmählich muß begriffen werden, es war ein Hörfehler. Es wurde – im Dialekt doch nicht so bewandert, deshalb in das Standarddeutsche übersetzt – nicht gesagt, der, sondern die Stenzel radikalisiert mich … Das ergibt Sinn. Das paßt kornscharf zu dem, was über die Forderungen von ihr nun gelesen werden kann: Assistenzeinsatz des Bundesheeres, Vermummungsverbot, der gesamte erste Bezirk als Sperrzone und so weiter und so fort.

Am 30. Jänner 2015 möchte also die Bezirksvorsteherin der illustren Gesellschaft für ihren Ball in der Hofburg ein herrschaftliches Ambiente bieten, ihr den gesamten ersten Bezirk als Ballsaal schenken, ungestört vor den Menschen, die noch auf Demonstrationen gehen, die noch etwas davon halten, daß einer gewissen und einschlägig amtsbekannten Gesinnung nicht das symbolische Machtzentrum eines demokratischen Staates überlassen wird, sie möchte den ehrenreichen Bürgerinnen und Bürgern in Uniform und Balltracht einen lustigen Tanzabend mit Säbel bescheren, unbehelligt von „linksextremen Kräften“, wie Ursula Stenzel alle jene nennt, die eine klare Haltung zu diesem Ball in der Hofburg

Vielleicht sind der christschwarzen Bezirksvorsteherin mit freiheitlicher Diktion bei dieser ihrer Forderung nach einem „Assistenzeinsatz des Bundesheeres“ Erinnerungen hochgekommen, an für ihre Partei glorreichere und also bessere Zeiten, wie einfach es damals doch war, den Menschen zu zeigen, wohin sie gehören und wo sie zu bleiben haben, auf keinen Fall in der Innenstadt …

Das ist von Ursula Stenzel menschgemäß nicht als Ausgrenzung dieser Menschen gedacht, es ist bloß eine Zuweisung an den für sie vom Himmel zugewiesenen Platz, und es ist bloß eine Klarstellung, wer in der Innenstadt sich bewegen darf, nämlich jene, die auch gesittet die nobelsten Adressen der Innenstadt für sich zu nehmen wissen … Als Expertin dafür, was demokratiepolitische Selbstmorde sind, ist sie selbstverständlich gegen Ausgrenzung. Deshalb will sie auch am 30. Jänner 2015 für die ehrenreichen Bürger und Bürgerinnen die Grenzen der Hofburg weiten, dieser so treu zur Demokratie aus einer Zeit, als Gesellschaft noch Volksgemeinschaft hieß, stehenden Gemein-Schaft, die der Bezirksvorsteherin eine recht fesche Regierungspartnerin möcht‘ sein … Ob Ursula Stenzel heute noch schwelgend nachsinnt, wenn sie durch ihre Innenstadt tänzelt, wie die Jahre waren, als … was waren das doch für verschwenderisch herrliche Zeiten, als Wolfgang Schüssel, dessen Abgang die Bezirksvorsteherin bedauerte, mit der identitären Gemein-Schaft in einer Regierung … Ganz gegenwärtig sind noch die Leistungen dieser Regierung, an diese muß nicht erinnert werden, denn staunend werden sie heute noch gelesen, aber nicht in den privaten Studierstuben, sondern 

Ermordeter Zigeuner – Zum Bedenken am Heldenplatz am 30. Jänner 2015

Menschen, die ob des Wortes Zigeuner jetzt gleich politisch korrekt aufheulen wollen, ist eingangs sofort zu entgegnen, es wird mit Absicht das Wort Zigeuner verwendet, weil diese Menschen in Österreich (aber leider nicht nur, sondern in ganz Europa) nach wie vor als Zigeuner gehandelt und widerwärtig behandelt werden. Jenen, die möglicherweise beim Lesen irgendwann politisch korrekt auch bemängeln wollen, es werde nur von dem Zigeuner gesprochen, aber nicht von der Zigeunerin, ist gleich auch zu sagen, es geht hier ausschließlich um das nach wie vor sehr verbreitete Zigeuner, das wohl auch und nicht unwesentlich beiträgt zur unhaltbaren Lage von Frauen und Männern, die pauschal als Zigeuner

FPÖ-Akademikerball 30 Jänner 2015Nun wird also für den 30. Jänner 2015 eine Veranstaltung angekündigt, mit einem Text, in denen Zigeuner nicht vorkommt, obgleich es auch um das Gedenken an die Massenmorde der nationalistischen Totaldiktatur des deutschen reiches geht. In der Ankündigung geht es um Antisemitismus, um Rassismus, aber ein Platz für noch ein Wort wollte nicht mehr gefunden werden: Antiziganismus … Es werden Reden auch angekündigt. Bloß, ein Zigeuner wird keine Rede halten dürfen. Allerdings. Ein Zigeuner wird das machen dürfen, was einem Zigeuner in Österreich gerade noch zugestanden wird, wobei vorausgesetzt wird, es wissen alle um die sogenannte Herkunft des angekündigten Musikers …

Ach, wie edel und politisch korrekt, der Zigeuner darf musizierend „Jetzt Zeichen setzen“ …

Ein Zigeuner wird das also machen dürfen, was einem Zigeuner in Österreich gerade noch zugetraut wird – Musik. Und darin werden am 30. Jänner 2015 die Menschen, die in der Hofburg tanzen werden, und die Menschen, die vor der Hofburg, auf dem Heldenplatz, gegen den identitären Ball auftreten werden, sich einig sein … Musizieren können sie, die Zigeuner … Vielleicht wird sogar in der Hofburg getanzt werden zu …, nein, bestimmt wird dazu getanzt werden, zu dem einen oder anderen Walzer, zu der einen oder anderen Mazurka, zu … Zu später Stunde wird vielleicht eine „volksdeutsche“ Ballbesucherin rufen: Und jetzt die Zigeunerpolka

Ach, wie wunderbar wird das sein, am 30. Jänner 2015, Hofburg und Heldenplatz einig in der Liebe zur Zigeunermusik

Was einem Zigeuner allerdings in Österreich nicht zugestanden wird, ihm übelgenommen wird, ist, wenn er beispielsweise bettelt, sogar dann, wenn er es musizierend macht …

Was einem Zigeuner allerdings in Österreich nicht zugestanden wird, ist ein Gedenken am 30. Jänner 2015 auf dem Heldenplatz, ein Gedenken an die Morde in Oberwart, die vor zwanzig Jahren, am 4. Februar 1995, verübt wurden, aus ebenden Gründen, genauer, Nichtgründen, weshalb am 30. Jänner 2015 auf dem Heldenplatz ein „Zeichen“ gesetzt werden will.

Was bei einem Zigeuner allerdings in Österreich unter sofortiger Zustimmung immer noch gefragt wird (wie in der Collage gelesen werden kann), am 24. Jänner 2015, ob er „auch ein paar Merkmale von einem Menschen“ …

Wie unerträglich das sein wird, am 30. Jänner 2015, identitär besetzte Hofburg und politisch-korrekt besuchter Heldenplatz einig darin, wie schrecklich, oh wie schrecklich und unmenschlich die Vergangenheit war, dieses NS-Regime – komm, Zigeuner, spiel uns dazu auf –, es war so barbarisch, daß wir deiner Gegenwart nicht gewahr, niemals wieder – spiel, Zigeuner – darf das – Zigeuner, tanz dazu – geschehen, hier und jetzt – red‘ nicht, Zigeuner, spiel – Zeichen setzen, gegen das, was passiert war – siehst du, Zigeuner -, Österreich erinnert sich, was vor siebzig Jahren geschah, Österreich vergißt das NS-Regime nicht – warte, Zigeuner, warte -, vielleicht in siebzig Jahren wird sich Österreich – Zigeuner – an dich erinnern, wie du ermordet wurdest, fünfzig Jahre nach Auschwitz – hoffe, Zigeuner, hoffe -, wie es dir erging, siebzig Jahre nach Auschwitz, wie du behandelt wurdest – Zigeuner – siebzig Jahre nach dem Holocaust, weil du ein Zigeuner warst, aber warum mußt du siebzig Jahre später immer noch ein Zigeuner sein, aber schau, wir sind großzügig, auch gegen dich, du wirst sehen, Zigeuner,  in siebzig Jahren, Zigeuner, wirst du, versprochen werden kann es aber noch nicht, auf dem Heldenplatz selbst erzählen dürfen, vielleicht – Zigeuner -, wie es dir in den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts in Österreich (in Europa) erging, wie es dir überhaupt erging in den siebzig Jahren nach Auschwitz, in Österreich, in Europa, aber bis dahin – spiel, Zigeuner, spiel brav, und hör mit dem Betteln auf, Zigeuner, siehst du nicht, wie du alle zwingst, Verbote erlassen zu müssen, siehst du nicht, Zigeuner, wie du die edelsten und tapfersten Medien, die dem untergangenen NS-Regime tollkühn ihre Stirne bieten, wie du, Zigeuner, diese dazu zwingst, gegen dich  zu stürmen … und vor allem – Zigeuner – integriere dich in Europa, sonst zwingst du alle, dich zurückzuschicken, Zigeuner, dorthin, von wo du gekommen bist, nach Europa, und, Zigeuner, schneide dir endlich die Haare, damit erkannt werden kann, ob du, mußt schon noch – Zigeuner – allen beweisen, ob du überhaupt ein …

Identitäre Partei in der Pflicht des Kapitals

Gerade in diesem Jahr – 2015 – mit den vielen Wahlen werden sich Wähler und Wählerinnen die Frage dringlich vermehrt stellen müssen, wollen sie tatsächlich eine Partei wählen, die sich als „Eigentumspartei“ und als „identitäre Partei“ selbst bezeichnet, die im „Wiederbeleben des Faschismus“ die Zukunft sieht. Das ist aber zugleich auch eine Frage, die jedem Wahlberechtigten und jeder Wahlberechtigten besonders in diesem Jahr direkt zu stellen sein wird, die anklingen lassen, die FPÖ wählen zu wollen.

Als „Eigentumspartei“ bezeichnete Norbert Hofer – III. Präsident NR – die FPÖ in seinem aktuellen Interview, und er begründet damit das „klare Nein zur Vermögensbesteuerung“. Damit wird wieder einmal mehr als deutlich, wessen Lied diese Partei singt. Es ist das Lied des Kapitals. Korrekt wäre es also gewesen, wenn Norbert Hofer gesagt hätte, die FPÖ ist eine Partei des Kapitals. Kapital und Faschismus, eine Verbindung, die – wie auch aus der Geschichte heillos bekannt – nicht für das Wohl des sogenannten Volkes je eingegangen wird, sondern zu dessen Auspressung, Ausblutung. Und das ist der Wesenskern derartiger Parteien der Vergangenheit, die gar so von sich behaupteten und weiter behaupten, für das sogenannte Volk, für die Menschen zu sein, die kein Vermögen haben, die nichts besitzen, sondern gerade einmal irgendwie im Leben durchkommen. Und es sind genau diese Menschen, die stets die Zeche für solche Parteien zahlen müssen. Bei der identitären Gemein-Schaft, die in der Tradition solcher Parteien steht, muß nicht einmal weit in die Vergangenheit gegangen werden, um ihren Verrat an den Menschen, die sie wortreich zu vertreten behauptet, aufzeigen zu können; es reicht der Hinweis auf die letzte Regierungsbeteiligung auf Bundesebene und auch auf kärntnerischer Landesebene. Was haben allein diese zwei Beteiligungen allen Menschen in diesem Land bereits gekostet …

FPÖ - Eigentum - Pegida - HoferDaß Norbert Hofer in diesem Interview „Pegida“ verteidigt, ist nicht überraschend. Denn das ist die Linie dieser Gemein-Schaft, von He.-Chr. Strache aufwärts. Deswegen hätte dieses Interview gar nicht erwähnt werden müssen. Denn. Wenn von Norbert Hofer, von einem formal höchsten Staatsamtssitzer in diesem Land, einmal etwas gehört wird, das mehr mediale Verbreitung findet, dann ist es entweder etwas recht Einschlägiges oder etwas recht Absurdes …

Daß für Norbert Hofer ein Peter Fichtenbauer ein recht geeigneter Kandidat für die Hofburg wäre, ist gut nachvollziehbar. Mit Peter Fichtenbauer als bundespräsidentlicher Hausherr könnte dann der WKR-Ball vulgo Akademikerball zum Staatsball erhoben werden, in fichtenbauerischen  Präsidentsansprachen würden gesinnungstreue Gruppierungen, denen die FPÖ kameradschaftlich verbunden ist, mit echt wohlwollenden Worten bedacht werden, also das wäre aktuell „Pegida“ … Jedoch, Peter Fichtenbauer ist noch kein Bundespräsident, zum Glück, denn ein positives präsidiales Wort über „Pegida“ würde mit Sicherheit nicht zum Ansehen Österreichs in der Welt beitragen. Beschädigt hat es Norbert Hofer aber jetzt schon in rechter Tradition seiner Gesinnungsgemein-Schaft und in recht treuer Nachfolge von Martin Graf, mit seiner „Pegida“-Verteidigung und „Pegida“-Preisung, immerhin ist er einer der höchsten Staatsamtssitzer in Österreich …

Wie weit wollen Wahlberechtigte, die diese identitäre Gemein-Schaft bereits wählen oder immer noch wählen oder gar zum ersten Mal wählen wollen, zum Schaden von allen Menschen in diesem Land und letztlich auch zum Eigenschaden noch gehen? Genügt es denn nicht endlich, beweist nicht auch ein Norbert Hofer weiter und weiter, daß eine Stimme für diese Gemein-Schaft nur eine Untergangsstimme ist, eine Untergangs- und Aufhußstimme gegen alle Menschen in diesem Land und eine Untergangs- und eine Aufhuß- und am Ende eine Wegwerfstimme gegen die Stimmenden selbst …

Zur Nachlese, eine kleine Auswahl:

FPÖ-Formel: Rechtsextremismus ist gleich Patriotismus

Norbert Hofer – Von Burschenschaften bis Chemtrails

„Pegida“

Peter Fichtenbauer

FPÖ – Rolex und Paläste

„Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben“ – Oh Poliza hilf!

Alles, was zu diesem Vorfall in Salzburg zu berichten ist, kann dem Artikel aus der Tageszeitung „Der Standard“ entnommen werden, der in die Collage aufgenommen wurde.

Oh Poliza hilfDer Vorfall vom 25. Juli 2014 ist erwähnenswert, weil er in eine Reihe von zu bedenkenden Vorgehensweisen der Polizei zu stellen ist, die nicht unbeachtet bleiben dürfen, die Fragen provozieren, wohin entwickelt sich die Polizei in Österreich, kann eine demokratisch Gesellschaft eine derartige Polizei dulden? Es scheint dringlich geboten zu sein, sich um das polizeiliche Auftreten zu sorgen, zu kümmern, ehe sich diese Vorgehensweisen zu polizeilichen Strukturen verhärten, der Bürger und die Bürgerin in diesem Land plötzlich nicht mehr frei und ohne Angst eine Polizei, die seine Grundrechte und ihre Menschenrechte zu wahren hat, im Dienst der Rechtsstaatlichkeit sehen, sondern sich vor einem blauen Block in Acht zu nehmen haben, ehe es soweit kommt, daß Bürgerinnen und Bürgern gut beraten sind, am besten die Straße zu meiden, wenn sie nicht dem blauen Block in die Hände der Willkür …

Und es ist Willkür – bereits jetzt kann schon von Willkür gesprochen werden. Das zeigt etwa ein Vergleich zwischen dem aktuellen Vorfall in Salzburg mit einem Vorfall in Wien, der sich erst vor wenigen Wochen ereignete, nämlich am 14. Juni 2014. Vergleichen Sie die Vorgehensweise der Polizei und auch der Staatsanwalt in Salzburg wegen eines spekulativen Spruchs, der je nicht als Verhetzung klassifiziert werden kann, sondern aus dem beliebten Spiel Wie wäre die Geschichte verlaufen, wie sähe die Gegenwart aus, hätte es nicht oder hätte es gegeben … stammt, vergleichen Sie es mit dem Umgang der Polizei und auch des Verfassungschutzes in Wien mit einem Folder, den die Polizei selbst als einem mit „nationalsozialistischem Inhalt“ …, berücksichtigen Sie dabei auch, wer in Wien festgenommen wurde, wer ungehindert

Zu dieser Reihe der nicht zu ignorieren Vorgehensweisen muß wohl auch die Räumung der „Pizzeria“ am 28. Juli 2014 in Wien durch die Polizei gezählt werden, ebenso ein Vorfall vom Frühjahr 2014 in Tirol, über den u.a. die Tageszeitung „Der Standard“ am 22. Juli 2014 berichtete: „Vorwürfe gegen Polizei: ‚Witze über Türken und Afrikaner sind Alltag'“. (Zu diesem Artikel über die Vorkommnise in Tirol muß nebenbei doch angemerkt werden, es sollte in Hinkunft vermieden werden, allgemein von der Volksanwaltschaft zu schreiben, wenn es um volksanwaltschaftliche Aussagen über die Polizei geht, sondern konkret anzuführen, wer aus der Volksanwaltschaft es ist, um den Gehalt der Aussage als Leser oder Leserin einschätzen zu können. Nach der Geschäftsverteilung der Volksanwaltschaft kann es nur Dr. Peter Fichtenbauer gewesen sein, der die Auskunft gab, wie im Artikel zu lesen ist: „Auch vonseiten der Volksanwaltschaft heißt es, dass man nur vereinzelt mit Aussagen von Polizisten konfrontiert sei, die von den Betroffenen als rassistisch empfunden wurden. Verallgemeinernd von einer ‚rassistischen Polizei‘ sprechen könne man aufgrund dessen nicht.“)

LandfriedensbruchparagraphZu dieser Reihe der nicht zu ignorierenden polizeilichen Vorgehensweisen ist auch der Vorfall am 17. Mai 2014 zu zählen:

Identitäre und Unruhen – Wiener Polizei verwechselt Wien mit Irgendwo

Als die Polizei einen Passanten zum Demonstranten machte

Die vermehrte Anwendung des Landfriedensbruch-Paragraphen ist ebenfalls in diese Reihe zu stellen.

Zu dieser Reihe der nicht zu ignorierenden Vorgehensweisen ist an erster Stelle der mehr als bedenkliche und äußerst fragwürdige Umgang der Polizei und der Justiz mit Josef S., der nicht ein Fall Josef S ist, sondern ein Fall Polizei und Justiz.

Polizei - Reihe 2014Diese Vorgehensweisen sind alle aus 2014 (und das Jahr 2014 ist noch lange nicht vorbei) und können beschlagwortet werden mit „Reihe 2014“. War das erst der Vorgeschmack? Was kann von der Polizei in den kommenden Jahren noch alles erwartet werden? Nichts. Denn die Polizei hat zu erwarten und haargenau zu erfüllen, nämlich die Aufträge einer demokratischen Gesellschaft …

Ein FPÖ-Akademikerball-Verteidiger als Volksanwalt kritisiert „mangelnden Polizeischutz für Ballbesucher“

Auch wenn von der abrufbaren Aufgabenverteilung zwischen den zwei Volksanwälten und der einen Volksanwältin es klar ist, wer in der Volksanwaltschaft für die Polizei zuständig ist, wurde dennoch heute telefonisch nachgefragt und die bestätigende Auskunft erhalten: „Für Polizei-Angelegenheiten ist ausschließlich Dr. Peter Fichtenbauer zuständig.“

Volksanwaltschaft - Collage der geklärten Fragen

Es war die ehrwürdige Volksanwaltschaft. Collage der geklärten Fragen.

Nun wird es auch verständlich, weshalb das freiheitliche Medium Unzensuriert am 6. Juli 2014 gar nicht darüber informieren wollte, wer aus der Volksanwaltschaft mit der Überprüfung des Polizeieinsatzes während des freiheitlichen Akademikerballes 2013 betraut war, wer aus der Volksanwaltschaft zu den zitierten Folgerungen kam, wer aus der Volksanwaltschaft die Stellungnahme dem freiheitlichen Medium übergab.

„Unzensuriert.at liegt nun die Stellungnahme der Volksanwaltschaft an das Bundesministerium für Inneres vor. In dieser wurde einmal mehr bestätigt, was die etablierten Medien gerne in ihrer Berichterstattung verschwiegen hatten – die gesicherte Zufahrt zur Hofburg war für die Ballgäste de facto unmöglich – weil die Polizei versagt hat.“

Es wird auch verständlich, weshalb Unzensuriert diese Stellungnahme nicht veröffentlicht, daß alle drei Verlinkungen in diesem Kommentar lediglich zu vorhergehenden Kommentaren der Unzensuriert zu dieser Angelegenheit führen, aber mit keinem Link die gesamte „Stellungnahme der Volksanwaltschaft“, aus der das Medium der freiheitlichen Gemein-Schaft zitiert, aufgerufen werden kann.

Mit der Nennung des Namens Dr. Peter Fichtenbauer, so wohl die medial-freiheitliche Befürchtung, könnten unangenehme Fragen gestellt werden, unangenehme Fragen nach …

Nachdem aber von Unzensuriert kein Name genannt wurde, wird auch niemand unangenehme Fragen stellen – es war die ehrwürdige Volksanwaltschaft und nicht

Fest der Vereinsobergermanenmeierei: 1848, „Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr“

Wie der Collage entnommen werden kann, ist rasch ist ein Verein gegründet worden, und zwar am 21. Dezember 2013, und zu welchem Zweck? Für einen „Faschingsumzug“ im Juni. Damit Buben mit welkem Geist mit Säbeln durch die Gassen laufen können, mit dem Auszählreim „Ehre – Freiheit – Vaterland“. Aber das ist ein schon lange ausgezählter Reim. Dazu bedarf es keiner weiteren Forschung, daß das mittlere Wort in diesem Reim ein falsch eingesetztes ist, auch die Reihung je nicht der Wirklichkeit entspricht, zutreffender: Vaterland – Recht zur Pflicht: Tod

Krüger - Schlüsselberger - Fest der ObergermanenvereinsmeiereiAber es werden Vereine auch aus ganz praktischen und also finanziellen Überlegungen gegründet, um an Subventionen, an Steuergeld heranzukommen, dafür ist die Gründung eines Vereines in Österreich mehr oder weniger unabdingbar … Ist es bei diesen Obergermanenvereinen ebenso?

Es wird im Juni also nicht nur ein „Faschingumzug“ veranstaltet, unter der Überschrift „Fest der Freiheit“, es wird auch recht ordentlich angegeben. Zum Titel „Fest der Vereinsobergermanenmeierei“ kann auch ein weiterer erfunden werden: „Feste Angeberei“. Denn. Einen Verein zu gründen mit der recht hochtrabenden Ansage „Forschungsgesellschaft“, das kann nur Angeberei genannt werden. Gesinnungsgemäß auch Verschleierung. Denn. Was will denn dieser Verein anderes noch erforschen, als das, was den Buben längst schon ihnen wahre Meinung ist? Und wer sind die Forschungsvorstandsbuben? Mit Vertretungsbefugnis seit dem 11. März 2014. Ein Dr. Peter Krüger, und nach der Zustelladresse für diesen Verein, ist es wohl der Apothekenjurist und scheinbar auch Laienrichter. Ob er das alles noch ist, was er alles je war, ob er schon in Rente ist, das wurde nicht rechecheriert. Es ist auch vollkommen belanglos. Ein Historiker ist es jedenfalls nicht. Das ist das Entscheidende. Daß er auch etwas mit der freiheitlichen Gemein-Schaft zu tun hat oder zu tun hatte, auch das belanglos, wenn auch nicht unerwartet.

Und der zweite Vorstandsbube – mehr Buben werden im Vereinsregisterauszug nicht angeführt – ist Gerhard Schlüsselberger. Ein Mann mit recht ordentlichen Voraussetzungen für den stellvertretenden Vorsitzenden eines Vereines, der sich Forschungsgesellschaft nennt. Wie allein schon seine Ausführungen zum Krieg von 1939 bis 1945 legitimieren; ebenfalls in die Collage geklebt, nicht von irgendwann, sondern aus diesem Jahr, aus dem Jahr 2014:

„Neben den Millionen verlorener Menschenleben und tragischer Schicksale durch Krieg und Vertreibung haben sich unter anderen die europäischen Völker im Zuge der beiden Weltkriege mit einem in der Geschichte beispiellosen Vernichtungswillen gegenübergestanden.“

Das allerdings könnte eine im geheimen selbstgestellte Aufgabe dieser Forschungsgesellschaft sein. Bis heute, 2. Juni 2014, nämlich wurden immer noch nicht die in den Krieg involvierten Staaten der Roma und Sinti, der Juden, der Homosexuellen, der Andersdenkenden u.v.a.m. gefunden, deren „beispielslosen Vernichtungswillen“ germanisch volksgemeinschaftlich … Was wird das für ein Hallo sein, wenn diese Verein eines Tages, eines rechten Tages mit Landkarten vor die Welt hintreten wird, auf denen Staaten eingezeichnet sein werden auf dem europäischen Kontinent, durch die beispielsweise von Österreich jahrzehntelang in die Sommerferien gefahren wurde, ohne zu wissen, durch den Staat der Juden, durch den Staat der Roma und Sinti, durch den Staat der …

Alles muß recht ordentlich organisiert sein, dem Germanen ist Organisation, so ein Klischee, der Appellruf zum Tagwerk, der Marschbefehl an die Listen- und Tabellenfront, und wie erst muß der Obergermanin dieser Appell Vorsehung, heilige Losung, Kreuz und Amen des Lebens sein … In Österreich. Und für, was ihnen in ihren welken Geistern festgeschrieben, ist ihnen je ein Verein wert, und als wäre es die Vorsehung selbst, die ihnen die Vereinsnamen donnernd aus der Scholle grübe … „Forschungsgesellschaft“ für einen „Faschingsumzug mit Podium“, „Verein für Wissenschaft, Forschung, Kultur und Menschenrechte“ für eine Tanzveranstaltung in der Wiener Hofburg, allerdings, für den Säbelball allein benötigen sie sogar zwei Vereine