Wie wirkt das Kreuz?

In der Umsonst stellt am 17. Februar 2017 der leitende Angestellte des Organisierten Glaubens der römisch-katholischen Kirche die Frage: „Wie wirkt das Kreuz?“

Darauf gibt es eine einzige Antwort, mit der seine Frage umfassend und erschöpfend beantwortet ist:

Nicht so, wie er es versucht zu verkaufen.

Daß er es positiv versucht darzustellen, kann nachvollzogen werden. Jedes Faktotum bietet auf Märkten seine Ware schreierisch feil, und es ist ergötzlich, zuzuhören und zuzuschauen, wie das  Wiesenmarktverkaufsvolk seine Ware in den höchsten Tönen lobt, beispielsweise ihre Küchenmesser mit den nie stumpfwerdenden Klingen …

Esuren-und-psalme-ein-kreuzs ist erheiternd, wie er mit der Klinge fuchtelnd sich heißer schreit, seine Stimme überschlägt:

„Wozu steht ein Kreuz im Gerichtssaal?
Was soll das Kreuz in der Schule?
Wozu das Kreuz im Spital?“

„Dass Gott Gerechtigkeit und nicht Parteilichkeit erwartet.“
„Das Kreuz soll etwas verändern, die Welt gerechter machen.“

Vergessen hat er diesmal auf die Frage nach dem Warum des Kreuzes auf den Gipfeln … Vielleicht doch nicht vergessen, möglicherweise wollte er für sich selbst ein wenig Abwechslung. Denn. Immer die gleichen Sprüche aufsagen, ist auf die Dauer doch eintönig, macht das Stumpfe noch stumpfer …

„Wie wirkt das Kreuz?“ Das Kreuz hat gewirkt, aber nicht wie es dieser Marktfahrer mit der fuchtelnden Klinge schreierisch versucht darzustellen. Das Kreuz erinnert, daß die Welt seit über eintausendsechshundertdreißig Jahren nicht gerechter geworden ist, das Kreuz erinnert daran, daß es als Logo dieses Organisierten Glaubens, der die unumschränkte Macht für Jahrhunderte hatte, die Welt gerechter zu machen, mindestens seit der Zeit, als diese Organisation vor 1637 Jahren Staatsreligion im römischen Reich wurde, nichts dazu beigetragen hat, die Welt gerechter zu machen.

Ganz im Gegenteil.

Das Kreuz trug weltweit viel zur Zunahme der Ungerechtigkeit bei, schuf sein eigenes Regime der Ungerechtigkeiten.

Die Welt war und ist voller Kreuze, die Welt ist nach wie vor voller Ungerechtigkeiten.

Und die Ungerechtigkeiten nehmen nicht ab, sondern zu und zu und zu …

In einem aber spricht der Marktfahrer wahr, die „Diskussion“ über „religiöse Zeichen im öffentlichen Raum“, über „Kopftuch“, „Burka“ und „Kreuz“, ist tatsächlich eine „Sackgasse“, weil eine Diskussion, deren Grundlage Schnurren sind, zu nichts führt.

Schnurren können zur Erheiterung erzählt werden, aber niemals Grundlage für eine ernsthafte Diskussion sein. Es kann nur Wahnsinn genannt werden, wenn Menschen Schnurren als Kleidungsvorschrift befolgen, und es kann nur Wahnsinn genannt werden, wenn auf Kleidungsvorschriftsschnurren mit Gesetzen reagiert wird, um das Tragen von bestimmten Tüchern zu verbieten. Dabei ist es nicht einmal gewährleistet, daß in den Schnurren tatsächlich festgehalten ist, es seien von Frauen Tücher auf diese eine bestimmte Art …

Soher ist der Kapiteltitel, weil zutreffender, zu ändern:

Ein ewiges Kreuz mit den Schnurren

Was für eine Schnurre, etwa die Sure 24, 31:

„Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und daß sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muß, und daß sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so daß bekannt wird, was sie von ihrem Zierat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, o ihr Gläubigen, auf daß ihr erfolgreich seiet.“

Es gibt auch andere Übersetzungen, in denen deutlicher davon gesprochen wird, wer mit der Formulierung „die ihre Rechte besitzt“ gemeint ist: in einer sind es „Sklavinnen“, in einer anderen „Leibeigene“ … Ist das nicht insgesamt eine exemplarische Schnurre? Ist das nicht eine Schnurre: „von männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben“?

Und was wird die nächste mörderische Bande, die auf die IS-Mordbande folgen wird so sicher wie das Amen, herauslesen, allein aus dieser surigen Schnurre oder schnurrigen Sure? Die Pflicht zum Inzest? Christliche Menschen haben das ja vorgelebt, beispielsweise Johannes …

Es kann nur Wahnsinn genannt werden, die nach wie vor unentwegten Forderungen nach Exegese von Suren, von Versen aus diesen uralten Büchern, ob diese nun Koran oder Bibel oder wie auch immer genannt …

Es gibt für diese Verse, Psalmen ein Wort, mit dem die Exegese vollständig auf ewig niedergeschrieben ist: Schnurre.

Es kann nur Wahnsinn genannt werden, daß es hierbei kein Weiterkommen gibt, Diskussionen, deren Grundlage Schnurren sind, nicht endlich für immer von allen Seiten beendet werden, wie lange schon rennen alle mit Sacktüchern über den Augen gegen die Feuermauern am Ende der Gassen, sehr lange schon, länger als zehn Jahre, vor über zehn Jahren hat etwa Umberto Eco … daran ist ein weiteres Mal zu erinnern,  da leider …

Remember nothing – Sebastian Kurz and his merits

Mit der Frage vom Marktfahrer, wie das Kreuz wirke, wurde begonnen. Mit einer Frage nach der Wirkung soll das Kapitel geschlossen werden. Wie hätte es sich auf den Verlauf der Geschichte der letzten 131 Jahre ausgewirkt, wenn Richard Krafft-Ebing für die von ihm beschriebenen und die für ihn seienden sexuellen Abweichungen – Sadismus und Masochismus – als Namensgeber nicht Schriftsteller genommen hätte, sondern „Kreuz“, wenn er also für Sadismus und Masochismus einen einzigen Begriff genommen hätte, Sadismus und Masochismus nur mit „Kreuz“ kategorisiert …

Vatikan befiehlt religiöse Gebote über staatliche Gesetze zu stellen

Es wird berichtet: „Integrationsminister Sebastian Kurz hatte drastische Zahlen im Gepäck“.

Es geht dabei um eine Studie. Neunhundert Flüchtlinge wurden befragt.

„Eine davon: 40 Prozent der aus Syrien, Afghanistan und dem Irak kommenden Flüchtlinge würden religiöse Gebote über staatliche Vorschriften stellen, verriet Kurz am Montag anlässlich der Integrationskonferenz ‚Vienna Future Talks‘. – derstandard.at/2000051377360/Fluechtlinge-40-Prozent-stellen-religioese-Gebote-ueber-Gesetze“

Nun. Die befragten Menschen kommen aus verschiedenen Ländern, und so verschieden werden ihre Zugänge sein. Welche „religiösen Gebote“ sind es, die, wie sie meinen, über „staatliche Vorschriften“ zu stellen wären. Es werden keine angeführt.

Menschen gaben Antworten auf gestellte Fragen. Sie äußerten also Meinungen. Jedweder Mensch hat Meinungen zu vielen Themen. Aber Meinungen strukturieren keinen Alltag, bestimmen nicht das Verhalten in einer Gemeinschaft, in einer Gesellschaft. Sie meinten etwas. Sagten sie aber, sie leben danach? Waren es Fragen, mit denen sie sich je in ihrem Leben auseinandersetzten, und vor allem im Hinblick auf strikt zu befolgende Handlungsanleitung? Gaben sie sich dem Luxus eines theoretischen Diskurses hin? Einmal etwas anderes gefragt zu werden, als nach Papieren, Fingerabdrücken und so weiter und so fort. Aber vor allem: sie sagten nicht, sie hätten einen Befehl, die Weisung: „religiöse Gebote über staatliche Vorschriften stellen“.

„Drastische Zahlen“ nennt es die sogenannte Qualitätszeitung. Sebastian Kurz sieht in diesen Zahlen menschgemäß sofort einen Beleg für die Notwendigkeit seiner Wertekurse. Nur eine Deutung der Meinungen läßt Sebastian Kurz zu, und die Qualitätszeitung weiß diese ihm beistehend zu benennen: „drastisch“.  Soweit die Zahlen bisher bekannt sind, die Studie ist noch nicht abgeschlossen, nicht veröffentlicht, die Fragen, die zu diesen Zahlen führten, nicht bekannt.

Die Verkündigung dieser prozentmäßig zugeteilten Meinungen ist nur eines: „drastisch“ schwarz, nur schwarz, nicht einmal schwarz und weiß.

Aber Sebastian Kurz kann sich wieder einmal als einer präsentieren, dem die Werte … welche Werte, die, die er beispielsweise vorlebt, wenn es etwa um Saudi-Arabien, um sein Werben für Donald Trump

Es sind bloße Meinungen von Menschen ohne Befehle. Es gibt – und darum geht es wohl bei der nun breiten Verkündigung dieser „drastischen Zahlen“, um den Islam – die verschiedensten Auslegungen des Islams, es gibt die verschiedensten Strömungen des Islams. Was es aber nicht gibt, ist eine Zentrale dieses Organisierten Glaubens. Was es aber nicht gibt, ist eine an alle Bürgerinnen und Bürger, gleich in welchem Staat sie leben, befehlsausgebende Zentrale dieses Organisierten Glaubens.

Ehe darüber weitergeschrieben wird, muß, weil zu erwarten ist, es werde gleich gesagt werden, hier werde für den Islam Partei ergriffen, geschrieben werden, das ist ganz und gar nicht der Fall. Denn. Keine Religion kann je noch verteidigt werden. Und das nicht erst seit der Mensch im 21. Jahrhundert sich wähnt zu leben. Jeder Religion ist entgegenzutreten. Und also auch dem Islam, dessen Anhänger und Anhängerinnen aktuell in der Türkei wieder das grauenhafteste und fratzenhafteste Religionsgesicht …

AKP will von ihrem A… abstammen.

katechismus-befehl-gott-gehorchen

Weder Sebastian Kurz noch die Qualitätszeitung nennt es „drastische“ Befehle, die festgeschrieben und gültig sind. Was von dieser Zentrale festgeschrieben ist, ist zwar auch nicht mehr als eine Meinung, vom Inhalt und Gehalt her, aber es sind Befehle für Bürgerinnen und Bürger gleich in welchem Staat auf dieser Erde. Es sind Befehle, die gehorsam zu befolgen sind, im Katechismus und im Compendium zum Katechismus der Zentrale des Organisierten Glaubens der römisch-katholischen Kirche gültig festgeschrieben.

Und diese Befehle an alle Bürgerinnen und Bürger sind wieder einmal zu wiederholen,

Christen haben das eigene Vaterland aber wie Fremde zu bewohnen

Evangelium – Weisung zur Nichtbefolgung staatlicher Vorschriften

die für Sebastian Kurz augenscheinlich keine „Herausforderung“ darstellen, für die Qualitätszeitung keine „drastischen“ sind.

katechismus-befehl-bewaffneter-widerstand

Es kann von Befehlen gesprochen werden. Denn. „Weisungen“ sind Befehle. Darüber hinaus ist „Gehorsam“ das Schlüsselwort dieses Katechismus. Es ist zu gehorchen, das heißt, Weisungen sind auszuführen. Und wie gerade in Österreich gewußt wird, entheben Weisungen jedweder eigener Verantwortung, jedweder eigener Schuld. Der Langname für Österreich könnte durchaus lauten: „Ich habe nur meine Pflicht getan.“

katechismus-befehl-wie-fremdeWas für ein Geschwefel also von „Integration“, wenn die Menschen des Organisierten Glaubens, die in Österreich die Mehrheit darstellen, „das eigene Vaterland aber wie Fremde zu bewohnen“ haben.

Was für eine Gefahr für die sogenannte innere Sicherheit, für den Frieden in einem Staat, wenn die Begründungen gelesen werden, wann „bewaffneter Widerstand“ gerechtfertigt ist.

Auferstanden ist Jesus Christus des Schwertes

Und wie oft kann konkret festgestellt werden, daß Befehle von dieser Zentrale befolgt werden, auch in Österreich. Das „Sittengesetz“ – abgekürzt mit „Gott“ – dieser Zentrale gegen staatliche Gesetze aktiv in Stellung gebracht werden. Um ein konkretes Beispiel anzuführen: Abtreibung. Es sind nicht nur hochrangige Angestellte, nicht nur der hochrangigste Angestellte dieses Organisierten Glauben, die gegen staatliche Gesetze marschieren

katechismus-befehl-abtreibungsvebotMeinungen von geflüchteten Menschen stellen also „Herausforderungen“ dar, Meinungen, die diese Menschen vielleicht morgen schon wieder vergessen haben werden, sie je gehabt zu haben, vielleicht auch falsch oder nicht vollständig oder nicht klar genug auf die gestellten Fragen ausgedrückt zu haben – im Positiven wie im Negativen. Hingegen Befehle einer Zentrale sind keine „Herausforderungen“, diese sind nicht einmal zu erwähnen. Befehle sind Befehle. Gegen so klare Befehle kann nichts getan werden. Doch eines – sie schlicht pflichtgemäß als gehorsamste Diener und Dienerinnen erfüllen.

PS In wie viele Wertekurse müßten dringend jene geschickt werden, die diesen Katechismus

Synonym für schwarze Pädagogik: Katechismus

Masturbation im zeitgemäßen Katechismus

geschrieben haben? Daß einer aus Wien auch dabei war, wen kann es noch überraschen?

AKP will von ihrem A… abstammen

Wie nun zu lesen ist, soll in der Türkei die Evolutionstheorie des Charles Darwin aus den Lehrplänen der Gymnasien gestrichen werden.

Das wäre keine Aufregung wert. Denn. Charles Darwin ist einer aus der langen Entwicklung der Evolutionstheorie, und mit ihm endet auch nicht die Evolutionstheorie, die seit ihm mannigfache Weiterentwicklungen erfahren hat. Wenn also bloß Charles Darwin aus den Lehrplänen gestrichen werden würde, allerdings nur dann, wenn Schüler und Schülerinnen bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr in ihrer Schulpflichtzeit im gemeinsamen Unterricht genügend über die Evolutionstheorie auch eines Charles Darwin gehört, gelernt haben, so daß es im Gymnasium bloß noch eine sie langweilende Wiederholung wäre.

Eine Streichung der Evolutionstheorie des Charles Darwin aus den Lehrplänen der Gymnasien machte also nur Sinn, wenn Schülerinnen und Schüler bereits vor dem Besuch eines Gymnasiums je nichts von der Evolutionstheorie gehört hätten, wenn es darum geht, die Evolutionstheorie von Charles Darwin im besonderen und die Evolutionstheorie im allgemeinen gar nicht erst in das Gedächtnis der Menschen …

Was erfuhren sie bisher und was erfahren sie jetzt in ihrer gemeinsamen achtjährigen Schulpflichtzeit in der Türkei über die Entwicklung des Menschen?

Aber einen Sinn dahinter sehen zu wollen, ist wohl mehr als müßig. Es reicht der Hinweis, wer das in der Türkei will, das ist die AKP, die Partei von Recep Tayyip Erdoğan: eine alternative Bezeichnung für Sinn, der auch als Unsinn übersetzt werden kann.

Der Mensch stamme – wie es stets verkürzt heißt – vom tierischen Affen ab. Das ist ein Kompliment, für den Menschen. Wenn die AKP die Streichung der Evolutionstheorie aus den Lehrplänen der Gymnasien durchsetzt, dann ist es in der Türkei kein Kompliment mehr, vom tierischen Affen abzustammen. Denn. An die Stelle des tierischen Affen träte dann ein menschlicher Affe. Es müsse ja auch türkischen in den Gymnasien weiterhin etwas erzählt werden, etwa von wem der Mensch abstamme, . Von Allah, darf angenommen werden, also von einem menschlichen Affen. Auch die Erzählung der Abstammung des Menschen von einem A… ist eine Erzählung der Evolution, also der Entwicklung von einem A… zum Menschen.

Woher die AKP ihre Entwicklungsfabel hat, die sie jetzt in den Gymnasien durchsetzen will? Sie wird darauf beharren, eine eigene Fabel zu besitzen. Aber diese Fabel geht zurück auf eine Urfabel, über die ein Mann in Wien bestens Auskunft geben kann, ein Mann der keinen, wie es nun stets so schön heißt, Hintergrund hat, der auf die Türkei schließen läßt, ein Mann, der es wohl als Beleidigung empfinden würde, würde gesagt werden, der Mensch, also auch er, stamme vom tierischen Affen ab, hingegen er wohl seinen größten Dank sprechen würde, wenn gesagt werden würde, er stamme vom menschlichen Affen mit den drei Köpfen ab, von diesem Affen, von dem sich noch so viele Menschen weltweit, also nicht nur in der Türkei, zum Affen machen lassen. Und da es um Schule, Bildung geht, darf nicht unerwähnt bleiben: Es ist ein Mann aus einer Organisation, die sehr viel über Pädagogik weiß, die nach wie vor auch bei der Pädagogik das große Wort führen will, nicht in der Türkei, aber beispielsweise in Österreich, wo dieser Mann residiert …

Warum die Gesellschaft keinen „neuen Thomas Morus“ als Lehrer braucht

Heribert Prantl schreibt in seinem Vorwort zu „Die Fremden“:

„Es gibt eine immer giftigere flüchtlingsfeindliche Szene, die nicht nur aber sagt, sondern zu deren Kommunikationsmitteln Unverschämtheiten, Morddrohungen und Brandsätze gehören; es ist dies eine Gesellschaft, die ein neuer Thomas Morus lehren muss.“

Und Frank Günther in seinem Nachwort:

„Ein katholischer (in seinem Utopia-Roman geradezu frühkommunistischer) Humanist …“

Wer möchte heute in dieser Gesellschaft leben, die Thomas Morus in seiner „Utopia“ entworfen hat? Es gäbe vieles, das angeführt werden  könnte, was alles, von der Gegenwart aus gesehen, gegen diesen Gesellschaftsentwurf von Thomas Morus spricht.

Da es Heribert Prantl und Frank Günther um die „aktuelle Thematik“ der Flucht geht, kann mit Thomas Morus selbst darauf verwiesen werden, wie sehr die heutige Gesellschaft keinen „neuen Thomas Morus“ als Lehrer bedarf. Ganz im Gegenteil. Es scheint, es gibt noch viel zu viele vom Menschenschlag eines Thomas Morus.

„Wenn einer eigenmächtig sich außerhalb seines Bezirkes herumtreibt, und ohne den fürstlichen Erlaubnißschein ergriffen wird, so gereicht ihm das zum Schimpf, er wird wie ein Flüchtling zurückgewiesen, scharf gezüchtigt, und geräth im Wiederholungsfalle in die Sklaverei.“

„Er wird wie ein Flüchtling zurückgewiesen.“ So also soll sich die Gesellschaft von Thomas Morus verhalten. Seine Gesellschaft lebt auf einer Insel, die zuvor eine Halbinsel war … „wo das Land mit dem Festlande zusammenhing, einen Landausstich von fünfzehntausend Schritt Breite herstellen und so das Meer ringsherum fließen lassen. Die Fahrstraßen sind nur ihnen allein bekannt, daher es nicht leicht vorkommt, daß ein Ausländer in diesen Meerbusen eindringt, wenn nicht ein Utopier den Lootsen macht.“

Im Grunde wurde zu Thoma Morus und zu diesem Buch mit dem Untertitel „Für mehr Mitgefühl“ bereits in

Thomas More and William Shakespeare celebrate: Prosit, happy old year 2017!

geschrieben, was zu schreiben ist, aber vielleicht zu wenig deutlich, wie sehr ein „neuer Thomas Morus“ als Lehrer zurückzuweisen ist, und das nicht in bezug auf das in „Die Fremden“ aufgegriffene und mit Thomas Morus verfehlte Thema.

Es wurde oben gefragt, wer möchte heute in dieser Gesellschaft leben, die Thomas Morus entworfen hat? Wahrscheinlich viele Männer, aber wohl nur wenige Frauen, die ihre Gleichberechtigung erfüllt sehen durch die Berechtigung des Mannes über die Frau. Wahrscheinlich vor allem Innenministerinnen und Sicherheitsminister. Denn. Auch wenn es in der Gesellschaft von Thomas Morus nur wenige Gesetze gibt, ist es doch eine Gesellschaft der totalen Kontrolle, derer sich alle freiwillig unterwerfen, alle kontrollieren alle – ein perfektes Blockwartesystem.

Gewiß aber würden nicht jene in der von Thomas Morus entworfenen Gesellschaft leben wollen, die heute über öffentliche Angelegenheiten sich verbreiten – beispielsweise auf den Plattformen der Unternehmen Facebook oder Twitter und so weiter und so fort. Denn:

„Außer dem Senate oder den Volksversammlungen über öffentliche Handlungen Berathungen zu halten, gilt für ein todeswürdiges Verbrechen.“

wie-ein-fluchtling-zuruckgewiesen-thomas-morus-kein-lehrer-fur-gegenwart-und-zukunftWem könnte der Verkauf eines Thomas Morus in den Worten von Shakespeare gegen den historischen Thomas Morus gefallen und sehr in das Konzept passen? Der Shakespeare-More als christlicher Werbeträger? Vielleicht einem Christoph Schönborn, dem Thomas Morus eines seiner „Vorbilder“ … am 1. Jänner 2017 erzählte er Conny Bischofberger:

„Natürlich würde ich mir als Christ wünschen, dass der Nahe Osten wieder christlich wird, wie er es einmal war. Was tut ihr für die Christianisierung Europas?“

In der Utopia ist ja viel von Christus und den echten, wahren Christen … Und kann gerade die Zeitung, für die Christoph Schönborn regelmäßig auch schreibt, noch mehr zu den „christlichen Werten stehen“, als sie gerade so barmherzig am 1. Jänner 2017 wieder stand?

„… es einmal war.“ Sagt Christoph Schönborn. Es wurde mit einem Zitat aus „Die Fremden“ begonnen und es soll mit einem aus diesem enden:

„Am 22. Mai [1517] erschien der König in Westminster Hall nebst Kardinal, Adel und Hofstaat und ließ alle vierhundert gefangenen Kinder, jungen Burschen, Männer und elf Frauen hereinführen; der Kardinal tadelte den Bürgermeister für das Versagen der Stadtältesten und verkündete den Gefangenen ihr Todesurteil.“

Auch zur Weihnachtszeit, Klingelingeling, Tatorte überall

Antiziganismus - Antiromaismus - Der Tatort als Tatort.png

Es gab also am 26. Dezember 2016 einen „Tatort“, in dem es um Bettlerinnen und Bettler ging. Mit dem verheißungsvollen Titel passend zur Geburt des Papstes Fetisches: „Klingelingeling“. Mit dem Betteln klingelt es also so richtig in den Pappbechern, mit Betteln ist das große, große Geld zu machen. Das schon gefragt werden möcht‘, weshalb verlegen sich nicht alle auf das Betteln, und lassen Börsen Börsen sein. Ja, mit dem vielen, vielen Geld aus den Pappbechern lassen sich leicht Villen, Paläste bauen, wie allenthalben zu hören ist, in Rumänien, und wer diese dort baut, Sie wissen es auf Anhieb bereits jetzt, ohne diese Ihnen schon an dieser Stelle nennen zu müssen.

Es gibt dazu einen offenen Brief der Bettellobby in Österreich, in dem auf diesen „Tatort“ näher eingegangen wird. Es wird der Vorwurf, die Vermutung behandelt, das Betteln sei kriminell organisiert, „mafiös“ strukturiert. Es wäre wohl zu romantisch gedacht, es könnte beim Betteln zu keinen kriminellen Machenschaften kommen. Sonderlich daran ist aber doch eines. Sowohl die Polizei in Deutschland als auch in Österreich spricht selbst immer wieder davon, wie schwer bis unmöglich es sei, kriminell organisiertes Betteln nachzuweisen, weil es keine Bettlerinnen und Bettler gäbe, die das bestätigen, bezeugen würden. Es wird vermutet, sie hätten zu viel Angst davor, gegen die „Bettlerbosse“ auszusagen. Sogar in den Betlehems der Mafia – in Italien, in den Vereinigten Staaten – gab und gibt es immer wieder Mitglieder der Mafia, die als Kronzeugen gegen die Mafia … nur unter den Bettlerinnen und Bettlern will niemand  sich finden lassen, der oder die gegen ihre „Hintermänner“ auszusagen bereit ist. Beurteile das, wer kann …

In dem offenen Brief wird auch von „rassistischer Hetze“ gesprochen. Das kann genauer benannt werden. Es geht – auch zur Weihnachtszeit – um Antiziganismus, Antiromaismus.

In diesem „Tatort“ als Tatort.

Denn. Es ist von „rumänischen“ Bettlern und Bettlerinnen die Rede. Und wenn von „rumänisch“ gerade im Zusammenhang mit Bettlerinnen die Rede ist, ist in Österreich die automatische Übersetzung von „Rumänen“: „Zigeuner“. Ein weiteres, starkes Indiz: es wird eine Geschichte erzählt, deren Mittelpunkt Babys sind. Es mag den Macherinnen und Machern an ihrem Tatort nicht aufgefallen sein, wie sehr sie bei ihrer Tat von dem kollektiven Gedächtnis geleitet wurden, wie sehr einer ihrer Hintermänner ihres Tatortes auch ein Martin Luther gewesen sein könnte. Denn seit den Tagen auch

Holocaust ist gleich Shoa und Porajmos

Promoting Luther`s teaching by Playmobil

Porajmos und der christliche Ökumene-Anhänger Adolf Hitler unter dem Einfluß von Martin Luther

Ach, bettelten bloß Deutsche – Freiheitliche prangerten Rassismus an

eines Martin Luther bis herauf in die Gegenwart spielen Kinder eine wesentliche und also eine gegen „Zigeuner“ gerichtete Rolle. Das aber kann nur vermutet werden, daß einer ihrer Hintermänner Martin Luther … die Macherinnen und Macher dieses Tatortes werden, ist zu befürchten, nicht gegen ihre Hinterfrauen aussagen, schon gar nicht gegen den Boss Luther – wohl nicht aus Angst, sondern weil sie es selbst gar nicht wissen, genauer, bewußt nicht wissen wollen, aber es unbewußt nur allzu genau wissen und sich davon leiten lassen – das Unbewußte macht die Politik, ist die Politik … Vielleicht ist doch auch ein wenig Angst dabei, metaphysische Angst, und gerade Weihnachten als einen solchen Tatort kann Fürbitte vom Boss Luther bei seinem Boss, der er auch selbst ist, nicht schaden …

Wenn von „Rumänen“ gesprochen wird, gerade im Zusammenhang mit dem Betteln, sind „Zigeuner“ gemeint, und „Zigeuner“ im lutherischen Sinne seit fünfhundert Jahren … Ein weiteres Indiz dafür: Es heißt, Täterinnen kehren stets an ihren Tatort zurück. Auch in diesem Fall ist es nicht anders. Wie in der Collage gelesen werden kann, war der „Tatort“ auch in der Vergangenheit ein Tatort des Antiziganismus, Antiromaismus. Damals mußte noch von Roma und Sinti gesprochen werden. Inzwischen reicht es von „Rumänen“ zu sprechen, wenn Roma und Sinti gemeint werden wollen. Na ja, ganz ohne Hinweise geht es doch nicht, um sicher zu gehen, daß auch alle wissen, wer gemeint ist, das läßt sich auch bildlich arrangieren …

Antiziganistinnen und Antiromaisten meinen klüger geworden zu sein, aber sie bleiben, was sie sind, Täter, die an ihren Tatort zurückkehren, dabei etwas vorsichtiger agieren. Denn. Wer will schon Rassist genannt werden, der sich selbst so gar nicht als Rassistin versteht und sieht?

PS An dem Fernsehtatort des Antiziganismus, Antiromaismus sagen die Wiederholungstäter, den Bettlern und Bettlerinnen solle kein Geld gegeben werden, als Handlungsanleitung. Wer kennt diese Handlungsanleitung nicht? Aus einschlägigen Kreisschaften. Sollte das im Fernsehtatort Realismus darstellen? Freilich, es ist Realismus, in Österreich etwa der Realismus der identitären Parlamentspartei …

jorge-mario-franziskus-bergoglio-kust-seinen-fetischPPS Mit einem Kinde als Brieftaschenöffner kann schon recht ordentlich verdient werden, wie vor allem ein Organisierter Glaube es seit über eintausend… Paläste überall – nicht nur in Rumänien, Bettelei mit dem Kinde nicht nur zur Weihnachtszeit …

PPPS Gab es schon einen „Tatort“, in dem die Handlungsanleitung vorkam, es sollen beispielsweise in Deutschland, in Österreich keine Produkte gekauft werden, die von Menschen in fernen und absolut armen Ländern unter kriminellen Bedingungen und oft unter lebensbedrohenden Bedingungen hergestellt werden müssen?

Mâneasca Klingelingeling Tatort.png

Der Depp ist doch der Kluge – Doppel-Gezwitscher mit Bernhard Heinzlmaier

jorge-mario-franziskus-bergoglio-kust-seinen-fetischWeihnachtstage haben zumeist etwas Fades. Oft auch etwas Grausliches. Dem nicht entgangen werden kann. Wenn Medien beispielsweise die Fetischbilder des Papstes verbreiten, wie er sich eines wohl aus Holz geschnitzten Babys bedient.

Aber dann, welch ein Glück, tritt Bernhard Heinzlmaier auf. Und zumindest der zweite Weihnachtsfeiertag ist gerettet.

bernhard-heinzlmaier-doppelgezwitscherEr, Heinzlmaier, bietet sich barmherzig an, für ein Doppel-Gezwitscher. In einer Doppel-Conférence ist stets ein Mensch der Dumme, einer der Kluge. In dem Doppel-Gezwitscher, das den zweiten Weihnachtsfeiertag erträglich macht, gibt es aber keinen Klugen, sondern nur einen Dummen und einen Deppen. Wie gelesen werden kann, ist Bernhard Heinzlmaier mit der Rolle des Deppen einverstanden.

Es könnte das Doppel-Gezwitscher still genossen werden. Aber es zeigt doch ein weiteres Mal deutlich auf, wie sinnlos das Zwitschern auf der Plattform des Unternehmens Twitter ist, ein erbärmlicher Zeitvertreib, mehr nicht.

Die Nummer beginnt mit dem Einwurf von Bernhard Heinzlmaier zum

Kronpolizisten Rainer Wendt – Generalverdächtigungen gegen Flüchtlinge eine Einladungsgarantie von Servus M. F. Mateschitz?

Heinzlmaier: „Und warum soll man verheimlichen, dass es Deppen bei den Bullen gibt?“

Und dann geht es seinen lustigen Gang:

Dummer: „Von Verheimlichen keine Rede. Bloß von Einladungspolitik. First read, then write. Geht’s ohne zu beleidigen?“
Heinzlmaier: „Ah, Deppen darf man auch nicht mehr sagen, in den Zeiten ‚Übertribunalisierung‘. Neuer Manierismus?“
Dummer: „Wie einfach wäre es, wenn’s nur ‚Deppen‘ wären! Es darf alles gesagt werden, Depp: first read, then think, write.“
Heinzlmaier: „Ich kann schon lesen. 1. Bin dafür, dass er eingeladen wird. 2. Sage Deppen und Bullen so oft ich will!!!!“
Heinzlmaier: für sich gezwitschert: „…und ein Privatsender lädt ein wem er will. Das ist sehr schön!“
Dummer: „Und, Depp, steht was von Nichteinladen, Einladungsverbot? Beinahe eine Anleitung, um sicher eingeladen zu werden.“
Heinzlmaier: „Was der Wendt sagt, vertreten mindestens 50 Prozent in Ö und A. Haben die nun alle Hausarrest und Medienverbot?“

Und am Ende stellt es sich doch noch heraus, sogar in einem Doppel-Gezwitscher gibt es einen Klugen und einen Dummen.

Und der Kluge ist Bernhard Heinzlmaier.

Denn. Er braucht längst keine Anleitung mehr für ein sicheres Einladungsticket, ausgestellt von Servus M. F. Mateschitz. Er hatte schon Einladungen. Und weitere Einladungen hat er sich wohl auch heute am zweiten Weihnachtsfeiertag verdient.

Es ist die Weihnachtszeit zwar nicht arm an Sprüchen, Psalmen, Volksweisheiten, aber davon kann es nie genug geben, für weitere, nicht unbedingt neue, aber wenigstens variierte: Wessen Talg du ißt, dessen Lied und so weiter.

Nach dem Fall des Vorhangs

Heinzlmaier hat nun auf das Obige noch etwas gezwitschert. Aber das gehört nicht mehr zum Doppel-Gezwitscher. Denn der Dumme hat darauf keine Antwort mehr.

Heinzlmaier, für sich gezwitschert: „Ich werde mich ehrlich dafür einsetzen, dass sie auch einmal eingeladen werden!“

Servus M. Fleischhacker in der Sache, wie stets, am Punkt

Michael Fleischhacker gibt sich die Ehre.jpgWie zu erwarten war, hat sich Christian Zeitz verhalten und aufgeführt, wie

Thurnher mit Zeitz im Hangar-7 … Leben mit Fleischhacker – wie verändert, Servus Österreich

es von einem Familienmarschierer eben zu erwarten ist.

Aber die Gedankentiefe, die von Michael Fleischhacker ohnehin bekannt ist, war diesmal doch einmal mehr überraschend. Ein Mann von dieser Gedankentiefe kann auch stets nur von den besten, also von Qualitätsmedien geholt werden, wie seinerzeit als Chefredakteur von der „Presse“, oder später von und so weiter und so fort. Überraschend war es diesmal, weil gedacht wurde, er kann seine Gedankentiefe nicht noch mehr steigern.

Dieses sein Solo ist tatsächlich wert, festgehalten zu werden:

Michael Fleischhacker sagte, an Armin Thurnher gerichtet, mit dem Verweis auf Herrn Spretzell von der AfD, den er zitierte: das seien, also die Ermordeten in Berlin, „Merkels Tote“.

Michael Fleischhacker räumte zwar ein, das sei sehr zugespitzt, sehr polemisch, aber

„ist es in der Sache nicht trotzdem am Punkt?“

Armin Thurnher meinte darauf, das sei ein Tiefpunkt der Rechten, das sei unzumutbar, das brauche nicht einmal zurückgewiesen werden, das richte sich eigentlich von selbst …

Was also nicht einmal zum Zurückweisen ist, weil es sich von selbst richtet, ist aber für Michael Fleischhacker diskussionswürdig.

Es darf mit Spannung erwartet werden, für wen Michael Fleischhacker noch die Sprechpuppe machen wird. Da gibt es noch viele, auch noch weitere von der AfD …

Vielleicht darf sich schon in einer der nächsten Grotesken Frau Haverbeck die Ehre geben, zum Thema „Meinungsdelikt“ … und Michael Fleischhacker leitet ein, Sie, gnädige Frau, haben in Björn Höcke

Alphabet of Enlightenment, H-H: Haverbeck, Höcke, Hofer, Holocaust

einen Verteidiger – ist er in der Sache am Punkt?

Thurnher mit Zeitz im Hangar-7 … Leben mit Fleischhacker – wie verändert, Servus Österreich

servus-tv-und-michael-fleischhacker-geben-sich-die-ehre

Servus-TV gibt sich die Ehre. Wie damals es allenthalben eine Überraschung war, wer sich die Ehre gibt, bei ihr Gast zu sein, überrascht es heute,

„Darf man“ – Servus, Michael Fleischhacker – „eine Bühne geben?“

wer dieser Unterhaltungssendung zur Ehre gereicht, Gast zu sein. Heutzutage überrascht: Armin Thurnher.

Michael Fleischhacker trägt zwar schöne Anzüge. Aber zu einer wirklich edlen Unterhaltungssendung gehören doch die edlen Roben der Anneliese Rothenberger. Michael Fleischhacker sollte auch solche rothenbergerische Abendkleider tragen, damit gleich an seinem Kleide erkannt werde: das ist eine Unterhaltungssendung.

Die Vorgabe an die Gäste für diese Unterhaltungssendung, es könnte in Anlehnung an die damalige rothenbergerische von einer Operettensendung gesprochen werden, die Vorgabe an die Gäste dieser Operettensendung ist diesmal:

„Talk im Hangar-7

Leben mit der Angst: Wie verändert uns der Terror?

Der Terroranschlag von Berlin erschüttert … die Welt und führt zur schrecklichen Erkenntnis, dass Attentate offenbar immer und überall stattfinden können. ‚Wir wollen uns vom Terror nicht das Leben diktieren lassen‘ – so lautet das Mantra der westlichen Welt. Der Terror, der früher ganz weit weg schien, ist plötzlich in unserem Leben angekommen. 

Ist das wirklich möglich? Geht von Flüchtlingen eine erhöhte Terrorgefahr aus? Die Frage bleibt, wie wir mit der Angst umgehen und ob man überhaupt einer Radikalisierung der heimischen Muslime entgegenwirken kann. Wie stark gefährden gewisse Strömungen des Islam den sozialen Frieden?

Ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch wir Opfer eines islamistischen Attentats werden? Wie verändert die Terror-Angst unser Leben?“

Darüber also will Armin Thurnher singen? Operette ist zu allgemein. Es gibt auch die Groteske. Er will also in einer Groteske auftreten, mit Christian Zeitz und Karin Kneissl..

Und es kann nur eine Groteske genannt werden, mit einem Christian Zeitz aufzutreten, noch dazu zu dieser oben zitierten Vorgabe. Armin Thurnher wird Christian Zeitz wieder auf eine „satisfaktionsfähige Ebene“ bringen, wie bereits

NR Dr. Marcus Franz die „satisfaktionfähige Ebene“ für den „Marsch der Familie“

Polizeibegleitschutzmarsch für die Austragung eines Folders mit „nationalsozialistischem Inhalt“ der ganzen Familie

Touristisches Attraktionsgesamtpaket für Österreich mit Marschierer Adam und „Gesinnungsfreund“ Hofer

In welcher Abendrobe wird Christian Zeitz auftreten, in einem Lagerabendanzug? Um zu verdeutlichen, was Österreich ist?

Gates of Vienna: „Concentration Camp Austria“

Ein Duett mit Karin Kneissl?

„Asyl in Europa“ – Was wird Nahostexpertin Karin Kneissl aus der Fuhrmanngasse 18 für den ORF mitgegeben werden?

Diese Vorgabe will also tatsächlich Armin Thurnher, ja was? Ob Rothenberger ihn eingeladen hätte, um ein Terzett, ein Quartett mit …

PS Das sind weitere Kandidaten und Kandidatinnen, die Chancen haben auf eine Hengsttrophäe „Mach Panik“ …

Die 7-Tage-24-Stunden-Show: Schöne neue Terrorwelt – Heute Österreich sucht seinen Terrorhelden 

Porajmos und der christliche Ökumene-Anhänger Adolf Hitler unter dem Einfluß von Martin Luther

Porajmos und Ökumene-Anhänger Adolf Hitler unter dem Einfluß Martin Luthers.jpg

Die Ausgabe 84 von „Der Theologe“ beschreibt zusammenfassend, wie sehr Adolf Hitler von Martin Luther eingenommen war, den er als das „größte deutsche Genie“ …

Diese Ausgabe gibt einen guten Einblick, was von Martin Luther … und macht zugleich offenkundig, wie unverständlich nicht nur aus der Sicht der unmittelbaren Gegenwart es ist, einen derartigen Mann, den „einige Theologen später stolz sogar den ‚ersten Nationalsozialisten'“ nannten, nach wie vor in einem solchen Ausmaß zu rühmen, zu verehren, zu verteidigen.

Diese Ausgabe 84 konzentriert sich auf den Antisemitismus von Martin Luther, den Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen als Massenmörder und Massenmörderinnen exekutierten.

Um diesen Massenmord an den Juden geht es hier aber nicht. Das muß heute sogar ein evangelischer Bischof aus dem Österreichischen eingestehen, daß Martin Luther mit seiner Judenfeindlichkeit …

Es geht also hier nicht

Auch zu rühmen ist Martin Luther für 500 Jahre Zigeuner-Verfolgung

um die Shoa.

Es geht hier um

Porajmos und die Geburtshäuser von Adolf Hitler, Martin Luther …

den Porajmos. Um den Massenmord an den Menschen, die nach wie vor „Zigeuner“ genannt werden.

Es geht darum, daß endlich, wenn von Martin Luther gesprochen wird, Antiziganismus und Antisemitismus gesagt werden muß, nicht länger breit nur von seiner Judenfeindlichkeit gesprochen werden darf. Denn Antiziganismus und Antisemitismus ist der lutherische eineiige Kopfgeburtszwilling. Es darf sein Antiziganismus nicht länger unterschlagen werden.

In dieser Hinsicht ist auch „Wikipedia“ – heutzutage von so vielen als Wissensspeicher genutzt – eine äußerst unvollständige Quelle; es wird zwar seine Judenfeindlichkeit beschrieben, nicht aber seine Feindlichkeit gegen Menschen, die nach wie vor Zigeuner genannt werden.

Es geht also darum, den Menschen, die nach wie vor Zigeuner genannt werden, zuzugestehen, daß sie nicht einfach weitere Opfer des Nationalsozialismus waren, sondern sie und die Menschen, die Juden genannt werden, auf gleicher Ebene die zur totalen Vernichtung ausgewählten Menschen waren. Denn die Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten machten keinen Unterschied zwischen Juden und Zigeunern. Sowohl für Juden als auch für Zigeuner wollten sie die „endgültige Lösung“. Es wird für manche der Satz ungehörig klingen – dennoch: Für Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen waren die von ihnen ermordeten Zigeuner keine zu Ermordenden dritter Klasse, wie heutzutage noch Zigeuner breitest Opfer zweiter Klasse des Nationalsozialismus sind.

Es geht hier aber auch nicht um Geschichte. Es geht um die Gegenwart. Es geht darum, wie Menschen, die nach wie vor Zigeuner genannt werden, in diesem Europa leben müssen. Und die Lebensbedingungen dieser Menschen sind wahrlich die Schande Europas.

Vielleicht ist der Ansatz, wie in

Der halbe Luther von Michael Bünker oder „Zigeuner“ werden Opfer sein dürfen, wenn sie keine Opfer mehr sind

geschrieben, ein falscher. Vielleicht muß doch zuerst den Menschen, die nach wie vor Zigeuner genannt werden, ihr geschichtlich zustehende Opferstatus breitest anerkannt werden, damit sie in Gegenwart und Zukunft nicht weiter Opfer sind.

500 Jahre Martin Luther sind auch 500 Jahre Antiziganismus

Es sind, wurde in

Auch zu rühmen ist Martin Luther für 500 Jahre Zigeuner-Verfolgung

gesagt, noch viele Kapitel zu schreiben.

500-jahre-martin-lutherSie wurden oben eingeladen, in Buchhandlungen sich umzusehen, ob Bücher über die Menschen, die nach wie vor so selbstverständlich Zigeuner genannt werden, mit ihrer Geschichte, die eine Geschichte der Verfolgung, der Erniedrigung, der Diffamierung, der Diskriminierung ist, prominent ausgestellt und leicht zugänglich sind, wie etwa die Bücher über die Massenermordung von Juden in Nazi-Deutschland, Bücher über Menschen also, denen von der Massenmorddiktatur des deutschen reiches der gleiche Rang wie den Juden zugestanden wurde, Menschen also zu sein, die auszurotten sind.

Sie werden jetzt in der Adventzeit vielleicht nicht mehr in Buchhandlungen gehen. Aber Sie wollen nicht aufhören, Bücher zu schenken. Ach, in dieser modernen Zeit, eben bequem von Ihrer Wohnung, von Ihrem Haus aus, Sie treten dafür nicht mehr auf die Straße, sondern in das Internet.

Im Internet finden Sie zwar, was Sie in Buchhandlungen nicht finden. Aber sehen Sie sich das Verhältnis an. Welche Ergebnisse Sie erhalten bei Eingabe entsprechender Suchbegriffe für einen Vergleich.

In der Collage ist ein solches Vergleichsergebnis abgebildet.

vergleichskreuz

Wie Sie lesen können, liefert das für die Suche verwendete Unternehmen in der Kategorie „Bücher“ folgende Ergebnisse: 7.500 für „Völkermord an den Juden“, 150 für „Völkermord an den Zigeunern“, 46 für „Völkermord an Roma und Sinti“, 150.000 für „Judenverfolgung“ und 73  für „Verfolgung von Roma und Sinti“.

Das Kreuz des Rassismus haben Menschen, die Juden genannt werden, und Menschen, die Zigeuner genannt werden, gleichermaßen schwer zu tragen und zu ertragen. Während aber, und nur darum geht es in diesen Kapiteln, Menschen, die Juden genannt werden, heutzutage viele Fürsprecherinnen haben, viele, die vor Antisemitismus warnen, haben Menschen, die Zigeuner genannt werden, niemanden, die für sie breit und prominent eintreten, breit und prominent vor Antiziganismus warnen. Diese Menschen werden alleingelassen, sie werden in ihrem der Verfolgung, der Erniedrigung, der Diskriminierung Ausgesetztsein vollkommen alleingelassen. Es gibt für diese Menschen kein breites und prominentes Eintreten.

Im Gegenteil. Es wird ihnen nicht einmal der gegen sie gewandte Begriff Antiziganismus breit und prominent zugestanden, sie sind, wenn überhaupt, mit gemeint beim Begriff Rassismus. Es wird nicht von Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus gesprochen, sondern nur von Rassismus und Antisemitismus.

Im Gegenteil. Wie Menschen, die Zigeuner genannt werden, annehmen dürfen, sie seien auch gemeint, wenn es gegen Rassismus geht, sprechen Menschen, die für Bettelverbote eintreten, Bettelverbote fordern, nicht offen aus, daß es vor allem gegen Menschen geht, die Zigeuner genannt werden.

Mit den Bettelverboten auf dem Weg in die Vernichtungslager?

Ermordeter Zigeuner – Zum Bedenken am Heldenplatz am 30. Jänner 2015

„Nazikirche“, Hofer und die Angst des Bischofs vor dem Tor der Geschichte

Die für die Menschen, die Zigeuner genannt werden, leidvolle Geschichte dauert an, länger als 500 Jahre. Und ihre leidvolle Geschichte hat des Bischofs Nichtheiliger auch noch ausgebeutet, um ihr leidvolles Leben als Vorbild zu verbreiten, wie mit Menschen umgegangen werden muß, die Juden genannt werden.

Damit soll heute ein weiteres Kapitel im Adventrest geschlossen werden. Mit dem Hinweis noch. Es ist der Anti-Antisemitismus gerade in Österreich nicht nur ein ehrenwerter, sondern auch ein instrumentalisierter, weil er gegen Menschen, die weder Juden noch Zigeuner genannt werden, in Stellung gebracht wird, wenn vom Antisemitismus als von einem importierten Antisemitismus gesprochen werden kann, von einem Migrations-Antisemitismus, vor allem von der identitären Parlamentspartei, deren Kandidat am zweiten Adventsonntag 2016 rund 46 Prozent der Kreuze …

Antisemitismus hat in Österreich keinen Platz – Eine Entwicklung zum Guten?

Antisemitismus und Rassismus kommen

Martin Luther: „Wie die Zigeuner“